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Veröffentlicht am 16.04.2018

Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte

Finales Manifesto
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„Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte“

Der Prediger und Pastor Charles Haddon Spurgeons spricht in seinem Werk „Finales Manifesto“ über seinen Glauben. Im Grunde handelt es sich um eine ...

„Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte“

Der Prediger und Pastor Charles Haddon Spurgeons spricht in seinem Werk „Finales Manifesto“ über seinen Glauben. Im Grunde handelt es sich um eine Botschaft, die 1891 in einem der letzten Predigerseminar-Konferenzen vom Autor gehalten wurden. Da dies meine erste „Begegnung“ mit Charles Haddon Spurgeon war, wusste ich abgesehen davon kaum, was mich erwarten würde. Ich muss gestehen, dass mich die Lektüre überraschte – sowohl seine Aktualität, als auch die direkten Worte, die der Autor an seine Leserschaft richtet. Deutlich und mitreißend spricht er aus, was ihm am Herzen liegt. Spurgeon liegt sehr viel an der Autorität der Schrift und der Rechtfertigung durch Glauben und er weist ganz klar auf Missstände hin. Er kritisiert die Übel der Zeit, die unersättliche Gier nach Unterhaltung, die Einzug in die Gemeinden gehalten hat, weist auf unfromme und nicht wirklich gläubige Prediger hin und nennt das Gebet eine Zuflucht und Hauptwaffe beim Schutz der Wahrheit. Spurgeon kämpft gegen falsche Lehre, Verweltlichung und Sünde und bezeichnet die Bibel als unsere Rüstkammer. Er predigt, „dass in der Heiligen Schrift alles offenbart wird, was der Mensch in geistlichen Fragen jemals brauchen könne, in ihr finde man Balsam für jede Wunde“, schreibt er. Demzufolge drängt er darauf, sich intensiver mit der Bibel zu beschäftigen, mehr Zeit damit zu verbringen, sie von Anfang bis zum Ende durchzulesen, und sie im geistlichen Beruf als alleinige Grundlage für Predigten zu verwenden.

Interessant waren auch seine Ausführungen zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Versuchen, Bibel und Wissenschaft miteinander in Einklang zu bringen, oder aber seine Meinung zur Säuglingstaufe. Spurgeon definiert das Wort „Kirche“ ebenso, wie er hinterfragt, was eine „Gemeinde“ eigentlich zur Gemeinde macht. Er weist zudem auf die Wichtigkeit des gemeinsamen Gebets hin und spricht sich gegen Müßiggang und den Wunsch nach Unterhaltung in einer Gemeinde aus, wünscht sich vielmehr „wirkende Gemeinden“. Auch dem Heiligen Geist ist ein Abschnitt dieses Buches gewidmet, der lt. Spurgeon durch nichts zu ersetzen ist.

Ein dünnes Büchlein, mit beeindruckenden, klaren Worten und mitreißender Botschaft!

Veröffentlicht am 16.04.2018

GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

Die Duck Commander Familie
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GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

„Mann, du hast die Enten nicht angelockt. Du hast sie kommandiert.“ Und so wurde das Familienunternehmen „Duck Commander“ geboren.

Die Familie Robertson aus West Monroe in ...

GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

„Mann, du hast die Enten nicht angelockt. Du hast sie kommandiert.“ Und so wurde das Familienunternehmen „Duck Commander“ geboren.

Die Familie Robertson aus West Monroe in Louisiana war mir bereits aus dem Vorgängerbuch „Happy, happy, happy“ ein Begriff. Umso neugieriger war ich nun natürlich auf dessen Fortsetzung, in dem der 43jährige Sohn des Firmengründers Willie Robertson und dessen Ehefrau Korie zu Wort kommen. Der Buchtitel könnte kaum passender gewählt sein – „Die Duck Commander Familie – Glaube, Sippe, Entenjagd“. Genau das sind jene Werte, die bei den Robertsons hoch gehalten werden. Da für die Robertsons der Esstisch eine äußerst wichtige Rolle spielt und als zentraler Ort der Zusammenkunft der Familie gilt, dreht sich neben dem Glauben und der Familie auch alles stets um das gemeinsame Essen. Die Zeit am Tisch gilt bei den Robertsons als Familienzeit. Am Esstisch lernten die Kinder der Robertsons wichtige Lektionen für ihr Leben, wie beispielsweise Respekt, Dankbarkeit, sich für seine Überzeugungen und Träume einzusetzen, Zufriedenheit, Motivation, und vor allen Dingen Gastfreundschaft.

Was mich dazu bewogen hat, dieses Buch zu lesen, war die Neugier auf die restlichen Familienmitglieder der Robertsons, auf weiterführende Informationen zu deren Leben, deren Alltag, Plänen und Träumen. Obgleich „Die Duck Commander Familie“ ein Nachfolgebuch über die berühmte Familie ist, kann es durchaus auch eigenständig gelesen werden. Die wichtigsten Meilensteine aus der Jungend, Kindheit, dem Lebensweg und der Geschichte der Firmengründung bis hin zur Gegenwart werden hier noch einmal zusammengefasst, diesmal jedoch aus der Sicht von Willie Robertson. Abwechselnd mit seiner Ehefrau Korie, deren Erzählungen im Gegensatz zu jenen ihres Mannes in kursiver Schrift gedruckt sind, und die einiges aus ihrer eigenen Kindheit preisgeben, berichten die beiden auch von ihrem Unternehmen, bei dem Willie als Geschäftsführer fungiert und Produkte für die Entenjagd herstellt. Gemeinsam mit Korie gründete Willie auch Buck Commander, wo nicht Enten, sondern Wild die Jagdbeute darstellt.

„Duck Commander“ begann unspektakulär mit einem Mann namens Phil Robertson, der einen großen Traum hatte. Und was als kleines Familienunternehmen begann, wurde mittlerweile durch den Vertrieb von Entenlockpfeifen, DVDs sowie durch eine eigene Reality-Fernseh-Show zu einer Firma mit Millionenumsätzen. Sowohl Willie mit seiner Ehefrau Korie und den fünf gemeinsamen Kindern, als auch die anderen Geschwister, Eltern und viele nahe Verwandte leben und arbeiten gemeinsam in diesem Unternehmen.

Korie bezeichnet ihren Ehemann als „starke, charismatische Persönlichkeit, als einen Mann, der das große Ganze im Blick hat, der große Ideen und tiefe Überzeugungen hat.“ Die beiden stellen jedoch nicht nur die Firma und deren Mitarbeiter vor, sie geben in ihrem Buch auch Ratschläge für das Gelingen einer guten und funktionierenden Ehe. Freimütig gestatten sie ihren Lesern in insgesamt 17 Kapiteln Einblicke in ihr Alltagsleben, ihren Job, die Familie, die Ernährungsgewohnheiten, ihre Träume und Ziele. Jedes Kapitel beginnt mit einem Bibelvers im Fettdruck, und endet mit einem Kochrezept aus dem Hause Robertson, in dem Miss Kay für ihre legendären Kochkünste bekannt ist. Die Zutatenliste der Rezepte sowie Phil Robertsons Slogan „Rise, kill and eat“ sind wohl für Vegetarier nicht ganz so geeignet, zarten Gemütern könnte die Beschreibung des Inhalts der alten Tiefkühltruhe, bestehend aus Unmengen überfahrener Katzen, Hunden, Hirschen, Enten usw. als Fleischvorrat für die Familie, oder die teilweise recht eigentümliche Jagdgewohnheiten des Clangründers, einer erlegten Ente noch einmal in den Kopf zu beißen um zu prüfen, ob sie auch tatsächlich tot ist, ein wenig auf den Magen schlagen. Bestimmte Detail-Beschreibungen hinsichtlich der Koch- und Essgewohnheiten oder der Zubereitung von beispielsweise Fröschen habe ich aus diesem Grund – man möge mir dies nachsehen – teilweise überlesen.

Im Vergleich zum Vorgängerbuch „Happy, happy, happy“ fand ich den zweiten Teil dieser Familiengeschichte aufgrund der vielen Wiederholungen nun nicht ganz so interessant, erfuhr aber dennoch wieder Neues aus dem „Robertson-Alltag“. Ein eigenwilliger, individualistisch lebender Clan, dessen Prioritäten der familiäre Zusammenhalt, der Glaube, das Essen, - und natürlich der Entenjagd – gelten. Eine unterhaltsame, teilweise amüsante Geschichte über eine Familie, die in den USA bereits Kultstatus hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Julia - die bestellte Braut

Julia - die bestellte Braut
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Als die Eisenbahn im Frühling des Jahres 1876 in Salt Flatts Halt macht, bringt sie eine zierliche, dunkelhaarige und sehr modisch gekleidete junge Frau zu ihrem zukünftigen Ehemann. Die bezaubernde Julia ...

Als die Eisenbahn im Frühling des Jahres 1876 in Salt Flatts Halt macht, bringt sie eine zierliche, dunkelhaarige und sehr modisch gekleidete junge Frau zu ihrem zukünftigen Ehemann. Die bezaubernde Julia Lockwood kommt aufgrund eines regen Briefwechsels mit Rachel Stanton als so genannte „Katalogbraut“ nach Kansas und möchte ein neues Leben an der Seite des attraktiven Farmers beginnen. Everett Cline hat bereits einige gescheiterte Versuche der Brautwerbung hinter sich und war seinem Nachbarn und besten Freund Dexter Stanton sowie dessen gewiefter Ehefrau Rachel nichtsahnend in die Stadt gefolgt, wo ihn die Ankunft der wunderschönen Dame aus Boston regelrecht überrumpelte. Everett ist geprägt von vier Fehlschlägen bei seiner Suche nach der Frau fürs Leben, und die Betätigung Rachels als Ehevermittlerin trägt nicht gerade zu seiner Laune bei. So reagiert er bei diesem Zusammentreffen entsprechend kühl und reserviert, doch auch die fremde junge Frau mit den dunklen Augen und der anmutigen Figur scheint ein düsteres Geheimnis mit sich herum zu schleppen. Ob die beiden jungen Menschen ihre Zweifel hinter sich lassen, die Hürden gemeinsam überwinden und ihr Glück finden werden, ist Inhalt dieses Buches.

Ich war sehr gespannt auf dieses Erstlingswerk der mir bislang unbekannten Autorin Melissa Jagears und dem Thema „Braut auf Bestellung“. Mein Faible für Romane, die sich inhaltlich mit der Besiedelung des Wilden Westens beschäftigen, trug ebenfalls dazu bei, mich für dieses Buch zu entscheiden. Leider hat es jedoch meinen Erwartungen nicht entsprochen. Obgleich die Autorin sich bemüht, ihre Geschichte abwechselnd aus der Sicht Everett Clines und Julia Lockwoods zu erzählen und so der Gedanken- und Gefühlswelt beider Protagonisten Ausdruck zu verleihen, konnte mich der Schreibstil nicht begeistern. Die beinahe übergangslose Wandlung der modischen, reichen und an keinerlei körperliche Arbeit gewöhnten jungen Lady aus Boston zur hart anpackenden Farmersfrau, die kocht, näht, flickt, den Garten bepflanzt, die Tiere versorgt und sogar eigenhändig das Dach des Hauses repariert, war für mich in keiner Weise glaubwürdig dargestellt. Obgleich ich in einigen Nebenfiguren ein paar sympathische Züge entdeckte, waren deren Charakterbeschreibungen viel zu karg, um mich tatsächlich für sie erwärmen zu können. Einige Nebenfiguren empfand ich nicht ganz glaubwürdig und durchdacht, wobei ich mich hier speziell auf das Ehepaar Ned und Helga beziehe.

Der ins Buch eingebrachte christliche Glaube wirkt für mich ein wenig konstruiert, letztendlich waren es aber vor allem die Emotionen, die mich nicht zu überzeugen vermochten. Es wird für meinen Geschmack viel zu oft auf den inneren Konflikt des armen, attraktiven Farmers, den keine Frau haben wollte, hingewiesen. Auch Julia, deren übermäßiger Gehorsam bar jeglichen Selbstbewusstseins zu sein scheint, deutet permanent auf ihre geheimnisvolle Vergangenheit und ihre Schuldgefühle hin, lässt den Leser aber bis zum Ende des Buches darüber im Unklaren.

„Julia – die bestellte Braut“ empfand ich leider als trivial und zutiefst klischeebehaftet, die Lektüre hinterließ einen schalen Nachgeschmack. Ich mag gut recherchierte historische Romane mit überzeugenden und einnehmenden Protagonisten äußerst gerne, das vorliegende Buch mit dem sehr verlockenden Cover konnte mich inhaltlich jedoch leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lesen!

Frauen beten anders
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„Nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lesen!“

„Frauen beten anders“ – ein passender Titel für das Buch von Claudia Larsen und Zoe Bee, dessen optische Aufmachung atemberaubend ist. Auf ...

„Nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lesen!“

„Frauen beten anders“ – ein passender Titel für das Buch von Claudia Larsen und Zoe Bee, dessen optische Aufmachung atemberaubend ist. Auf der Vorderseite der Hardcover-Ausgabe sieht man eine junge Frau in betender Haltung, eine Hand zum Himmel erhoben, abgebildet. Der zarte weiße Schleier, der sie umgibt, wirkt auf mich beinahe wie ein Weichzeichner, die Ornamente in Goldprägung am Buchrand sorgen für eine äußerst edle Optik. Die Buchrückseite liefert dem Leser bereits einen kleinen Einblick in dessen Inhalt – hier erkennt man zwei Film-Negativstreifen mit kleinen Fotos betender Frauen, Elemente, die dem Leser während der Lektüre auf sehr vielen Buchseiten wiederholt begegnen. Positiv hervorheben möchte ich auch die erstklassige Qualität – den starken Bucheinband und die stabilen, bunt bedruckten Seiten.

Der Inhalt dürfte aufgrund des gewählten Titels klar sein – hier stehen gläubige Frauen und deren Gebetsleben im Mittelpunkt. Das zentrale Thema sind Frauen, die sich dazu bereit erklärt hatten, sich jeweils dort ablichten zu lassen, wo sie sich Gott am nächsten fühlten, sei es in ihrem eigenen Zuhause, oder aber an bestimmten Plätzen und Orten bzw. in der freien Natur. Es werden keine perfekt gestylten Models, sondern 56 reale Frauen – aus dem Leben gegriffen – vorgestellt, und zwar genau so, wie sie sind, 56 Frauen jeder Herkunft, jeden Alters und jeden Berufes. Eine interessante Einleitung bietet die Ausführung über die Verschiedenartigkeit des Betens. von Frauen und Männern, ein viel diskutiertes Thema beim Entstehen dieses Bildbandes. Mir persönlich hat auch das Zitat in der Einleitung sehr gefallen, wo die Autorin meint: „Mögen sie eine Ermutigung sein für die Menschen, die dieses Buch in die Hände nehmen und mit den Augen und – viel mehr noch – mit dem Herzen lesen“.

So war ich dann natürlich auch nicht erstaunt, dass dieser Bildband mich stark berührte. Die Bandbreite der portraitierten Frauen ist erstaunlich groß, es wurden scheinbar bewusst viele verschiedene Altersgruppen und die verschiedensten Berufswege ausgewählt, auch die Art des Betens bzw. der Zugang dazu ist bei beinahe jeder der portraitierten Personen anders. Natürlich gab es für mich einige Präferenzen, und ich fand auch einige Bibelverse wieder, die ich ebenfalls sehr mag… meine Notizen ermöglichen es mir, immer wieder ganz bestimmte, beeindruckende Frauenportraits nachzuschlagen, die kurzen Bibeltexte und die Kurzvorstellung jener Person nachzulesen und die Fotos zu betrachten.

Der sprachliche Stil war im Grunde eine bunte Mischung, dargebracht durch gedruckte Interviews, in denen die befragten Personen zu Wort kamen, und wo sie ihrem Glaubensleben Ausdruck verliehen. Die Abbildungen im Buch fand ich sehr aussagekräftig und authentisch – sie vermittelten mir einen Eindruck zur „Person hinter den Worten“. Es gibt zu jeder Interviewpartnerin ein Bild, das diese während des Gebets – in ihrer eigenen Gebetshaltung – zeigt, manchmal auch ein Foto aus ihrem Alltag, ihrer Freizeit, oder aber die bereits erwähnte Grafik, bei der ein Negativstreifen mit mehreren kleinen Farbfotos aus ihrem Leben abgebildet wurde. Als „nettes kleines Extra“ empfand ich die letzten Seiten, wo ein „Liebesbrief Gottes an uns“ in Form von vielen kurzen Bibelzitaten, ein Gebet des Franz von Assisi, der bekannte Psalm 23, das „Vater unser“ sowie ein Übergabegebet diesem tollen Bildband den perfekten Abschluss verliehen. Die Begriffserklärungen im Anhang sowie der Raum für eigene Gedanken rundeten den positiven Gesamteindruck dieses Buches für mich ab.

Ich kann „Frauen beten anders“ als sehr beeindruckende Lektüre bezeichnen, bei der man sich nicht nur in die Geschichten und Bibelzitate bzw. Gebete der befragten Frauen, sondern auch in die ausdrucksvollen aussagekräftigen Fotos vertiefen kann. Der Bildband stellte für mich eine Leseerfahrung dar, die ich keinesfalls missen möchte, und ich kann sie uneingeschränkt weiter empfehlen. Fünf Bewertungssterne für tollen Inhalt, aussagekräftige kleine Einblicke in das Leben der interviewten Frauen, wertvolle Bibelzitate, und eindrucksvolle Aufnahmen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Konnte Gottes Plan so ganz anders sein als das, was ich mir vorgestellt hatte?

überraschend anders
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„Konnte Gottes Plan so ganz anders sein als das, was ich mir vorgestellt hatte?“

„Überraschend anders“ – treffender hätte man diesen Buchtitel meiner Meinung nach kaum wählen können. Dieses Buch ist tatsächlich ...

„Konnte Gottes Plan so ganz anders sein als das, was ich mir vorgestellt hatte?“

„Überraschend anders“ – treffender hätte man diesen Buchtitel meiner Meinung nach kaum wählen können. Dieses Buch ist tatsächlich „überraschend anders“, und zwar im positiven Sinne. Denn in dieser Neuerscheinung von Melissa C. Feurer stehen christliche Werte ganz klar im Vordergrund und spielen eine sehr zentrale Rolle.

Zwischen der 16jährigen Ich-Erzählerin Samantha und ihrem langjährigen Schwarm, dem 17jährigen Luca, bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte an und das hübsche Mädchen mit den hellbraunen Locken und den grünen Augen hat Schmetterlinge im Bauch. Sie wähnt sich am Ziel ihrer Jungmädchenträume, da der große Bruder ihrer besten Freundin endlich ihre Zuneigung erwidert. Diese Beziehung wird jedoch seitens Samanthas Familie eher kritisch betrachtet, auch ihre ältere Schwester Jessie kann sich für den neuen Freund nicht so recht begeistern. Samantha ist „schwer verliebt“ in Luca, befindet sich aber dennoch in einem Zwiespalt; lediglich zu Hause bei ihrer Familie und in den wöchentlichen Treffen mit ihrer Jugendgruppe kann sie ihren Glauben ausleben, und aus dieser Gemeinschaft Gleichgesinnter schöpft sie Kraft und Zuversicht.

Was Melissa C. Feurer in diesem Buch anspricht, sind vor allem jene Probleme, die sich beim Zusammensein eines Christen mit einem Ungläubigen ergeben können. Die Autorin versteht es hervorragend, die inneren Konflikte, das Gefühlschaos und die Zerrissenheit ihrer Protagonistin darzustellen, sie lässt ihre Leser sehr intensiv an den Emotionen der jungen Samantha teilhaben. Der gemeinsame Glaube als Fundament einer festen, gottgefälligen Beziehung ist bereits bei Samanthas Eltern ein elementarer Baustein ihrer Ehe, auch die ältere Schwester Jessie darf eine solch intensive Beziehung mit ihrem Verlobten Nathanael, einem angehenden Prediger, erleben. Samantha wird jedoch mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre erste große Liebe Luca mit ihrem Glauben nichts zu tun haben möchte. Es gelingt der Autorin zudem, das von Jugendlichen in der heutigen Zeit kaum noch ernst genommene Thema „Enthaltsamkeit vor der Ehe“ - in ihren Roman einzuflechten. Hierbei bezieht sie sich auf die Bibel als Grundlage und lässt dazu ihre handelnden Personen zu Wort kommen.

Melissa C. Feurer bringt sich in diesem Buch mit ihrer reichen Erfahrung als Autorin christlicher Jugendromane ein und beschreibt in einfühlsamen Worten und hervorragendem Schreibstil die Bemühungen von Samanthas Umfeld, sie vor einer großen Enttäuschung zu bewahren. Frau Feurer bedient sich dabei einer hervorragend ausgearbeiteten Protagonistin, an deren Gefühls- und Gedankenwelt man voller Empathie bis zur letzten Seite des Buches Anteil hat. Sie skizziert die Veränderung der innigen Beziehung der beiden Schwestern - einerseits durch die Verlobung Jessies, andererseits durch Samanthas Liaison mit Luca. Zugleich beschreibt sie den Balanceakt an Toleranz und Feinfühligkeit, der Samanthas bester Freundin Clara abverlangt wird, indem sie sowohl den Gefühlen der Freundin, als auch jenen ihres Bruders gerecht werden möchte.

Obgleich ich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, hat mich dieses Jugendbuch von Melissa C. Feurer tief beeindruckt und mir allergrößtes Lesevergnügen bereitet. Für mich stellt „Überraschend anders“ definitiv ein Lese-Highlight dar, das nur schwer zu übertreffen sein wird - ein Buch, dessen Lektüre ich jedem ans Herz legen möchte, dem christliche Werte wichtig sind und der die Bibel als Leitlinie seines Lebens betrachtet.