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Veröffentlicht am 16.04.2018

Mut ist Angst, die gebetet hat

Und jenseits der Berge das Leben
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Mut ist Angst, die gebetet hat

„Eines der wichtigsten Dinge, die ich in meinem Leben gelernt habe, ist es, dankbar anzunehmen, was mich an jedem Tag erwartet. Sozusagen ein vierundzwanzig-Stunden-Abenteuer.“

Diese ...

Mut ist Angst, die gebetet hat

„Eines der wichtigsten Dinge, die ich in meinem Leben gelernt habe, ist es, dankbar anzunehmen, was mich an jedem Tag erwartet. Sozusagen ein vierundzwanzig-Stunden-Abenteuer.“

Diese lebensbejahende Einstellung der aktiven und abenteuerlichen Bobbie Blake aus Atlanta wird durch die schreckliche Diagnose „Krebs im Endstadium“ in ihren Grundfesten erschüttert.
Nachdem sie sich nach dem plötzlichen Tod ihres Schwagers ausschließlich um ihre verwitwete Schwester und deren sechs Kinder gekümmert hatte, verspürt sie nun nach so vielen Jahren den Wunsch, noch einmal zu jenem Ort zurück zu kehren, wo sie großen Einsatz in der Flüchtlingshilfe und als Bibelschmugglerin gezeigt und zugleich auch die glücklichste Zeit ihres Lebens verbracht hatte. Ihre Nichte Tracie begleitet Bobbie schließlich an ihren ehemaligen Wirkungsort nach Österreich, wo sie in der christlichen Einrichtung „Oase“ Flüchtlinge aus der ganzen Welt unterstützt hatte. In Traiskirchen begegnet sie schließlich nicht nur ehemaligen Weggefährten, sondern wird auch mit den Schatten ihrer Vergangenheit konfrontiert und trifft ihre große Liebe Amir wieder.

Elizabeth Musser erzählt im vorliegenden Roman anhand einiger beispielhafter Protagonisten die Geschichte von Menschen, die in ihren Herkunftsländern bedroht werden, denen als letzter Ausweg nur noch die Flucht ins rettende Ausland bleibt. Verfolgung, Folter, Mord und Willkür werden sehr authentisch dargestellt, der Überlebenskampf während der gefährlichen Flucht durch unwegsames Gelände und vom Militär verfolgt in grauenhaften Details skizziert. Der Glaube an Isa al-Masih, wie Jesus Christus auf Farsi genannt wird, spielt eine zentrale Rolle im gesamten Buch. Allein der Besitz des Injil, des neuen Testaments auf Farsi, kann in einigen Ländern das Todesurteil bedeuten – und das nicht nur für einen bekehrten Islamisten, sondern für dessen gesamte Familie. Die Autorin schildert in diesem Roman die Einsätze der Missionare aus aller Herren Länder, beleuchtet die Vielseitigkeit der Hilfe. So berichtet sie von christlichen Radiosendern, die verschlüsselte Nachrichten der Hoffnung ausstrahlen, von Christen, die jeden Tag ihr Leben riskieren, um Flüchtlingen über die Grenzen ins rettende Ausland zu helfen, und von amerikanischen Freiwilligen, die einerseits durch ihre Missionarsarbeit in der „Oase“, aber auch durch Gebetsketten in den USA ihren christlichen Glauben leben. Einige dieser mutigen Helfer setzen sogar ihr Leben aufs Spiel, um jenes von politisch oder religiös Verfolgten zu retten.

Elizabeth Musser steigt in ihrem Prolog im Jahre 1989 in die Geschichte ein, wo sie ihren Lesern einen Einblick in Bobbie Blakes Arbeit als Bibelschmugglerin gestattet. In einem anschließenden Wechsel in das Amerika des Jahres 2005 erfährt man von Bobbie Blakes aktuellem Leben bei ihrer Schwester in Atlanta und der tragischen Krebsdiagnose. Im Zuge ihrer Reisevorbereitungen und während der Rückkehr in ihre zum Teil sehr schmerzhafte Vergangenheit werden nach und nach die Ereignisse von damals aufgerollt. Die Autorin bringt hierbei immer wieder die Flüchtlingsthematik ein und berichtet anhand ihres iranischen Protagonisten Hamid von der Anklage der Gotteslästerei und der drohenden Todesstrafe, sobald ein Muslim mit einem christlichen Buch ertappt wird. Die Geschichte wird jeweils aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Elizabeth Musser bedient sich einiger Hauptpersonen, die die Ereignisse aus ihrer Sicht schildern. Auf diese Weise ermöglicht sie es ihren Lesern, tief in die Handlung einzutauchen und an den Gedankengängen ihrer Figuren Anteil zu nehmen. Die Autorin bleibt in der Sprache der jeweiligen handelnden Person treu und gibt in Dialogen die Aussagen der Flüchtlinge in teilweise „gebrochenem Deutsch“ wieder. Für Rückblenden in die Vergangenheit oder der Darstellung von Telefongesprächen bedient Elizabeth Musser sich der kursiven Schrift. Den Schreibstil der Autorin empfand ich als sehr angenehm und mitreißend, durch einige waghalsige Fluchtszenen brachte sie zudem eine gehörige Portion Spannung ins Buch ein.

Ihre handelnden Figuren hat Elizabeth Musser meiner Meinung nach sehr überzeugend dargestellt. Die unverheiratete Bobbie Blake sprüht vor Tatendrang und nicht einmal der Krebs schafft es, ihrer Energie, ihrer Leidenschaft für die Flüchtlingsarbeit und ihrem unerschütterlichen Glaube an Gott Abbruch zu tun. Bobbie hütet ein schmerzhaftes dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, das sie quält und dem sie sich letztendlich wird stellen müssen. Ihre sensible, tiefsinnige und begabte Nichte Tracie wird als Sonnenschein dargestellt, der ihre Tante auf ihrem schweren Weg begleiten wird. Der sanfte Professor aus dem Iran namens Hamid steht beispielhaft für jene Menschen, die aufgrund ihrer Religion oder ihrer Überzeugungen verfolgt, gefangen und gefoltert werden und ihr Leben nur noch durch eine Flucht ins Ausland retten können. Die Problematik der Familiennachholung bzw. Familienzusammenführung und der gnadenlosen Verfolgung der zurück bleibenden Angehörigen stellen schauderhafte Höhepunkte in Elizabeth Mussers Berichten dar. Der starke Gegenpart zu Bobbie Blake ist ihr ehemaliger Partner Amir, der als Flüchtling ins Land kam und nun als Pastor einer iranischen Gemeinde selber Flüchtlingsarbeit leistet. Der charismatische, herzliche und freundliche Mann mit den schwarzen Augen zeichnet sich durch unermüdlichen Einsatz und großer Leidenschaft für seine Tätigkeit aus. In Stephen Lefort, einem franko-amerikanischen Reporter, Peggy Milner aus Atlanta und einigen weiteren ehrenamtlichen Helfern lässt die Autorin ihren Protagonisten tatkräftige Unterstützung zuteilwerden. Auch die übrigen Nebenfiguren dieses Buches empfand ich als sehr authentisch dargestellt, ich hätte jedoch gerne noch ein wenig mehr von ihnen erfahren.

Die optische Gestaltung des Buches ist vortrefflich gelungen. Das Bild auf dem Cover zeigt zwei Menschen, die nebeneinander auf einem Felsen sitzen und ins Tal dahinter sehen, das von der Sonne in goldenes Licht getaucht wurde. Ein romantischer, hoffnungsvoller Anblick, der meiner Meinung nach sehr gut zum Titel passt.

Fazit: Elizabeth Musser hat mit ihrem Buch „Und jenseits der Berge das Leben“ erneut einen sehr aussagekräftigen und überzeugenden Roman zu Papier gebracht, dessen Lektüre ich als anregend, zum Teil „aufregend“ und auf jeden Fall zum Nachdenken animierend empfand. Ein Lese-Erlebnis, das ich keinesfalls missen möchte und das ich uneingeschränkt weiter empfehle.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Hirten von Bethlehem

Das Gebet der Hirten
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Die Hirten von Bethlehem

„Ein Adler zog am fast wolkenlosen Himmel über ihm seine Kreise. Dieses stolze Lebewesen verherrlichte Gott durch seine Kraft und Anmut. Ja, jedes der Tiere besaß einen einzigartigen ...

Die Hirten von Bethlehem

„Ein Adler zog am fast wolkenlosen Himmel über ihm seine Kreise. Dieses stolze Lebewesen verherrlichte Gott durch seine Kraft und Anmut. Ja, jedes der Tiere besaß einen einzigartigen Platz in der Schöpfung. Im Gegensatz zu ihm. In stillen Momenten wie diesem fühlte sich Anam noch mehr allein und fehl am Platz.“

Bereits der Name des jungen Mannes Anam ist aussagekräftig – er bedeutet „namenlos“. Anam wurde von einem liebevollen Mann namens Micha und seiner Ehefrau Miriam adoptiert, fühlt sich jedoch im Kreise seiner Adoptivgeschwister stets fehl am Platz. Im Alter von dreißig Jahren macht er sich auf die Suche nach seiner Herkunft, als einziger Hinweis dient ihm eine Lammfelldecke, in die er als Baby gewickelt war. In Bethlehem erfährt der junge Mann von der abweisenden Bevölkerung über eine Verkündigung der Geburt des Messias durch zwölf Hirten vor dreißig Jahren, die einen brutalen Massenmord an allen männlichen Babys in Bethlehem zur Folge hatte. Anam findet tatsächlich das Lager der Hirten, und diese erzählen von dieser ganz besonderen Nacht, als ein heller Lichtstrahl vom Himmel zu fallen schien und ein Engel zu ihnen gesprochen hatte. Anam löst durch seine Begegnung mit diesen Hirten nicht nur das Rätsel um seine Herkunft, sie verändert vielmehr sein gesamtes Leben…

Richard M. Barry hat in seiner Weihnachtserzählung die Geschichte der Geburt Jesu auf interessante Art und Weise wieder gegeben. Er bedient sich seines Protagonisten Anam, der durch seine Begegnung mit den Hirten von der lange verheißenen Ankunft des Messias erfahren darf.

Der Autor schildert die Ereignisse in lebendiger Sprache. Die Gedanken des Protagonisten sowie die Dialoge zwischen den handelnden Personen werden in kursiver Schrift wiedergegeben. Das kleinformatige dünne Büchlein findet in jeder Handtasche Platz, neben einem ansprechenden Buchcover wurde auch das Innenleben aufwändig gestaltet. Jedes der insgesamt acht Buchkapitel wird von einem einseitigen Schwarz-Weiß-Foto eingeleitet, das stets das gleiche Motiv zeigt: einen kleinen, unscheinbaren gemauerten Stall mit einem großen Baum davor, der schwarze Nachthimmel übersät mit funkelnden Sternen. Unter jeder in römischen Ziffern geschriebenen Seitenanzahl dieses Buches befindet sich ein kleines Ornament, das jeweilige Kapitel wird in Fettdruck und Schreibschrift angeführt.

Anam ist als Protagonist auf der Suche nach seinen Wurzeln. Im Verlauf von Anams Nachforschungen erfährt der Leser dann auch den richtigen Namen dieses jungen Mannes, der eine bedeutende Rolle unter den ersten Christen einnahm. Alle weiteren handelnden Figuren - die Adoptivfamilie des Anam, die Bewohner von Bethlehem sowie die Hirten - werden nur spärlich charakterisiert und spielen eine untergeordnete Rolle.

Fazit: Bei diesem Büchlein handelt es sich um eine interessante und einnehmende Art, die Weihnachtsgeschichte aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Die Lektüre hat mir sehr gut gefallen, ich hätte mir zudem noch viele weitere Seiten und Erzählungen von dem Wirken Jesu gewünscht.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Eine Welt aus Illusionen und Träume

Drei Küsse für ein Halleluja
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Eine Welt aus Illusionen und Träumen

Im Klappentext wird im Grunde bereits der Inhalt dieses Buches angedeutet: eine ehemalige Nonne, die den Klosterwänden entflieht und in die Berufstätigkeit eintaucht, ...

Eine Welt aus Illusionen und Träumen

Im Klappentext wird im Grunde bereits der Inhalt dieses Buches angedeutet: eine ehemalige Nonne, die den Klosterwänden entflieht und in die Berufstätigkeit eintaucht, Haushälterin eines weltbekannten Schauspielers wird und in eine Welt aus Illusionen und Träumen gerät. Leider wird im Verlauf dieses Buches nicht mehr wirklich viel zu dieser groben Beschreibung hinzugefügt, der grundsätzliche Ablauf wurde bereits erzählt. Bei diesem Roman handelt es sich für meinen Geschmack um eine Lektüre, die keine große Tiefe aufweist und bei der an manchen Stellen Langeweile aufkam. Die Personen und deren Handlungen haben mich nicht überzeugt.

Der Schreibstil ist zwar flüssig, bleibt aber oberflächlich. Mich haben sowohl der Einsatz der Vulgärsprache, als auch die permanenten Wiederholungen gestört, wenn die Protagonistin immer wieder davon spricht, träumt, daran denkt oder es schließlich einfach tut: nämlich den schillernden Filmstar zu küssen. Zwar beinhaltet der Buchtitel das Wort „Küsse“, meiner Meinung nach wurde dessen Verwendung im Buch aber übertrieben. Die Autorin setzt kursive Schrift ein, um die Gedanken ihrer Darsteller hervorzuheben. Man findet in diesem Buch keinen Spannungsbogen, die Handlung plätschert völlig vorhersehbar dahin und endet genauso, wie man es angesichts des Klappentextes und des farbenfrohen Coverfotos mit dem tanzenden/küssenden Paar im Vordergrund erwartet.

Ella Wünsche konzentriert sich in diesem Buch vor allem auf die beiden Protagonisten Sarah und James, wobei ich beide nicht authentisch fand. Sarah, die ehemalige Nonne, kommt nach 13 Jahren im Kloster in die Großstadt. Es werden zwar permanent Sarahs Glaube, ihre Gebete und die Lektüre der Bibel erwähnt, Sarahs Verhalten spricht jedoch eine andere Sprache. Sie passt sich sehr rasch an die Glitzer-Glamour-Welt an, und spätestens als sie als neue Haushälterin splitterfasernackt im Pool ihres Arbeitgebers schwimmt, hatte sie für mich jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Obgleich sie sich für etliche Jahre für ein Leben im Kloster entschieden hatte, kreisen ihre Gedanken nun nur noch darum, den gutaussehenden und erfolgreichen Filmstar zu küssen. Einerseits engagiert sie sich in der Gemeindearbeit ihrer neuen Wohnstätte, andererseits besucht sie in einem Fünftausend-Dollar-Kleid eine Jetset-Party mit James und liest in Klatschzeitschriften über das Liebesleben der Stars und Sternchen. Was James betrifft, ist auch dessen Verhalten konträr dargestellt. Die Menschen am Filmset scheinen Angst vor dem herrischen Verhalten und den cholerischen Ausbrüchen des von sich über alle Maßen überzeugten Perfektionisten zu haben. Als jedoch die züchtig gekleidete ehemalige Nonne in sein Leben tritt, serviert er seine aktuelle Gespielin kurzerhand ab und begnügt sich mit Küssen und Händchenhalten. Ein Großteil der Nebenfiguren blieb blass und farblos, während mir das Ehepaar Ellie und Dirk Brenner sympathisch erschien und durchaus Potenzial hatte. Doch auch hier wird der Ehekonflikt der beiden zwar erwähnt, das Thema dann im Verlauf des Buches jedoch für mein Empfinden nicht ausreichend behandelt.

Fazit: „Drei Küsse für ein Halleluja“ ist eine seichte Unterhaltung für ein paar gemütliche Lesestunden. Ich empfand es jedoch für meinen persönlichen Geschmack als zu oberflächlich und die Handlungen der Protagonisten als unglaubwürdig.

Eine Leseempfehlung kann ich hierfür nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt

Veränderung - Wenn aus Lebenswenden Neues wächst
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Jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt

„Wir werden nicht aus dem Netz der Sicherheiten geworfen, damit wir abstürzen, sondern damit wir das Fliegen lernen! Veränderungen sind herausfordernd, ...

Jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt

„Wir werden nicht aus dem Netz der Sicherheiten geworfen, damit wir abstürzen, sondern damit wir das Fliegen lernen! Veränderungen sind herausfordernd, manchmal hart und unangenehm. Aber sie tragen die Chance in sich weiterzukommen, Neues kennenzulernen und den eigenen Horizont zu erweitern. Äußere und innere Veränderungen bedeuten Wandel, Bewegung, Perspektivenwechsel und vieles mehr. Aber sie können und werden meine Identität als Kind Gottes niemals ändern.“

Wie bereits Buchtitel, Klappentext und die angeführten Zitate aus diesem Buch andeuten ist das zentrale Thema dieses Buches die Veränderung. Christiane Rösel konfrontiert ihre Leser anfangs mit der Frage nach der Identität, die Menschen sich immer wieder stellen. „Wer bin ich – und möchte ich das auch sein?“ Sie rät dazu, neugierig und beweglich zu bleiben und gibt in dieser Abhandlung viel über ihre eigene Person preis. Sie erzählt von den verschiedenen Stationen ihres Lebens und den Gedanken und Gefühlen, die jede Veränderung darin begleitet hatten. Die Autorin spricht offen über positive, aber auch weniger schöne Erfahrungen, stellt Fragen, beleuchtet die verschiedenen Situationen und weist darauf hin, was ihr auf ihrem Lebensweg bislang zu schaffen machte. Sie thematisiert schwierige Entscheidungen und die Ungewissheit, die ein Richtungswechsel im Leben eines Menschen mit sich bringt. Veränderungen prägen – und dies lässt sich aus dem Inhalt dieses Buches auch ganz klar erkennen. Veränderungen als Chance zu betrachten und daran zu wachsen ist unter anderem Inhalt dieses Buches. Christiane Rösel lässt darin auch andere Frauen zu Wort kommen, die von den Veränderungen in ihrem Leben und dem Umgang damit berichten.

Dieses Buch wird durch viele Zitate in kursiver Schrift aufgelockert und ist in einfachem und leicht lesbarem Schreibstil verfasst. Die Botschaft ist jedoch eindringlich und wird von den beteiligten Erzählern authentisch vermittelt: Veränderungen sind nicht immer willkommen, oft sogar unbequem, beinhalten aber durchaus positive Aspekte. Diese zu entdecken, einen vernünftigen Umgang mit Veränderungen zu pflegen und den Lesern Mut zu machen ist Ziel dieses Buches.

„Veränderung“ von Christiane Rösel punktet mit einer schlichten, eleganten Optik. Das Cover beschränkt sich auf einen weißen Hintergrund, Buchtitel und Autorin werden in grünen und schwarzen Lettern angeführt. Die Abbildung eines Baumstumpfes, aus dem ein neuer Ast mit grünen Blättern sprießt, steht im Zentrum. Diese kleine, aber äußerst aussagekräftige Zeichnung ziert viele kursiv gedruckte Zitate und begleitet den Leser durch das ganze Buch hindurch.

Fazit: Ein interessanter, in lebendiger Erzählform verfasster christlicher Ratgeber über das Thema „Veränderung“, leicht verständlich und überzeugend dargestellt. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein bezaubernder Liebesroman mit spannenden Elementen

Wie Schneeflocken im Wind
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Ein bezaubernder Liebesroman mit spannenden Elementen

Eden Martelli ist auf der Flucht. Die junge Witwe versucht, sich und ihren kleinen Sohn Micah in Sicherheit zu bringen. Ein Mörder und korrupte Staatsbeamte ...

Ein bezaubernder Liebesroman mit spannenden Elementen

Eden Martelli ist auf der Flucht. Die junge Witwe versucht, sich und ihren kleinen Sohn Micah in Sicherheit zu bringen. Ein Mörder und korrupte Staatsbeamte sind ihr auf den Fersen, sie kann niemandem mehr trauen. Eine Autopanne verursacht einen Zwischenstopp in Maine, im kleinen Küstenort Sea Harbour, wo Eden letztendlich auf die großherzige und liebenswerte Familie Callahan trifft. Um die Reparatur ihres Wagens zu finanzieren, nimmt sie vorübergehend eine Stellung an – und möchte Sea Harbour letztendlich gar nicht mehr verlassen. Durch ihr Bleiben bringt sie jedoch die Menschen, die ihr ans Herz gewachsen sind, in Gefahr. Wie wird Eden sich entscheiden, und welches Mitspracherecht hat Beau Callahan dabei?

Die altbekannte Geschichte einer Flucht im Zuge eines missglückten Zeugenschutzprogrammes wurde durch Denise Hunter auf einfühlsame Weise und in flüssigem Schreibstil neu erzählt. Mit der Webdesignerin Eden bringt die Autorin eine Protagonistin in ihre Handlung, die um das Leben ihres Kindes kämpft. Edens Gefühls- und Gedankenwelt werden auf anschauliche Art und Weise dargestellt, ihre Zurückhaltung, ihre Skepsis und die übergroße Vorsicht im Umgang mit anderen Menschen basieren auf bitteren Erfahrungen in ihrer Vergangenheit. Die warmherzigen Callahans nehmen sich der jungen Frau an und bieten ihr Unterschlupf und Geborgenheit. Beau Callahan, der ehemalige Hilfssheriff und Inhaber der Weihnachtsbaumplantage, nimmt als Protagonist viel Raum in diesem Roman ein. Dennoch war die Autorin bemüht, auch ein paar liebenswerte Nebenfiguren in die Handlung einzubringen. Hierbei finde ich besonders Tante Trudy, die eigenwillige und zynische Ersatzmutter der Callahan-Brüder mit dem weichen Herzen und ihren „heimlichen“ Verehrer Sheriff Colton erwähnenswert. Die Rolle des Antagonisten spielt Marshall Langley, der alles versucht, Eden und ihren kleinen Sohn aufzuspüren und zu ermorden. Diese beharrliche Suche nach Micah, dem einzigen Augenzeugen des Mordes an Edens Ehemann, bringt einen gewissen Spannungsfaktor ins Buch.

Die im flüssigen Schreibstil erzählte Geschichte gewinnt im Verlauf der Seiten zunehmend an Tempo, wobei Liebe und Romantik nicht zu kurz kommen. Der christliche Glaube ist in diesem Buch nur andeutungsweise vorhanden. Da bereits im Klappentext darauf hingewiesen wird, dass es sich bei diesem Buch um einen „bezaubernden Liebesroman“ handelt, war ich auch nicht allzu enttäuscht, als bei der Darstellung und Entwicklung der Liebesgeschichte der beiden Protagonisten einige Klischees bedient wurden.

Ich empfand „Wie Schneeflocken im Wind“ als angenehme, flüssig zu lesende, zum Teil humorvolle, aber vor allen Dingen romantische Liebesgeschichte. Das Kernthema des Zeugenschutzes sorgte für einen gewissen Spannungsaufbau, den Abschluss bildet ein wunderschönes Happy End.

Der Romantik im Inneren des Buches wird bereits auf dem Coverfoto Ausdruck verliehen. Dieses zeigt das völlig in Weiß gehüllte Gesicht einer jungen Frau mit strahlend blauen Augen, rosafarbenem Lippenstift und blondiertem Haar, das Gesicht vor Kälte leicht gerötet. Der optimal dazu passende Buchtitel „Wie Schneeflocken im Wind“ deutet einerseits auf die eisige Kälte, andererseits auf das Fluchtszenario mitten im Winter in Maine im Rahmen des Zeugenschutzprogrammes und die Verletzlichkeit der Protagonistin hin. Ein wirklich gelungener Blickfang, der unweigerlich dazu verleitet, das Buch zur Hand zu nehmen und sich dem Klappentext bzw. dem Inhalt zu widmen.