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Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein beeindruckendes Leseerlebnis

Als der Himmel zerriss
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Ein beeindruckendes Leseerlebnis

„Ich bete, dass sie später einmal mutig sein wird. Dass sie der feinen Gesellschaft sagen wird, um was es im Leben wirklich geht. Dass es keine Unterschiede zwischen den ...

Ein beeindruckendes Leseerlebnis

„Ich bete, dass sie später einmal mutig sein wird. Dass sie der feinen Gesellschaft sagen wird, um was es im Leben wirklich geht. Dass es keine Unterschiede zwischen den Menschen gibt.“

Der ehemalige Lieutenant Charles Winslow verkauft sein Haus und seine Ländereien in England und wandert mit seiner Tochter Emily nach Irland aus. In der Nähe der Ortes Grenmore befindet sich das Anwesen Ashton Manor, das ihm als Erbe zugefallen ist und das nun ihr neues Zuhause sein wird. Die Ankunft der beiden vornehmen Engländer steht jedoch von Beginn an unter keinem guten Stern. Die Verunsicherung der irischen Pächter, deren bittere Armut und die nicht leistbaren Pachtforderungen ihrer Grundherren führten zur Bildung einer Bruderschaft, Rebellion und Aufstand sind vorprogrammiert. Um Asthon Manor zu leiten, die Interessen des neuen Eigentümers durchzusetzen und das Anwesen vor Übergriffen zu schützen, wird der Sohn einer wohlhabenden Familie aus Shropshire als Verwalter engagiert. Ronald Tuppence verwaltete bereits in England große Güter und sein tadelloser Ruf, sein gefälliges Äußeres sowie sein selbstbewusstes Auftreten beeindrucken Charles Winslow. Seine Tochter Emily ist jedoch anfangs skeptisch – Ronald verhält sich ein wenig zu perfekt, um echt zu sein, und es scheint ihr, als hätte er etwas zu verbergen.

Stephanie Rapp ist es hervorragend gelungen, ihren Lesern das Geschehen in Irland um 1845 bildhaft vor Augen zu führen. Sie thematisiert die schwelenden Konflikte zwischen den irischen Pächtern und deren nicht-katholischen Grundherren, deren unermesslich hohe Pachtforderungen und die verachtenswerte Praxis der Vertreibung der Pächter aus ihren Häusern, wonach viele Familien sogar dazu gezwungen waren, in Erdlöchern zu hausen. Die Autorin beschreibt die große Kartoffelfäule, die den Menschen über Jahre hinweg das wichtigste Grundnahrungsmittel nahm und zu einem Massensterben und einer großen Auswanderungswelle führte. Durch ihre Protagonistin Emily und die liebenswerte Familie O’Neill führt sie ihren Lesern diese Szenarien bildhaft vor Augen. Dem christlichen Glauben wird ein hoher Stellenwert eingeräumt. Emily Winslow findet Trost und Zuversicht in ihrer Bibel, ihr Glaube wird im Verlauf der Handlung immer mehr gefestigt. Ein zentrales Thema dieses Buches ist jedoch auch der Konfessionsstreit und die damit verbundene Diskriminierung der Katholiken bzw. den Versuch, die katholische Kirche auszulöschen, was dazu führte, dass das Bestreben, das Schulwesen einzuführen, behindert wurde. Nicht zuletzt erfährt man in diesen Roman von den „Irish Palatines“ – den Irland-Pfälzern, die als deutsche Einwanderer und Methodisten einen schweren Stand in der irischen Landbevölkerung hatten.

Diese gewichtigen Themen werden von Stephanie Rapp in einem sehr einnehmenden und interessanten Schreibstil erzählt, und dank der authentischen Darstellung ihrer handelnden Personen wird die Lektüre dieses Romans zu einem beeindruckenden Leseerlebnis. Durch Dialoge zwischen dem Protagonisten Brendan O’Neill und der englischen Grundbesitzerin Emily Winslow wird dem Leser die Möglichkeit geboten, regen Anteil am Leben der irischen Pächter zu nehmen. Durch die bereits im Klappentext erwähnte Liebe, die nicht sein darf, wird auf die strengen Etikette der feinen englischen Gesellschaft und den unüberwindlichen Standesunterschieden Bezug genommen. Die Autorin bringt in ihren Roman auch interessante und in ihrer Darstellung überzeugende Nebenfiguren in die Handlung ein, was diese ungemein bereichert und den geschilderten Ereignissen eine lebendige und realistische Note verleiht.

Das beeindruckende Coverfoto dieser gebundenen Ausgabe zeigt die ganz in Weiß gekleidete junge Engländerin aus gutem Hause, mit rätselhaftem Blick und offenem Haar, einem schematisch dargestellten jungen Mann mit Hut zugewandt. Die Zweige mit den roten Rosen im rechten oberen Bildrand geben dem Ganzen eine verspielte Note. Nach einem zweiseitigen Prolog erzählt Stephanie Rapp auf über 470 Buchseiten und in 33 Kapiteln ihre Geschichte und liefert in einem langen Nachwort viele Fakten zum historischen Hintergrund dieses Buches.

Fazit: ein wunderschön erzählter historischer Roman mit vielen Emotionen und großer Tiefe, dessen Lektüre ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Ich empfand „Als der Himmel zerriss“ als ganz besonderes Lese-Highlight und freue mich bereits auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 16.04.2018

WEIHNACHTEN – Geborgenheit, Licht, Sinn, Wärme, Liebe, Heimat

Weihnachts-Sehnsucht
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WEIHNACHTEN – Geborgenheit, Licht, Sinn, Wärme, Liebe, Heimat

In diesem nur wenig mehr als sechzig Seiten zählenden Büchlein im Kleinformat verleiht Bernhard Meuser seiner tiefen Sehnsucht nach dem „echten ...

WEIHNACHTEN – Geborgenheit, Licht, Sinn, Wärme, Liebe, Heimat

In diesem nur wenig mehr als sechzig Seiten zählenden Büchlein im Kleinformat verleiht Bernhard Meuser seiner tiefen Sehnsucht nach dem „echten Weihnachten“ jenseits von inszenierten Gefühlen Ausdruck. Der Autor begibt sich auf eine innere Reise, auf die Suche nach der Weihnachtsfreude. Und er lässt seine Leser an dieser Entdeckungsreise teilhaben. Er stößt sich an „zu viel Arbeit, zu vielen Projekten, die unbedingt noch vor Jahresende über die Bühne gebracht werden müssen, zu viel Verkehr, zu viel Staus, zu viele Weihnachtsmärkte und Weihnachtsfeiern, zu viele Jingle Bells, zu viel Alkohol und Süßkram, zu viel Sodbrennen, zu viel Depressionen und zu viel Beziehungsknatsch.“ Er stellt dabei die Frage in den Raum, ob Weihnachten wahr, oder lediglich ein sentimentaler Betrug ist.

In dreizehn Buchkapiteln erinnert er sich an die Zeit seiner eigenen Kindheit, an einen der glücklichsten Momente seines Lebens, an die Freude eines Weihnachtsfestes, die über alles Begreifen hinausging. Bernhard Meuser schreibt über Errettung, erzählt von Sartre, Benedikt XVI, Friedrich von Spee und Nikolaus Herman, und schließt mit einer wundervollen Anregung zum weihnachtlichen Schenken. Zwar handelt es sich hierbei um ein ziemlich dünnes Buch mit wenigen Seiten und in einfachem Schreibstil verfasst, der Inhalt ist jedoch tiefsinnig und regt zum Nachdenken an.

„Weihnachtssehnsucht“ besticht zudem durch ein sehr schönes Cover, das eine malerische, in Abendrot versinkende Schneelandschaft zeigt. Im Buchinneren entdeckt man auf die einzelnen Kapitel verteilt insgesamt vierzehn einseitige Farbfotos mit weihnachtlichen Motiven. Zusätzlich wurde jede einzelne Buchseite mit einem blassblauen Ornament versehen, das sich jeweils am oberen Rand befindet.

Fazit: eine Reflektion über Weihnachten, die auf das Fest der Geburt Christi einstimmt. Es ist sowohl als Lektüre für sich selber, wie auch als Geschenk geeignet.

Veröffentlicht am 16.04.2018

*Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone*

Wunder der Weihnacht
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Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone

Als Gründerin der Frauenzeitschrift LYDIA hat Elisabeth Mittelstädt jahrelang Magazine mit Geschichten verschiedenster Menschen herausgegeben, darüber hinaus auch ...

Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone

Als Gründerin der Frauenzeitschrift LYDIA hat Elisabeth Mittelstädt jahrelang Magazine mit Geschichten verschiedenster Menschen herausgegeben, darüber hinaus auch mehrere Bücher. Im vorliegenden Buch „Wunder der Weihnacht“ präsentiert sie ihrer Leserschaft über vierzig Kurzgeschichten, in denen sie auf mehr als zweihundert Seiten verschiedene Autoren zu Wort kommen lässt, die ihrerseits von Ereignissen berichten, die sie selber als Weihnachtswunder erleben durften.

In der Schilderung dieser bewegenden Begebenheiten ist das zentrale Thema das Weihnachtsfest, dessen Ursprung und Bedeutung. Es wird von Situationen berichtet, in denen Gott Menschen als seine Werkzeuge gebraucht, um für andere zum Segen zu werden. Elisabeth Mittelstädt regt jedoch dazu an, nicht nur an Weihnachten offen für diese Aufträge Gottes zu sein, sondern vielmehr das ganze Jahr über. In den einzelnen Geschichten erzählen die Autoren von wundervollen Fügungen, Bewahrungen, überströmender Freude, von der Kraft des Glaubens, wundersamen Heilungen und Bekehrungen. Sie berichten aber vor allen Dingen davon, wie Menschen ihr Herz für andere öffnen und sich ganz nahe an das Mysterium von Weihnachten herantasten. Diese Menschen werden dann zu menschlichen Schutzengeln, die Gottes Liebe auf Erden vermitteln.


Doch nicht alle Menschen verleben ein frohes Weihnachtsfest. In „Wunder der Weihnacht“ werden auch Verlust, Schmerz und Trauer thematisiert, wenn kurz vor dem Fest ein geliebter Angehöriger stirbt und jedes zukünftige Weihnachtsfest auf diese Art und Weise einen schmerzlichen Beigeschmack erhält. Die Autorin verdeutlicht aber, dass auch aus einem solchen Verlust die Fähigkeit erwachsen kann, alles Gute, das uns geschenkt ist, noch mehr wertzuschätzen, noch dankbarer dafür zu sein.

In einigen Geschichten kommen auch Erinnerungen an lieb gewordene weihnachtliche Traditionen aus der Kindheit zur Sprache und die aufregende Erwartung, die Vorfreude und Weihnachtsabende, die aufgrund der Konzentration auf das Eigentliche, auf Jesu Geburt, zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Es sind dies Momente, in denen die gesamte Familie beisammen war, wo das weihnachtlich geschmückte Heim mit köstlichem Duft gebackener Kekse durchströmt war, in denen gemeinsam gebetet, musiziert und Zeit miteinander verbracht wurde.

Sehr berührend fand ich die Geschichte des kleinen Sterns, der über dem Stall von Bethlehem leuchtete und der in dieser Aufgabe seine Bestimmung fand. Zustimmend las ich den Bericht von Eva Breunig, die als wertvollste Weihnachtsgeschenke ihrer gesamten Kindheit Bücher erwähnt, die ihr Flügel verliehen, die sie in weit entfernte Fantasiewelten entführten und die gesamte Welt um sich herum vergessen ließen.

Abgesehen davon findet man zwischen den einzelnen Kapiteln auch humorvolle Aussagen aus dem „Kindermund“, besinnliche Texte, oder beispielsweise den Lebenslauf eines Engels, bestehend aus Bibelzitaten. Interessiert durfte ich über den Adventkranz und die 1670 erfundenen „Zuckerstangen“ lesen, die zwar heute in den meisten Haushalten zu finden sind, deren ursprüngliche Bedeutungen bzw. Entstehungsgeschichten jedoch weitgehend unbekannt sind.

Die optische Aufmachung des Buches ist bemerkenswert. In warmes Licht getaucht findet man in der Mitte des Buchcovers eine Abbildung von zwei kleinen Wundern: einem Schwarzkieferzapfen - ein Wunder der Natur, sowie eine aufwändig in Goldfarbe bestickte weiße Schleife - ein kleines Wunder aus Menschenhand. Der Buchtitel dominiert das Bild und wird in geschwungener Schreibschrift dargestellt, der dunkle Hintergrund und der seitliche Goldrand vervollständigen das edle Erscheinungsbild.

Fazit: Ein wunderschönes Buch, das man besonders zur Weihnachtszeit gelesen haben sollte!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Krisen bewältigen – befreit leben

KatastrophenGlück
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Krisen bewältigen – befreit leben

„Gottes Anliegen für unser Leben ist nicht in erster Linie das Ausmerzen aller schmerzhaften Gefühle. Heilung, Veränderung und Erneuerung sind oft Prozesse, die einen ...

Krisen bewältigen – befreit leben

„Gottes Anliegen für unser Leben ist nicht in erster Linie das Ausmerzen aller schmerzhaften Gefühle. Heilung, Veränderung und Erneuerung sind oft Prozesse, die einen langen Weg mit Fortschritten und Rückschritten, mit Hinfallen und Aufstehen beinhalten. Wir können auf diesem Weg zu starken und reifen Menschen heran-wachsen.“

„Sie kommen gut durchs Leben und plötzlich, ungefähr in der Lebensmitte, kommt die große Krise, der große Einbruch. Auf einmal geht nichts mehr. Dann gibt es die Depression, den Burn-out, die unerklärlichen Angstzustände und Panikattacken, die Essstörung, die Krankheit, die kein Arzt erklären kann, weil sie ihre Wurzeln in der desolaten psychischen Situation hat, oder den totalen Zusammenbruch. Das hängt damit zusammen, dass sich unsere Seele nicht endlos strapazieren lässt, mit zunehmendem Alter immer weniger.“


Tamara Hinz hat mit diesem sehr persönlichen Buch über Lebenskrisen auch eine Menge eigener Erfahrungen – Erlebtes, und Durchlebtes, wie sie es nennt – offengelegt. Was für die Autorin ein „von der Seele schreiben“ gelebter Kindheits- und Lebenserfahrungen bedeutet, stellt für ihre Leserschaft zugleich eine Lebenshilfe der ganz besonderen Art dar. Nach anfänglicher Vertiefung zu einigen Grundstrukturen unserer Persönlichkeit und den Auswirkungen jeweiliger Familiengeschichten, geistlichen Prägungen und ganz bestimmten Faktoren in unserer Persönlichkeitsstruktur konzentriert Tamara Hinz sich auf das Erfragen von Ursachen. Sie erlaubt hierbei tiefe Einblicke in ihr eigenes Leben und geht auf jene Prägungen ein, die unzählige Frauen dazu bringen, stets „ein liebes Mädchen“ und „perfekt“ sein zu wollen, wie erstarrt in der Unfähigkeit zu verharren, Grenzen zu ziehen. Sie schreibt von Selbstzweifeln, Schuldgefühlen und den Grenzüberschreitungen seitens unserer Mitmenschen, regt zur Ursachenforschung an und macht auf Missstände aufmerksam. Immer wieder bringt sie praktische Beispiele aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz mit ein und präsentiert Ansätze und Lösungsvorschläge, um Krisensituationen zu meistern. Tamara Hinz plädiert für die eigene Entscheidung eines jeden Einzelnen, glücklich zu sein, sich auf den Weg zu machen und diese Entscheidung dann auch zu leben. Sie ermutigt dazu, alte Wege zu verlassen und Veränderungen positiv gegenüber zu stehen. Sie macht Mut, notwendigen Gestaltungs- und Reifeprozessen Zeit zugestehen zu können und betont dabei den großen Stellenwert jener Menschen, die uns in Zeiten der Krisen und im Verlauf notwendiger Veränderungen hilfreich zur Seite stehen.

Die Themenbereiche „Abgrenzung“ und „Konfliktlösung“ waren für mein Empfinden die am meisten beeindruckenden dieses Buches. Hier liefert die Autorin wichtige Impulse, das eigene Leben betreffend aktiv zu werden: „Nicht nur Verantwortung für uns und unser Leben zu übernehmen und Akteur im eigenen Leben zu werden, bahnt uns den Weg aus der Krise; sondern auch die Fähigkeit, Dinge loslassen zu können, auf die wir keinen Einfluss haben, führt uns aus der Enge in die Weite. Sorgen an Gott abgeben zu können, bringt unserer Seele Gelassenheit und Frieden. Und das ist die beste Voraussetzung dafür, dass Gesundes wachsen kann.“

Dieses Buch stellt für mich mit Sicherheit einen der besten, faszinierendsten und hilfreichsten christlichen Ratgeber dar, den ich jemals in Händen hielt. Es handelt sich hierbei um eine Lektüre, die man nicht einfach lesen, und danach zur Seite legen kann. Es ist vielmehr ein praktischer Lebensbegleiter, den man in schwierigen Situationen und Krisen immer wieder gerne zur Hand nimmt, um sich erneut darin zu vertiefen. Tamara Hinz besitzt die Begabung, Menschen dazu zu animieren, sich unbequemen Fragen zu stellen, Ursachenforschung zu betreiben, und sich anschließend aktiv an die Bewältigung von Problemen heranzuwagen. Sie schreibt Mut machend, mit großem persönlichem Engagement und vermittelt immer wieder, dass jeder Mensch einzigartig und in seiner Ursprünglichkeit geliebt ist. Die symbolische Betrachtung des verwilderten Häuschens mit anschließendem Garten auf ihren Spaziergängen empfand ich als eine wunderschöne und richtungsweisende Parabel. „Katastrophen Glück“ ist ein überaus bereicherndes Lesehighlight, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 16.04.2018

EIN KLEINES BUCH, UND DOCH SO GROSS…!

Mit dem Herzen laufen lernen
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EIN KLEINES BUCH, UND DOCH SO GROSS…!

„Wie oft müssen erst Luftschlösser und Traumbauten einstürzen, bis wir den wahren Kern unseres Daseins und die eigentliche Lebensaufgabe entdeckt haben? Wie viele ...

EIN KLEINES BUCH, UND DOCH SO GROSS…!

„Wie oft müssen erst Luftschlösser und Traumbauten einstürzen, bis wir den wahren Kern unseres Daseins und die eigentliche Lebensaufgabe entdeckt haben? Wie viele Träume müssen platzen, bis wir den Weg finden, für den wir eigentlich bestimmt sind?"

Bereits aus dem Titel dieses kleinen Büchleins ist der Bezug zur gleichnamigen CD des Autors ersichtlich. Mit seinen Liedern aus dem Tonträger „Laufen lernen“ hat mich „der singende Diakon“ Andi Weiss bereits als Sänger und Komponist voll und ganz in seinen Bann gezogen, speziell ein Lied davon hat eine ganz besondere Bedeutung für mich. Es hat mich in einer schwierigen Zeit „abgeholt“ und „begleitet“. Während der Lektüre des Buches „Mit dem Herzen laufen lernen“ durfte ich nun erfahren, dass Andi Weiss als Buchautor mindestens genauso überzeugend ist wie durch seine eindrucksvollen Lieder.

In diesem kleinformatigen Hardcover-Buch gibt der Autor „50 Gedanken, Begegnungen und Impulse, die bewegen und Mut machen“ zum Besten. So berichtet er von Begegnungen mit Menschen, erzählt von deren Leben, aber auch von seinen eigenen Erfahrungen als Logotherapeut. Nicht wenige Geschichten haben mich bis ins Innerste getroffen, die meisten davon stark angesprochen, einige wenige zu Tränen gerührt. Da ich die Texte und Melodien aus seiner CD „Laufen lernen“ überaus schätze und beinahe auswendig kenne, begrüßte ich natürlich auch die in kursiver Schrift gedruckten Liedertexte zwischen den einzelnen Geschichten. Andi Weiss lässt in seinem Buch auch Größen wie zum Beispiel Dietrich Bonhoeffer, Wilhelm Busch, Mutter Teresa, Martin Luther, Sokrates, Johannes von Kreuz, den Apostel Paulus oder Martin Luther King zu Wort kommen. Einige seiner Gedanken sind mitunter sehr tiefsinnig und er thematisiert auch ernste Dinge. In einer kurzen Ausführung erklärt er seiner Leserschaft den Unterschied zwischen Logopädie und Logotherapie und gibt einen winzigen Einblick in seinen Arbeitsbereich.

Fazit: Ich habe die Lektüre dieses Buches sehr genossen und hätte gerne noch mehr von diesem Autor gelesen. Dieses Buch kam exakt im richtigen Zeitpunkt zu mir und ich kann nur sagen:

DANKE für geteilte Lebenserfahrungen,
DANKE für vermittelte Geschichten und aufmunternde, Sinn und Kraft verleihende Worte,
DANKE für dieses wunderschöne Buch – und
DANKE für die bewegenden Lieder in „Laufen lernen“!

Für mich war „Mit dem Herzen laufen lernen“ definitiv ein „must-read“!