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Veröffentlicht am 16.04.2018

Jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt

Veränderung - Wenn aus Lebenswenden Neues wächst
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Jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt

„Wir werden nicht aus dem Netz der Sicherheiten geworfen, damit wir abstürzen, sondern damit wir das Fliegen lernen! Veränderungen sind herausfordernd, ...

Jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt

„Wir werden nicht aus dem Netz der Sicherheiten geworfen, damit wir abstürzen, sondern damit wir das Fliegen lernen! Veränderungen sind herausfordernd, manchmal hart und unangenehm. Aber sie tragen die Chance in sich weiterzukommen, Neues kennenzulernen und den eigenen Horizont zu erweitern. Äußere und innere Veränderungen bedeuten Wandel, Bewegung, Perspektivenwechsel und vieles mehr. Aber sie können und werden meine Identität als Kind Gottes niemals ändern.“

Wie bereits Buchtitel, Klappentext und die angeführten Zitate aus diesem Buch andeuten ist das zentrale Thema dieses Buches die Veränderung. Christiane Rösel konfrontiert ihre Leser anfangs mit der Frage nach der Identität, die Menschen sich immer wieder stellen. „Wer bin ich – und möchte ich das auch sein?“ Sie rät dazu, neugierig und beweglich zu bleiben und gibt in dieser Abhandlung viel über ihre eigene Person preis. Sie erzählt von den verschiedenen Stationen ihres Lebens und den Gedanken und Gefühlen, die jede Veränderung darin begleitet hatten. Die Autorin spricht offen über positive, aber auch weniger schöne Erfahrungen, stellt Fragen, beleuchtet die verschiedenen Situationen und weist darauf hin, was ihr auf ihrem Lebensweg bislang zu schaffen machte. Sie thematisiert schwierige Entscheidungen und die Ungewissheit, die ein Richtungswechsel im Leben eines Menschen mit sich bringt. Veränderungen prägen – und dies lässt sich aus dem Inhalt dieses Buches auch ganz klar erkennen. Veränderungen als Chance zu betrachten und daran zu wachsen ist unter anderem Inhalt dieses Buches. Christiane Rösel lässt darin auch andere Frauen zu Wort kommen, die von den Veränderungen in ihrem Leben und dem Umgang damit berichten.

Dieses Buch wird durch viele Zitate in kursiver Schrift aufgelockert und ist in einfachem und leicht lesbarem Schreibstil verfasst. Die Botschaft ist jedoch eindringlich und wird von den beteiligten Erzählern authentisch vermittelt: Veränderungen sind nicht immer willkommen, oft sogar unbequem, beinhalten aber durchaus positive Aspekte. Diese zu entdecken, einen vernünftigen Umgang mit Veränderungen zu pflegen und den Lesern Mut zu machen ist Ziel dieses Buches.

„Veränderung“ von Christiane Rösel punktet mit einer schlichten, eleganten Optik. Das Cover beschränkt sich auf einen weißen Hintergrund, Buchtitel und Autorin werden in grünen und schwarzen Lettern angeführt. Die Abbildung eines Baumstumpfes, aus dem ein neuer Ast mit grünen Blättern sprießt, steht im Zentrum. Diese kleine, aber äußerst aussagekräftige Zeichnung ziert viele kursiv gedruckte Zitate und begleitet den Leser durch das ganze Buch hindurch.

Fazit: Ein interessanter, in lebendiger Erzählform verfasster christlicher Ratgeber über das Thema „Veränderung“, leicht verständlich und überzeugend dargestellt. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein bezaubernder Liebesroman mit spannenden Elementen

Wie Schneeflocken im Wind
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Ein bezaubernder Liebesroman mit spannenden Elementen

Eden Martelli ist auf der Flucht. Die junge Witwe versucht, sich und ihren kleinen Sohn Micah in Sicherheit zu bringen. Ein Mörder und korrupte Staatsbeamte ...

Ein bezaubernder Liebesroman mit spannenden Elementen

Eden Martelli ist auf der Flucht. Die junge Witwe versucht, sich und ihren kleinen Sohn Micah in Sicherheit zu bringen. Ein Mörder und korrupte Staatsbeamte sind ihr auf den Fersen, sie kann niemandem mehr trauen. Eine Autopanne verursacht einen Zwischenstopp in Maine, im kleinen Küstenort Sea Harbour, wo Eden letztendlich auf die großherzige und liebenswerte Familie Callahan trifft. Um die Reparatur ihres Wagens zu finanzieren, nimmt sie vorübergehend eine Stellung an – und möchte Sea Harbour letztendlich gar nicht mehr verlassen. Durch ihr Bleiben bringt sie jedoch die Menschen, die ihr ans Herz gewachsen sind, in Gefahr. Wie wird Eden sich entscheiden, und welches Mitspracherecht hat Beau Callahan dabei?

Die altbekannte Geschichte einer Flucht im Zuge eines missglückten Zeugenschutzprogrammes wurde durch Denise Hunter auf einfühlsame Weise und in flüssigem Schreibstil neu erzählt. Mit der Webdesignerin Eden bringt die Autorin eine Protagonistin in ihre Handlung, die um das Leben ihres Kindes kämpft. Edens Gefühls- und Gedankenwelt werden auf anschauliche Art und Weise dargestellt, ihre Zurückhaltung, ihre Skepsis und die übergroße Vorsicht im Umgang mit anderen Menschen basieren auf bitteren Erfahrungen in ihrer Vergangenheit. Die warmherzigen Callahans nehmen sich der jungen Frau an und bieten ihr Unterschlupf und Geborgenheit. Beau Callahan, der ehemalige Hilfssheriff und Inhaber der Weihnachtsbaumplantage, nimmt als Protagonist viel Raum in diesem Roman ein. Dennoch war die Autorin bemüht, auch ein paar liebenswerte Nebenfiguren in die Handlung einzubringen. Hierbei finde ich besonders Tante Trudy, die eigenwillige und zynische Ersatzmutter der Callahan-Brüder mit dem weichen Herzen und ihren „heimlichen“ Verehrer Sheriff Colton erwähnenswert. Die Rolle des Antagonisten spielt Marshall Langley, der alles versucht, Eden und ihren kleinen Sohn aufzuspüren und zu ermorden. Diese beharrliche Suche nach Micah, dem einzigen Augenzeugen des Mordes an Edens Ehemann, bringt einen gewissen Spannungsfaktor ins Buch.

Die im flüssigen Schreibstil erzählte Geschichte gewinnt im Verlauf der Seiten zunehmend an Tempo, wobei Liebe und Romantik nicht zu kurz kommen. Der christliche Glaube ist in diesem Buch nur andeutungsweise vorhanden. Da bereits im Klappentext darauf hingewiesen wird, dass es sich bei diesem Buch um einen „bezaubernden Liebesroman“ handelt, war ich auch nicht allzu enttäuscht, als bei der Darstellung und Entwicklung der Liebesgeschichte der beiden Protagonisten einige Klischees bedient wurden.

Ich empfand „Wie Schneeflocken im Wind“ als angenehme, flüssig zu lesende, zum Teil humorvolle, aber vor allen Dingen romantische Liebesgeschichte. Das Kernthema des Zeugenschutzes sorgte für einen gewissen Spannungsaufbau, den Abschluss bildet ein wunderschönes Happy End.

Der Romantik im Inneren des Buches wird bereits auf dem Coverfoto Ausdruck verliehen. Dieses zeigt das völlig in Weiß gehüllte Gesicht einer jungen Frau mit strahlend blauen Augen, rosafarbenem Lippenstift und blondiertem Haar, das Gesicht vor Kälte leicht gerötet. Der optimal dazu passende Buchtitel „Wie Schneeflocken im Wind“ deutet einerseits auf die eisige Kälte, andererseits auf das Fluchtszenario mitten im Winter in Maine im Rahmen des Zeugenschutzprogrammes und die Verletzlichkeit der Protagonistin hin. Ein wirklich gelungener Blickfang, der unweigerlich dazu verleitet, das Buch zur Hand zu nehmen und sich dem Klappentext bzw. dem Inhalt zu widmen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein beeindruckendes Leseerlebnis

Als der Himmel zerriss
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Ein beeindruckendes Leseerlebnis

„Ich bete, dass sie später einmal mutig sein wird. Dass sie der feinen Gesellschaft sagen wird, um was es im Leben wirklich geht. Dass es keine Unterschiede zwischen den ...

Ein beeindruckendes Leseerlebnis

„Ich bete, dass sie später einmal mutig sein wird. Dass sie der feinen Gesellschaft sagen wird, um was es im Leben wirklich geht. Dass es keine Unterschiede zwischen den Menschen gibt.“

Der ehemalige Lieutenant Charles Winslow verkauft sein Haus und seine Ländereien in England und wandert mit seiner Tochter Emily nach Irland aus. In der Nähe der Ortes Grenmore befindet sich das Anwesen Ashton Manor, das ihm als Erbe zugefallen ist und das nun ihr neues Zuhause sein wird. Die Ankunft der beiden vornehmen Engländer steht jedoch von Beginn an unter keinem guten Stern. Die Verunsicherung der irischen Pächter, deren bittere Armut und die nicht leistbaren Pachtforderungen ihrer Grundherren führten zur Bildung einer Bruderschaft, Rebellion und Aufstand sind vorprogrammiert. Um Asthon Manor zu leiten, die Interessen des neuen Eigentümers durchzusetzen und das Anwesen vor Übergriffen zu schützen, wird der Sohn einer wohlhabenden Familie aus Shropshire als Verwalter engagiert. Ronald Tuppence verwaltete bereits in England große Güter und sein tadelloser Ruf, sein gefälliges Äußeres sowie sein selbstbewusstes Auftreten beeindrucken Charles Winslow. Seine Tochter Emily ist jedoch anfangs skeptisch – Ronald verhält sich ein wenig zu perfekt, um echt zu sein, und es scheint ihr, als hätte er etwas zu verbergen.

Stephanie Rapp ist es hervorragend gelungen, ihren Lesern das Geschehen in Irland um 1845 bildhaft vor Augen zu führen. Sie thematisiert die schwelenden Konflikte zwischen den irischen Pächtern und deren nicht-katholischen Grundherren, deren unermesslich hohe Pachtforderungen und die verachtenswerte Praxis der Vertreibung der Pächter aus ihren Häusern, wonach viele Familien sogar dazu gezwungen waren, in Erdlöchern zu hausen. Die Autorin beschreibt die große Kartoffelfäule, die den Menschen über Jahre hinweg das wichtigste Grundnahrungsmittel nahm und zu einem Massensterben und einer großen Auswanderungswelle führte. Durch ihre Protagonistin Emily und die liebenswerte Familie O’Neill führt sie ihren Lesern diese Szenarien bildhaft vor Augen. Dem christlichen Glauben wird ein hoher Stellenwert eingeräumt. Emily Winslow findet Trost und Zuversicht in ihrer Bibel, ihr Glaube wird im Verlauf der Handlung immer mehr gefestigt. Ein zentrales Thema dieses Buches ist jedoch auch der Konfessionsstreit und die damit verbundene Diskriminierung der Katholiken bzw. den Versuch, die katholische Kirche auszulöschen, was dazu führte, dass das Bestreben, das Schulwesen einzuführen, behindert wurde. Nicht zuletzt erfährt man in diesen Roman von den „Irish Palatines“ – den Irland-Pfälzern, die als deutsche Einwanderer und Methodisten einen schweren Stand in der irischen Landbevölkerung hatten.

Diese gewichtigen Themen werden von Stephanie Rapp in einem sehr einnehmenden und interessanten Schreibstil erzählt, und dank der authentischen Darstellung ihrer handelnden Personen wird die Lektüre dieses Romans zu einem beeindruckenden Leseerlebnis. Durch Dialoge zwischen dem Protagonisten Brendan O’Neill und der englischen Grundbesitzerin Emily Winslow wird dem Leser die Möglichkeit geboten, regen Anteil am Leben der irischen Pächter zu nehmen. Durch die bereits im Klappentext erwähnte Liebe, die nicht sein darf, wird auf die strengen Etikette der feinen englischen Gesellschaft und den unüberwindlichen Standesunterschieden Bezug genommen. Die Autorin bringt in ihren Roman auch interessante und in ihrer Darstellung überzeugende Nebenfiguren in die Handlung ein, was diese ungemein bereichert und den geschilderten Ereignissen eine lebendige und realistische Note verleiht.

Das beeindruckende Coverfoto dieser gebundenen Ausgabe zeigt die ganz in Weiß gekleidete junge Engländerin aus gutem Hause, mit rätselhaftem Blick und offenem Haar, einem schematisch dargestellten jungen Mann mit Hut zugewandt. Die Zweige mit den roten Rosen im rechten oberen Bildrand geben dem Ganzen eine verspielte Note. Nach einem zweiseitigen Prolog erzählt Stephanie Rapp auf über 470 Buchseiten und in 33 Kapiteln ihre Geschichte und liefert in einem langen Nachwort viele Fakten zum historischen Hintergrund dieses Buches.

Fazit: ein wunderschön erzählter historischer Roman mit vielen Emotionen und großer Tiefe, dessen Lektüre ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Ich empfand „Als der Himmel zerriss“ als ganz besonderes Lese-Highlight und freue mich bereits auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 16.04.2018

WEIHNACHTEN – Geborgenheit, Licht, Sinn, Wärme, Liebe, Heimat

Weihnachts-Sehnsucht
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WEIHNACHTEN – Geborgenheit, Licht, Sinn, Wärme, Liebe, Heimat

In diesem nur wenig mehr als sechzig Seiten zählenden Büchlein im Kleinformat verleiht Bernhard Meuser seiner tiefen Sehnsucht nach dem „echten ...

WEIHNACHTEN – Geborgenheit, Licht, Sinn, Wärme, Liebe, Heimat

In diesem nur wenig mehr als sechzig Seiten zählenden Büchlein im Kleinformat verleiht Bernhard Meuser seiner tiefen Sehnsucht nach dem „echten Weihnachten“ jenseits von inszenierten Gefühlen Ausdruck. Der Autor begibt sich auf eine innere Reise, auf die Suche nach der Weihnachtsfreude. Und er lässt seine Leser an dieser Entdeckungsreise teilhaben. Er stößt sich an „zu viel Arbeit, zu vielen Projekten, die unbedingt noch vor Jahresende über die Bühne gebracht werden müssen, zu viel Verkehr, zu viel Staus, zu viele Weihnachtsmärkte und Weihnachtsfeiern, zu viele Jingle Bells, zu viel Alkohol und Süßkram, zu viel Sodbrennen, zu viel Depressionen und zu viel Beziehungsknatsch.“ Er stellt dabei die Frage in den Raum, ob Weihnachten wahr, oder lediglich ein sentimentaler Betrug ist.

In dreizehn Buchkapiteln erinnert er sich an die Zeit seiner eigenen Kindheit, an einen der glücklichsten Momente seines Lebens, an die Freude eines Weihnachtsfestes, die über alles Begreifen hinausging. Bernhard Meuser schreibt über Errettung, erzählt von Sartre, Benedikt XVI, Friedrich von Spee und Nikolaus Herman, und schließt mit einer wundervollen Anregung zum weihnachtlichen Schenken. Zwar handelt es sich hierbei um ein ziemlich dünnes Buch mit wenigen Seiten und in einfachem Schreibstil verfasst, der Inhalt ist jedoch tiefsinnig und regt zum Nachdenken an.

„Weihnachtssehnsucht“ besticht zudem durch ein sehr schönes Cover, das eine malerische, in Abendrot versinkende Schneelandschaft zeigt. Im Buchinneren entdeckt man auf die einzelnen Kapitel verteilt insgesamt vierzehn einseitige Farbfotos mit weihnachtlichen Motiven. Zusätzlich wurde jede einzelne Buchseite mit einem blassblauen Ornament versehen, das sich jeweils am oberen Rand befindet.

Fazit: eine Reflektion über Weihnachten, die auf das Fest der Geburt Christi einstimmt. Es ist sowohl als Lektüre für sich selber, wie auch als Geschenk geeignet.

Veröffentlicht am 16.04.2018

*Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone*

Wunder der Weihnacht
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Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone

Als Gründerin der Frauenzeitschrift LYDIA hat Elisabeth Mittelstädt jahrelang Magazine mit Geschichten verschiedenster Menschen herausgegeben, darüber hinaus auch ...

Weihnachten – Krippe, Kreuz und Krone

Als Gründerin der Frauenzeitschrift LYDIA hat Elisabeth Mittelstädt jahrelang Magazine mit Geschichten verschiedenster Menschen herausgegeben, darüber hinaus auch mehrere Bücher. Im vorliegenden Buch „Wunder der Weihnacht“ präsentiert sie ihrer Leserschaft über vierzig Kurzgeschichten, in denen sie auf mehr als zweihundert Seiten verschiedene Autoren zu Wort kommen lässt, die ihrerseits von Ereignissen berichten, die sie selber als Weihnachtswunder erleben durften.

In der Schilderung dieser bewegenden Begebenheiten ist das zentrale Thema das Weihnachtsfest, dessen Ursprung und Bedeutung. Es wird von Situationen berichtet, in denen Gott Menschen als seine Werkzeuge gebraucht, um für andere zum Segen zu werden. Elisabeth Mittelstädt regt jedoch dazu an, nicht nur an Weihnachten offen für diese Aufträge Gottes zu sein, sondern vielmehr das ganze Jahr über. In den einzelnen Geschichten erzählen die Autoren von wundervollen Fügungen, Bewahrungen, überströmender Freude, von der Kraft des Glaubens, wundersamen Heilungen und Bekehrungen. Sie berichten aber vor allen Dingen davon, wie Menschen ihr Herz für andere öffnen und sich ganz nahe an das Mysterium von Weihnachten herantasten. Diese Menschen werden dann zu menschlichen Schutzengeln, die Gottes Liebe auf Erden vermitteln.


Doch nicht alle Menschen verleben ein frohes Weihnachtsfest. In „Wunder der Weihnacht“ werden auch Verlust, Schmerz und Trauer thematisiert, wenn kurz vor dem Fest ein geliebter Angehöriger stirbt und jedes zukünftige Weihnachtsfest auf diese Art und Weise einen schmerzlichen Beigeschmack erhält. Die Autorin verdeutlicht aber, dass auch aus einem solchen Verlust die Fähigkeit erwachsen kann, alles Gute, das uns geschenkt ist, noch mehr wertzuschätzen, noch dankbarer dafür zu sein.

In einigen Geschichten kommen auch Erinnerungen an lieb gewordene weihnachtliche Traditionen aus der Kindheit zur Sprache und die aufregende Erwartung, die Vorfreude und Weihnachtsabende, die aufgrund der Konzentration auf das Eigentliche, auf Jesu Geburt, zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Es sind dies Momente, in denen die gesamte Familie beisammen war, wo das weihnachtlich geschmückte Heim mit köstlichem Duft gebackener Kekse durchströmt war, in denen gemeinsam gebetet, musiziert und Zeit miteinander verbracht wurde.

Sehr berührend fand ich die Geschichte des kleinen Sterns, der über dem Stall von Bethlehem leuchtete und der in dieser Aufgabe seine Bestimmung fand. Zustimmend las ich den Bericht von Eva Breunig, die als wertvollste Weihnachtsgeschenke ihrer gesamten Kindheit Bücher erwähnt, die ihr Flügel verliehen, die sie in weit entfernte Fantasiewelten entführten und die gesamte Welt um sich herum vergessen ließen.

Abgesehen davon findet man zwischen den einzelnen Kapiteln auch humorvolle Aussagen aus dem „Kindermund“, besinnliche Texte, oder beispielsweise den Lebenslauf eines Engels, bestehend aus Bibelzitaten. Interessiert durfte ich über den Adventkranz und die 1670 erfundenen „Zuckerstangen“ lesen, die zwar heute in den meisten Haushalten zu finden sind, deren ursprüngliche Bedeutungen bzw. Entstehungsgeschichten jedoch weitgehend unbekannt sind.

Die optische Aufmachung des Buches ist bemerkenswert. In warmes Licht getaucht findet man in der Mitte des Buchcovers eine Abbildung von zwei kleinen Wundern: einem Schwarzkieferzapfen - ein Wunder der Natur, sowie eine aufwändig in Goldfarbe bestickte weiße Schleife - ein kleines Wunder aus Menschenhand. Der Buchtitel dominiert das Bild und wird in geschwungener Schreibschrift dargestellt, der dunkle Hintergrund und der seitliche Goldrand vervollständigen das edle Erscheinungsbild.

Fazit: Ein wunderschönes Buch, das man besonders zur Weihnachtszeit gelesen haben sollte!