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Veröffentlicht am 16.04.2018

Hochsensible Kinder verstehen, begleiten und stärken

Hochsensibilität bei Kindern
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Hochsensible Kinder verstehen, begleiten und stärken

„Hochsensible Individuen haben die angeborene Neigung, ihre Umgebung deutlicher wahrzunehmen und gründlich nachzudenken, bevor sie handeln. Nicht hochsensible ...

Hochsensible Kinder verstehen, begleiten und stärken

„Hochsensible Individuen haben die angeborene Neigung, ihre Umgebung deutlicher wahrzunehmen und gründlich nachzudenken, bevor sie handeln. Nicht hochsensible Personen nehmen im Vergleich dazu weniger wahr und handeln rasch und impulsiv. Hochsensible Erwachsene und Kinder sind meist mitfühlend, klug, intuitiv, kreativ, umsichtig und gewissenhaft. Hochsensible Personen fühlen sich häufig überwältigt, sei es von einem „starken Geräuschpegel oder einem Übermaß an anderen äußeren Reizen, die auf sie einströmen.“

Die Autorin zitiert zu Beginn ihrer Abhandlung zum Thema „hochsensible Kinder“ die amerikanische Psychologin und Psychotherapeutin Elaine Aron. Den Inhalt ihres Buches skizziert sie auf den ersten Seiten als „Leitfaden“ und gibt einen kurzen Überblick über die einzelnen Kapitel.

Sie beginnt mit grundsätzlichen Informationen zum Thema der Hochsensibilität, geht auf deren Erscheinungsformen, Ursachen und Folgen ein. Im zweiten und dritten Kapitel konzentriert sie sich darauf, auf welche Art und Weise man hochsensible Kinder stärken kann und wendet sich hierbei speziell an Eltern und nahe Bezugspersonen des Kindes. Das vierte und letzte Kapitel soll eine Hilfestellung für Lehrkräfte sein, für die hochsensible Kinder im Unterricht eine Herausforderung darstellen können.

Angesichts der Tatsache, dass es sich hierbei um ein relativ dünnes Buch handelt, hat die Fülle an Informationen mich wirklich überrascht. Obgleich ich bereits einiges über Hochsensibilität gelesen habe, möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass Melanie S. Vita dieses Thema äußerst ausführlich und übersichtlich dargestellt hat. Der Fragebogen zu Beginn sowie die Checkliste für Lehrkräfte sind sehr aussagekräftig. Im Vergleich zu anderen Fachbüchern zum Thema punktet diese Abhandlung mit einer großen Fülle von wertvollen Praxisbeispielen und Tipps zur Umsetzung des theoretischen Inhalts im Alltag.

Die Autorin sieht sich selbst als „Sprachrohr aller hochsensiblen Kinder, die sich durch ihre ruhige, angepasste Art selbst in den Hintergrund stellen.“ Sie hat mit „Hochsensibilität bei Kindern“ ein übersichtliches, prägnantes und aussagekräftiges Buch geschrieben, in dem die wesentlichen Aspekte des Phänomens der Hochsensibilität bei Kindern angeführt werden und speziell auf den Umgang mit ihnen in Alltagssituationen eingegangen wird.

Fazit: „Hochsensibilität bei Kindern“ ist ein stark praxisorientiertes Sachbuch, welches das Phänomen der Hochsensibilität bei Kindern auf leicht verständliche Art erklärt, eine Menge an Hintergrundwissen liefert und mit ganz konkreten Beispielen aufwartet. Mir hat diese Lektüre ausgezeichnet gefallen!


Veröffentlicht am 16.04.2018

Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Wir tun gut daran, ihm zu vertrauen.

Liebe statt Furcht
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Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Wir tun gut daran, ihm zu vertrauen.

Flor Namdar präsentiert mit „Liebe statt Furcht“ einen beeindruckenden Lebensbericht und erzählt darin ihre eigene Geschichte. ...

Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Wir tun gut daran, ihm zu vertrauen.

Flor Namdar präsentiert mit „Liebe statt Furcht“ einen beeindruckenden Lebensbericht und erzählt darin ihre eigene Geschichte. Sie berichtete von ihrer behüteten und schönen Kindheit im Iran und der bevorzugten Stellung ihrer Familie in der Gesellschaft, die sie dem Offiziersrang ihres vielseitig gebildeten Vaters zu verdanken hatte. Ihre unkonventionelle, selbstbewusste Mutter, eine intelligente und weltoffene Frau, lebte ihr von Kindheit an Nächstenliebe vor und prägte Flor nachhaltig. Das Leben im Iran wird aus der Sicht einer Frau geschildert, die aufgrund des Berufes ihres Vaters ein Nomadendasein führen musste und sich letztendlich nirgendwo wirklich zuhause fühlte.

Man erfährt in dieser Autobiografie jedoch nicht nur Details über Flors Familienleben, die Autorin gewährt zudem detaillierte Einblicke in den Überlebenskampf in einem von Revolution, Bürgerkrieg und Partisanenkämpfen gebeutelten Land. Sie legt auch Gewicht auf die politischen Hintergründe und geht schließlich auf die gesellschaftlichen Strukturen und die Bedeutung der Religion bzw. der Macht der Religionspolizei im Iran ein.

Flor Namdars Geschichte mag aus der Sicht eines unbeteiligten Dritten wie ein abenteuerlicher Spannungsroman erscheinen. Die an manchen Stellen beinahe sprachlos machenden Berichte über die schweren Zeiten, die sie durchleben musste, sprechen jedoch eine eigene Sprache. Flors Erinnerungen an Zeiten der Isolation, Einsamkeit, körperlicher Gewalt und der stete Bedrohung durch die Religionspolizei, verbunden mit permanenter Missachtung der Menschenrechte, machen dem Leser sehr rasch bewusst, wie viel Kraft es der jungen Frau gekostet haben muss, immer wieder aufzustehen und weiter zu machen. Als letztendlich der acht Jahre währende Krieg gegen den Irak ausbrach, begann eine dunkle Zeit für die Familie. Flor suchte Halt in der Religion, fand aber ihren eigenen Worten zufolge kaum Trost darin. Sie lebte mit ihren Eltern und Geschwistern jahrelang in einer Flüchtlingsunterkunft, war eine Frau ohne Ausbildung und ohne Arbeit, die keine Perspektive und kaum Hoffnung hatte. Erst als sie sich für das Christentum zu interessieren begann und zum christlichen Glauben konvertierte, veränderte sich alles für Flor. Ihre Entscheidung war ein mutiger Schritt, der innerhalb der Familie Verachtung, Hass und Bedrohungen auslöste und letztendlich sogar dazu führte, dass ihr Vater sich von ihr lossagte. „Der Islam ist die einzig wahre Religion. Mehr brauchst du nicht zu verstehen!“ Ein Muslim, der Christ wird, fällt vom wahren Glauben ab. Er verrät den Islam und darauf steht die Todesstrafe.

Dennoch ging Flor Namdar unbeirrt ihren Weg, der sie bis nach Deutschland führte, wo sie als Missionarin mit Migranten arbeitete, ihr Theologiestudium absolvierte, als evangelische Pastorin eine persisch-sprachige Gemeinde gründete. Ihr Ziel ist es, „Hilfestellung zu geben, um geistlich Heimatlosen eine Heimat zu bieten und Gott dort zu dienen, wo er sie braucht.“

Die Umschlaginnenseite dieses Buches enthält ein Zitat der Autorin, das Flor Namdars Lebenseinstellung sehr schön zum Ausdruck bringt. Sie schreibt:

„Wir alle sind Fremde. Niemand von uns kann sagen: Hier ist mein Zuhause. Denn unsere wahre Heimat ist nicht diese Erde, sondern der Ort, an dem wir ohne alles Trennende auf immer mit Gott, unserem Vater, verbunden sind. Unsere Aufgabe besteht deshalb darin, so zu leben, dass unsere eigentliche Heimat Stück für Stück sichtbarer wird – wo auch immer wir sind.“

Fazit: „Liebe statt Furcht“ war ein interessantes und höchst informatives Buch, ein an manchen Stellen regelrecht überwältigender Schicksalsbericht, der die Lebensumstände in einem vom Krieg gebeutelten Land sehr deutlich vor Augen führt. Beeindruckend!



Veröffentlicht am 16.04.2018

Eine kurdische Löwin

Die Tochter des Emirs
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Eine kurdische Löwin

"Die Menschen staunen über meine Energie und fragen sich, wie ich das alles schaffe. Nun, meine Kraftquelle und meine Waffe im Kampf gegen das Böse ist die Liebe. Es gibt so viel ...

Eine kurdische Löwin

"Die Menschen staunen über meine Energie und fragen sich, wie ich das alles schaffe. Nun, meine Kraftquelle und meine Waffe im Kampf gegen das Böse ist die Liebe. Es gibt so viel Not, und ich möchte das tun, was ich kann. Das ist alles. Es gab eine Zeit, da war ich darauf fixiert, mich mit Schusswaffen zu verteidigen. Ich bekämpfte Hass mit Gegenhass; eine andere Möglichkeit sah ich nicht. Doch seit ich Jesus kennengelernt habe, ist die Liebe meine Waffe.“

Soheila Fors, deren vollständiger Name Mah Doht Soheila Davodian Gilan Kalhor Fors lautet, darf sich als Tochter eines kurdischen Emirs zu Recht als Prinzessin bezeichnen. Sie lebt mit ihrem zweiten Ehemann und den Kindern in Schweden, führt ein sicheres Haus für Menschen, die Opfer von Ehrengewalt sind und hat gemeinsam mit dem Verein Khatoon ein Teehaus für Frauen gegründet. Soheila fühlt sich ihren eigenen Worten zufolge als „Wanderer zwischen zwei Welten“. Sie hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, für die Rechte der Menschen einzutreten und für deren Freiheit zu kämpfen. Im der vorliegenden Autobiografie gestattet sie ihren Lesern einen detaillierten Einblick in ihr Leben im Iran. Soheila berichtet von ihrer königlichen Abstammung, der Geschichte ihrer Sippe, den Riten und der Kultur ihres Geburtslandes, sowie der Stellung und Bedeutung familiärer Bande – und damit eng verbunden der iranischen Ehrenkultur. Sie erzählt von ihrer eigenen rebellischen Kindheit, in der sie dank ihres liebevollen Vaters ungewöhnliche Freiheiten genießen durfte. Er war die große Lichtgestalt in Soheilas Kindheit, gab ihr Liebe, Wärme und widmete ihr Zeit. Ihm hat Soheila es zu verdanken, dass sie zu einer selbständigen und mutigen Frau wurde.

In ihrem turbulenten und abwechslungsreichen Leben war sie als Kind ein rebellischer Wildfang, wurde in ihrer Teenager-Zeit zur Terroristin, die Bomben herstellte und sich für unsterblich hielt, und kämpfte schließlich im zarten Alter von 13 Jahren als Guerillasoldatin. Es gelang ihr stets, sich erfolgreich gegen arrangierte Ehen zu wehren, Soheila wählte den kulturellen Vorstellungen ihrer Sippe zum Trotz ihre Ehemänner selbst aus.

In sehr schlichtem, jedoch eindringlichem Schreibstil stellt die Autorin ihre Geschichte dar und lässt ihre Leser an ihrem aufreibenden Lebensweg teilhaben, der sie letztendlich nach Schweden führte. Nach vielen Enttäuschungen und schweren Zeiten lernte sie ihren jetzigen Ehemann Kjell Fors kennen und versetzte ihrer Familie im Iran einen weiteren Schlag: sie konvertierte zum christlichen Glauben. Rückblickend bezeichnet Soheila die Heirat in Schweden als Beginn ihres neuen Lebens.

„Die Tochter des Emirs“ ist ein tief beeindruckender Tatsachenbericht, erzählt von einer Frau, die weiß, wovon sie spricht. Soheila durfte als Tochter des Emirs zwar großen Luxus und sämtliche Vorteile der Position ihrer Familie auskosten, lernte aber durch Bekannte und Jugendfreunde auch bittere Armut und Not kennen. Ihr soziales Engagement begründet sich auf deren Erfahrungen, wie auch auf ihrer eigenen Konfrontation mit der iranischen Ehrenkultur.

Die Berichte über Soheilas Leben haben mich tief berührt und teilweise sehr nachdenklich gemacht. Nachdem man dieses Buch gelesen hat, verspürt man eine übergroße Dankbarkeit für die Freiheit im Denken und Handeln, in der man als europäische Frau leben darf. Was mich jedoch nicht überzeugen konnte, waren Soheilas Erscheinungen (die erste Erscheinung von Jesus machte sie über Nacht zur überzeugten Christin, eine weitere Erscheinung von Maria, der Mutter Jesu, folgte kurz darauf). Als Soheilas Schwester sehr schwer erkrankt, spricht Soheila mit ihr per Telefon ein Übergabegebet - und in derselben Nacht erscheint Jesus auch der Schwester. Diese berührt während dieser Erscheinung das Gewand von Jesus und ist auf der Stelle geheilt… bis zum heutigen Tage. Diese Aspekte wie auch das „Reden in Zungen“ von Soheila waren Passagen, die mich sehr skeptisch zurück gelassen haben.

Die optische Gestaltung des Buchcovers ist beeindruckend! Eine große Aufnahme von Soheila, einer perfekt geschminkten Frau mit dunklen, warmen Augen und pechschwarzem Haar, zieht den Blick des Betrachters unweigerlich auf sich. Die farbliche Gestaltung von Autorennamen, Buchtitel sowie der Hintergrund harmonieren ausgezeichnet mit dem Foto. Die Optik weckt sofort Interesse, die Identität dieser geheimnisvoll wirkenden Schönheit zu ergründen.

Fazit: „Die Tochter des Emirs“ ist ein höchst interessanter Lebensbericht einer starken Frau, die allen Widerständen getrotzt hat und mutig ihren Weg ging.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Alles ist möglich, für den, der glaubt

Alles ist möglich
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Alles ist möglich, für den, der glaubt

„Sei mutig, bleib dran, glaube fest an dich. Wenn wir neue Dinge ausprobieren, entdecken wir, wie stark wir sind, und erkennen, dass unsere einzigen Beschränkungen ...

Alles ist möglich, für den, der glaubt

„Sei mutig, bleib dran, glaube fest an dich. Wenn wir neue Dinge ausprobieren, entdecken wir, wie stark wir sind, und erkennen, dass unsere einzigen Beschränkungen jene sind, die wir uns selber auferlegen.“

So lautet die Devise von Jen Bricker, einer vor Optimismus und Abenteuerlust sprühenden jungen Frau, Sportlerin, Bühnenkünstlerin, Autorin und Rednerin. In ihrem ersten Buch „Alles ist möglich“ erzählt sie, wie sie ihren Weg ging und es schaffte, ihre Träume zu verwirklichen. Ohne Beine zur Welt gekommen und von den Eltern verstoßen strahlt die Achtundzwanzigjährige allen Umständen zum Trotz etwas unglaublich Positives aus. Sie fühlt sich von Gott gesegnet und verspürt eine tiefe Dankbarkeit für ihr Leben, fühlt sich reich beschenkt. Jen hatte das Glück, in einer liebevollen Adoptivfamilie aufzuwachsen, wo ihr beigebracht wurde, Stärke und Schönheit dort zu sehen, wo andere sie nicht wahrnehmen.

Jen beschreibt sich als abenteuerlustig, künstlerisch begabt, stark, unvollkommen, leidenschaftlich, gebrochen, albern, sportlich, durchgeknallt und verspielt. Sie berichtet von ihrer Unsicherheit, ihren Zweifeln, ihrer Angst und ihrer Schwäche, aber auch von Augenblicken vollkommener Seligkeit, extremen Abenteuern, großer Leidenschaft, Verliebtheit, Freude, Glück und Einsamkeit. Eine große Bandbreite an Eigenschaften und Emotionen – auf die Jen Bricker im Verlauf dieses Buches eingeht. In locker-leichtem Schreibstil erzählt sie die Geschichte ihres Lebens, beginnend mit ihrer Geburt, Erlebnissen ihrer Kindheit und Schulzeit, und ihren Weg, ihre Träume zu realisieren. Ihre Neugier und Abenteuerlust kennt kaum Grenzen – die Worte „Ich kann nicht“ kommen im Sprachgebrauch der Autorin schlichtweg nicht vor.

Der tiefe, unerschütterliche Glaube an Gott wurde ihr bereits von frühester Kindheit seitens ihrer Adoptiveltern vermittelt und vorgelebt. Jen wuchs mit dem Bewusstsein auf, dass sie in Gottes Augen schön und vollkommen ist. Sharon und Gerald Bricker sahen stets das Potenzial in ihrer Tochter und glaubten an sie. Sie brachten ihr bei, über ihre Umstände hinauszuschauen, mutig zu sein. Über Jens Weg zur Arbeit als Luftakrobatin zu lesen war faszinierend. Hier wird deutlich, dass ihr Lieblingsvers aus der Bibel Realität wurde: „Alles ist möglich, für den, der glaubt.“ Jen Bricker äußert sich ausgiebig zu ihrem Glauben, der nachfolgende Satz war für mich besonders aussagekräftig und einprägsam:

„Gott gebraucht alles in unserem Leben, um uns zu dem Menschen zu machen, den er in uns sieht. Vielleicht wollte ich deshalb nie Hilfestellung – ich wusste, dass Gott mich auffängt.“

Die optische Aufmachung des Buchcovers animiert bereits dazu, sich über die strahlend lächelnde Frau ohne Beine, die auf ihren Händen steht, näher zu informieren. Der Aufbau der einzelnen Kapitel ist sehr übersichtlich. Über das gesamte Buch verteilt findet man immer wieder einzelne grau unterlegte „Kästen“, in denen sich verschiedene Menschen aus dem Umfeld der Autorin über Jen und ihre gemeinsamen Erfahrungen äußern. Der einzige Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle anbringen möchte, ist die für meinen Geschmack viel zu kleine Schriftgröße, kombiniert mit zu geringem Zeilenabstand – zwei Faktoren, die meinen Lesefluss ein wenig ins Stocken brachten.

Dieses Buch ist zutiefst positiv und Mut machend. Jen Bricker bringt darin eine große Dankbarkeit für ihren Körper und ihr Leben zum Ausdruck, die ansteckend wirkt. Nach Beendigung dieser Lektüre betrachtet man vieles mit anderen Augen und verspürt eine neue Wertschätzung für das eigene Dasein.

Ich möchte mit einer Aussage der Autorin schließen, die mich tief berührt hat – ein Mut machender Appell an die Leser:

„Jeder von uns, auch du, hast Gaben, Talente und Fähigkeiten, mit denen du auf die Welt gekommen bist und die dich einzigartig machen. Das Schöne daran, Gottes Geschöpf zu sein, ist, dass wir nicht auf die Superkräfte anderer Leute neidisch zu sein brauchen, weil diese Kräfte gar nicht für uns gedacht waren. Du bist wichtig, du hast eine Aufgabe, und was du zu bieten hast, kann im Leben anderer etwas bewirken. So wie ich hast du auch eine Bühne und ein Publikum. Denk nur an die Menschen, denen du jeden Tag begegnest, deine Freunde, deine Familie, dein Partner, deine Kinder. Sie alle beobachten dich und bemerken, was du tust und was nicht. Wir alle haben täglich die Gelegenheit, auf das Leben anderer eine positive Wirkung zu haben – im Großen wie im Kleinen.“

Veröffentlicht am 16.04.2018

Dankbarkeit, Vertrauen und eine nie endende Reise mit Gott. Genau darum geht es.

10 000 Gründe
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Dankbarkeit, Vertrauen und eine nie endende Reise mit Gott. Genau darum geht es.

„Lieder des Glaubens und der Anbetung können ein Geschenk sein – ein Fenster ins Herz Gottes und eine Waffe der Wahrheit ...

Dankbarkeit, Vertrauen und eine nie endende Reise mit Gott. Genau darum geht es.

„Lieder des Glaubens und der Anbetung können ein Geschenk sein – ein Fenster ins Herz Gottes und eine Waffe der Wahrheit in der dunkelsten Nacht. Sie können uns erreichen, wenn wir überfordert sind, wenn uns keine Logik, keine tröstenden Worte und keine rationalen Erklärungen helfen. Sie können ein Geschenk sein, wenn wir trauern, vor unbeantwortbaren Fragen stehen, sie können helfen, uns in Gottes Gegenwart zu führen, sie erinnern uns daran, dass Gott uns näher ist, als wir denken, selbst wenn das Leben von Trauer getrübt ist. Und sie können uns daran erinnern, dass wir uns unabhängig von dem Schweren in unserem Leben immer noch dafür entscheiden können, Gott zu loben – was auch geschieht!“

Der bekannte Lobpreisleiter Matt Redman, aus dessen Feder das berühmte Lied „10.000 Gründe“ stammt, ist der Überzeugung, dass Musik die wunderbare Fähigkeit besitzt, genau dann Hoffnung, Freude und Frieden zu transportieren, wenn wir sie am dringendsten brauchen. In seinem gleichnamigen Buch präsentiert er seinen Lesern beeindruckende Glaubensbeweise in Form von Geschichten, wo Menschen durch sein Lied nachhaltig berührt wurden. Er geht in seinen Ausführungen auf den Lobpreis - die Anbetung Gottes - als zentrales Thema ein. Seine ermutigenden, tief bewegenden, inspirierenden und oftmals zu Tränen rührenden Geschichten zeugen von Glauben, Hoffnung und Vertrauen und sollen verdeutlichen, was Lobpreis eigentlich bedeutet. Matt Redman erfüllt es mit Ehrfurcht, wie Loblieder angesichts von Trauer, Verlust, Krebs oder sogar eines Erschießungskommandos nicht zum Schweigen gebracht werden konnten.

Im vorliegenden Buch erfährt man auch ein klein wenig aus Matt Redmans Leben und seinem ersten Kontakt mit Lobpreisliedern. Er berichtet, wie er begann, Gitarre zu spielen und wie der Lobpreis und das Schreiben von Liedern schließlich zu seiner Leidenschaft wurde. Der Autor gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte seines berühmten Liedes „10 000 Gründe“, das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde und überall auf der Welt gesungen wird.

Hinsichtlich der Covergestaltung muss ich zugeben, dass ich anfangs nicht viel mit der Abbildung einer Weltkugel und den vielen Herzen auf den einzelnen Kontinenten anfangen konnte. Der Zusammenhang mit dem Inhalt offenbarte sich mir erst während der Lektüre. Angesichts des Inhalts der gesammelten Geschichten, Lebenserinnerungen und E-Mails, die an Matt Redmans gerichtet wurden, bin ich nach dem Zuschlagen dieses Buches der Meinung, dass der Verlag kein passenderes Motiv hätte finden können. Ein Lied, das um die Welt geht – und dabei unzählige Herzen berührt – ein Bild, das im Grunde alles ausdrückt.

Ich möchte abschließend auch die äußerst lesefreundliche Schriftgröße, den großzügigen Zeilenabstand und die übersichtliche Gliederung der einzelnen Leseabschnitte positiv hervorheben. Sehr passend empfand ich den in kursiver Schrift gedruckten Liedertext, der einen wunderschönen Abschluss bildet und dazu anregt, sich „10 000 Gründe“ (wieder einmal) zu Gemüte zu führen: „Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing, bete den König an. Sing wie niemals zuvor nur für ihn und bete den König an.“

FAZIT: „10 000 Gründe“ ist ein Buch, das mich äußerst positiv überrascht hat, mir viele bewegende Momente bescherte und ein wunderschönes Plädoyer für das Singen von Lobpreisliedern darstellt. Vortrefflich gelungen!