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Veröffentlicht am 29.03.2018

Du bist dein eigener Gefangener

Das Licht scheint in die Finsternis
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Du bist dein eigener Gefangener

Helena Brendel ist Mutter von zwei Söhnen. Jonathan stammt aus ihrer zweiten Ehe mit Jürgen Brendel, er betreibt mit einer guten Freundin eine Literaturagentur. Sein Halbbruder ...

Du bist dein eigener Gefangener

Helena Brendel ist Mutter von zwei Söhnen. Jonathan stammt aus ihrer zweiten Ehe mit Jürgen Brendel, er betreibt mit einer guten Freundin eine Literaturagentur. Sein Halbbruder Maik, der Sohn von Helenas geschiedenen Mann Frank Täschner, verschwand nach einem fürchterlichen Streit und ist bereits seit 15 Jahren wie vom Erdboden verschluckt. Nach dem Tod von Helena muss Jonathan seinen Bruder nun aufgrund der Testamentsbedingungen ausfindig machen, um das Erbe antreten zu können. Er sichtet alte Unterlagen und begibt sich auf die Suche nach Spuren, die Maik hinterlassen haben könnte.

Polizeihauptkommissar Thorsten Boddien investierte die letzten beiden Jahre in die Suche nach „El Nino“, einem gefürchteten Unterweltboss und einem Phantom, das mit der Polizei Katz und Maus spielt. Der mysteriöse und mächtige Mann ist der führende Kopf der organisierten Kriminalität, er gilt als vollkommen unberechenbar und äußerst gefährlich. Thorsten Boddien gelingt es schließlich, Alexander Wolkow als Undercoveragent in das Umfeld von El Nino einzuschleusen, bei einer Verfolgungsjagt eskaliert die Situation jedoch und die Folgen für Alex sind fatal. Nun ist die Ergreifung dieses gefürchteten Verbrechers für den Kommissar auch zu einem persönlichen Anliegen geworden und der Mann schwört sich, El Nino zu fassen.

Ein Kerker aus Stein, an einem rätselhaften Ort, umgeben von Felsen und Wüstensand. Ein Mann, der sich „Sokjan“ (Suchender) nennt und herauszufinden versucht, wo er sich befindet. Er trifft auf merkwürdige Gestalten, und befreit einen verwahrlosten Jungen namens Faith.

Thomas Franke erzählt seine Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen und verwendet als Einstieg in seine Geschichte ein folgenschweres Telefongespräch zwischen Helena Brendel und ihrem Ex-Ehemann Frank, das eine Katastrophe auslöst. In vielen Rückblenden erfährt man Details über die Familie, das Leben der beiden Söhne und jener Menschen, die deren Wege kreuzen. Jonathan Brendel strengt die Suche nach seinem jahrelang vermissten Halbbruder an, der seine Spuren geschickt verwischt hat und sichtlich nicht gefunden werden möchte. Dabei lernt er verschiedene Menschen kennen, bei denen eine Verbindung zu Maik besteht. Der hohe Stellenwert des Glaubens wird vordergründig durch eine alte Diakonisse namens Maggy und die Diakonieschwester Mara ins Buch eingebracht und spielt auch im zweiten Handlungsstrang eine bedeutende Rolle. Dieser befasst sich mit den Ereignissen in der mysteriösen Festung mitten in der Wüste und zieht sich durch das gesamte Buch, bis die losen Fäden letztendlich verknüpft werden und dem Leser der große Zusammenhang offenbart wird. Schließlich stellt die Polizei unter Thorsten Boddien ihre eigenen Recherchen an – und das Krankenhaus, in dem der schwerverletzte Undercoveragent und ein unbekannter Mann, der schwer verletzt an einem Flussufer aufgefunden wurde, steht schließlich im Zentrum des Geschehens.

Der Schreibstil dieses Buches war flüssig und einnehmend, die Thematik interessant. Mich hat jedoch die nicht zu knappe Verwendung der Gossensprache in diesem Buch massiv gestört - ich persönlich mag es einfach nicht, wenn ich in einem Buch aus einem christlichen Verlag permanent Ausdrücke wie „Scheiße“ oder „Arschloch“ lesen muss. Ich erahnte als Leser zudem bereits sehr früh die wahre Identität des berüchtigten „El Nino“ und vermisste den relativ hohen Spannungsbogen, den ich aus anderen Büchern dieses Autors gewohnt bin.

Fazit: Thomas Franke legt mit seiner Neuerscheinung „Ein Licht scheint in die Finsternis“ erneut einen höchst interessanten Spannungsroman vor, der mich nicht nur sehr gut unterhalten hat, sondern bei dem ich auch ganz besonders auf den hohen Stellenwert des Glaubens hinweisen möchte.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Ein turbulenter Sommer in New York

Ein Kindermädchen zum Verlieben
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Ein turbulenter Sommer in New York

„Es geht nie um das Geld, Everett. Es geht nur um die Kinder. Vielleicht wirst du das irgendwann verstehen.“ (Millie Longfellow)

Der begehrte Junggeselle Everett Mulberry ...

Ein turbulenter Sommer in New York

„Es geht nie um das Geld, Everett. Es geht nur um die Kinder. Vielleicht wirst du das irgendwann verstehen.“ (Millie Longfellow)

Der begehrte Junggeselle Everett Mulberry führt ein Dasein auf der Sonnenseite des Lebens. Das vermögende, attraktive und angesehene Mitglied der New Yorker Gesellschaft steht kurz vor der Verlobung mit einer eleganten Lady der High Society. Es gibt lediglich ein kleines Problem, das sein Glück ein wenig zu trüben vermag. Everett wurde Verantwortung für die drei Kinder seines verstorbenen Freundes übertragen, deren Betragen äußerst aufmüpfig und wild ist. Es gibt letztendlich kein einziges Kindermädchen mehr, das sich dazu bereit erklärt, für Everett Mulberry zu arbeiten. Vor dem Amt für Arbeitsvermittlung trifft der verzweifelte Mann auf Millie Longfellow, die durch ihre unkonventionellen Erziehungsmethoden und ihre aufmüpfige und direkte Art erneut arbeitslos wurde. Everett engagiert Millie und ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sich durch diese humorvolle und lebensfrohe junge Frau mit den zarten Gesichtszügen sein Leben und jenes seiner drei Pflegekinder für immer verändern wird.

Jen Turano hat mit diesem Roman sämtliche Klischees bedient und alle Erwartungen erfüllt. In dem ihr eigenen locker-leichten und mit einer Riesenportion Humor ausgestatteten Schreibstil präsentiert sie ihren Lesern eine bezaubernde Liebeskomödie mit sympathischen Figuren und einer bösen Antagonistin, die sich durch ihre Machenschaften als gefährliche Gegnerin entpuppt. Millie Longfellow trifft als leicht chaotische, aber überaus sympathische und charmante Protagonistin auf einen blasierten Snob der feinen Gesellschaft. Die kühle und berechnende Schönheit Caroline Dixon wird zu Millies erbitterter Feindin, und die Streiche von Thaddeus, Rosetta und Elizabeth Burkhart bringen jede Menge Schwung und Situationskomik ins Geschehen. Fans der Bücher von Jen Turano dürfen sich zudem auf ein Wiedersehen mit Millies liebenswerten Freunden Abigail Hart, Lucetta Plum und Pastor Thomas Gilmore freuen. Everetts Mutter Dorothy Mulberry avancierte zu meiner favorisierten Nebenfigur dieses Buches. Sie durchlebte im Verlauf der Handlung eine große Wandlung und ich hatte sie aufgrund ihrer warmherzigen und aufrichtig besorgten Art sehr rasch ins Herz geschlossen.

Es handelt sich zwar hierbei um ein Buch aus einem christlichen Verlag, der Glaube ist jedoch nur sehr dezent mit der Handlung verwoben. Durch die Ermittlungen im Todesfall der Burkharts wird zudem ein leichter Spannungsfaktor eingebracht.

Fazit: Die leichte, humorvolle Liebeskomödie „Ein Kindermädchen zum Verlieben“ hat mir ein paar höchst unterhaltsame Lesestunden beschert und mich sehr gut unterhalten. Ich freue mich bereits auf das nächste Buch aus der Feder Jen Turanos, bei dem Millies Freundin Loretta Plum die Rolle der Protagonistin zuteilwird.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Deine Schuld ist dir vergeben

Wo Freude aufersteht
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Deine Schuld ist dir vergeben

„Ich habe es für dich getan.“
Es waren nicht die Nägel, die Gott am Kreuz hielten. Es war seine Liebe.“

Das kleinformatige gebundene Büchlein mit dem aussagekräftigen Titel ...

Deine Schuld ist dir vergeben

„Ich habe es für dich getan.“
Es waren nicht die Nägel, die Gott am Kreuz hielten. Es war seine Liebe.“


Das kleinformatige gebundene Büchlein mit dem aussagekräftigen Titel „Wo Freude aufersteht“ thematisiert das Kreuz als Symbol für Jesu Erlösungswerk, seinen Tod und seine Auferstehung als Kernstück des Evangeliums. In eindrucksvollen Worten und unter Anführung einiger Bibelstellen sowie eigener Zitate beschäftigt Max Lucado sich mit der schwärzesten, aber auch der großartigsten Stunde Gottes – dem Tag, der alles veränderte, jenem Zeitraum, an dem Jesus als Teil von Gottes Plan den höchsten Preis für unsere Schuld bezahlte.

Die berührend formulierten Ausführungen des Autors werden von faszinierenden und stimmungsvollen Bildern umrahmt – wunderschöne und malerische Landschaftsfotos sowie Aufnahmen mit großem symbolischen Charakter. Auch das Coverfoto dieses über hundert Seiten zählenden Bildbandes zeugt von einer großen Liebe zum Detail. Ein kleiner, grauer Stein mit weißem Kreuz liegt auf einem Holzstück mit dunkler Maserung, der in Kombination mit dem sattblauen Hintergrund einen richtigen Blickfang darstellt.

Mein einziger Kritikpunkt bei dieser Lektüre war die Wortwahl einiger Bibelzitate, die mich irritierte und schließlich dazu veranlasste, sie in meiner eigenen Bibel (Schlachter 2000) nachzuschlagen. Hierbei wurde offenbar, dass der Wortlaut zum Teil sogar eklatant abweicht, was ich etwas enttäuschend fand.

Fazit: „Wo Freude aufersteht“ ist ein Bildband, der durch faszinierende Farbaufnahmen und eindringliche Texte punktet und sich intensiv mit dem Erlösungswerk Jesu Christi befasst.

„Das Kreuz erreichte das, was geopferte Lämmer nicht erreichen konnten: Es tilgte unsere Schuld – nicht nur für ein Jahr, sondern für alle Ewigkeit.“

Veröffentlicht am 23.01.2018

Die wahre Geschichte einer heilsamen Gottesbegegnung

Broken Bread
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Die wahre Geschichte einer heilsamen Gottesbegegnung

„Gott hat aus den Scherben unseres Lebens etwas Neues gemacht!“

Andrea und Franz Lermer sind felsenfest davon überzeugt, dass es Wunder wirklich gibt ...

Die wahre Geschichte einer heilsamen Gottesbegegnung

„Gott hat aus den Scherben unseres Lebens etwas Neues gemacht!“

Andrea und Franz Lermer sind felsenfest davon überzeugt, dass es Wunder wirklich gibt und nichts unmöglich ist, wenn Gott seine Finger im Spiel hat. Als ihr Leben in Trümmern lag und sie „ganz unten“ waren, begegnete ihnen Gott und ihr Leben veränderte sich.

Im vorliegenden Buch geben die beiden Ich-Erzähler Franz und Andrea Lermer abwechselnd Einblick in ihre Lebensgeschichte. Sie verstehen „Broken Bread“ als Erfahrungsbuch und äußern sich in eindrucksvoller Offenheit zu den bisherigen Höhen und Tiefen ihres Lebens, zu Liebe und Glück, aber auch Misserfolg, Schmerz und Leid. Ihr vorrangiges Ziel ist es, anderen Menschen Mut zu machen und ihnen Kraft zu geben. Andrea und Franz Lermer möchten ihre ganz persönlichen Gotteserfahrungen mit anderen teilen. Sie sind der Meinung, „dass Gott ihre Tränen getrocknet, ihre Träume und Hoffnungen beim Wort genommen, verborgene Wünsche und tief versteckte Sehnsüchte ans Licht geholt und ihnen gezeigt hat, wie daraus ein ganz reales Leben wird“. Nach einem kurzen Vorwort folgt der biografische Teil dieses Buches, der unter dem Titel „Sehnsucht nach mehr“ mit einem ganz besonderen Abschnitt abgeschlossen wird. Hier wird detailliert auf die eigenen Glaubenserfahrungen und den dadurch bedingten Veränderungen eingegangen und die Autoren geben ihren Lesern praktische Erfahrungen mit auf den Weg.

Die Berichte dieses Ehepaares haben mich sehr berührt und teilweise auch zutiefst betroffen gemacht. Andrea Lermer erzählt von ihrer Kindheit auf einem Bauernhof in den bayrischen Bergen, ihrer Internatszeit, ihren zum Teil hoch dramatischen Beziehungen zu Männern, und ihren beiden Kindern. Franz schildert das Aufwachsen in einer religiösen Familie voller Brauchtumspflege und Rituale, jedoch ohne persönliche Beziehung zu Jesus. Ein junger Franziskaner wurde für ihn zum Wegweiser und Freund. Es folgen ein kometenhafter Aufstieg als Unternehmer, schwere Niederlagen, und der tragische Tod seiner geliebten Ehefrau, der ihn völlig unvermutet mit nur vierzig Jahren zum Witwer machte. In eindringlichen Worten schildert er seine inneren Kämpfe, seine Trauer, seine Sehnsucht nach einer gläubigen Partnerin, und seine inneren Dialoge mit Gott. Das Kennenlernen von Andrea und Franz über einen Chatroom gestaltete sich nach ihren bisherigen prägenden Erfahrungen entsprechend vorsichtig und war mit anfänglichem Misstrauen verbunden.

Andrea und Franz Lermer leben auf ihrer Ranch und veranstalten Seminare und Konzerte. Ihr Wunsch ist es, für ihre Gäste da zu sein, mit ihnen zu beten und ihnen mit ihrer eigenen Geschichte Mut zu machen. Dies ist ihren Worten zufolge auch das Anliegen dieses Buches – und meiner Meinung nach vortrefflich gelungen. Franz spricht in sehr offenen Worten über den „Bayrischen Katholizismus der Äußerlichkeiten“ in seiner Familie. Der Charismatik und damit verbunden der Prophetie oder Spontanheilungen durch Handauflegung von Krebskranken und Gelähmten stand ich jedoch ein wenig skeptisch gegenüber. Nichtsdestotrotz haben mich der unerschütterliche Glaube dieses Paares und ihre beeindruckenden Lebensgeschichten tief bewegt, ihrer Arbeit kann man nur die allergrößte Bewunderung zollen.

„Gott schickt uns Menschen über den Weg, die uns Türen öffnen. Er schenkt uns Begegnungen, die uns innerlich weiterbringen. Manchmal sind es nur kurze Begegnungen, die große Folgen haben können. Manchmal sind es Freundschaften, die einen durchs Leben begleiten. So oder so: solche Begegnungen wirken. Sie sind wie Wegweiser für den eigenen Lebensweg.“

Veröffentlicht am 22.07.2024

CHAOS UND ORDNUNG

Klick – Der perfekte Moment
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CHAOS UND ORDNUNG

„Ich will keine Rebellin sein. Ich will bloß fotografieren. Dafür würde ich alles tun – außer die Regeln zu brechen. Regeln sind notwendig und nützlich. Sie verleihen meinem Leben Sicherheit.“ ...

CHAOS UND ORDNUNG

„Ich will keine Rebellin sein. Ich will bloß fotografieren. Dafür würde ich alles tun – außer die Regeln zu brechen. Regeln sind notwendig und nützlich. Sie verleihen meinem Leben Sicherheit.“ (Ava Pelier)

Die große Leidenschaft von Ava Pelier gilt der Fotografie. Die achtzehnjährige Journalistik Studentin möchte eine erfolgreiche Fotografin werden, einen Fotografie-Contest einer angesagten Werbeagentur betrachtet sie als ersten Schritt zu ihrem Ziel. Zu ihrem Leidwesen nimmt aber auch ihr Studienkollege Magnus daran teil, mit dem sie laufend aneinandergerät. Magnus Hiller ist für Ava „der Fluch ihrer Existenz“, den sie insgeheim „Magnus-der-Mistkäfer“ nennt. Dem Sohn eines Profi-Fotografen fehlt es materiell an nichts, er hat ebenso wie sein berühmter Vater ein Auge für das Besondere, ihm gelingen fantastische Bilder. Und obgleich er ein unzuverlässiger und schlampiger Chaot ist, stellt er für Ava eine ernstzunehmende Konkurrenz bei diesem Wettbewerb dar. Avas Ziel ist es, bei diesem Contest als Siegerin hervorzugehen und Magnus damit zu beweisen, dass sie die besseren Fotos schießt.

Barbara Schinko erzählt die Geschichte zweier konkurrierender Studenten, die voller Gegensätze sind. Während Ava Regeln und Ordnung liebt, glänzt der unzuverlässige Magnus auch bei wichtigen Terminen gerne mit Abwesenheit. Regeln sind für ihn dazu da, um gebrochen zu werden, seine Spontaneität bildet einen krassen Gegensatz zu Avas Perfektionismus. Zwei vollkommen unvereinbare Charaktere stehen vor der riesengroßen Herausforderung, für diesen Contest zusammenzuarbeiten. Die schrittweise Annäherung zwischen Magnus und Ava erfordert gewisse Anstrengungen und Kompromisse von beiden Seiten, und Avas Neid auf den finanziellen Hintergrund und die Möglichkeiten ihres Konkurrenten verwandelt sich nach und nach in aufrichtige Anerkennung seines außergewöhnlichen Talents.

Mit Ava und Magnus stehen zwei grundverschiedene Protagonisten im Zentrum des Geschehens. Abgesehen von Avas bester Freundin Viola, der in dieser Geschichte ebenfalls große Aufmerksamkeit zuteilwird, bleiben sämtliche Nebenfiguren eher blass und weisen keine erwähnenswerte Tiefe auf. Die Charakterzeichnung von Ava und Viola hingegen ist Barbara Schinko meines Erachtens gut gelungen, bei Magnus war dies für meinen Geschmack weniger zutreffend. Trotz permanenter Präsenz blieb Magnus mir fremd, ich erfuhr nur wenig über seine Charaktereigenschaften, seine Vergangenheit, seine Vorlieben und Marotten, seine Hobbies, seine Gefühle und Gedanken, seine Hoffnungen und Träume oder seine Ziele im Leben. Seine Zuneigung zu Ava vermochte mich ebenfalls nicht zu überzeugen. Und obgleich laufend auf die schlampige Kleidung und seine schwarzen Locken hingewiesen wurde, hatte ich von Magnus kein konkretes Bild vor Augen. Am meisten überzeugte mich die Darstellung von Avas Freundin Viola, die für mich ebenfalls zu einer Hauptfigur dieses Buches wurde. Viola stellt ebenso wie Magnus einen komplett konträren Charakter dar, doch obwohl sie grundverschieden sind, ergänzen sie und Ava einander perfekt. Violas lebhafte, unbekümmerte Art, das selbstbewusste Auftreten und ihre schauspielerischen Einlagen zeichneten für zahlreiche humorvolle Szenen im Buch verantwortlich. Ich mochte diesen chaotischen Wirbelwind auf Anhieb, denn Ava trägt ihr Herz auf der Zunge und glaubt ganz fest an ihre Freundin.

Fazit: „Klick – Der perfekte Moment“ war eine unterhaltsame, an vielen Stellen auch äußerst humorvolle Sommerlektüre, die mich wiederholt zum Schmunzeln brachte. Dieser amüsante Roman hat mir einige vergnügliche Lesestunden bereitet und ist durch den locker-leichten Schreibstil, einer sehr saloppen Sprache und einer gehörigen Portion Situationskomik die ideale Strandlektüre für Jugendliche und junge Erwachsene.