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Veröffentlicht am 16.04.2018

Sch’ma Israel

Israel - Mehr als man denkt
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Sch’ma Israel

„Gott hat einen Bund mit Israel geschlossen, den er nie brechen wird.“

Doron Schneider wuchs in Israel auf, lebte zwanzig Jahre lang mit seiner Familie dort und gründete eine messianische ...

Sch’ma Israel

„Gott hat einen Bund mit Israel geschlossen, den er nie brechen wird.“

Doron Schneider wuchs in Israel auf, lebte zwanzig Jahre lang mit seiner Familie dort und gründete eine messianische Gemeinde. Der Publizist und Redner betrachtet sich als Dolmetscher zweier Kulturen und möchten mit seinem Buch „Israel mehr als man denkt“ den Menschen eine neue Sicht von Israel vermitteln.

Im vorliegenden Buch erfährt man abgesehen von vielen Informationen über die Geschichte, die Entstehung und die aktuelle Situation Israels auch viel Persönliches über den Autor. Er erzählt von seiner Kindheit, seiner Zeit bei der israelischen Marine (Israel Defence Force), seiner Taufe im See Genezareth und der Begegnung mit seiner zukünftigen Ehefrau Ziona. Doron Schneiders Ausführungen über Israel reichen weit zurück in die Zeit des Alten Testaments. So geht er beispielsweise der Frage auf den Grund, weshalb Gott ausgerechnet das jüdische Volk auserwählt hat und führt immer wieder zum Inhalt passende Bibelstellen an, die in kursiver Schrift dargestellt sind. Die Erläuterung jüdischer Feste wie das Pessachfest, das Schavuotfest, das Laubhüttenfest oder das Posaunenfest (Rosch Haschana) waren für mich interessantes Neuland.

Der Autor versucht, der seiner Aussage nach einseitigen Medien-Berichterstattung gegen Israel entgegen zu wirken. Er berichtet vom Streit um das Land Israel, den er als „unendlichen israelisch-arabischen Konflikt“ bezeichnet und bei dem es sich seines Erachtens vorwiegend um einen religiösen Konflikt handelt. Er beleuchtet biblische Hinweise auf die Wiederkunft von Jesus und taucht tief in das Geschehen des Alten Testaments ein, um die Ursache dieses von so viel Waffengewalt begleiteten israelisch-arabischen Konfliktes besser verständlich zu machen.

Man erfährt in diesem Buch zudem ein wenig über die politischen Hintergründe, liest Details über die Bedeutung der heiligen Stadt Jerusalem und des Tempelplatzes für die Juden, über den islamischen Glauben und den islamistischen Kampf gegen Nicht-Muslime und viele andere Themenbereiche.

Doron Schneider berichtet desweiteren auch von seinen ganz persönlichen Eindrücken und Gefühlen, als Israeli von der Welt gehasst zu sein und möchte Menschen durch seine Informationen und der Darlegung seiner eigenen Sicht auf die Dinge dazu anregen, dem Land Israel ohne Voreingenommenheit zu begegnen. Ich finde, dass ihm dieses Vorhaben mit „Israel mehr als man denkt“ gut gelungen ist.

Fazit: ein interessantes Buch für Menschen, die sich ein wenig über Israel informieren, hierbei jedoch ein nicht allzu umfassendes und tiefgründiges dickes Sachbuch zu diesem Thema lesen möchten. „Israel mehr als man denkt“ wurde von einem Insider geschrieben, dem es ein Anliegen war, diesen zugrunde liegenden Konflikt von allen Seiten zu beleuchten.

Veröffentlicht am 16.04.2018

„Immer, wenn ich einen Menschen liebe, nimmt Gott ihn mir weg.“

Wie Treibholz am Strand
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„Immer, wenn ich einen Menschen liebe, nimmt Gott ihn mir weg.“

Gina Holmes erzählt in ihrem aktuellen Buch die Geschichte eines tragischen Verlustes, und zugleich die verzweifelte Suche einer jungen ...

„Immer, wenn ich einen Menschen liebe, nimmt Gott ihn mir weg.“

Gina Holmes erzählt in ihrem aktuellen Buch die Geschichte eines tragischen Verlustes, und zugleich die verzweifelte Suche einer jungen Frau nach ihren Wurzeln. Beide Schicksale sind tief miteinander verwoben, die Autorin führt ihre Leser behutsam Schritt für Schritt zurück in die Vergangenheit.

Durch einen Zufall erfährt Elizabeth „Libby“ Slater erst kurz vor ihrer geplanten Hochzeit mit ihrem Freund Robert von ihrer Adoption. Obgleich der erste Schock tief sitzt, entschließt sie sich, nach ihrer Herkunft zu forschen. Doch Libby kommt leider einige Jahre zu spät – ihre leibliche Mutter starb bei einem Autounfall. Deren Ehemann Holton Creary hatte es nie geschafft, den Tod seiner über alles geliebten Adele zu verwinden und suchte seither das Vergessen im Alkohol. Als Libby ihn auf der Suche nach ihren Wurzeln aufspürte, befand er sich bereits kurz vor dem Absturz. Holton war zwar ein künstlerisches Genie, das großartige Kunstwerke aus Treibholz erschuf, sein Alkoholismus und seine Resignation führten ihn jedoch geradlinig in den Ruin. Wird Libbys Eröffnung es schaffen, seinem Leben noch einmal eine Wende zu geben?

Gina Holmes schreibt im vorliegenden Buch auf einfühlsame Weise über schmerzhafte Ereignisse, Tragödien im Leben, die Menschen buchstäblich in die Knie zwingen, und wo sie in ihrer Verzweiflung nicht nur sich selber schaden, sondern dabei auch andere verletzen. Die Handlung ist weder durch einen großen Spannungsbogen gekennzeichnet, noch hält sie wirkliche Überraschungen bereit. Dennoch versteht die Autorin es, ihre Leser durch ihre Themenwahl und das Einbringen von Emotionen an das Buch zu fesseln.

Die Auswahl der Protagonisten empfand ich als gelungen. Die vierundzwanzigjährige Libby Slater verfolgt ihre Pläne sehr zielstrebig und erweist sich als mitfühlend und großmütig. Trotz der Tatsache, dass ihre gesamte Kindheit von Ablehnung überschattet war, zeigt sie Optimismus und Engagement für ihre Mitmenschen. Die mürrische Persönlichkeit des Holton Creary, seine inneren Kämpfe und die unendliche Trauer und Verzweiflung über den Verlust seiner geliebten Ehefrau wurden überzeugend dargestellt. Tess trägt als außerordentlich sympathische Nebenfigur viel Positives zur Handlung bei, und Libbys oberflächliche und gefühlskalte Adoptivmutter Caroline hielt wider Erwarten eine Überraschung für mich bereit. Einzig der arrogante Henry blieb bis zum Ende der Geschichte seiner Rolle als Bösewicht treu.

Nachdem mich anfangs die Schwarz-Weiß-Zeichnung bestimmter Charaktere dieses Buches ein wenig irritierte, zeigte die Autorin im Verlauf der Handlung immer mehr Zwischentöne auf und ließ ihre Figuren einen Entwicklungsprozess durchleben. Einzig die Beziehung zwischen Libby und Rob empfand ich als etwas eigenartig und wenig glaubhaft dargestellt.

Gina Holmes befasst sich in erster Linie mit den gewichtigen Themen „Schuld“ und „Vergebung“ und räumt dabei dem Glauben einen kleinen Stellenwert ein. Die Geschichte einer Adoption und dem sehnlichen Wunsch, etwas über die eigenen Wurzeln zu erfahren, ist zwar nicht neu, wurde jedoch in diesem Buch überzeugend umgesetzt.

Fazit: „Wie Treibholz am Strand“ war eine berührende Lektüre, die mir trotz kleiner Schwächen sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Christus ist mein Leben

Kraftvolles Christsein
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Christus ist mein Leben

„Christi Leben in uns – das ist die Wahrheit, die uns frei macht!“

W. Ian Thomas konzentriert sich in seinem Buch „Kraftvolles Christsein“ auf Jesus. Er bezieht sich auf die Erfahrung, ...

Christus ist mein Leben

„Christi Leben in uns – das ist die Wahrheit, die uns frei macht!“

W. Ian Thomas konzentriert sich in seinem Buch „Kraftvolles Christsein“ auf Jesus. Er bezieht sich auf die Erfahrung, wie er als Mensch in seiner Beziehung zum Vater gelebt hat und wie wir unsere eigene Beziehung zu ihm und nach seinem Willen gestalten sollen. Er möchte besser verstehen, was es bedeutet, Christ zu werden und auch einer zu sein – was Christsein wirklich bedeutet.

In diesem außergewöhnlichen Buch schreibt er auf nur knapp einhundertfünfzig Seiten und in fünfzig relativ kurzen Abschnitten über die Beziehung zwischen Gott und Mensch. Ein jeder Abschnitt beginnt mit einer fettgedruckten Fragestellung, gefolgt von den Ausführungen des Autors. W. Ian Thomas versucht, Antworten zu finden und belegt seine Aussagen mit Bibelzitaten. Er schließt mit einem kursiv gedruckten Bibelzitat und gibt seinen Lesern noch einige Fragen zur Selbstreflektion mit auf den Weg. Bereits im Vorwort empfiehlt er, täglich nur einen Abschnitt dieses Buches zu lesen, sich dafür Zeit zu nehmen, sorgfältig über das Gelesene nachzudenken und es dann umzusetzen.

Der Schreibstil des Autors ist fesselnd und ermutigend und er regt dazu an, jeden Tag aufs Neue das ganz persönliche Abenteuer „Christus-in-mir“ zu suchen. „Christi Leben in uns – das ist die Wahrheit, die uns frei macht!“

Fazit: „Kraftvolles Christsein“ war eine mitreißende und bereichernde Lektüre, die eine breite Themenfülle für den Leser bereit hält und große Tiefe aufweist.




Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Erkenntnis ist Stückwerk

Herr, bist du es?
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Die Erkenntnis ist Stückwerk

„Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise, wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden.“ (1. Kor 13,9-10)

Dieses Bibelwort ...

Die Erkenntnis ist Stückwerk

„Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise, wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden.“ (1. Kor 13,9-10)

Dieses Bibelwort begleitete den Autor seiner Aussage nach beim Schreiben dieses Buches. In seiner Neuerscheinung „Bist du es, Herr?“ präsentiert er ein umfassendes Werk über den Heiligen Geist, bemüht sich um eine angemessene Unterscheidung der Geister und plädiert neben der Unterstützung durch Kirche und Gemeinde vor allem für eine Sensibilisierung unserer Sinne. Heinrich Christian Rust hinterfragt, welche Empfindungen, Gedanken und Erkenntnisse, die einem Menschen in den Sinn kommen oder plötzlich mitten im Alltag auftauchen, tatsächlich von Gottes Geist inspiriert sind. Da diese Frage sehr viele Christen beschäftigt, möchte er mit seinem Buch eine Orientierungshilfe zur Unterscheidung der Geister anbieten.

Der Autor stellt verschiedene Fragen, wie beispielsweise jene, was von Gott, was von uns selber kommt, und was möglicherweise sogar von der diabolischen Seite im Leben initiiert wurde. Die Themenvielfalt rund um den Heiligen Geist beinhaltet beispielsweise Überlegungen zu dessen Wesen, zur Trinität Gottes, zu dem, was Menschen ausmacht, die vom Heiligen Geist erfüllt sind. Er beschreibt den Charakter von Versuchungen und Irrlehren, schreibt über religiöse Verwirrung und dämonische Angriffe, geht hinsichtlich der Fundamentaltheologie auf bestimmte Fundamentalkriterien ein. Er befasst sich mit der Pfingstbewegung, ekstatischen Erfahrungen und Geistesgaben. Seine Ausführungen sind stets von persönlichen Erfahrungen oder Lebensberichten Dritter umrahmt, die anonymisiert wiedergegeben werden. Er behandelt auch sensible Themen wie religiöse oder weiße Magie, diabolische Wahrsagerei, echte Prophetie, parapsychologische prophetische Phänomene wie Wahrträume, das zweite Gesicht oder Hellseherei mit all ihren außergewöhnlichen Begleiterscheinungen: Ekstase, Trancezustände oder willenloses Sprechen.

In einem umfassenden Abschnitt dieses Buches empfiehlt er seinen Lesern eine Überprüfung anhand von so genannten „Checkpoints“, bei denen die Inhalte eines spirituellen Impulses bzw. einer spirituell motivierten Handlung oder die inneren Antriebskräfte untersucht werden. Ich empfand die Lektüre dieses Buches als sehr interessant, vieles war für mich persönlich jedoch Neuland. Heinrich Christian Rust bringt eine Vielzahl von Bibelzitaten, die sich auf den Heiligen Geist beziehen, in sein Buch ein und lockert die theoretischen Abschnitte immer wieder mit persönlichen Erfahrungen oder Erlebnissen auf.

Das in dezenten Farben gehaltene schlichte Cover dieses Buches hat mir übrigens ausnehmend gut gefallen. Da ich Wiesenblumen - und ganz speziell Löwenzahn - sehr gerne mag, empfand ich die fragilen weißen Schirmchen der so genannten „Pusteblume“ als äußerst originelle Idee für dessen Gestaltung.

Fazit: Mit „Herr, bist du es?“ präsentiert Heinrich Christian Rust seiner Leserschaft eine interessante Lektüre zum Thema „Heiliger Geist“ sowie eine Hilfestellung zur Unterscheidung, ob gewisse Impulse tatsächlich Gottes Wille darstellen. Es ist dem Autor gelungen, ein äußerst komplexes und schweres Thema auch für Laien verständlich darzustellen und ich kann es jedem empfehlen, der sich mit dieser Thematik eingehender befassen möchte.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein Polizist und eine Mörderin

Hinter der Angst
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Ein Polizist und eine Mörderin

Der Kriminalbeamte Jorgen Taarnby und die Partisanin Lea Frohlich sind die beiden zentralen Figuren im vorliegenden Roman des Theologen und Buchautors Christian Hartung. ...

Ein Polizist und eine Mörderin

Der Kriminalbeamte Jorgen Taarnby und die Partisanin Lea Frohlich sind die beiden zentralen Figuren im vorliegenden Roman des Theologen und Buchautors Christian Hartung. Die Erzählung der Lebensgeschichte der beiden wird von den Ereignissen um den dänischen Widerstandskampf gegen die deutsche Besatzung umrahmt. Die akribisch recherchierten Fakten zur Ermordung Kaj Munks stehen ebenfalls im Zentrum des Geschehens – im Verlauf des Buches wird dieser Kriminalfall von allen Seiten beleuchtet.

Die historischen und politischen Hintergründe sowie Situationen wie beispielsweise Konfrontationen mit den Partisanenkämpfern, Verfolgungen, Festnahmen, Verhöre, Gefängnis- und Lageraufenthalte werden durch das Agieren der Protagonistin Lea anschaulich dargestellt. Christian Hartung geht auch detailliert auf das Denken, die Emotionen und die inneren Konflikte, die Zerrissenheit und die Probleme der Menschen in diesen schweren Zeiten ein.

Obgleich es sich hierbei um ein thematisch hoch interessantes Buch handelt und die Recherchearbeit des Autors wirklich exzellent war, kam ich für meine Person mit dem Schreibstil nicht zurecht. Mich störten die sehr eigenwilligen Satzkonstruktionen, bei denen mehrfach Satzteile einfach weggelassen wurden, in denen Sätze unvermutet plötzlich endeten, in denen ein neuer Kapitelabschnitt kleingedruckt begann und ich oftmals auch Satzzeichen vermisste. Auch die abgehackte und stark sprunghafte Erzählform trug dazu bei, meinen Lesefluss empfindlich zu hemmen. Bei vielen Abschnitten wurde mir erst nach einigen Zeilen klar, mit welcher Person oder mit welchem Erzählstrang der Autor sich gerade beschäftigt und ob es sich um ein Ereignis aus der Gegenwart, oder der Vergangenheit handelt. Auch die Darstellung sämtlicher Dialoge in Form von Anführungen mit Aufzählungszeichen empfand ich als verwirrend.

Fazit: „Hinter der Angst“ ist eine Lektüre, mit deren Sprachstil ich leider nicht zurecht kam und die ich daher nicht zu meinen persönlichen Lese-Highlights zählen kann.