Cover-Bild Hinter der Angst
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Brendow
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 24.02.2017
  • ISBN: 9783865069320
Christian Hartung

Hinter der Angst

Roman
Dänemark 1944. Immer offener ergreifen die Nationalsozialisten die Macht im dänischen Königreich. Inspiriert von den Worten des Pfarrers Kaj Munk beginnt die Jurastudentin Lea, sich im Widerstand zu engagieren. Doch der Preis ist hoch. Die Nazis ermorden Munk und die Schlinge um die Widerstandskämpferin Lea zieht sich immer enger zu. Bald hinterlässt die ständige Todesgefahr ihre Spuren ...
Als Leas Freund, der junge Kriminalbeamte und Pfarrerssohn Jorgen, an den Ermittlungen im Mordfall Kaj Munk beteiligt wird, weiß er dass ihm nur wenig Zeit bleibt, bevor die Nazis die Nachforschungen unterbinden werden. Jorgen stürzt sich in die Arbeit, auch um die Sorge um seine geliebte Lea vergessen zu können. Bald muss er sich entscheiden, was ihm die Wahrheit wert ist.
In zurückhaltend-schlichter Sprache erzählt Christian Hartung die Geschichte eines jungen Paares im Auf und Ab des dänischen Widerstands. Mit der Akribie eines Historikers rekonstruiert er dabei die Geschehnisse um den Tod des dänischen Widerstands-Pfarrers Kaj Munk. Ein eindrucksvolles Erzählwerk über einen Glauben, der größer ist als die Angst.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2017

Kein leichter Stoff

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"...Die Aufgabe: Fortführung eines Krieges, der keinen Sinn mehr ergab, was nur deshalb nicht auffiel, weil er auch vorher keinen gehabt hat. Ziel: dabei so viel wie möglich zu zerstören. Hoffnung: Das ...

"...Die Aufgabe: Fortführung eines Krieges, der keinen Sinn mehr ergab, was nur deshalb nicht auffiel, weil er auch vorher keinen gehabt hat. Ziel: dabei so viel wie möglich zu zerstören. Hoffnung: Das Schlimmste wäre bald geschafft. Befürchtung: Das Schlimmste stand noch bevor...."

Das Buch beginnt mit einem Gespräch im Jahre 1953. Zwei Menschen unterhalten sich darüber, ob es gut und richtig wäre, die Vergangenheit aufzuschreiben.
Dann wechselt die Geschichte ins Jahr 1944. Lea ist eine junge Jüdin. Sie hält sich versteckt und arbeitet im Widerstand. Jøchen, ihr Freund, ist Kriminalbeamter in der dänischen Stadt Silkeborg.
Dort wird der Prediger Kaj Munk tot aufgefunden, der sich gegen die Judenverfolgung der Deutschen ausgesprochen hat. In die Aufklärung des Mordes ist Jøchen eingebunden. Gleichzeitig weiß er, dass ihm enge Grenzen gesetzt sind.
Der Autor zeichnet ein bedrückendes Bild der letzten Kriegsjahre in Dänemark und führt die Geschichte dann in der Nachkriegszeit fort. Im Mittelpunkt steht zum einen die Aufklärung de Mordes von Kaj Munk, zum anderen die Entwicklung des Widerstandes gegen das Naziregimes am Beispiel von Lea.
Der Schriftstil des Buches ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Zum einen Wechseln drei Handlungsstränge miteinander ab. Ich als Leser darf Leas Entwicklung begleiten und gleichzeitig wie nebenbei Jøchen bei seinen Ermittlungen über die Schulter schauen. Dazwischen werden mehrmals Gespräche zwischen Lea und Jøchen eingefügt, die 1953 stattfinden. Diese Gespräche sind kurz, knapp, aussagekräftig. Hier werden Fragen des Glaubens und der Vergangenheitsbewältigung berührt. Jøchen, Sohn eines Pastors, hat seinen Glauben verloren, Lea hält an ihren jüdischen Grundüberzeugungen fest. An anderen Stellen setzt sich Jøchen auf ungewöhnliche Art mit Gott auseinander. Das kann ich nicht beschreiben. Das muss man lesen.
Wenn der Wechsel zwischen in der Handlung zwischen Lea und Jøchen stattfindet, werden Sätze nicht zu Ende geführt, so als würde ein Gedanke abgebrochen. Manchmal fehlt auch der Beginn eines Satzes, als wäre plötzlich eine neue Idee geboren und der alte Gedanke unwichtig. Das zwingt mich als Leser zu kurzem Innehalten und gibt der Handlung einen zusätzlichen Ernst.
Deutlich herausgearbeitet wird Leas Entwicklung. Schon die Änderung ihres Decknamens von Frosch zu Amazone weist auf neue Aufgaben hin. Das bedeutet auch, dass die Kontakte zwischen den Liebenden kaum noch möglich sind.
Obiges Zitat zeigt, wie sich gegen Ende des Krieges auch die Situation in Dänemark zuspitzt. Willkürliche Erschießungen folgen auf Sabotageakte des Widerstandes. Das Zitat ist außerdem ein Beispiel für den Schreibstil, der kurz und knapp häufig auf den Punkt kommt.
Das Ende der Kämpfe heißt nicht Frieden, sondern erst einmal Rache, vor allen an den Denunzianten. Die schweigende Masse, die Vertreter des Widerstandes und diejenigen, die mit den Deutschen zusammengearbeitet haben, sind die drei Gruppen, die sich nun neu miteinander auseinandersetzen müssen. Die Kriminalpolizei dagegen versucht, die alten Fälle neu aufzurollen und stößt erneut an politisch gewollte Grenzen.
Zu den stilistischen und inhaltlichen Höhepunkten gehören für mich Leas Selbstbetrachtungen. Sie hinterfragt ihr Verhalten im Widerstand. Wo hört Selbstschutz auf und beginnt Mord? Diese Frage treibt sie um. Sie ringt mit ihrem Gewissen und kämpft gegen ihren Alpträumen. Dadurch werden wichtige ethische Fragen aufgeworfen. Betroffen macht es, als Lea in Bonn plötzlich einem ihrer ehemaligen Peiniger gegenübersteht, der ein hohes Amt begleitet und keinerlei Schuldbewusstsein hat.
Sehr gut werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben. Angst und Schuldgefühl, Hoffnung und Zuneigung sind einige davon. Ihre innere Zerrissenheit bringt Lea in Gedichten zum Ausdruck.
Ein ausführliches Nachwort, eine Zeitleiste und eine Karte ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Schriftstil ist zwar anfangs gewöhnungsbedürftig, wurde aber als Mittel zum Zweck meiner Meinung nach sehr gekonnt eingesetzt. Außerdem hat mir das Buch den Blick auf ein eher selten thematisiertes Kapitel des zweiten Weltkriegs geöffnet.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Hinter der Angst

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Kaj Munk war in  Zeiten von Zweitens Weltkrieg ein Pfarrer in einer kleiner Gemeinde Vederso in Dänemark. Munk schreibt viel und seine Wörter gefallen den Leuten sehr, mit den Zeit wenn der Krieg immer ...


Kaj Munk war in  Zeiten von Zweitens Weltkrieg ein Pfarrer in einer kleiner Gemeinde Vederso in Dänemark. Munk schreibt viel und seine Wörter gefallen den Leuten sehr, mit den Zeit wenn der Krieg immer grausamer wird und der Hitler hat seine wahre Gesicht gezeigt , Munks Wörter greifen nach den Politik, er predigt viel über Mut und Widerstand, die leute sind begeistert, die SS nicht. 04.01.1944 Kaj Munk wird erschossen und einfach im einer Straßengraben liegen gelassen. die Polizei findet die leichen von der Pfarrer und probiert ermittelt. Der junge Kriminalbeamte Jorgen weiß das diese Fall unlösbar ist, weil die Nazis die ganze Dänemark in der Hand halten. Die zweite Handlungsstrang  ist die Liebesgeschichte von Jorgen und Lea. Lea engagiert sich sehr aktiv in der Widerstand in Dänemark, Jorgen ist ein Polizist, die beide sind ein Paar, aber stehen auf zwei verschiedenen Seiten  und in diesen schrecklich  gefährlichen Zeiten dir beide sind "hinter der Angst " geklemmt.


Christian Hartung hat ein gut recherchiertes, historisches buch geschrieben, die viele wahren Fakten hat er  mit der Fiktion verbunden. Die Protagonisten sind gut ausgebaut - Jorgen und Lea können wir erleben in die schweren Zeiten und wir können tief in ihre Gefühle blicken.
Die Stimmung ist sehr bedrückend, aber das kann nicht anders sein, der Krieg, der Angst, der Hass und die viele Zweifeln haben den Leuten die ganze Fröhlichkeit aus den Leben geraubt, dem Autor ist gut gelungen die gespannte, hoch geladene Atmosphäre aud der Leser übertragen.


Mein Kritikpunkt ist hier der Schreibstil,  nicht einfach zu lesen , fast poetisch, ich habe gebraucht die ganze Aufmerksamkeit um die Sätze gut zu verstehen, durch die schere, dichte Schreibweise das ganze ist, für mich langatmig.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein Polizist und eine Mörderin

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Ein Polizist und eine Mörderin

Der Kriminalbeamte Jorgen Taarnby und die Partisanin Lea Frohlich sind die beiden zentralen Figuren im vorliegenden Roman des Theologen und Buchautors Christian Hartung. ...

Ein Polizist und eine Mörderin

Der Kriminalbeamte Jorgen Taarnby und die Partisanin Lea Frohlich sind die beiden zentralen Figuren im vorliegenden Roman des Theologen und Buchautors Christian Hartung. Die Erzählung der Lebensgeschichte der beiden wird von den Ereignissen um den dänischen Widerstandskampf gegen die deutsche Besatzung umrahmt. Die akribisch recherchierten Fakten zur Ermordung Kaj Munks stehen ebenfalls im Zentrum des Geschehens – im Verlauf des Buches wird dieser Kriminalfall von allen Seiten beleuchtet.

Die historischen und politischen Hintergründe sowie Situationen wie beispielsweise Konfrontationen mit den Partisanenkämpfern, Verfolgungen, Festnahmen, Verhöre, Gefängnis- und Lageraufenthalte werden durch das Agieren der Protagonistin Lea anschaulich dargestellt. Christian Hartung geht auch detailliert auf das Denken, die Emotionen und die inneren Konflikte, die Zerrissenheit und die Probleme der Menschen in diesen schweren Zeiten ein.

Obgleich es sich hierbei um ein thematisch hoch interessantes Buch handelt und die Recherchearbeit des Autors wirklich exzellent war, kam ich für meine Person mit dem Schreibstil nicht zurecht. Mich störten die sehr eigenwilligen Satzkonstruktionen, bei denen mehrfach Satzteile einfach weggelassen wurden, in denen Sätze unvermutet plötzlich endeten, in denen ein neuer Kapitelabschnitt kleingedruckt begann und ich oftmals auch Satzzeichen vermisste. Auch die abgehackte und stark sprunghafte Erzählform trug dazu bei, meinen Lesefluss empfindlich zu hemmen. Bei vielen Abschnitten wurde mir erst nach einigen Zeilen klar, mit welcher Person oder mit welchem Erzählstrang der Autor sich gerade beschäftigt und ob es sich um ein Ereignis aus der Gegenwart, oder der Vergangenheit handelt. Auch die Darstellung sämtlicher Dialoge in Form von Anführungen mit Aufzählungszeichen empfand ich als verwirrend.

Fazit: „Hinter der Angst“ ist eine Lektüre, mit deren Sprachstil ich leider nicht zurecht kam und die ich daher nicht zu meinen persönlichen Lese-Highlights zählen kann.