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Veröffentlicht am 16.06.2020

Besuch in einem Sehnsuchtsland

Schwarzer August
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Leopold Lost lebt und arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Was zunächst nur eine vorübergehende Lösung sein sollte, hat sich zu seinem Vorteil entwickelt. Er bleibt in Portugal und zwar genau in Faro, ...

Leopold Lost lebt und arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Was zunächst nur eine vorübergehende Lösung sein sollte, hat sich zu seinem Vorteil entwickelt. Er bleibt in Portugal und zwar genau in Faro, bei der dortigen Polizei. Das ist ein kleiner Fischerort, direkt an der Algarve.

Herr Lost ist ein brillanter Ermittler, obwohl er immer mal wieder für Erstaunen sorgt. Das liegt an seiner Andersartigkeit, die durch seine Behinderung hervorgerufen wird. Die nennt sich Asperger Syndrom und wer ihn nicht kennt, ist erstaunt über seine Art zu kommunizieren. In dem Buch Schwarzer August bekommen die Ermittler es mit mehreren Bomben zu tun. Zum Glück wurde kein Opfer tödlich verletzt, bis jetzt. Es tauchen Bekennerbriefe auf und trotzdem bleibt alles im Nebel verdeckt. Wer ist der Unbekannte? Was will er und was hat ein Journalist mit ihm zu tun?

Ich kann nicht beurteilen, ob die Darstellung über Menschen mit Asperger stimmt. Die Beschreibung der Landschaft und den Leuten vor Ort fand ich abwechslungsreich und so gut, dass ich die Orangen förmlich riechen konnte. Die Story ist sehr lang gezogen und hätte meiner Meinung nach ein Zusammenstreichen etlicher Seiten vertragen. Obwohl es der vierte Band einer Reihe ist, hatte ich keine Schwierigkeiten, dem Geschehen zu folgen. Auch die privaten Geschichten der Ermittler hielten sich in überschaubaren Grenzen. Das Buch lädt zu einer Reise nach Portugal ein. Es ist ein leichter Krimi für Strand und Gartenliege.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Nicht ohne Grund ein Bestseller

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Eigentlich kann sie doch zufrieden sein! Sie hat zwei gesunde Kinder, einen liebevollen Mann und keine Geldsorgen. Trotzdem fühlt sie sich ausgelaugt und unzufrieden. Woran liegt es? Sie weiß es nicht. ...

Eigentlich kann sie doch zufrieden sein! Sie hat zwei gesunde Kinder, einen liebevollen Mann und keine Geldsorgen. Trotzdem fühlt sie sich ausgelaugt und unzufrieden. Woran liegt es? Sie weiß es nicht. Um mal ein wenig abzuschalten, geht sie in einen nahe gelegenen Wald. Dort lässt sie sich auf einer Bank nieder und kurz darauf sieht sie, dass eine ältere Dame neben ihr sitzt. Die unterhält sich sofort mit ihr und stellt ihr Fragen, die sie nicht sofort beantworten soll. Lässt sie sich darauf ein? Wie können die Antworten ihr dabei helfen, ihr Leben zu verlangsamen? Und kann sie sich dann auch auf die wichtigen Dinge des Daseins besinnen? #DerWaldvierFragendasLebenundich zeigt, wie wichtig es wäre.

Als Außenstehender mag ich kaum nachvollziehen, was die junge Frau belastet. Allerdings habe ich mich auf die Aussage des Buches eingelassen und stellte fest, dass mein Urteil falsch war. Nein, ich habe kein Recht, die junge Frau zu bewerten. Wie gut, dass sie die verständnisvolle Dame traf und die ihr ohne Probleme klar machte, was wirklich wichtig im Leben ist. Ein kleines, feines Buch, das mit Sicherheit viele Menschen ansprechen kann. Das liegt auch am schönen und einzigartigen Cover und den netten Illustrationen im Buch. Gerne gebe ich hier fünf Sterne und eine Empfehlung zum Lesen, und die nicht nur für Frauen.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Welch ein berührendes Buch

Inges Krieg
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„Es gibt keine Vergangenheit ohne Erzählen und keine Zukunft ohne Erinnerung.“

Es dauerte 10 Jahre bis die Autorin Svenja O´Donnell genug Recherchematerial für #IngesKrieg zusammen hatte. Sie wollte ...

„Es gibt keine Vergangenheit ohne Erzählen und keine Zukunft ohne Erinnerung.“

Es dauerte 10 Jahre bis die Autorin Svenja O´Donnell genug Recherchematerial für #IngesKrieg zusammen hatte. Sie wollte das Leben ihrer Großmutter Inge nicht nur erforschen, sondern auch darüber berichten. Alles begann in Königsberg im Jahr 1939. Inge lebte dort mit ihren Eltern als einziges Kind. Der Familie ging es finanziell gut, das Geschäft des Vaters florierte und die kleine Inge wurde verwöhnt. Sie wurde im Jahr 1924 in Königsberg geboren und musste schon in jungen Jahren erfahren, was Not und Entbehrung bedeuten.

Nach den unbeschwerten Jahren in Königsberg musst Inge die Verantwortung für ihre Eltern übernehmen. Nach der Flucht kamen weitere einschneidende Erlebnisse dazu und es war für Frau O´Donnell nicht mehr verwunderlich, dass ihre Großmutter so verschlossen war. Das lag nicht nur an der Flucht sondern wohl auch an dem Geheimnis, welches sie einige Jahrzehnte mit sich herumschleppte. Karten über das damalige Königsberg und die Grenzen Ostpreußens aus dem Jahr 1939, stehen am Anfang des Buches. Ferner gibt es Originalfotos aus vergangener Zeit, wozu auch das Bild auf dem Cover gehört. Kopien von erwähnten Briefen und anderen Schriftstücken belegen zusätzlich das, was Frau O´Donnell niederschrieb. Zum Schluss gibt sie an, welche Buchquellen sie nutzte und wo es Artikel und Aufsätze zum Thema nachzulesen gibt.

Ein berührendes Buch, welches mir viele Dinge offenbarte, die ich nicht wusste. Besonders das Leid der Menschen aus Ostpreußen ging mir nahe. Was mussten sie erdulden und wie oft wurden sie für Untaten Hitlers und seiner Vasallen bestraft. Frau O´Donnell schrieb in der Ich-Form und das sehr anschaulich und lebendig. Es ist zwar die Rede von ihrer Großmutter, aber das gilt stellvertretend für viele Kinder und Frauen, die damals in ähnlichen Situationen lebten. Fünf Sterne und mehr hat dieses Werk in meinen Augen verdient. Meine Empfehlung zum Lesen gebe ich daher sehr gerne.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Sex, Drugs and Rock´n Roll

City of Girls
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Pure Lebensfreude vermitteln die beiden Frauen, welche das Cover von City of Girls zieren. Sie schaukeln übermütig und für sie gibt es keinerlei Grenzen. Ja, so empfand ich als ich zum ersten Mal einen ...

Pure Lebensfreude vermitteln die beiden Frauen, welche das Cover von City of Girls zieren. Sie schaukeln übermütig und für sie gibt es keinerlei Grenzen. Ja, so empfand ich als ich zum ersten Mal einen Blick auf das Titelblatt warf. Aber, ist New York auch tatsächlich die Stadt der Mädchen oder unterliegen sie einem Trugschluss?

Vivian Morris ist 19 Jahre alt und entspricht absolut nicht den Vorstellungen ihrer Eltern. Die möchten sich nicht weiter mit ihr befassen und schicken sie kurzerhand nach New York. Dort lebt die Schwerster des Vaters und die wiederum freut sich auf ihre selbstbewusste Nichte. Vivian erlebt einen Kulturschock, mit dem sie aber sehr gut klar kommt. Das zügellose Leben in dieser Stadt nimmt sie gefangen und sie kostet es aus. Bis, ja bis sie recht schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen geführt wird.

Wie wichtig ist es, den Schein zu wahren in einer Welt, die vor Scheinheiligkeit strotzt? Vivian kommt nicht klar damit und flüchtet nach einem Skandal zurück in das kleine Dorf, in dem ihre Eltern leben. Die wiederum bestehen auf dem Schein und nehmen ihr Kind nur recht widerwillig auf. Wie gut, dass die Tante sich nach einiger Zeit wieder an die Nichte erinnert und sie zurück in das heiß geliebte New York bringt.

Sind es wirklich die Freuden des Lebens, die in City of Girls vermittelt werden? Ja, das Buch ist lebendig geschrieben und die junge Vivian genießt die durchtanzten Nächte genau so wie die erotischen Abenteuer mit häufig wechselnden Partnern. Für mich war es dann aber auch mit der Erotik ein wenig zu viel des Guten. Traurig fand ich, dass sie bei all ihren Partnern nicht die Erfüllung fand, die sie so sehr suchte. Vier Sterne gebe ich diesem Buch und denke dabei, dass besonders die erotischen Szenen dazu beitragen, dass es junge Frauen lesen.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Corona, eine Strafe für "Untaten" der Menschen?

Fake Facts
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Es gibt sie tatsächlich. Die Kreuzfahrt für Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben. Bevor Sie aber jetzt lächeln, sollten Sie den Test machen, der am Anfang des Buches Fake Facts steht. Er trägt ...

Es gibt sie tatsächlich. Die Kreuzfahrt für Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben. Bevor Sie aber jetzt lächeln, sollten Sie den Test machen, der am Anfang des Buches Fake Facts steht. Er trägt die Überschrift: „Wie es es um Ihre eigene Verschwörungsmentalität bestellt?“

Das Buch hat mich völlig in seinen Bann gezogen. So viele Fakten kommen hier zur Sprache, die ich noch nicht kannte. Und das, obwohl ich mich bei FB immer wieder mit Menschen auseinandersetzte, die an Verschwörungen glauben. Hätten Sie etwa gedacht, dass es einen Markt für „Chemtrails-Urteilchen-Transmitter“ gibt? Nein, keine Aluhüte, das ist doch alt. Ja, die Ängste der Menschen werden von findigen Geschäftemachern dazu benutzt, eine Menge Geld zu verdienen. Und das Schlimmste daran, so sehe ich das, sie sind es meistens erst, die Ängste schüren.

So geht es zum Beispiel um das uralte Thema, dass die „bösen Juden“ Schuld an allem Elend der Welt sind und die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Das Feindbild Nummer eins und zwei sind Rothschild und Soros. Hach, und dass Corona eine Strafe für Sterbehilfe und Abreibungen ist, wussten Sie das? Nein, die Verfasser des Buches schauen nicht von oben herab auf die Betroffenen. Sie wollen ergründen, wie es dazu kommt, dass so viele Menschen an Verschwörungen glauben.

Am Schluss schreiben die Autorinnen, was sie dazu brachte, das Buch zu schreiben. Wie intensiv die Recherche war und ein umfangreiches Verzeichnis von Quellen gehört selbstverständlich auch dazu. Spannend fand ich zudem die Tipps von ihnen, wie ich erkennen kann, ob Nachrichten als Fake News zu bezeichnen sind. Und wie ich in der Lage bin, mich mit auseinander zu setzen, die an Verschwörungen glauben. Fünf Sterne plus plus und allen Interessierten sei dieses wertvolle Werk ans Herz gelegt.

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