Profilbild von lielo99

lielo99

Lesejury Star
offline

lielo99 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lielo99 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2019

Wer ist jederzeit unbestechlich?

Codex 632. Wer war Christoph Kolumbus wirklich?
0

Tomás Noronha ist Historiker und lebt mit seiner Familie in Lissabon. Dort lehrt er an einer Universität und ist bei seinen Studenten beliebt. Er gehört ebenfalls zu den Codespezialisten und verfüg zu ...

Tomás Noronha ist Historiker und lebt mit seiner Familie in Lissabon. Dort lehrt er an einer Universität und ist bei seinen Studenten beliebt. Er gehört ebenfalls zu den Codespezialisten und verfüg zu diesem Thema über ein breites Wissen. Seine Tochter ist behindert, sie hat Trisomie 21 und das heißt, dass immer wieder hohe Arztrechnungen zu begleichen sind. Seine Frau ist Kunstmalerin und ihr Name ist Constance. Sie unterrichtet an einer Schule in Lissabon.

Tomás wird von einem ihm unbekannten Mann kontaktiert und darum gebeten, für eine Stiftung zu arbeiten. Er fliegt nach New York und erfährt dort die Konditionen für den Auftrag. Es geht darum, die Forschungen eines erst kürzlich und zudem sehr plötzlich verstorbenen Professors weiter zu führen. Angeblich war es die Frage nach dem Menschen, der Brasilien entdeckte, die den Professor fesselte. Tomás sagt zu, da ihm viel Geld versprochen wird. Das sieht es als willkommen Hilfe an, die Arztrechnungen für seine Tochter begleichen zu können. Sein Weg führ ihn nicht nur von Lissabon nach New York. Auch nach Israel reist er und alle Reisen führen ihn näher an ein großes Geheimnis.

J.R. Dos Santos, der Autor des Romans Codex 632, schrieb bereits mehrere Bücher und den Krimi Vaticanum las ich bereits. Auch dort ging es um Tomás Noronha, der immer wieder Verschwörungen auf der Spur ist. Also, Aluhut aufgesetzt und hinein ins spannende Abenteuer. Es sind viele Fakten rund um Kolumbus und die damals regierenden Könige, welche vom Autor dargestellt werden. Das ist interessant, zuweilen aber auch ermüdend. Die private Geschichte des Tomás soll dem Leser wohl zeigen, wie schwer es ist, stets nur seinen Prinzipien zu folgen. Zu oft machen Gefühle dabei einen Strich durch die Rechnung. Das Buch ist lehrreich und wer sich für die Zeit um die Entdeckung Amerikas und Brasiliens interessiert, wird Gefallen an dem Buch finden. Die Sprache ist gehoben und zeigt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Trau schau wem

Leichenschmaus im Herrenhaus (Bee Merryweather ermittelt 2)
0

Leichenschmaus im Herrenhaus ist der zweite Kriminalfall, in dem Bee Merryweather die Hauptperson ist. Sie häkelt leidenschaftlich gerne Eierwärmer und kann sich vor Aufträgen kaum retten. Dabei hat sie ...

Leichenschmaus im Herrenhaus ist der zweite Kriminalfall, in dem Bee Merryweather die Hauptperson ist. Sie häkelt leidenschaftlich gerne Eierwärmer und kann sich vor Aufträgen kaum retten. Dabei hat sie bereits das stolze Alter von 66 Jahren erreicht. Ohne eigenes Zutun stolpert sie auch in dieser Geschichte wieder in einen Fall, der es in sich hat.

Bee mag den Dorfarzt Marcus und trifft sich häufig mit ihm. Er ist es auch, der ihr bei den Ermittlungen zu ungewöhnlichen Ereignissen hilft. Diese betreffen das Herrenhaus, welches ein wenig außerhalb des Dorfes steht. Dort lebt Lavinia mit ihrem Mann Percy. Der erscheint sehr suspekt und es sieht so aus, als trüge er ein Geheimnis mit sich. Beide sind nicht gerade beliebt in South Pendrick und Bee ist eine der wenigen, die sich mit Lavinia trifft. Das Verhältnis wird aber durch mehrere Todesfälle getrübt und durch ihre beherzten Ermittlungen gerät sogar Bee in Gefahr.

Cornwall wird von der Autorin so anschaulich beschrieben, dass ich die Landschaft geradezu vor Augen sah. Das gefiel mir sehr gut und auch, dass hier historische Fakten aufgenommen wurden. So konnte ich neben dem spannenden Krimi auch noch einiges über König Artus oder welche Bedeutung ein „Witwenhaus“ in vergangener Zeit hatte. Mit Witz und Charme beschreibt die Autorin das Leben auf der Insel und ich fühlte mich in die Zeit der Miss Marple versetzt. Es gibt immer wieder neue Verdachtsmomente und bis zum Schluss rätselte ich, wer denn jetzt der Täter ist. Den ersten Band las ich nicht und konnte dennoch dem Geschehen von Leichenschmaus im Herrenhaus problemlos folgen.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Wie Sadisten ein Leben zerstören

Dunkle Botschaft: Thriller
0

Schon beim Lesen des Prologs wird deutlich, dass es sich um einen Thriller handelt, der nicht für zart besaitete Leser geschrieben wurde. Es geht sofort zur Sache. Ein grausamer Sadist, hier in Form des ...

Schon beim Lesen des Prologs wird deutlich, dass es sich um einen Thriller handelt, der nicht für zart besaitete Leser geschrieben wurde. Es geht sofort zur Sache. Ein grausamer Sadist, hier in Form des Großvaters, quält seinen Enkel mit unvorstellbarer Grausamkeit. Der Prolog zeigt die Vergangenheit eines Mannes und es folgt die Gegenwart.

Julia Schwarz konnte nach dem Ausscheiden des Chefs aufsteigen und ist jetzt Leiterin der Gerichtsmedizin. Die vielen bürokratischen Tätigkeiten gefallen ihr nicht, da sie lieber vor Ort und mit ihren Kollegen arbeitet. Auf dem Seziertisch liegt eine junge Frau, die angeblich in der Badewanne ertrank. Ja, nur angeblich, da Julia eine Tätowierung auf dem Kopf des Opfers findet die klar macht, dass es sich um einen Mord handelt. Zudem hinterließ der Täter eine Botschaft für die Ermittler. Es folgen weitere Tote und Rätsel, die der Mörder in verschlüsselter Form und versteckt am Tatort zurücklässt. Die Ermittler kämpfen gegen Windmühlen, obwohl sie sich wirklich ohne Unterlass bemühen, die Rätsel vor einem erneuten Mord zu lösen. Das hieße nämlich, dass sie den angedachten Tatort fanden und einen Mord möglicherweise verhindern können. Julia und ihre Kollegin aus der Gerichtsmedizin kommen dem Mörder so nahe, dass es gefährlich für sie wird.

Ein Thriller, der den Namen tatsächlich verdient. Spannend und mit vielen Wendungen, die keineswegs vorhersehbar sind, so schreibt Catherine Shepherd. Und das immer wieder, ohne dass wir Fans Angst haben müssten, sie würde sich in ihren Büchern wiederholen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Rückblicke zu dem Jungen aus dem Prolog. Das macht die Geschichte noch mal ein wenig mehr realistisch. Fünf Sterne und die ausdrückliche Empfehlung gibt es von mir.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Gelungenes Debüt, macht Lust auf mehr

Fleischmaler
0

Paul, 43 Jahre alt und arbeitslos, lebt getrennt von Frau und Tochter. Schreibt einen Roman und schickt den an sämtliche namhafte Verlagshäuser.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann, wird zu einer Leiche gerufen, ...

Paul, 43 Jahre alt und arbeitslos, lebt getrennt von Frau und Tochter. Schreibt einen Roman und schickt den an sämtliche namhafte Verlagshäuser.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann, wird zu einer Leiche gerufen, die im Auto verbrannte. Schnell stellt sich heraus, dass sie getötet wurde und der Mörder mit einem Flammenwerfer arbeitete. Am Tatort taucht sofort ein Journalist auf, der eine sensationelle Story vermutet. Er fotografiert sofort und wird von den Ermittlern vom Tatort verscheucht.

Weitere Akteure sind Kiki, eine taube junge Frau, die ihre Freundin und Mitbewohnerin vermisst. Sie findet bei der Polizei kein Gehör und sucht daher auf eigene Faust und mit der Hilfe von Paul nach der Freundin. Dann spielt auch noch ein Amerikaner namens Adam Peppercorn. Er ist Kunstkenner und sieht sich als Vermittler zwischen Anbietern und Suchenden. Nein, das sind noch nicht alle Mitwirkenden in diesem Umfangreichen Krimi, aber sie zählen zu den Hauptpersonen. Es ist eine Mischung aus spannendem Kriminalroman und Historie. Die Leiche im Auto ist nicht die einzige Tote des Buches und die Ermittler haben es nicht leicht, den richtigen Weg einzuschlagen.

Mir gefiel das Buch, da es viele historische Fakten enthält. Es wird von Adolf Ziegler, dem Nazimaler und auch von Hitlers Nichte, Fräulein Geli Raubal berichtet. Das fand ich wirklich interessant. Das gilt auch für die Recherchen des Autors, welche die Hilfsmittel für hörbehinderte Menschen betreffen. In dem Bereich tat sich in den vergangenen Jahren viel und Jo Machedanz verarbeitete die Errungenschaften ebenfalls in dem Krimi. Also, ein gelungenes Debüt, welches Hoffnung auf weitere Folgen macht.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Rasant und wirklich scharlachrot

Scharlachrote Zeiten
0

Cameo ist Spezialist im IT-Bereich und arbeitet bei einer Firma namens Pazuzu. Ihm wurde ein Chip implantiert und das bedeutet, dass er keinen Schritt unbeobachtet machen kann. Er bekommt Einblicke in ...

Cameo ist Spezialist im IT-Bereich und arbeitet bei einer Firma namens Pazuzu. Ihm wurde ein Chip implantiert und das bedeutet, dass er keinen Schritt unbeobachtet machen kann. Er bekommt Einblicke in die Machenschaften der Firma und das erschreckt ihn. Ihm ist klar, dass er sein Leben verwirkt, wenn er sich gegen die Chefs stellt. Kann aber deren Grausamkeiten nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Er versucht also, Beweise zu kopieren und diese einem Journalisten zuzuspielen. Warum er nicht zur Polizei geht? Ganz einfach. Viele Beamte sind gekauft und drücken beide Augen zu, wenn es um die Verfolgung von Straftaten bei Pazuzu geht. Dabei ist lediglich bekannt, dass Drogenhandel und Prostitution die Haupteinnahmequellen der Firma sind. Was wirklich geplant und teilweise schon durchgeführt wird, ist so grausam, dass es jede Vorstellungskraft übersteigt. Es wurden übrigens auch Politiker der Landesregierung von Niedersachsen bestochen.

Der Thriller ist sehr blutig und die Szenen sind ausführlich beschrieben. Also, wer zart besaitet ist oder gar von seinen Eindrücken beim Lesen eines blutigen Thrillers Alpträume bekommt, sollte Abstand davon nehmen. Allen Anderen versichere ich, dass sie bestens unterhalten werden. Cameo gerät nämlich zwischen die Fronten zweier Mafiaclans und die Handlung ist an Rasanz kaum zu überbieten. Die Sprache ist ansprechend und das Lesen hat mir wirklich Freude bereitet. Daher gebe ich fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.