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Veröffentlicht am 05.12.2019

Zurück zu den Wurzeln

Der kleine Strickladen in den Highlands
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Es gibt nur wenige Bücher, deren Cover mir sofort auffällt. Ganz anders bei Der kleine Strickladen in den Highlands. Es ist so hübsch gestaltet, dass es mich als passionierte Handarbeitstante sofort beeindruckte. ...

Es gibt nur wenige Bücher, deren Cover mir sofort auffällt. Ganz anders bei Der kleine Strickladen in den Highlands. Es ist so hübsch gestaltet, dass es mich als passionierte Handarbeitstante sofort beeindruckte. Hier geht es aber nicht ausschließlich um Maschenproben und neuen Strickmustern.

Maighread wurde erst vor wenigen Tagen von ihrem Freund verlassen und sucht bei ihrer Mutter Trost und Abwechslung. Gemeinsam räumen sie den Speicher auf und dabei findet Maighread ein altes Fotoalbum. Auf Nachfragen über die dort gezeigten Personen, reagiert ihre Mutter fadenscheinig und muss ihrer Tochter dann doch beichten, dass sie sie jahrelang belogen hat. Jetzt weiß Maighread auch, wo die Mutter ihre Kindheit verbrachte und die Großeltern leben. Kurzentschlossen packt sie einen Koffer und fährt mit ihrem Hund in die Highlands. Dort begegnet sie nicht nur Menschen, die zur Familie gehören. Sie lernt liebevolle Leute kennen, die bald ihre Freunde werden. Ihre Leidenschaft, das Stricken, wird hier von allen akzeptiert und ihre Muster bewundert.

Ein nettes Buch mit einigen Interessanten Ausführungen. Die Highlands bergen viel mehr Sehenswürdigkeiten als Heidekraut oder versteckte Seen. Die Autorin kennt sich so gut aus, dass sie darüber einiges zu berichten hat. Der Leser erfährt ebenfalls viel über die Schafsucht und die Verarbeitung von Wolle. Eine Liebesgeschichte gibt es ebenfalls und die ist zunächst von etlichen Missverständnissen geprägt. Der Roman bietet sich zum Lesen an kalten Winterabenden an und trägt gewiss dazu bei, dass Herzen erwärmt werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2019

Kein Buch für zart Besaitete

Der Mensch ist böse
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Der Mensch ist böse von Herrn Jarow ist ein Buch, welches Sie nicht alleine und im Dunkeln lesen sollten. So steht es auf den ersten Seiten und Sie tun gut daran, wenn Sie den Rat befolgen. Es ist nicht ...

Der Mensch ist böse von Herrn Jarow ist ein Buch, welches Sie nicht alleine und im Dunkeln lesen sollten. So steht es auf den ersten Seiten und Sie tun gut daran, wenn Sie den Rat befolgen. Es ist nicht so, dass es hier besonders spannend oder mit viel Blutvergießen zugeht. Nein, es sind die tatsächlich geschehenen Fälle, die auch bei mir Gänsehaut hervorriefen.

Zu Beginn klärt ein Profiler über die Gefahr auf, wie jeder Mensch zum Mörder werden kann. Es sind die Situationen, welche dazu führen. Liegt es in den Genen und ist damit auch klar, dass ein Mörder selbst Kinder haben wird, die ebenfalls solche Taten durchführen? Was hat der Freundes- und Bekanntenkreis damit zu tun und wie arbeiten Profiler eigentlich? Diese Fragen werden beleuchtet und die 13 Fallbeispiele zeigen dem Leser, wie unterschiedlich die Beweggründe der Täter sind.

Was mich sehr nachdenklich stimmte war die Rolle der Medien. Der Autor zeigt anhand des Falles Maddy klar und deutlich, wie sehr die den Ermittlern Steine in den Weg legten. Und ja, auch die Betroffenen taten nicht gut daran, sich mit den Journalisten auszutauschen. Es stellte sich danach für mich die Frage, wie sehr lechze ich selbst nach spektakulären Ereignissen? Welche Zeitungen lese ich und wie gehe ich mit dem Schicksal mir fremder Personen um?

Es sind nicht die einsamen Parks oder dunkle Gassen, die meistens Schauplätze von Mord und Totschlag sind. Es sind viel häufiger die Heime von netten Nachbarn und/oder Bekannten sowie auch die Familienangehörigen, bei denen die Taten stattfinden. Das Buch ist ein Sachbuch und sollte auch als solches gelesen werden. Also gut dosiert, einen Fall nach dem anderen und immer eine Zeit zum Sacken lassen. Dann lässt es sich gut verarbeiten.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Hass bringt nichts Gutes

Das schwarze Kreuz von Benissa
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Liz und Ricardo leben in der spanischen Kleinstadt Bessina. Sie sind beide Rentner und genießen den ruhigen Alltag. Während Liz lebhaft und stets in Bewegung ist, wirkt ihr Mann besonnen und er lässt sich ...

Liz und Ricardo leben in der spanischen Kleinstadt Bessina. Sie sind beide Rentner und genießen den ruhigen Alltag. Während Liz lebhaft und stets in Bewegung ist, wirkt ihr Mann besonnen und er lässt sich so leicht nichts aus der Ruhe bringen. Die beste Freundin von Liz heißt Fanny und arbeitet bei der „Guardia Civil“.

Als Liz zur Siesta ein Glas Wein genoss, hörte sie laute Schreie aus der örtlichen Bibliothek. Penelopé de las Villas, die Bibliothekarin, schreit, als würde sie am Spieß vor sich hin rösten. Rasch eilt Liz aus der Wohnung und über die Straße. Wenn Penelopé so laut schreit, dann muss sie in der Bibliothek etwas Schreckliches entdeckt haben. Und so ist es tatsächlich, ein Mann liegt in einer großen Blutlache. Er ist mausetot und auffallend ist die Lage, in der seine Leiche drapiert wurde. Liz ist besonders erschrocken, da sie den Toten gut kennt. Oberstudienrat Manfred Eberl war nämlich ein glühender Verehrer von ihr. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig und es dauert lange, bis die ersten Verdächtigen sichtbar werden.

An dem Buch gefielen mir mehrere Dinge. Da ist zunächst der Schreibstil. Die Autorin Cia Born schildert die kleine Stadt und die Eigenheiten der Bewohner mit viel Humor und zeigt, dass sie sich dort gut auskennt. Sie selbst lebt nämlich in Spanien. Spanische Delikatessen gehören zum Buch genau so, wie spannende Recherchen. Immer wieder leitete mich die Autorin in die falsche Richtung und bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Mörder war. Und am Ende kam es für mich zu einer ganz dicken Überraschung. Fünf Sterne und die ausdrückliche Empfehlung, das Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 27.11.2019

"Lassen Sie die Augen mitessen"

Abenteuer Geschmack!
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Wissen Sie eigentlich, woher die Möhren ihre orange Farbe haben? Nein? Dann sollten Sie das Buch Abenteuer Geschmack! lesen. Hier erfahren Sie nicht nur alles, was Sie immer schon über Möhren wissen wollten. ...

Wissen Sie eigentlich, woher die Möhren ihre orange Farbe haben? Nein? Dann sollten Sie das Buch Abenteuer Geschmack! lesen. Hier erfahren Sie nicht nur alles, was Sie immer schon über Möhren wissen wollten. Viele interessante Fakten hat die Autorin zusammengetragen. Der Ratgeber beginnt mit einer allgemeinen Vorstellung über Geschmack nach wissenschaftlichen Aspekten. Welche Organe sind am Geschmackserlebnis beteiligt, wo findet die Bündelung im Gehirn statt und welche äußeren Faktoren beeinflussen ihn? Das sind nur drei Fragen, die beantwortet werden. Aber keine Angst, es geht nicht nur rein wissenschaftlich zu. Anhand von Fallbeispielen zeigt die Autorin , wie auch die Augen den Geschmack beeinflussen. Da gibt es den Unterschied zwischen glattem und schrumpeligen Apfel oder einen braunen Zitronenkuchen.

Testen Sie doch einmal, ob Sie bei lauter Musik Ihr Steak oder den Tofuburger mit allen Sinnen genießen können. Nach diesen allgemein gehaltenen Erläuterungen, folgt die Vorstellung der einzelnen Gemüsesorten. Dazu gibt es viele Fotos, die Art der Zubereitung und einige Rezepte, die leicht nachzukochen sind. Also, um noch bei der Möhre zu bleiben, sie kann geraspelt, gekocht, gegrillt oder als Saft zubereitet werden. Als Partner, der den Geschmack noch unterstreicht und zudem die Vitamine für den Körper zugänglich macht, eignen sich Erdnüsse oder Salatöl. Überhaupt zeigt die Autorin, welche Nahrungsmittel sich ergänzen und ihren Geschmack gegenseitig hervorheben und unterstreichen.

Nach den Rezepten folgen jeweils noch einmal Tipps für das gute Gelingen. Frau Antje de Vries schreibt abwechslungsreich und spannend. Sie recherchierte sehr umfangreich und es lohnt sich selbst für Hausfrauen, die bereits jahrzehntelang kochen, dieses Buch zu nutzen. Und das Cover ist ebenfalls erwähnenswert. Es zeigt eine Explosion verschiedener Geschmacksrichtungen in Farben gestaltet. Fünf Sterne plus und eine Leseempfehlung für alle, die gerne (oder auch nicht) kochen.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Wer ist jederzeit unbestechlich?

Codex 632. Wer war Christoph Kolumbus wirklich?
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Tomás Noronha ist Historiker und lebt mit seiner Familie in Lissabon. Dort lehrt er an einer Universität und ist bei seinen Studenten beliebt. Er gehört ebenfalls zu den Codespezialisten und verfüg zu ...

Tomás Noronha ist Historiker und lebt mit seiner Familie in Lissabon. Dort lehrt er an einer Universität und ist bei seinen Studenten beliebt. Er gehört ebenfalls zu den Codespezialisten und verfüg zu diesem Thema über ein breites Wissen. Seine Tochter ist behindert, sie hat Trisomie 21 und das heißt, dass immer wieder hohe Arztrechnungen zu begleichen sind. Seine Frau ist Kunstmalerin und ihr Name ist Constance. Sie unterrichtet an einer Schule in Lissabon.

Tomás wird von einem ihm unbekannten Mann kontaktiert und darum gebeten, für eine Stiftung zu arbeiten. Er fliegt nach New York und erfährt dort die Konditionen für den Auftrag. Es geht darum, die Forschungen eines erst kürzlich und zudem sehr plötzlich verstorbenen Professors weiter zu führen. Angeblich war es die Frage nach dem Menschen, der Brasilien entdeckte, die den Professor fesselte. Tomás sagt zu, da ihm viel Geld versprochen wird. Das sieht es als willkommen Hilfe an, die Arztrechnungen für seine Tochter begleichen zu können. Sein Weg führ ihn nicht nur von Lissabon nach New York. Auch nach Israel reist er und alle Reisen führen ihn näher an ein großes Geheimnis.

J.R. Dos Santos, der Autor des Romans Codex 632, schrieb bereits mehrere Bücher und den Krimi Vaticanum las ich bereits. Auch dort ging es um Tomás Noronha, der immer wieder Verschwörungen auf der Spur ist. Also, Aluhut aufgesetzt und hinein ins spannende Abenteuer. Es sind viele Fakten rund um Kolumbus und die damals regierenden Könige, welche vom Autor dargestellt werden. Das ist interessant, zuweilen aber auch ermüdend. Die private Geschichte des Tomás soll dem Leser wohl zeigen, wie schwer es ist, stets nur seinen Prinzipien zu folgen. Zu oft machen Gefühle dabei einen Strich durch die Rechnung. Das Buch ist lehrreich und wer sich für die Zeit um die Entdeckung Amerikas und Brasiliens interessiert, wird Gefallen an dem Buch finden. Die Sprache ist gehoben und zeigt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt.