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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2018

Solider Krime für angenehme Unterhaltung

Die Sonne über Berlin - Nebelwände
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Die Autorin des Krimis „Die Sonne über Berlin-Nebelwände“ hat bereits ein bewegtes Leben hinter sich und dabei einige beruflich relevante Stationen bewältigt. Sie studierte Journalistik in Leipzig und ...

Die Autorin des Krimis „Die Sonne über Berlin-Nebelwände“ hat bereits ein bewegtes Leben hinter sich und dabei einige beruflich relevante Stationen bewältigt. Sie studierte Journalistik in Leipzig und wurde sogar mit einem Grimmepreis geehrt. Ich Ziel war es dabei stets, dass sie einen eigenen Verlag gründet und dieser auch erfolgreich ist. Ihr neues Werk stammt aus diesem Verlag und das kann sich durchaus sehen (lesen) lassen.

In diesem Krimi geht es nicht nur um Industriespionage. Verschiedene Handlungsstränge gibt es dabei und sie spielen nicht ausschließlich in Deutschland. Anfangs waren sie für mich ein wenig suspekt aber beim Eintauchen in die Geschichte erkannte ich rasch, dass die lockeren Fäden sehr schnell zu einem perfekten Ganzen geflochten werden konnten.

Keine Fragen, der Markt an guten Thrillern und Krimis ist eigentlich gedeckt. Das kann ich beurteilen, da ich sehr viel lese und fast alle neuen Werke des Genres kenne. Autoren, deren Werke ich tatsächlich als gut einschätze sind selten und zählen nur mitunter zum Mainstream. Das Buch von Carla Kalkbrenner ist eine Ausnahme. Es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhalten. Der Täter war nicht schon nach wenigen Minuten gefunden. Die Sprache ist gehoben und sämtliche Unterhaltungen der Akteure lassen sich mühelos nachvollziehen. Für mich ist es ein Buch, welches ich sehr gerne las und immer mal wieder lesen werde.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Ausführlich und bestens recherchiert

Der Hexenjäger
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Bevor die Autorin Astrid Fritz sich dem Schreiben historischer Romane widmete, war sie als Studierende in unterschiedlichen Fächern aktiv. Dazu gehörten unter anderem die Tiermedizin und die Theaterwissenschaft. ...

Bevor die Autorin Astrid Fritz sich dem Schreiben historischer Romane widmete, war sie als Studierende in unterschiedlichen Fächern aktiv. Dazu gehörten unter anderem die Tiermedizin und die Theaterwissenschaft. Beim Verfassen des „Stadtführers von Freiburg“ stieß sie bei der umfangreichen Recherche auf den Namen Catharina Stadellmenin. Diese Frau wurde im Jahr 1599 als „Hexe“ verbrannt und wurde die Hauptperson im ersten Roman von Astrid Fritz.

Auch im hier vorgestellten Buch geht es um vermeintliche Hexen. Der Hexenjäger schildert das Leben einer jungen Frau mit Namen Susanna. Die hatte das Pech, dass sie dem Prior des Dominikanerklosters sehr gut gefiel. Sein Name: Heinrich Kramer und laut eigener Beschreibung ein glühender Verfechter der Verfolgung von Hexen. Laut der von ihm verbreiteten Ansichten gehören diese einer satanischen Sekte an und müssen ausgerottet werden. Hätte Susanna seinem Werben stattgegeben, wäre nichts geschehen. Das konnte sie aber nicht und das Schicksal nahm seinen Lauf.

Noch nie las ich einen Roman von Astrid Fritz und war gespannt auf das Buch. Das gefiel mir ausgesprochen gut und es wird nicht das letzte sein, welches ich von Astrid lese. Die Gründe sind dabei, dass mir die Sprache sehr gut gefällt. Frau Fritz versteht es ausgezeichnet, den Leser zu unterhalten und fast unbemerkt ihr Wissen um historische Fakten zu vermitteln. Der Anhang im hier vorgestellten Buch ist ausführlich geschrieben und lässt sich fundiert nachvollziehen. Wer denkt, dass er schon alles über die Hexenverfolgung damaliger Zeit weiß, der sollte trotzdem ein Buch von Frau Fritz lesen. Er wird erstaunt sein, wie viele Überraschungen er erlebt.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Spannend bis zum letzten Kapitel

Durst (Ein Harry-Hole-Krimi 11)
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Jo Nesbo ist ein schwedischer Schriftsteller, der nicht nur durch seine Figur Harry Hole bekannt wurde. Ich las auch andere Bücher von ihm und wurde bisher nicht enttäuscht.

Im elften Fall der Serie ...

Jo Nesbo ist ein schwedischer Schriftsteller, der nicht nur durch seine Figur Harry Hole bekannt wurde. Ich las auch andere Bücher von ihm und wurde bisher nicht enttäuscht.

Im elften Fall der Serie rund um Harry geht es um einen widerwärtigen Mörder, der es auf alleinlebende Frauen abgesehen hat. Harry ist aus dem Polizeidienst ausgetreten und arbeitet als Referendar an einer Uni. Verheiratet mit seiner großen Liebe Rakel ist Alkohol kein Thema mehr für ihn. Nachdem der Mörder mehrmals zuschlug wird er gebeten, den ermittelnden Kommissaren zu helfen.

Das Hörbuch gefiel mir ausgesprochen gut. Es ist spannend und nicht absolut unglaubwürdig. Okay, dass Mörder Blut ihrer Opfer trinken, ist wohl nicht gerade "normal". Aber welcher Mord ist das überhaupt? Die Stimme von Uve Teschner passt perfekt. Er versteht es, die verschiedenen Charaktere alleine durch die Sprache zu unterstreichen. Ein hervorragendes Hörbuch nicht nur für lange Winterabende.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Eine andere Interpretation von Shakespeares Werk

Ich, Ophelia
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Die US-Amerikanische Autorin Lisa Klein gilt als Shakespeare-Spezialistin. Diesem Roman Ich, Ophelia, liegt sein Werk Hamlet zugrunde. Kenner des Stücks wissen, dass es in Dänemark spielt und es sich ...


Die US-Amerikanische Autorin Lisa Klein gilt als Shakespeare-Spezialistin. Diesem Roman Ich, Ophelia, liegt sein Werk Hamlet zugrunde. Kenner des Stücks wissen, dass es in Dänemark spielt und es sich bei Hamlet um einen König handelt. Dieser wird getötet und sowohl sein Sohn, der auch Hamlet heißt, als auch dessen Freundin sterben kurz danach. In diesem Roman entwickelt sich die die Geschichte anders.

Die junge Ophelia ist als Gouvernante der Königin von Dänemark tätig und verliebt sich in deren Sohn Hamlet. Die Liebe wird von dem Jungen erwidert und die beiden treffen sich heimlich. Als Hamlets Vater stirbt, sind alle, sowohl Familie als auch Gesinde, sehr betroffen. Bis hierhin ähnelt das Buch jenem Stück, welches Shakespeare vor einigen hundert Jahren schrieb. Danach muss der Leser aber davon Abschied nehmen und sich ganz auf die neue Situation einstellen.

Mir gefiel das Buch sehr gut, weil es in einer feinen Sprache geschrieben wurde. Die Autorin versteht auch, die Spannung langsam aufzubauen und gleichmäßig zu halten. Das Ende war für mich überraschend und keineswegs vorhersehbar. Ein Roman, der nicht nur für Fans von Shakespeare eine gelungene Lektüre ist.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Historisch einwandfrei und lehrreich

Die Melodie der Schatten
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Vor wenigen Wochen wurde der Autorin Maria W. Peter ein besonderer Preis übergeben. Der Homer Literaturpreis für ihren Roman über die Festung Ehrenbreitstein. Keine Auszeichnung geschieht ohne Grund und ...

Vor wenigen Wochen wurde der Autorin Maria W. Peter ein besonderer Preis übergeben. Der Homer Literaturpreis für ihren Roman über die Festung Ehrenbreitstein. Keine Auszeichnung geschieht ohne Grund und das ist auch an ihrem aktuellen Werk zu spüren. Die Melodie der Schatten ist akribisch recherchiert und mit viel Herzblut geschrieben. Das fällt jedem Leser bereits bei den ersten Seiten auf.

Doch, worum geht es in der Melodie der Schatten? Der Roman beschreibt das Leben in Schottland und zwar im Jahr 1837. Die Highlands waren damals ein Ort für mystische Geschichten und die Bewohner erholten sich nur schwer von der Knechtschaft der Adeligen. Die Hauptperson Fiona wird durch unglückliche Umstände in die raue Welt diese Landstrichs geführt. Sie erlebt, wie schwer es ist, die misstrauischen Menschen für sich zu gewinnen. Auch gefährliche Abenteuer gehören zu ihrem Alltag. Grundlage des Romans von Maria W. Peter sind die Highland Clearances. Das waren Ereignisse, welche die ursprünglichen Bewohner vertrieben. Unter ihnen gab es hauptsächlich Kleinbauern und gälisch sprechende Menschen. Die Ermordung und Vertreibung der Bewohner wird heute hin und wieder sogar als Völkermord gekennzeichnet. Daran trafen nicht nur die Briten, sondern alle Europäer eine Mitschuld.

Mir gefiel das Buch sehr gut, weil es Tatsachen beschreibt, die jederzeit nachzuprüfen sind. Ich habe viel über schottische Geschichte und auch über die Dogmen verschiedener Religionen gelernt. Die Liebesgeschichte nimmt dabei nur wenig Raum ein. Viel aufwendiger sind die Beschreibungen der Lebenssituationen damaliger Einwohner der sagenumwobenen Highlands. Die gehobene Sprache ist bildhaft und die Dialoge anschaulich dargestellt. Kurzum, ein Buch welches ich nicht so schnell vergesse und jedem historisch Interessierten gerne empfehle.