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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2018

Wunderschön und sehr tiefgründig

Das Weihnachtscafé in Manhattan
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„Das Weihnachtscafé in Manhattan“ ist mehr als „nur“ ein schöner Liebesroman. Hier werden Probleme beschrieben, die nicht alltäglich sind. Eine der Hauptpersonen leidet auch noch 2 Jahre nach dem Tod ihres ...

„Das Weihnachtscafé in Manhattan“ ist mehr als „nur“ ein schöner Liebesroman. Hier werden Probleme beschrieben, die nicht alltäglich sind. Eine der Hauptpersonen leidet auch noch 2 Jahre nach dem Tod ihres Vaters unter seiner Strenge und den Ansichten, die sie nie teilte. Ein kleines Mädchen trauert der Mutter nach, welche viel zu früh verstarb. Sie hoffte auf ein Wunder und dass ihre Mama gesund würde. Da das nicht eintrat, mag sie weder Weihnachten noch den Nikolaus. Ein junger Witwer, der Vater des Mädchens, traut sich nicht, wieder an das Glück zu glauben und darauf hinzuarbeiten. Drei Menschen, die tief verletzt sind und immer mal wieder gemeinsam die Vorweihnachtszeit erleben.

Das schöne Cover zeigt zwei Tassen, die wohl mit Kakao gefüllt sind. Weil es im Geschäft von Iona (einer Hauptperson) häufig um Schokolade in allen Variationen geht. Zwei Plätzchen lehnen an den Tassen und der Hintergrund wird von verschwommenen Lichtern gebildet. Für mich ein perfektes Cover, da es die weihnachtliche Stimmung gut rüber bringt.

Das Buch gefiel mir, weil es keinen „Kitsch“ vermittelt. Die Autorin schreibt abwechslungsreich und in bildhafter Sprache. Sie vergisst dabei nicht, auf die Ernsthaftigkeit der Emotionen einzugehen. Freud und Leid sind oft unmittelbar verbunden und das zeigt sich auch in diesem Buch. Weihnachten ist nun mal das Fest der Gefühle und die Monate November und Dezember fallen allen Trauernden besonders schwer. Ob sich das Blatt für die drei Hauptpersonen noch wendet, das verrate ich hier nicht. Aber ich gebe eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Ungewöhnlich und gut

Bad Girls
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Die Autorin Emily Lockhart studierte das Schreiben an der Columbia Universität. Sie geht bei ihren Werken neue Wege, die sich stark von jenen ihrer Kollegen unterscheiden. Bad Girls wird nicht wie sonst ...

Die Autorin Emily Lockhart studierte das Schreiben an der Columbia Universität. Sie geht bei ihren Werken neue Wege, die sich stark von jenen ihrer Kollegen unterscheiden. Bad Girls wird nicht wie sonst üblich als Story vom Anfang zum Ende erzählt. Sie beginnt am Ende und geht bis zum Anfang zurück. Eigenwillig aber keineswegs überspannt.

Mir gefiel Bad Girls gut. Anfangs hatte ich allerdings Probleme, in die Story hineinzukommen. Es ist schwierig diese ungewohnte Erzählweise anzunehmen. Als mir das gelang, wurde ich bestens unterhalten. Die Hauptperson Jule gibt sich gerne als eine andere Person aus. Sie liebt ihre Freundin Immi sehr, aber diese hat nun mal einen Freund. Imogen (Immi) ist manipulativ und hat viel Geld, welches sie gerne für ihre Irreführungen einsetzt. Interessant war für mich, dass trotz des rückwärts gerichteten Erzählens eine anhaltende Spannung vorhanden war.

Das Cover ist schlicht aber dennoch ausdrucksstark gestaltet. Die kräftige gründe Farbe steht im guten Kontrast zu den auffallend und schwarz geschminkten Lippen im Hintergrund. Bad Girls ist in meinen Augen keineswegs ein Buch nur für Jugendliche. Es kann getrost in den Bereich „guter Thriller“ angesiedelt werden.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Außergewöhnlich und spannend

Mörderische Renovierung
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Der junge Autor Edgar Cantero stammt aus Spanien. Spanische Schriftsteller, die ich bisher kennenlernen durfte haben die Eigenart, dass sie tatsächlich außergewöhnliche Bücher schreiben können. Das ist ...

Der junge Autor Edgar Cantero stammt aus Spanien. Spanische Schriftsteller, die ich bisher kennenlernen durfte haben die Eigenart, dass sie tatsächlich außergewöhnliche Bücher schreiben können. Das ist auch Herrn Cantero perfekt gelungen. Leser des Romans dürfen keinen sonst üblichen Ablauf erwarten. Der Autor „spielt“ mit unterschiedlichen Medien. Das sind Eintragungen ins Tagebuch, detaillierte Abschriften von mit Diktiergeräten aufgezeichnete Dialoge und Briefe. Hin und wieder schreibt die Hauptperson auch selbst.

Zur Story gibt es nicht viel zu schreiben. Ein junger Mann erbt ein großes Haus. Er zieht dort mit seiner Freundin ein und erlebt was es heißt, wenn Spukgeschichten wahr werden. Die Freundin ist stumm und sie kommuniziert in den meisten Fällen durch Nachrichten, die sie auf einen Block schreibt. Diesen hat sie stets dabei und auch ein Bleistift gehört zur üblichen Ausrüstung. Ein Tagebuch über die Träume des Erben gibt es ebenfalls in diesem besonderen Buch.

Die Aufmachung ist einzigartig. Schon das Cover lässt sich mit keinem anderen vergleichen. Aber auch die unterschiedlichen Schreibweisen der Tagebücher, Briefe und Notizen gehören zu den Besonderheiten des Buches. Der verstorbene Besitzer pflegte Freundschaften mit Männern, die einem Geheimbund angehörten. Zudem nahm er sich das Leben und der Leser fragt sich, ob diese Tatsachen zusammen hängen.

Mir gefiel das Buch sehr gut. Es ist außergewöhnlich gestaltet und entspricht in keiner Weise den „normalen“ Werk. In meinen Augen gehört es zur anspruchsvollen Literatur, die nicht zwingend für den „Mainstream“ geschrieben wurde.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Gut, aber nicht umwerfend

Gun Love
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Der Titel des Buches heißt „Gun love“. Das sagt doch schon alles, oder? Wer kann Waffen lieben? Sind es nicht die US-Amerikaner, die in der Beziehung nicht viel mit uns Europäern gemein haben? Keine Ahnung, ...

Der Titel des Buches heißt „Gun love“. Das sagt doch schon alles, oder? Wer kann Waffen lieben? Sind es nicht die US-Amerikaner, die in der Beziehung nicht viel mit uns Europäern gemein haben? Keine Ahnung, ob diese Ansicht der Wahrheit entspricht. Fakt ist allerdings, dass das Waffengesetz in Deutschland wesentlich strenger geregelt ist, als es in den USA der Fall ist.

Das Hörbuch hat mich gefesselt. Ja, aber die junge Dame kann meiner Meinung nach ruhig noch ein wenig an ihrer Stimme arbeiten. Einige Passagen klingen identisch, obwohl unterschiedliche Menschen zu Wort kamen. Und die Nachahmung des amerikanischen Slangs klingen für mich nicht echt.

Das Buch beschreibt sehr einfühlsam, wie ein Mädel sich gegen seine strengen Eltern stellt und ihr Kind trotz aller Widerwärtigkeiten alleine zur Welt bringt. Sie weiß, dass ihr Vater niemals erlaubt, dass sie ihr Kind behalten darf. Aus dem Grund flüchtet sie aus dem reichen Elternhaus und lebt mit ihrer Tochter in einem Auto. Die Liebe zum Nachwuchs ist offensichtlich, bis ein Mann ins Leben der Mutter tritt. Er verändert alles.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wird die Mutter ermordet und Pearl (die Tochter) muss alleine ihren Weg gehen. Wie sie das bewältigt und welche Erlebnisse sie hat, das werde ich nicht verraten. Mein Fazit zum Buch lautet, dass niemand auf seine Herkunft stolz sein sollte. Die Stimme der Vorleserin muss noch ein wenig reifen, um mich wirklich in ihren Bann zu ziehen.

Was mich sehr beeindruckte ist die Tatsache, dass das Hörbuch ohne Hülle aus Plastik angeboten wird. Das ist auf jeden Fall ein Beitrag für den Umweltschutz und sollte viele Nachahmer finden.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Ohne nennenswerte Erkenntnisse

Menschen, Tiere und andere Dramen
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Der Verfasser des Buches „Menschen, Tiere und andere Dramen“ heißt Iwan Iwaniewicz. Er ist Kulturökologe und schreibt unter anderem für die Stadtzeitung in Wien mit dem Namen Falter über „tierische Menschen ...

Der Verfasser des Buches „Menschen, Tiere und andere Dramen“ heißt Iwan Iwaniewicz. Er ist Kulturökologe und schreibt unter anderem für die Stadtzeitung in Wien mit dem Namen Falter über „tierische Menschen und menschliche Tiere“. Auf seiner Homepage unterscheidet er zwischen Nutzhaustieren und Freudenhaustieren. Sein Studium gestattet ihm, dass er als Lehrbeauftragter für Agrar- und Umweltpädagogik agieren kann.

Keine Frage, dass Herr Iwaniewicz schlau ist und einige Studiengänge abschließen konnte. Leider ist ihm dabei aber auch die Kommunikationsweise mit „Normalos“ verloren gegangen. Ja, das Buch beschreibt einige Situationen, die nachvollziehbar und nahezu täglich erlebbar sind. Aber die Frage, warum Menschen Asseln angeblich hassen und Lämmer lieben, wird nicht beantwortet. Dass Versuche mit Kühen, die angeblich bei Musik mehr Milch geben, durchgeführt wurden, ist nichts Neues. Auch die Tatsache, dass es in der Tierwelt gleichgeschlechtliche Verbindungen gibt, wissen aufmerksame Menschen genau.

Nein wirklich neue Erkenntnisse konnte der Autor nicht offenbaren. Für mich ist das Buch eine Zusammenfassung von vielen verschiedenen Versuchen im Bereich der Tierwelt, die ohne dieses Werk niemals beachtet würden. Die Sprache gefällt mir sehr gut und kann als gehoben angesehen werden. Empfehlen kann ich das Buch nur Lesern, die sich in die Materie „Verhältnis Mensch zu Tier“ einarbeiten möchten.