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Veröffentlicht am 28.02.2021

Menschlich durch Fürsorge und Zuneigung?

Sprich mit mir
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Wäre die Studentin Aimee nicht so lustlos und antriebslos gewesen, dann hätte sie Sam wahrscheinlich nie kennengelernt. Den Fernseher hatte sie aus Langeweile eingeschaltet und durch diesen ...

Wäre die Studentin Aimee nicht so lustlos und antriebslos gewesen, dann hätte sie Sam wahrscheinlich nie kennengelernt. Den Fernseher hatte sie aus Langeweile eingeschaltet und durch diesen Zufall Professor Guy Schermerhorn und den Schimpansen Sam in einer Ratesendung entdeckt. Sam beherrscht die Gebärdensprache, der Professor glaubt an das Menschliche in Sam und will das in einer Studie beweisen. Aimee bewirbt sich beim Professor als Hilfskraft…
…und bei einem ersten Treffen ist sofort erkennbar: Sam und Aimee sind auf einer Wellenlänge, es scheint wie Liebe auf den ersten Blick. Natürlich darf sie bleiben.
Ein zweiter Erzählstrang lässt viele Fragezeichen entstehen: ein Käfig, darin ein Wesen, das Angst hat. Ist es ein Schimpanse? Ist es Sam? Wer spricht und wer ist es, der sich „an sie“ erinnert?
„Sprich mit mir“ von T. C. Boyle ist eine faszinierende Geschichte, gewürzt mit einer Prise Humor, voller Fürsorge, Liebe, viel Arbeit und erstaunlichen Erkenntnissen auf der einen Seite – auf der anderen Seite aber traurig, erschreckend und auf jeden Fall nachdenkenswert, vor allem in Hinblick darauf, wie die Tiere zu den Menschen und damit in Gefangenschaft gelangen.
Der Schreibstil hat mir gefallen: einfach, aber fesselnd. Ich liebe Bücher, in denen dieselben Szenen aus verschiedenen Sichtweisen dargestellt werden, das ist T. C. Boyle hervorragend gelungen.
Vom Schutzumschlag des Covers lächelt mich ein Schimpanse an, dargestellt nur durch Augen, Nase, Mund. Auch auf dem Einband, der orange-bräunlich und leicht gescheckt ist, blickt mich derselbe Schimpanse an, auf der Vorderseite des Buches diesmal eher erstaunt oder sogar erschrocken, auf der Rückseite wieder fröhlich.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Augustus - ein bemerkenswerter Herrscher

Augustus und die verlorene Republik
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Mit „Augustus und die verlorene Republik“ ist es Maria Regina Kaiser wieder einmal gelungen, mir einen großen Mann der Weltgeschichte auf sehr unterhaltsame Weise näherzubringen. Einen hohen Anteil daran ...

Mit „Augustus und die verlorene Republik“ ist es Maria Regina Kaiser wieder einmal gelungen, mir einen großen Mann der Weltgeschichte auf sehr unterhaltsame Weise näherzubringen. Einen hohen Anteil daran hat der Sklave Xanthos, Vorleser bei Augustus, den die Autorin einen wichtigen Teil Geschichte aus seiner Sicht und seinem Erleben erzählen lässt.
Xanthos will die Geheimnisse seines Herrschers ergründen. Er erzählt einfach, humorvoll und spannend. Ich glaube, dass es ihm mit seiner liebenswerten Art gelingt, nicht nur mich, die Seniorin, zu begeistern, sondern dass er auch junge Erwachsene und Kinder zu fesseln weiß. Einfache Illustrationen von Heribert Schulmeyer bilden eine tolle Ergänzung zu der lockeren Geschichte.
Am Ende eines jeden Kapitels gibt es einen übersichtlich gestalteten informativen Sachteil. Den Schluss des Buches bilden ein umfangreiches Glossar sowie eine anschauliche Tafel mit Zeitangaben und Namensänderungen.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Humorvoll, aber nicht fesselnd

Das Windsor-Komplott
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Scheinbar ist es keine neue Eigenschaft der Queen, heimlich zu ermitteln, sondern eine alte Leidenschaft. „Das Windsor Komplott“ ist jedoch der erste Fall und der erste Band einer Cosy-Crime-Reihe, den ...

Scheinbar ist es keine neue Eigenschaft der Queen, heimlich zu ermitteln, sondern eine alte Leidenschaft. „Das Windsor Komplott“ ist jedoch der erste Fall und der erste Band einer Cosy-Crime-Reihe, den die Autorin S J Bennett geschrieben hat.

Während einer Feier auf Schloss Windsor kommt ein russischer Pianist „unter ausgesprochen peinlichen Umständen“ ums Leben, so ist aus der Buchbeschreibung zu erfahren. Das ist natürlich eine pikante Geschichte und es ist verständlich, dass die Queen darauf bedacht ist, nichts darüber nach außen dringen zu lassen.
Es ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, wenn es um einen Mord geht, aber ich muss trotzdem sagen: Ich habe mich königlich amüsiert über die Beschreibung, wie das Mordopfer aufgefunden wurde. Aufregung pur! – was unter den gegebenen Umständen mehr als verständlich ist.
Auch wenn ich mir zu Beginn der Geschichte ein wenig wie ein „Spanner“ vorgekommen bin, weil es ja schon ungewöhnlich ist, der Queen so nahe zu kommen, hat mir gerade der Anfang gut gefallen. Dazu beigetragen hat wohl in erster Linie Rozie, die engste Vertraute der Queen in Sachen detektivischer Ermittlungen. Rozie ist taff, mutig, sie übernimmt furchtlos und voller Selbstvertrauen alle Aufträge der Queen, ohne großartig Fragen zu stellen.
Leider hat die anfängliche Begeisterung nicht angehalten, denn ich hatte manchmal den Eindruck, dass die Aufklärung des Falls immer mehr in den Hintergrund gerät. Es kamen unglaublich viele Personen ins Spiel, die ich teilweise gar nicht mehr zuordnen konnte, die Kreise erweiterten sich ständig und irgendwie ging es einfach nicht voran, sondern es zog sich wie ein Kaugummi. Das ganze „Drumherum“ der königlichen Umgebung war sehr witzig, aber das allein reichte mir nicht.
Ich bleibe am Ende mit gemischten Gefühlen zurück, habe mich ganz gut unterhalten und auch den versteckten britischen Humor gespürt – doch insgesamt hat mich die Geschichte leider nicht gepackt.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Es kommt auf die Sekunde an

2047 - Ein Blick in die Ewigkeit
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„2047 – Ein Blick in die Ewigkeit“ ist der letzte Teil der Time-Travel-Girl-Trilogie von Susanne Wittpennig, erschienen im Verlag fontis.

Endlich sollte es wohl klappen! Lisa ist als Zeitreisende unterwegs ...

„2047 – Ein Blick in die Ewigkeit“ ist der letzte Teil der Time-Travel-Girl-Trilogie von Susanne Wittpennig, erschienen im Verlag fontis.

Endlich sollte es wohl klappen! Lisa ist als Zeitreisende unterwegs in ihr Zuhause im Jahr 1989. Doch stattdessen landet sie noch weiter in der Zukunft: im Jahr 2047. Mit dabei ist auch Kyle. Für ihn sind es etwa 30 Jahre voraus und für Lisa sogar fast 60 Jahre. Klar, dass sie aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen!

Lisa ist immer noch Teenager, als sie im Jahr 2047 ankommt. Mir fällt es nicht schwer mitzufühlen, wie es ihr ergangen sein muss, als sie erkennt, dass ihre Freunde Momo, Zac und Britta inzwischen alt geworden sind. Aber die Freundschaft hält immer noch an und die drei versuchen alles, um Lisa und Kyle in ihre eigenen Zeiten zurückzuführen. Einfacher wird es nicht, denn auch Professor Ash hat seine Macht in andere Hände gegeben, und es gilt viele unvorhergesehene Situationen und Probleme zu meistern.

Ich bin fasziniert davon, dass eine Geschichte, die in drei Bänden mehr als 1800 Seiten(!) umfasst, mich wirklich bis zum Schluss gefangen hält. Und nicht nur das: Ich staune über die Gedanken und Ideen der Autorin, mit der sie das Leben mit all seinen Möglichkeiten und auch Unmöglichkeiten im Jahr 2047 beschreibt – und vor allen Dingen: wie sie mich so gepackt hat, dass weder ich das Buch noch das Buch mich loslassen konnte.

Es war mitten in der Nacht, als ich es endlich geschafft und das Buch bis zum Ende gelesen hatte. Zu viele Fragen hatten mich beschäftigt und mir keine Ruhe gelassen, wie es wohl sein könnte, wenn Lisa wieder zurück in ihrem Zuhause wäre – und ob sie überhaupt jemals wieder ankommen würde.

Susanne Wittpennig ist es gelungen, mich zu überraschen und mich vollauf zufriedenzustellen. Auf alle Fragen hatte sie Antworten, mit denen ich gut umgehen kann. Besonders freue ich mich, dass auch der christliche Aspekt Berücksichtigung gefunden hat, denn dass der sich mit einem Roman, der von so viel Fiktion geprägt ist, verbinden lässt, das hätte ich nicht vermutet. Auch das ist großartig gelungen!

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Gelegenheit macht Diebe

Ich weiß jetzt, was ich will
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Gisela und Katrin, beide über 60 und Freundinnen, Gisela ist verheiratet, Katrin seit etwa einem Jahr verwitwet, doch fest entschlossen, sich noch einmal auf eine neue Beziehung einzulassen. Irgendwie ...

Gisela und Katrin, beide über 60 und Freundinnen, Gisela ist verheiratet, Katrin seit etwa einem Jahr verwitwet, doch fest entschlossen, sich noch einmal auf eine neue Beziehung einzulassen. Irgendwie kann das, was das Leben ihr bisher geboten hat, noch nicht alles gewesen sein. Doch es ist gar nicht so einfach, jemanden kennenzulernen – vielleicht hilft eine Annonce?

Was sich alles entwickeln kann, wenn eine Freundin versucht, der anderen zu helfen, das erzählt Ingrid Metz-Neun in ihrem Büchlein „Ich weiß jetzt was ich will“. Es ist eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreibt: mit Hoffnungen und Wünschen, mit Herz und Schmerz und mit der Erkenntnis, dass das Gute oft so nahe liegt.

Mir gefällt die Geschichte mit dem leichten, lebendigen Schreibstil. Für mich ist sie eine, die man einfach mal so zwischendurch lesen kann – davon gibt es gar nicht so viele. Gefreut habe ich mich über den Anhang, in dem die Autorin ihre Freude am Kochen zeigt und auch einige ihrer Rezepte verrät.

Schon Udo Jürgens wusste in einem seiner Lieder zu berichten „Ich weiß, was ich will“. Und weil der Songtext sehr gut zu der kleinen Geschichte passt, hat Ingrid Metz-Neun ihn aufgenommen, er ist am Ende des Buches nachzulesen.

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