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Veröffentlicht am 25.05.2020

So liebe ich Fantasy

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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„Das Buch der gelöschten Wörter“ – Der erste Federstrich“ ist der erste Teil einer Trilogie von Mary E. Garner, erschienen im Lübbe Verlag. Die Autorin empfiehlt das Buch aus dem Genre Fantasy „Für Abende ...

„Das Buch der gelöschten Wörter“ – Der erste Federstrich“ ist der erste Teil einer Trilogie von Mary E. Garner, erschienen im Lübbe Verlag. Die Autorin empfiehlt das Buch aus dem Genre Fantasy „Für Abende im Baumhaus und für alle, die gewiss sind, dass Bücher mehr sind als gedruckte Wörter“.
Ausgerechnet MRS. GATEWAY’S FINE BOOKS ist der Laden, in dem Hope Turner Schutz vor Regen sucht. Dabei hat sie keine gute Erinnerung an diese Buchhandlung, deren Inhaberin verschroben und genauso verstaubt scheint wie ihre Bücher. Aber genau diese Buchhandlung ist es, die das einzige Portal in die Welt der Bücher ist. Allerdings dürfen und können nur Menschen mit einer besonderen Fähigkeit dieses Portal auch betreten. Das Cover passt ausgezeichnet zu dieser Vorstellung!
Hope führte bisher ein ganz unspektakuläres Leben. Sie ist nach der Trennung von ihrem Freund seit zwei Jahren Single, besucht täglich ihre an Demenz erkrankte Mutter und arbeitet online für eine Partnervermittlungsagentur. Ihr eintöniges Leben ändert sich, als sie Rufus Walker kennenlernt, denn er ist derjenige, der bei Hope ein spezielles Talent entdeckt und sie durch das Portal in eine andere Welt führt: die Welt der Bücher.
Hope liebt die Romane von Jane Austen und darum ist es für sie natürlich wie ein Traum, direkt in der Geschichte „Stolz und Vorurteil“ auf Longbourn, dem Familiengut der Bennetts in der Nähe von London, zu landen. Nach der ersten Verwirrung kommt Hope aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Romanfiguren entwickeln ein Eigenleben! Doch so faszinierend hier alles scheint – es gibt nicht nur Schönes in dieser Welt, denn auch hier lauert das Böse, und zwar in Form gelöschter Wörter. Irgendjemand ist verantwortlich dafür, dass in böser Absicht online geschriebene und später gelöschte Wörter in einem Buch gesammelt werden und drohen, diese Welt zu vernichten. Nur Menschen mit einer besonderen Gabe können helfen, diese Bedrohung aufzuhalten. Zu ihnen gehört auch Hope. Sie erweist sich als großartige Verwandlerin und wird zu einer wertvollen Hilfe.
Mary E. Garner hat es geschafft, mich von der ersten Seite an mit ihrer Geschichte einzufangen. Der Schreibstil ist leicht, fantasie- und humorvoll. Ich habe mich wohl gefühlt in den Bücherwelten. Besonders die beiden Gehilfen von Rufus, Gwen und Lance, haben mir richtig gut gefallen und Romanfiguren wie Bambi und Lassie haben ein Eigenleben entwickelt, das mich begeistert und zum Lachen gebracht hat. Doch auch die Spannung kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Zum Beispiel wird zum Portieren immer ein sogenannter Wanderer benötigt, allein schafft Hope es als Verwandlerin nicht. Dabei kann es gefährlich werden, wenn man wie sie zu spontan in ein Buch eintaucht…
Ich bewundere die vielen fantasievollen Ideen, die die Autorin in das Buch hat einfließen lassen. Auch wenn es an manchen Stellen sehr verwirrend wurde, hatte ich nie das Bedürfnis, das Merkwürdige oder Unglaubwürdige zu hinterfragen. Es war mir auch nicht wichtig, zu allem eine logische Erklärung zu finden. All das gehört für mich zu einem Fantasy-Roman dazu.
Fragen und Ängste gab es sehr viele, die allerdings zu einem großen Teil beantwortet wurden, obwohl ich befürchtet hatte, dass sie unbeantwortet mit in den zweiten Teil der Geschichte übergehen würden. Dennoch schließt dieser erste Teil mit einem ganz fiesen Cliffhanger!

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Schmecke den Regenbogen

Die Weisheit des Regenbogens
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Ein wunderschönes Cover mit einem bunt leuchtenden Regenbogen, der sich im Wasser spiegelt, hat mich eingeladen, das Buch „Die Weisheit des Regenbogens“ von Jando zu lesen, der die Geschichte erzählt von ...

Ein wunderschönes Cover mit einem bunt leuchtenden Regenbogen, der sich im Wasser spiegelt, hat mich eingeladen, das Buch „Die Weisheit des Regenbogens“ von Jando zu lesen, der die Geschichte erzählt von Malin und ihrer besten Freundin, der treuen Hündin Ava, deren Freundschaft allerdings auf eine harte Probe gestellt wird. Malin macht sich Vorwürfe, weil Ava ihr Leben für sie riskiert und sich bei einem Unfall sehr schwer verletzt hat – und Ava ist traurig, weil Malin sich wegen ihres schlechten Gewissens von ihr zurückzieht.

Malins Mutter, alleinerziehend, ist in großer Sorge und fährt mit ihr und mit Ava zur Erholung an die Nordsee. Das erweist sich als glückliche Fügung, denn dadurch lernen sie Bent kennen, den Hundeflüsterer, der auch Malin und Ava helfen will, wieder zueinanderzufinden.

Die Erzählung ist wie ein Märchen, voller Poesie und Herzenswärme. Viele wunderschöne Zitate verleiten mich zum Träumen und lassen dabei meinen Gedanken freien Lauf. Die Geschichte erzählt sehr empfindsam von den Momenten im Leben eines Menschen, die das ganze bisherige Leben auf den Kopf stellen und es unmöglich machen, an Liebe und Freundschaft noch glauben zu können. Doch sie ist auch der Beweis dafür, dass man niemals die Hoffnung aufgeben darf, und dass Trauer, Hoffnung und Liebe ganz eng zusammengehören.

Das Buch ist erschienen im Verlag KoRos Nord. Es hat ein handliches Format und einen festen Einband, dessen Innenseiten illustriert sind mit Muscheln und Seesternen in zarter Farbe. Die Seitenzahlen am unteren Rand sind eingebettet in Wellen. Sehr liebevolle Illustrationen von Antje Arning verleihen dem Buch eine weitere Besonderheit.

Von Jando habe ich bereits „Im Himmel gibt es einen Bahnhof“ gelesen. Darum bin ich nicht überrascht, dass mich auch dieses Buch begeistern konnte.

Von mir eine absolute Leseempfehlung !

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Mit anderen Augen

JuniNebel
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„Juni Nebel“ ist der Debütroman von Ute Ziskah, der die Geschichte von Bernard erzählt, einem Mann, der vor vielen Jahren seinen Heimatort verlassen hat, um von seinem Vater wegzukommen, mit dem ihn nichts ...

„Juni Nebel“ ist der Debütroman von Ute Ziskah, der die Geschichte von Bernard erzählt, einem Mann, der vor vielen Jahren seinen Heimatort verlassen hat, um von seinem Vater wegzukommen, mit dem ihn nichts verband – außer Hass.

Doch nachdem sein Bruder ihn darüber informiert, dass der Vater spurlos verschwunden sei, kehrt er wieder an den Ort an der Küste zurück. Erst jetzt gelingt es Bernard, einen Blick auf das Leben seines Vaters zu gewinnen und sich mit dessen, aber auch mit seiner eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Eine große Hilfe dabei ist Robert, ein alter Weggefährte seines Vaters, der Bernard erzählt, was sich vor mehr als 60 Jahren zugetragen hat: damals im Juni 1944. Mehrere mysteriöse Zeichnungen von seinem Vater, die Bernard im Elternhaus findet, tragen ebenfalls dazu bei, Licht in die vernebelte Vergangenheit zu bringen und seinen Vater mit anderen Augen zu sehen.

„Ich wusste nicht, wer ich war, oder was ich wollte, stattdessen spürte ich nur eine riesengroße Leere in mir, die sich anfühlte wie ein abstruses Loch in meinem Rumpf, durch das man hindurchschauen konnte.“

Dies ist nur einer von vielen Sätzen, die auf einfühlsame Weise deutlich machen, in welcher Gemütsverfassung sich Bernard immer befunden hat. Dabei hat er sich als Kind doch nur eine ideale Familie gewünscht, eine, wie er sie bei seinem Freund Geert kennengelernt hat.

Das Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt: „Die Rückkehr“, „Bernard“ und „Der Weg“. Jeden Abschnitt begleitet eine Strophe des Gedichtes „Herbstlied“ von Paul Verlaine. Diese Zeilen wurden im Juni 1944 als Geheimcode von der BBD zum Beginn der Invasion in der Normandie gesendet.

Die kurzen Kapitel habe ich als sehr angenehm empfunden, weil ich dadurch immer wieder Zeit gefunden habe, um meinen Gefühlen den notwendigen Raum zu lassen und mit Bernard zu der Erkenntnis zu kommen, welche schrecklichen Folgen das Schweigen mit sich bringen kann.

Mich hat das Buch mit der Reise in die Vergangenheit zur Bewältigung der entstandenen Probleme im Leben des Bernard unglaublich berührt und ich bekenne meine Hochachtung vor dem sensiblen einfühlsamen Schreibstil der Autorin. Ein grandioses Debüt!

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Gemeinsame Sache machen

Das Bee-Team
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Manchmal sind Kinder die besseren Beobachter und sensibler als viele Erwachsene, wenn es darum geht, Missstände zu entdecken und zu beseitigen. Ein gutes Beispiel dafür sind der sechsjährige Oskar und ...

Manchmal sind Kinder die besseren Beobachter und sensibler als viele Erwachsene, wenn es darum geht, Missstände zu entdecken und zu beseitigen. Ein gutes Beispiel dafür sind der sechsjährige Oskar und seine zwei Jahre jüngere Schwester Romy. Die beiden Kinder leben im Tumbawundatal, einem Reich der Fantasy. Dort entdecken sie, dass es kaum noch Wildbienen im Garten gibt, es sind auch weniger Vögel zu sehen und Tiere in Feld und Flur sind auch nur noch wenige zu sehen. Da hilft nur noch eins: das Bee-Team!
Ein spannendes Abenteuer beginnt! Oskar und Romy mit ihren Freundinnen und Freunden verbünden sich mit dem Bee-Team und machen sich auf den Weg, um die Tiere zu retten und das Bewusstsein der Leute auf den Umweltschutz zu lenken.
Auch wenn die Geschichte im Reich der Fantasy spielt, ist sie wertvoll um uns alle darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig die Tiere für das Zusammenleben auch in der Realität sind und was wir tun können, um sorgsam mit der Natur umzugehen und die Umwelt zu schützen.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Drei Frauen - mutig und stark

Die Frauen vom Alexanderplatz
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In "Die Frauen vom Alexanderplatz" erzählt die Autorin Elke Schneefuß die Geschichte dreier Frauen, die für ihre Träume und ihre Liebe kämpfen. Erschienen ist das Buch im Verlag Heyne.
Durch das Cover ...

In "Die Frauen vom Alexanderplatz" erzählt die Autorin Elke Schneefuß die Geschichte dreier Frauen, die für ihre Träume und ihre Liebe kämpfen. Erschienen ist das Buch im Verlag Heyne.
Durch das Cover fühle ich mich direkt an den Schauplatz der Geschichte geführt, ins Berlin im Jahr 1918, kurz nach Beendigung des Ersten Weltkrieges. Allerdings bedeutet das Ende des Krieges noch keinen Frieden, denn durch die Novemberrevolution ist das Leben immer noch sehr unruhig und gefährlich. Es herrscht große Armut und für viele Menschen reichen die Mittel kaum zum Überleben.
Eine der drei Frauen ist Vera, die sich in den jungen Soldaten Benno verliebt, den sie in der ehemaligen Schneiderwerkstatt ihres Vaters versteckt hat. Eine weitere Frau ist Fritzi, die einen weiten Weg hinter sich gebracht hat, um hier Benno, den Vater ihres Kindes, zu suchen. Dann ist da noch Hanna, die Tochter eines reichen Fabrikanten. Doch dem Wunsch nach einem Ehemann will sie ihren Eltern nicht nachkommen, denn sie möchte sich ihren Traum vom Medizinstudium erfüllen. Außerdem hat sie ihre große Liebe bereits gefunden, doch davon kann sie ihren Eltern nicht erzählen.
Der Autorin ist es gelungen, mich durch ihre Erzählung mitzunehmen in die Zeit vor etwa hundert Jahren, in eine Stadt, die zum großen Teil in Schutt und Asche liegt. Die Menschen träumen von einem besseren Leben und müssen doch angstvoll zusehen, welche Schrecken immer noch verbreitet werden. Und mittendrin sind es diese drei Frauen, die mutig versuchen, ihren Weg zu finden und für die Rechte der Frauen zu kämpfen – jede auf ihre eigene Weise. Dabei müssen sie allerdings immer wieder mit Schwierigkeiten fertig werden und ständig tauchen neue Probleme auf. Aber die Frauen sind stark!
Mich hat die Geschichte der Frauen berührt und gut unterhalten, auch wenn ich mir das Ende etwas anders gewünscht hätte.

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