Ordnung für Heim und Seele
Alle Tage, die wir leben
„Alle Tage, die wir leben“ von Dagmar Hansen: Ein Titel, der nicht gleich erkennen lässt, worum es geht, sich aber vielversprechend anhört. Dazu Mohnblumen, die zu meinen Lieblingsblumen gehören und ...
„Alle Tage, die wir leben“ von Dagmar Hansen: Ein Titel, der nicht gleich erkennen lässt, worum es geht, sich aber vielversprechend anhört. Dazu Mohnblumen, die zu meinen Lieblingsblumen gehören und das Cover schmücken. Protagonisten sind Frauen im letzten Drittel ihres Lebens.
Eigentlich suche ich mir Bücher, die mich ansprechen, selber aus. Bei diesem Buch habe ich mich auf eine leichte und unterhaltsame Lektüre gefreut und auch gefunden. Allerdings habe ich bald festgestellt, dass dieses Buch nicht zu denen gehört, die ich finde, sondern ich glaube, dieses Buch hat mich gefunden. Das liegt an dem Zauberwort „Döstädning“.
Ruth, eine 84-jährige Frau, sucht eine Privatsekretärin, die ihr hilft, ihre Angelegenheiten zu ordnen. Sie findet sie in Tilda, einer fast 60-jährigen Frau, die gerade eine gescheiterte Beziehung hinter sich hat, ihre berufliche Selbstständigkeit mit dem Verlust ihres wichtigsten Auftraggebers in Gefahr sieht und nicht gerade optimistisch in die Zukunft blickt.
So lernt Tilda von Ruth mit Döstädning die schwedische Art, sich von allen Dingen zu trennen, die man nicht (mehr) braucht. Zunächst wird ein Zimmer nach dem anderen „entmüllt“. Doch es ist nicht nur das Haus, das in Ordnung gebracht wird, sondern es gibt auch noch viele zwischenmenschliche „Baustellen“, die darauf warten, dass wieder Ordnung in Beziehungen gebracht wird.
Ein locker-leichter Schreibstil, die resolute und liebenswerte Ruth, die bereits einen guten Plan von ihren Aufräumarbeiten hat, und Tilda, die begeistert von ihrem neuen Arbeitsplatz Ruth mit Rat und Tat zur Seite steht, machen das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.
Für mich persönlich hält das Buch viele Ideen bereit. Nachdem ich mich gerade damit beschäftigen muss, eine Wohnung aufzulösen und damit auch Ordnung in meine Wohnung zu bringen, denke ich , mir wird es jetzt leichter fallen, mich von ganz vielen Dingen zu trennen.