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Veröffentlicht am 16.10.2020

Das Schweigen nach dem Krieg

Ada
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Ada - kurz vor Kriegsende im Februar 1945 geboren, wandert ihre alleinstehende Mutter nach Kriegsende nach Argentinien aus. Nach einigen Jahren kehrt die Mutter mit der inzwischen 9jährigen Ada in die ...

Ada - kurz vor Kriegsende im Februar 1945 geboren, wandert ihre alleinstehende Mutter nach Kriegsende nach Argentinien aus. Nach einigen Jahren kehrt die Mutter mit der inzwischen 9jährigen Ada in die Heimat Deutschland zurück. Eine Heimat, die Ada jedoch völlig fremd ist und deren Sprache sie nicht spricht. Über ihr Aufwachsen in dieser fremden Heimat, um immer neu auftauchende Familiengeheimnisse, um das Schweigen der Kriegsgeneration über die jüngste Geschichte und das Erleben von Krieg, Gewalt und Hass dreht sich Adas Erzählung.

Ada erzählt ihre Geschichte in Rückblenden und in der "Jetzt-Zeit" des Buches im Deutschland der Wendezeit. Man erlebt die Schwierigkeiten, die durch die Sprachlosigkeit der Mutter in der Mutter-Tochter-Beziehung entstehen hautnah mit. Ada möchte lieben - und leidet nur. Sie versteht die Welt nicht, versteht ihre Mutter und ihren Vater nicht, versteht nicht, warum man ihr einen Teil der eigenen Geschichte - nämlich ihr "jüdisch-sein" - verheimlicht. Sie fängt an, sich mit den 68ern gegen das Schweigen über die jüngste Vergangenheit aufzulehnen, sucht immer wieder einen eigenen Weg und fühlt sich immer wieder als gescheitert, als nicht ausreichend gut genug für sich, ihre Eltern und die ganze Welt.

Adas schwieriger Weg, der in einer langen Therapie endet und mit einem einigermaßen hoffnungsvollen Ende, wird anschaulich und unpathetisch erzählt. Christian Berkel nutzt eine ansprechende, klare, eindrucksvolle Sprache ohne viele Umwege. Ich musste immer weiterlesen, es entwickelte sich eine "Sogwirkung".

4 Sterne trotzdem nur von mir, weil ich mich nach dem Buch fragte, was es mir eigentlich sagen wollte. Spannend und gut zu lesen, jedoch bleiben bei mir so einige Fragezeichen.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Der Beginn eines neues Jahrzehnts nach dem 2.Weltkrieg

Und die Welt war jung
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Von lilalesemaus

"Und die Welt war jung" von Carmen Korn - eine Familiensaga in dem ersten Jahrzehnt nach dem 2. Weltkrieg.

1950 beginnt die Handlung - 3 Familien in Hamburg, Köln und San Remo. Die Aldenhovens ...

Von lilalesemaus

"Und die Welt war jung" von Carmen Korn - eine Familiensaga in dem ersten Jahrzehnt nach dem 2. Weltkrieg.

1950 beginnt die Handlung - 3 Familien in Hamburg, Köln und San Remo. Die Aldenhovens in Köln, Gerda Aldenhoven ist seit Kindertagen eng mit Elisabeth Borgfeldt, die mit ihrer Familie in Hamburg lebt, befreundet. Das Trio wird durch die Familie Canna aus San Remo abgerundet. Margarethe Canna ist die Schwester von Heinrich Aldenhoven aus Köln.

Die Autorin gewährt abwechselnde Einblicke in das tägliche Leben der drei Familien. Mal geht es um den immer noch in Russland vermissten Schwiegersohn von Elisabeth Borgfeldt, mal um die bei der Familie Aldenhoven lebenden ledigen Kusinen von Heinrich Aldenhoven, die im Krieg ihre Wohnung verloren haben. Es geht um Familiengeheimnisse, Freundschaften und Liebe.

Dies alles wird von Carmen Korn in einem lockeren, knappen, gut zu lesenden Stil erzählt. Am Rande spielt auch immer die Zeitgeschichte eine Rolle - die Wirtschaftswunderjahre, auch die Wunden, die der Krieg bei allen geschlagen hat.

Mir hat der Roman gut gefallen, allerdings - und dies war für mich das einzige Manko - empfand ich das ständige Hin- und Herspringen zwischen den Familien und Orten teilweise als anstrengend. Der Spannungsbogen, der eigentlich bei allen drei Familien durchaus vorhanden ist, wurde für mich damit durchbrochen und ich fand mich manchmal etwas schwer wieder in die Geschichten ein. Daher von mir 4 von 5 Lesesternen

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Ergreifend, erschütternd und lesenswert!

Und auf einmal diese Stille
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"Und auf einmal diese Stille" - für mich einmal ein ganz anderes Buch als sonst.

Der 11.September 2001 - jeder, der alt genug ist, weiß genau, wo er gerade war, als er von den Geschehnissen erfahren hat. ...

"Und auf einmal diese Stille" - für mich einmal ein ganz anderes Buch als sonst.

Der 11.September 2001 - jeder, der alt genug ist, weiß genau, wo er gerade war, als er von den Geschehnissen erfahren hat. Auch ich kann mich noch genau erinnern, wie ungläubig ich einer Kollegin zuhörte, die von den Anschlägen (bzw. dem 1. Flugzeug) gerade im Radio gehört hat und mir davon mit Tränen in den Augen erzählte. Ich weiß noch, wie ich nach hause fuhr und ständig überlegte, ob der..oder ob die..gerade neben mir schon davon gehört hat. Zu hause sah ich dann das 2. Flugzeug live in die Twin Towers fliegen.

Garrett M.Graff hat nun - in chronologischer Ordnung - allen einzelnen Ereignissen "Stimmen gegeben". In dem Buch kommen Betroffene zu Wort - Feuerwehr, Polizei, Opfer mit ihren letzten Worten, erzählt von den überlebenden Angehörigen. Egal ob Angestellter, Mutter, Chief vom Firedepartement - alle, die irgendwie dabei waren oder betroffen waren, erzählen. Sie schildern ihre Gedanken, Gefühle, die letzten Anrufe, Nachrichten oder Worte ihrer Liebsten, die von jetzt auf gleich auf einmal nicht mehr da sind.

Das Buch ist ergreifend, erschütternd. Es las sich für mich einerseits "spannend", immer schon mit dem Gefühl "oh nein - bitte nicht". Aber es las sich auch sehr schwer, ich musste viele Pausen einlegen, um nachzudenken und zu verarbeiten. Auch nachzudenken, wie es den "Überlebenden" den Rest ihres Lebens gehen wird, was sie empfinden müssen. Und ich bin immer noch genauso geschockt beim Lesen wie damals beim Erleben - am 11. September 2001. Ganz unprätentios, schlicht und gerade werden die einzelnen Stimmen zusammengetragen. Ein großes Bild entfaltet sich dadurch. Ein herzzerreißendes Bild!

Um einen Einblick in das ganze Ausmaß dieses verheerenden Tages zu bekommen, um auch zu verstehen, wie sehr Amerika darunter und dadurch gelitten hat und das Selbstverständnis der USA erschüttert wurde, dazu sollte man dieses Buch lesen! 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Finalband der Tetralogie - für mich der schwächste

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Von lilalesemaus

"Im Sturm des Echos" - der letzte Band der Spiegelreisenden-Saga. Ich habe ihn sehr erwartet.

Das Cover ist wieder sehr schön und passend zu den anderen.

Der Inhalt - diesmal nahtlos ...

Von lilalesemaus

"Im Sturm des Echos" - der letzte Band der Spiegelreisenden-Saga. Ich habe ihn sehr erwartet.

Das Cover ist wieder sehr schön und passend zu den anderen.

Der Inhalt - diesmal nahtlos anschließend an den dritten Band, durch die kurze Einführung kann man - auch wenn der dritte Band länger her ist -schnell wieder in die Handlung reinfinden.

Ophelia und Thorn suchen mit Hochdruck "den Anderen", da die Welt der Archen immer mehr zerfällt und immer mehr Opfer zu beklagen sind. Der Weg, den Anderen zu finden, ist schwer und von HIndernissen gesäumt.

Das Finale - extrem düster und leider nicht mein Fall! Ich muss gestehen, ich hatte teilweise Schwierigkeiten, nachzuvollziehen, WAS eigentlich passiert. Ich empfang den Weg zur Lösung des Rätsels um den Anderen und um Eulalia Gort extrem verwirrend und abgedreht. Alleine das "Umdrehen" der Welten musste ich mehrfach lesen, um ansatzweise zu verstehen, was passierte.

Der Schreibstil der Autorin rettete das Buch für mich, da ich ihren Stil sehr mag und er auch hier beibehalten wurde. Jedoch entwickelten sich für mich die Figuren auch nicht mehr allzu viel weiter - Thorn blieb kantig und borstig über den größten Teil der Geschichte, Ophelia gewann weiter an Stärke.

Viele angedeutete Entwicklungen blieben leider im Dunkel. Was ist mit Archibald nun genau? Was ist mit Viktoria?

Und das Ende - nun ja, ich hätte mir ein anderes gewünscht, gerade da dieser Band sehr anstrengend zu lesen war und nicht mit der Leichtig- und Schnelligkeit der ersten drei Bände.

Daher von mir nur 3 von 5 möglichen Sternen!

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Na ja - ich hatte mehr erwartet

City of Girls
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"City of Girls" - die junge Vivian wird, nachdem sie von der Universität geflogen wird - von ihren Eltern ins New York der 40er Jahre geschickt. Dort lebt das junge, aus guten, recht vermögenden Verhältnissen ...

"City of Girls" - die junge Vivian wird, nachdem sie von der Universität geflogen wird - von ihren Eltern ins New York der 40er Jahre geschickt. Dort lebt das junge, aus guten, recht vermögenden Verhältnissen stammende junge, unerfahrene Mädchen bei seiner Tante. Diese ist "das schwarze Schaf" der Familie, leitet sie doch ein kleines, leicht heruntergekommenes Theater, das seichte Kost für nicht sehr reiches Publikum zur Ablenkung vom Alltag bietet.
Vivians Weg ins aufregende Leben im New York der 40er Jahre schildert die Autorin.

Ich hatte mir - nach der Leseprobe und dem mich sehr ansprechenden Cover deutlich mehr erwartet! Der Stil ist flüssig und auch recht unterhaltsam, manches wird auch sehr amüsant geschildert. Insgesamt konnte ich mich aber nach den ersten Kapiteln einfach nicht mit dem Roman anfreunden. Ich empfand manches sehr langatmig, mit der Protagonistin konnte ich mich nicht anfreunden. Vivan kam mir im Verlauf der Geschichte immer naiver vor, konnte ich ihr Verhalten zum Anfang noch nachvollziehen - frisch vom Lande in die aufregende Großstadt - fiel es mir zunehmend schwerer, ihre unendlichen Männergeschichten zu lesen. So oberflächlich schien sie mir, dass ich mich einfach nicht identifizieren konnte.

Fazit: 3 Lesesterne von mir - die Schilderungen New Yorks in den 40er Jahren sind anschaulich und lebendig, der Schreibstil ist angenehm und liest sich gut, von dem Thema an sich hatte ich mir mehr versprochen.

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