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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2022

Detailreiche und durchdachte Fantasy

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn es für meinen persönlichen Eindruck einige Schwächen hatte.

Zuerst möchte ich auf den Weltenaufbau eingehen, der meiner Meinung nach für High Fantasy ...

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn es für meinen persönlichen Eindruck einige Schwächen hatte.

Zuerst möchte ich auf den Weltenaufbau eingehen, der meiner Meinung nach für High Fantasy wirklich wichtig ist. Das ist dem Autor hier wirklich außerordentlich gut gelungen! Ich hatte stellenweise das Gefühl, dass sich der Autor wirklich in die Welt verliebt und stundenlang über verschiedene Details gebrütet haben muss. Es gibt einige klassische Figuren (Kobolde, Hexen, Riesen...), insbesondere hat der Autor aber unterschiedlichste Gottheiten und deren Hintergründe, ein besonderes Spiel, verschiedenste Gedichter/Lieder, Münzen und Ähnliches eingearbeitet.

Der Protagonist erzählt im Präteritum über das Geschehene. Das war für mich zu Beginn eine Umstellung, da dadurch für mich meist ein gewisser Abstand zu den Geschehnissen erzeugt wird. Letztendlich ist das auch so gewesen. Der Schreibstil war zwar gut, das heißt, wenn ich gelesen habe, dann konnte ich auch gut weiterlesen aber es hat auch eine gewisse Distanz zu den Geschehnissen erzeugt. Ich konnte nicht wirklich mit den Charakteren mitfühlen, sondern mir wurde im Nachhinein eben eine Geschichte erzählt.

Zusammengefasst gebe ich dem Buch 3,5 Sterne. Der Weltenaufbau ist wirklich wahnsinnig ausgereift, aber die Charaktere blieben für mich blass und wurden eben nur auf Distanz betrachtet.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Spannende neue Idee

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Für mich war die Idee des Buches definitiv etwas Neues. Es gibt eine Gruppe (der Partem), die anderen Menschen ihre Fähigkeit zu lieben stiehlt.
Viel mehr weiß ich nach Beenden des Buches leider auch ...

Für mich war die Idee des Buches definitiv etwas Neues. Es gibt eine Gruppe (der Partem), die anderen Menschen ihre Fähigkeit zu lieben stiehlt.
Viel mehr weiß ich nach Beenden des Buches leider auch gar nicht. Es ist unklar, warum diese Menschen (sind es überhaupt Menschen?) in bestimmten Städten quasi wie Heuschrecken anfangen, allen die Liebe zu nehmen (ist das nicht total auffällig?), warum braucht der Partem Gegenstände von den Opfern, was genau ist ein Immunit, warum können sie dem Partem gefährlich werden und was passiert, wenn die "Entleerer" die letzte Stufe erreichen? Und warum muss das vor einem bestimmten Alter erfolgen? Es bleiben zu der wirklich tollen neuen Idee also viele Fragen offen.

Stattdessen konzentriert sich das Buch auf die Beziehung zwischen Xenia und Jael und ihrem ewigen Hin und Her. Leider ist Xenia wenig aktiv, alles, was sie an Wissen bekommt ist eigentlich das, was Jael ihr freiwillig sagt.

Zu Beginn wird außerdem klar gesagt, dass Chrystal als Aufpasserin fungiert und keinerlei "Kräfte" hat. Von der Aufpasserin kommt das restliche Buch über aber nichts mehr, eher liegt der Fokus dann auf den aufkeimenden Gefühlen zwischen Felix und ihr.
Meiner Meinung nach hätte dieser erste Band um Einiges gekürzt werden können und vermutlich mit dem zweiten Band zusammengelegt werden können. Dann hätte die Geschichte mehr Schwung und vor allen Dingen hoffentlich mehr Antworten!

Was an diesem Buch wirklich sehr herausragend war ist der Schreibstil. Ich flog nur so über die Seiten und habe mich wirklich an keiner Stelle gelangweilt. Erst jetzt, beim Erstellen der Rezension, fällt mir überhaupt auf, wie viele Fragen offen geblieben sind. Und auch die Idee finde ich sehr gelungen und bin gespannt auf die Fortsetzung.

Fazit: Herausragender Schreibstil, tolle Idee, ich bin gespannt auf den zweiten Band (und die Antworten auf meine ganzen Fragen ;) )

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Lesenswert!

American Spy
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Erstmal vorweg: Das Buch ist alles aber kein Thriller.
Erzählt wird es aus der Sicht von Marie Mitchell - ehemalige FBI-Agentin - deren Vergangenheit sie nun eingeholt hat. Was genau sie aus der Vergangenheit ...

Erstmal vorweg: Das Buch ist alles aber kein Thriller.
Erzählt wird es aus der Sicht von Marie Mitchell - ehemalige FBI-Agentin - deren Vergangenheit sie nun eingeholt hat. Was genau sie aus der Vergangenheit eingeholt hat, erfährt man erst im weiteren Verlauf des Buches. Zunächst handelt es von ihrer Kindheit, die Beziehung zu ihrer Mutter, ihrem Vater und insbesondere auch ihrer Schwester Helen. Dann erzählt Marie, wie es ihr als schwarze Frau beim FBI ergangen ist und schließlich auch von ihrem Auftrag, der ihren Lebensweg verändern sollte.
Ich kann nicht genau benennen, was dieses Buch so besonders macht, jedoch fand ich es sehr spannend und eindrucksvoll. Auch wenn ich Biographien an sich überhaupt nicht mag hat dieses Buch mich gefesselt, was eventuell an dem teils auch nüchternen Erzählstil liegen mag, der davon absieht, sich selbst in den Himmel hoch zu loben. Stattdessen wird einfach das Leben dargestellt, in den schönen und hässlichen Facetten, die es nun mal zu bieten hat.
Dass es einige Zeitensprünge gab, hat überhaupt nicht gestört und war auch absolut nachvollziehbar, da durch die Jahreszahl in der Überschrift schnell nachvollzogen werden konnte, wo im Lebenslauf man sich gerade befindet.

Meiner Meinung nach ist das ein außergewöhnliches Buch, dass sich von vielen anderen abhebt und sich definitiv nicht in eine Schublade stecken lässt. Es erzählt von Dingen, die wohl (leider) noch lange aktuell bleiben werden und ist dabei nüchtern und sachlich. Von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Magisch und düster

Das neunte Haus
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Die Story dreht sich um Alex und ihrer Zeit in Yale. Alex selbst hat einen ziemlich krassen Hintergrund inklusive Drogenmissbrauch, Vergewaltigung und Mord. Dass sie trotz alledem und auch trotz ihres ...

Die Story dreht sich um Alex und ihrer Zeit in Yale. Alex selbst hat einen ziemlich krassen Hintergrund inklusive Drogenmissbrauch, Vergewaltigung und Mord. Dass sie trotz alledem und auch trotz ihres fehlenden Schulabschlusses trotzdem nach Yale kommt, verdankt sie ihrer Fähigkeit, Geister zu sehen. Dort soll sie dann im Auftrag des neunten Hauses die magischen Prozesse begleiten, überwachen und sicherstellen, dass die Welt der Toten nicht stört. Doch als sich dann auch in Yale ein Mord ereignet und niemand wirklich ermitteln möchte, spitzt sich nach und nach die Lage für Alex zu.

Zu Beginn fiel es mir echt schwer, in die Story reinzukommen. Mit neun Häusern und deren unterschiedlichen magischen Fähigkeiten gibt es viele Informationen, die es zu verarbeiten gilt. Außerdem wechselt gerade zu Beginn die Erzählung zwischen dem Jetzt und einem viertel Jahr zuvor. Hat ein bisschen gedauert, bis ich da durchgestiegen bin. Wenn man das Buch liest, sollte man meiner Meinung nach auch keine längeren Lesepausen einlegen, da man sonst die ganzen Zusammenhänge wieder vergisst.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet. Total schön finde ich die starke Rolle von den zwei Frauen - Alex und Pamela. Die beiden ermitteln im Alleingang an einem Mordfall, in welchem sonst keiner richtig ermitteln möchte. Auch Darlington finde ich mit seiner leicht besserwisserischen Art doch auf seine Art und Weise toll.

Gerade am Ende sind einige Wendungen drin, die für einige Überraschungen sorgen.

Ich empfehle das Buch jedem/r, der mal ein Buch lesen möchte, dass etwas verwinkelt ist und auch ein bisschen eigene Denkleistung erfordert, da man sonst der Story nicht so richtig folgen kann. Denen, die dazu bereit sind, bietet das Buch eine durchdachte Story mit starken Protagonistinnen.

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Veröffentlicht am 17.11.2019

Interessante Story außerhalb des Mainstreams

Im Schatten des Fuchses
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"Im Schatten des Fuchses" beschäftigt sich mit einer Kitsune - einer Halbfüchsin - und wie diese versucht, einen Teil einer schicksalhaften Schriftrolle, die von vielen verschiedenen Akteuren begehrt wird, ...

"Im Schatten des Fuchses" beschäftigt sich mit einer Kitsune - einer Halbfüchsin - und wie diese versucht, einen Teil einer schicksalhaften Schriftrolle, die von vielen verschiedenen Akteuren begehrt wird, in Sicherheit zu bringen.

Die Geschichte ist schlüssig aufgebaut und es ist wirklich schön zu sehen, wie sich am Ende einzelne Puzzleteile, die sich im Verlauf der Geschichte aufgetan haben, zusammenfügen. Auch das japanische Setting konnte mich überzeugen - es ist mal was anderes, als das Übliche in der Fantasywelt. Auch wenn sich handlungstechnisch immer wieder etwas Neues ergeben hat und das Grüppchen, welches immer größer wurde, immer neue Gefahren überwältigen musste, hat mir doch insbesondere am Ende etwas gefehlt: Die Spannung. Es fehlt das Mitfiebern mit Yumeko (der Halbfüchsin), die ganze Geschichte wirkt gerade im Nachhinein etwas holpernd und man kommt so von einer Gefahr, die bezwungen werden muss, zur nächsten. Und währenddessen sammelt Yumeko einen Gefährten nach dem anderen ein ;). Erfrischend war auf jeden Fall, dass nicht zwanghaft eine Liebesgeschichte eingebaut wurde.

Etwas irritierend fand ich die gewählte Sprache. Bei Yumeko musste ich mir mehrmals in Erinnerung rufen, dass sie um die 16 Jahre alt ist, und nicht 8. Ein bisschen erinnert ihr Verhalten an "Rapunzel - neu verföhnt", wobei ihr Mut immer wieder bestechend und sie eine herausragende Protagonistin ist.

Der Schreibstil war wunderbar einfach. Oft musste ich mich regelrecht zwingen, das Buch aus der Hand zu legen.

Gerade im Epilog gab es nochmals einige doch sehr überraschende Wendungen und ich werde definitiv auch das zweite Buch lesen, in der Hoffnung, dass dort mehr Spannung eingebaut wurde, als in diesem Buch.