Handlung wurde etwas langgezogen
Bleib bei mir, SamKönnen wir bitte zuerst einmal über dieses wunderschöne Cover reden? Wie kann ein Buch nur so wunderschön aussehen?
Ich gebe zu, nur dadurch bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Als ich mir dann aber ...
Können wir bitte zuerst einmal über dieses wunderschöne Cover reden? Wie kann ein Buch nur so wunderschön aussehen?
Ich gebe zu, nur dadurch bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Als ich mir dann aber den Klappentext auch durchgelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch brauchen würde.
Aber leider sind meine Erwartungen an das Buch nicht ganz erfüllt worden.
Aber zuerst möchte ich über die positiven Dinge sprechen (abgesehen vom Cover): das Buch war einfach herzzerreißend emotional. Selten habe ich in einem Buch so viel geweint wie in diesem.
Am Anfang wird man direkt in die Situation hineingeworfen, dass Sam tot ist und Julie damit nicht umgehen kann. Wir bekommen ihren Schmerz zu spüren, der auch mich zutiefst getroffen hat. Dustin Thao hat es unglaublich authentisch geschafft, diese Trauer rüberzubringen.
Und während wir uns noch fragen, wieso Sam denn gestorben ist, wird das immer nur bruchstückhaft erklärt und wir schreiten weiter in der Handlung voran.
Julie gelingt es, wieder mit Sam in Kontakt zu treten, was einem Wunder gleicht. Und den dadurch hervorgerufenen Wandel merkt man eindeutig auch an Julie, die nun wie ausgewechselt ist und wieder zu hoffen anfängt.
Währenddessen springen wir immer wieder in die Vergangenheit zurück. Verschiedenste Erinnerungen von Julie und Sam aus ihrer Beziehung werden uns nahegelegt. Wir erleben mit, wie sie zusammenkommen und wie stark die Liebe zwischen den beiden ist. Wie bekommen gezeigt, was für ein gutes Team die beiden waren und bauen eine Bindung zu ihnen auf, obwohl wir bereits wissen, dass diese Beziehung keine Zukunft haben wird und Sam sterben wird.
Das war für mich immer wieder eine ziemlich Achterbahnfahrt der Gefühle.
Gerade auch das Ende war zutiefst emotional und ich glaube nicht, dass da irgendein Auge trocken bleibt.
Das Buch vermittelt nicht die Thematik einer Beziehung, die über den Tod hinausreicht, sondern darum, sein Leben weiterzuleben, auch wenn eine Person nicht mehr da ist. Und dieses Thema hat Dustin Thao sehr sensibel eingepackt und uns damit gezeigt.
Julie muss lernen, von Sam Abschied zu nehmen, auch, wenn es ihr noch so schwer fällt, damit sie ihr Leben weiterleben kann. Und diese Thematik finde ich besonders wichtig, weil sie etwas zeigt, das tagtäglich passiert. Jeden Tag sterben Menschen, alte und junge. Und trotzdem müssen auch wir weitermachen.
Was das angeht, konnte mich das Buch absolut überzeugen. Aber leider gibt es von mir auch einige Kritikpunkte.
Unter anderem gehört dazu, dass inhaltlich nicht viel passiert ist. Ja, es gab eine Message, die wichtig war und auch vermittelt wurde. Aber gerade der Mittelteil wurde immer weiter ausgedehnt, ohne dass etwas passiert ist. Möglicherweise könnte man anbringen, dass das für die Charakterentwicklung von Julie wichtig war, aber das ändert nichts daran, dass es langatmig und ohne Spannung war.
Mein zweiter Kritikpunkt ist: die Auflösung fehlte. Ich habe immer auf den großen Wendepunkt hinausgefiebert und gedacht, da kommt noch etwas. Aber da kam einfach nichts. Das Buch war zu Ende und ich saß immer noch da und fragte mich, wie das denn nun möglich sei.
Natürlich können Autoren auch offene Fragen dalassen, aber was das hier betrifft, waren es mir zu große offene Fragen.
Fazit:
Das Buch war emotional und man muss die Tränendrüsen anschalten. Aber inhaltlich war es mir zu langgezogen und auch der große Wendepunkt fehlten. Deswegen wurden meine zugegeben hohen Erwartungen nicht erfüllt.