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Veröffentlicht am 13.01.2024

Hohe Erwartungen und dennoch absolut begeistert!

Fourth Wing – Flammengeküsst
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„Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch.
Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot.“

Ein Buch, das ganz Social Media eingenommen hat. Überall sieht man es, es wird gefeiert, wie lange kein Buch mehr. ...

„Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch.
Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot.“

Ein Buch, das ganz Social Media eingenommen hat. Überall sieht man es, es wird gefeiert, wie lange kein Buch mehr. Doch was hat es mit dem Hype auf sich und wird das Buch seinem Ruf gerecht?

Meine klare Antwort ist ein einfaches „Ja!“.
Meine ausführliche Antwort zieht tausende Aspekte ein.

Zum einen ist es erst einmal eine unfassbar geniale Welt. Allein die Karte zieht den Blick schon auf sich, aber auch im Buch sind sowohl Geografie, als auch Geschichte eingeflochten und wirken dabei völlig natürlich und nicht so, als würde die Autorin einfach alles Wissen über die Welt herunterrattern.

Das Hauptsetting findet sich im Basgiath War College, an welchem Violet dem Reiterquadranten beitritt. Die Ausbildung zum Drachenreiter ist nicht nur schwer, körperlich anstrengend und treibt einen an seine eigenen Grenzen - sie ist tödlich und brutal. Auf dem Cover steht der Satz „Flieg oder stirb“ und das trifft definitiv zu. Immer wieder, einfach nur durch kleine Szenen oder auch nur zwei Sätze wird die immer währende Präsenz des Todes verdeutlicht. Mehr als einmal war ich schockiert. Du kannst dich noch so sicher und vorbereitet fühlen, eine winzig kleine Ablenkung genügt und es ist vorbei.

Dass Violet, die sich ihr ganzes Leben lang auf den Schreiberquadranten vorbereitet hat, kleiner und schwächer als alle anderen ist und nur sechs Monate Vorbereitung erhalten hat, auf Befehl ihrer Mutter doch den Drachenreitern beitreten soll, ist also ein ziemliches Problem. Zu Beginn fällt ihr alles ziemlich schwer. Sie ist ängstlich, hat wenig Vertrauen in sich selbst und sieht eigentlich schon ihren Tod kommen. Ihr fehlen schlicht und einfach die körperlichen Voraussetzungen eines Drachenreiters. Dennoch weiß sich sich immer wieder zu helfen, indem sie ihren Verstand benutzt. Violet ist keine stereotypische Protagonistin, der durch Zufall vieles zufällt. Sie trainiert hart, härter als alle anderen. Sie kennt ihre Schwächen, steht dazu und lernt, mit ihnen umzugehen. Für mich ist sie eine der stärksten Protagonistinnen überhaupt, einfach weil ihre Entwicklung so stark ist und dennoch viel Potenzial in ihr steckt. Deswegen bin ich auch schon wahnsinnig gespannt, wie sie sich im Laufe der kommenden Bücher weiterentwickeln wird.

Dann ist da natürlich noch Xaden: gefährlich, einer der stärksten Drachenreiter des Kontinents, Sohn eines Staatsverräters und wahnsinnig attraktiv. Zu Beginn konnte ich ihn kaum einschätzen, was man aber auf jeden Fall wahrnehmen konnte, waren die Funken zwischen ihm und Violet. Der Hass aufgrund einiger schwieriger Familienverhältnisse ist fast greifbar gewesen. Dennoch kommt es immer wieder dazu, dass die beiden sich über den Weg laufen. Zwar ist die Lovestory gerade in der ersten Hälfte des Buches sehr karg ausgefallen, aber in der zweiten Hälfte nimmt es definitiv an Fahrt auf. Kleine, süße Gesten, emotionale Momente und feurige Nächte haben die Liebesgeschichte zu einer der besten gemacht, die ich seit langem gelesen habe.

Was aber so ziemlich das Beste an dem Buch gewesen ist, waren die Drachen. Seit der „Drachenzähmen Leicht Gemacht“-Filme liebe ich Drachen und endlich ein Buch über sie lesen zu können hat einen großen Traum erfüllt, von dem ich gar nicht gewusst habe, ihn gehabt zu haben. Sie wurden hier allerdings auch grandios in Szene gesetzt. Majestätische, brandgefährliche Wesen, die dich innerhalb von Sekunden einäschern können. Auf der anderen Seite kann man aber auch eine ganz wunderbare Verbindung zu einem Drachen aufbauen und sich kaum noch vorstellen, ohne ihn zu sein. Allein die Szenen, in denen sie auf ihren Drachen geflogen sind waren voller Euphorie geschmückt. Und ich fange besser erst gar nicht mit den richtigen Kampfszenen an.

Denn diese waren wirklich der Hammer. Der Schreibstil von Rebecca Yarros war einfach so bildhaft, dass es teilweise so war, als würde ein Film laufen. Es gab zahlreiche Momente, bei denen man sich einfach verloren hat und nicht einmal mehr bemerkte, dass man gerade liest. Und wenn so etwas passiert, sagt das eigentlich schon eine ganze Menge über das Buch aus.

Dazu kommt dann noch die wirklich umhauende Story. Von Anfang bis Ende - es war einfach perfekt. Der Einstieg in das Buch war bereits von Spannung durchzogen, dann gab es wieder ein paar Verschnaufpausen, ehe die nächste Prüfung kam, der Violet sich stellen musste. Und hinter all dem, lief noch etwas ganz anderes ab, was aber erst am Ende herauskam. Ich muss ganz offen sagen, dass ich einige dieser Wendungen vorausgesehen habe, was wahrscheinlich daran lag, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen habe. Ich habe teilweise an einigen Stellen mehr nachgedacht und Theorien aufgestellt, die sich auch als richtig erwiesen haben. Trotzdem hat es den Spaß nicht genommen, weil ich so sagen konnte, dass ich Recht hatte. Außerdem kommen hier noch einige Sachen hinzu, die ich nicht vorausgesehen habe, denn dafür ist es einfach zu viel gewesen.

Fazit:

Für mich ist „Fourth Wing“ mein bisheriges Jahreshighlight. Ein Buch, das mich von Anfang bis Ende fesseln konnte, mit einer originellen Idee, brutalem Setting, starken Charakteren und einer packenden Story. Meiner Meinung nach der Beginn einer neuen Ära. Ich bin gespannt, was die Folgebände bringen werden, da dies ja erst der Anfang gewesen ist.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Starke Fortsetzung!

Iron Flame – Flammengeküsst
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Nachdem ja bereits „Fourth Wing“ ein grandioser Reihenauftakt gewesen ist, musste „Iron Flame“ unbedingt folgen. Doch hält es mit Band 1 der Reihe mit?

Nach „Fourth Wing“ hatte ich ja doch etwas Angst ...

Nachdem ja bereits „Fourth Wing“ ein grandioser Reihenauftakt gewesen ist, musste „Iron Flame“ unbedingt folgen. Doch hält es mit Band 1 der Reihe mit?

Nach „Fourth Wing“ hatte ich ja doch etwas Angst bezüglich des zweiten Bandes, aber diese Angst wurde mir sehr schnell genommen. Denn bereits zu Beginn des Buch war ich schon wieder vollkommen in der Welt und habe mich fallen gelassen. Die Atmosphäre hat mich völlig für sich eingenommen und mich daran erinnert, wieso ich diese Buchreihe so sehr liebe.

Nach dem Ende des ersten Buches haben wir die Rebellion entdeckt, an der nun auch Violet beteiligt ist. Das ändert mehr oder weniger alles, denn dadurch wird es nur noch gefährlicher am Basgiath War College. Wenn dieses Geheimnis irgendwie ans Licht kommen sollte, dann wäre alles vorbei.

„Geheimnisse sind ein schlechtes Druckmittel. Sie sterben mit denen, die sie wahren.“
(Rebecca Yarros: Iron Flame, Seite 85)

Doch auch über das Buch hinweg ändert sich die Atmosphäre weiter und irgendwann bin ich an einem Punkt angelangt, wo mir erst so richtig klar geworden ist, wie weit wir uns vom Beginn des ersten Bandes eigentlich entwickelt haben. Und das betrifft so viel mehr als nur Vis Charakterentwicklung.

Denn natürlich wird Violet stärker, sie muss auch im zweiten Jahr in Basgiath einiges aushalten und teilweise wird es noch brutaler und noch skrupelloser als das erste Jahr. Denn während im ersten Jahr die Kadetten aussortiert werden, wird im zweiten Jahr ihr Rückgrat getestet. Für Violet wird es aber auch schwieriger, weil sie ein so großes Geheimnis vor ihren Freunden verbergen muss und auch Xaden wurde nun an einen Außenposten geschickt, nachdem er seine Ausbildung abgeschlossen hat.

Die Beziehung zwischen Xaden und Violet wird hier auch mehrfach auf die Probe gestellt. Nach dem Verrat, der sich im ersten Band bemerkbar machte, benötigt Violet Aufrichtigkeit von Xaden, die dieser jedoch nicht immer zu geben bereit ist. Natürlich dramatisiert Violet hier etwas über, aber sie gibt auch selbst zu, dass sie in dieser Sache auf ihr Herz hört und nicht auf ihren Verstand, was so einiges verkompliziert. Dennoch gehen beide in meinen Augen recht vernünftig mit der Situation um und spielen sich nicht zu sehr auf.

„Ich sagte dir, ich will nicht bloß eine Schlacht ausfechten. Ich gewinne den verdammten Krieg.“
(Rebecca Yarros: Iron Flame, Seite 189 )

Das ist auch gar nicht so leicht möglich, denn Basgiath hat einen neuen Vize-Kommandeur, der brutal ist und überhaupt nicht gut auf die Gezeichneten zu sprechen ist. Wenn ich vorher dachte, einen Charakter wie Dain oder Jack Barlowe zu hassen, dann hat der neue Kommandeur, Varrish, das ganze auf eine völlig neue Spitze getrieben. In meinen Augen stellt er Umbridge 2.0 dar.

Denn durch ihn wird die allgemeine Brutalität des Colleges, die ja so schon in Überfluss vorhanden ist, nochmals um einiges stärker. Und das wird uns Lesern auch ständig vor Augen geführt. Ein kleiner Moment, ein kurzes Zögern und alles ist vorbei. Jetzt aber um einiges schlimmer als zuvor, denn die Menschen, die hier sterben, haben die Prüfungen des ersten Jahres allesamt gemeistert.

Um nochmal auf Dain zu sprechen zu kommen: ich hätte nicht gedacht, dass Rebecca Yarros das schafft, aber ich hasse ihn nicht mehr. Ich glaube, wir Leser werden ihn nie wirklich lieben, aber Hass ist auch das falsche Gefühl ihm gegenüber. Zumindest in meinen Augen.

Was ich ebenfalls nicht erwartet hätte, ist, dass meine Liebe zu Tairn noch mehr wächst, aber Rebecca Yarros hat auch das geschafft. Sein trockener Sarkasmus ist wieder mit dabei, aber das ist nicht der einzige Punkt. Denn er ist einer der mächtigsten Drachen des Kontinents und das hat er hier nun auch mal deutlich zur Schau gebracht, indem er Violet das ein oder andere Mal verteidigte. Meiner Meinung nach ist er der allerbeste Charakter der gesamten Reihe.

„Und du hast irgendwann Haferschleim für ein zufriedenstellendes Mahl gehalten, bis dir ein paar Zähne gewachsen sind und du den Rest der Nahrung auf der Welt entdeckt hast. Jetzt hör mit diesen Gedanken auf. Sie dienen nicht deiner Stärkung.“
(Rebecca Yarros: Iron Flame, Seite 405)

Durch die vielen Veränderungen, die sich ja nun ergeben haben, hat Violet nun aber auch wieder eine Verbindung zu Brennan, wodurch die geschwisterlichen Beziehungen, die zuvor kaum Bedeutung hatten, hier deutlich stärker zutage treten. Und die Sorrengail Geschwister sind ein absolut grandioses Team.

Zu Brennan gab es auch in Basgiath den einen oder anderen neuen Charakter, so auch Sloane. Violet hat Liam geschworen, ihr so gut es geht zu helfen, als er in ihren Armen starb, aber das ist gar nicht so einfach, wenn seine Schwester ihr die Schuld am Tod von Liam gibt. Dennoch ist mir auch Sloane über das Buch hinweg ans Herz gewachsen und auch andere neue Charaktere wie Aaric werden wahrscheinlich noch eine große Rolle spielen. Ich für meinen Teil habe zumindest schon die eine oder andere Theorie.

Nun aber zum Plot: Das Buch hatte 950 Seiten. Das sind beinahe eintausend Seiten. Dennoch erschien es mir viel kürzer und es wurde an keiner einzigen Stelle langweilig. Rebecca Yarros schafft es, immer wieder Spannung in die Story zu bringen, ob nun durch Prüfungen, die bereits benannte Brutalität, das Schmieden von Plänen oder der Beziehung von Violet und Xaden. Auch so mancher Plottwist kam um die Ecke, wo ich mir nur dachte „Nein! Das kann nicht sein!“. Ich bin einfach immer noch hin und weg und in meinem Kopf spielt sich so viel ab, weil dieses Buch so grandios war, dass meine Gedanken kaum abschalten können. Gerade das Ende hat wieder absolut überzeugt und auch wenn die letzten hundert Seiten mich absolut zerstört haben und ich nicht weiß, wie das wieder gut werden soll, bin ich dennoch hellauf begeistert. Die einzige Frage ist, wie wir so lange noch auf Band 3 warten sollen.

Fazit: „Iron Flame“ hat genauso stark weitergemacht wie „Fourth Wing“ und ich habe einfach ALLES daran geliebt. Ein absolutes Jahreshighlight! Gerade das Ende hat mich emotional zerstört und ich weiß noch nicht, wie ich es bis Band 3 aushalte, aber so lange schmiede ich einfach weitere Theorien.

5++++++++++ Sterne

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Unerwartet gut!

Jade und Obsidian - Die Legende der Zwillingsschwerter
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Ich hatte zuvor rein gar nichts zu diesem Buch gehört und bin völlig unvoreingenommen herangegangen. Dabei habe ich festgestellt, dass „Jade und Obsidian“ eines der Bücher ist, die viel zu wenig Aufmerksamkeit ...

Ich hatte zuvor rein gar nichts zu diesem Buch gehört und bin völlig unvoreingenommen herangegangen. Dabei habe ich festgestellt, dass „Jade und Obsidian“ eines der Bücher ist, die viel zu wenig Aufmerksamkeit erzielen.

Es handelt sich um eine ausgefeilte High Fantasy Welt, die viele Facetten besitzt. Am Anfang wirkt es zunächst etwas erschlagend, da sich eine neue Welt aufbaut, die man erst einmal verstehen muss. Es gibt Intrigen, die viele Jahre zurückreichen und dennoch auch in der Gegenwart noch Einfluss nehmen. Das Magiesystem mit den Tiensai und den Priestern ist vielleicht auch etwas überfordernd. Aber wenn man weiterliest und weiter in das Geschehen hereinkommt, dann fügt sich all dies zusammen und macht Sinn. Denn eins muss ich der Autorin lassen: nichts in diesem Buch scheint irgendwie zusammenhanglos zu geschehen. Alles hängt an einem Faden, der ein Netz bildet, mit dem alles, jede einzelne Handlung, am Ende verbunden wird.

Denn da ist einerseits Altan, ein Junge, der vor vielen Jahren seine Familie, sein Erbe und seine Hoffnung verloren hat. Als rechtmäßiger Anwärter auf den Thron des Kaisers setzt er alles daran, Rache an den Mördern seiner Eltern zu nehmen und sein Reich zu retten.
Er ist oft mürrisch und teilweise etwas in sich gekehrt, aber in ihm ist auch große Loyalität gegenüber denen, die er liebt, zu finden. Er würde alles tun, um diese Menschen zu retten. Und er ist auch zu einigem fähig, wie er oftmals offenbarte. Die Jahre, die er im Exil verbracht hat, haben ihn gezeichnet, aber auch stark gemacht.

Auf der anderen Seite ist da Ahn. Sie hat keine Erinnerungen an ihre Vergangenheit oder ihre Eltern, aber sie muss die Magie, die sich in ihr versteckt, unterdrücken, wenn sie am Leben bleiben will. Auch sie setzt alle Hebel dafür in Bewegung, ihre Liebsten zu beschützen. Gerade auch ihre guten Absichten und ihr moralischer Kompass sind immer wieder zu finden, weil sie diese einfach nicht ablegen kann. Denn in ihr schlummert mehr, als man zu Beginn annahm.

Gerade auch die Verknüpfungen der zwei Protagonisten haben mich immer wieder aufs Neue überrascht. Zwischen ihnen verbergen sich zahlreiche Geheimnisse, die sich immer verbinden und auf eine Art und Weise zu einer Kluft zwischen ihnen führt. Und dennoch wird ihre Beziehung im Laufe des Buches nur stärker. Ihre gemeinsame Zuneigung bekommt zwar nur wenig Spielraum, ist dafür aber nur umso intensiver. Gerade die zahlreichen Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, verleihen dem eine bittersüße Note.

Aber auch sonst blieb es immer spannend. Wir reisen viel durch das Land, lernen verschiedenste Orte, Menschen und Geisterwesen kennen. Geheimnisse werden gelüftet und behütet, Intrigen gespannt. Es wird gekämpft und es gibt Verluste zu betrauern. Es war einfach ein Fantasybuch, wie man es sich nur wünscht.
Natürlich gab es Elemente, die recht typisch sind und gerne wiederverwendet werden, beispielsweise einige Palastaufenthalte oder die eben schon genannte Reise durch das Land. Aber durch die einzigartigen Einbringungen war es etwas ganz selbstständiges, das sich gerade durch die Anlehnung an die chinesische Mythologie auszeichnete.

In diesem Bereich habe ich selbst noch nicht viel gelesen, aber es war unglaublich atmosphärisch geschrieben und das Lesen hat mir gerade durch die ungewohnte Kultur sehr viel Spaß gemacht. Dennoch hat mir teilweise der Funke gefehlt, der das Buch zum Highlight gemacht hätte. Zum Schluss fieberte ich wirklich mit, aber gerade in der ersten Hälfte fehlte er etwas.

Fazit: „Jade und Obsidian - Die Legende der Zwillingsschwerter“ ist einfach ein grandioses Fantasybuch, welches das Herz eines jeden Fantasylesers höherschlagen lässt. Es ist durchdacht, voller Spannung, geheimnisvoll und intrigant, atmosphärisch und durchzogen von einer bittersüßen Liebesgeschichte.

4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Atmosphärisch, emotional und einfach zum Verlieben

Begin Again
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Zu der gesamten „Again“-Reihe habe ich bisher fast ausschließlich Gutes gehört und aus diesem Grund musste auch ich mich endlich an die Reihe heranwagen. Und was soll ich sagen? Es war so, wie es alle ...

Zu der gesamten „Again“-Reihe habe ich bisher fast ausschließlich Gutes gehört und aus diesem Grund musste auch ich mich endlich an die Reihe heranwagen. Und was soll ich sagen? Es war so, wie es alle gesagt haben.

Meine Meinung:

Ich habe mich in den Schreibstil von Mona Kasten verliebt. Allie zieht in die Kleinstadt Woodshill und besucht die dortige Universität. Allein die Atmosphäre konnte mich in ihren Bann ziehen. Denn es ist gemütlich und man kann sich einfach nur wohlfühlen.
Für Allie stellt Woodshill ein neues Zuhause samt Neuanfang dar. Sie möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen, darunter auch ihr schlechtes Verhältnis zu ihren Eltern. Aus reichem Hause stammend fühlte sie sich in der Welt der High Society überhaupt nicht wohl und lernt nun, wie es ist, ein „normales“ Leben zu führen. Da sie ein überaus sensibler Mensch ist, bringt sie ihre Gefühle oftmals sehr deutlich zur Geltung, indem sie beispielsweise in Tränen ausbricht weil sie sich so sehr über etwas freut. Gerade diese Emotionalität, die Allie so offen mit sich herumträgt, hat sie mir unglaublich sympathisch gemacht. Allerdings zeigt sie auch oft genug, dass sie nicht auf den Mund gefallen ist, was viele Dialoge zwischen ihr und Kaden beweisen, die mich auch zahlreich zum Lachen brachten.

Kaden wirkt auf den ersten Blick verschlossen und wie der typische Bad Boy. Aber auch in ihm steckt ein weicher Kern, der sich nach und nach offenbart. Wenn man ihn erst einmal kennengelernt hat, kommt so viel Hilfsbereitschaft und Empathie zum Vorschein, wie man es zuvor nicht erwartet hätte. Er steht Allie in den wichtigsten Momenten zur Seite und fängt sie auf.

Aber um erst einmal dahin zu gelangen, hat sich ihre Beziehung gewaltig gewandelt. Zu Beginn konnten sie sich nicht ausstehen und haben sich gegenseitig Wortduelle geliefert oder gepiesackt. Aber im Laufe ihres Zusammenlebens in der WG ändert sich ihr Verhalten. Sie stehen einander zur Seite, lernen sich gegenseitig kennen und vertrauen sich ihre tiefsten Geheimnisse an. Hinter jeder ihrer Fassaden verbirgt sich ein Geheimnis, die sich ähneln, und dennoch nicht dieselben sind.

Gerade die Themen, die hier behandelt werden, machen das ganze so emotional. Man spürt deutlich, dass jeder sein kleines Päckchen zu tragen hat und egal in welche Familie man hineingeboren wird, man kann dennoch Pech haben. Es sind wichtige Thematiken, die theoretisch jeden betroffen können und damit viel mehr Tiefe und Gefühl in die Story mit hineinbringen. Und Allie und Kaden vertrauen sich einander an und helfen sich gegenseitig, so gut es eben möglich ist.

Kaden hat sich vor allem zum Ende hin noch einmal von seiner besten Seite gezeigt und sich damit einen festen Platz in meinem Herzen verdient.

Fazit: Begin Again hat mich tief emotional berührt. Ich habe gelacht, mit den Charakteren gefühlt und ihren Schmerz gespürt. Aber Woodshill ist einfach ein Ort zum Verlieben und unglaublich atmosphärisch!

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Schwächer als vorherige Bände, aber dennoch stark

Defy Me
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Bei diesem Buch muss ich leider ehrlich zu euch und auch zu mir selbst sein: es konnte mich nicht ganz so begeistern wie der Rest der bisherigen Reihe. Das bedeutet allerdings nicht, dass es schlecht war. ...

Bei diesem Buch muss ich leider ehrlich zu euch und auch zu mir selbst sein: es konnte mich nicht ganz so begeistern wie der Rest der bisherigen Reihe. Das bedeutet allerdings nicht, dass es schlecht war. In diesem Buch ist es einfach so gewesen, dass das, was ich so an diesen Büchern liebe, nicht so viel Platz erhielt und dementsprechend nicht so zum Ausdruck kam. Nichtsdestotrotz ist es ein weiteres Buch, das gerade auch von der Handlung wahnsinnig wichtig für die Reihe ist und in der gesamten Reihe betrachtet auch wieder absolut überzeugt. Wenn man aber lediglich dieses Buch betrachtet, dann ist es nicht ganz so stark.

Zuerst einmal möchte ich aber auf die positiven Aspekte eingehen. Denn was hier passiert und aufgedeckt wird, ist einfach unglaublich. Nach der eigentlichen Trilogie hätte ich nicht gedacht, dass hier noch etwas so Großes zustande kommen würde, allerdings ist das Ausmaß dessen einfach gigantisch. Juliettes Vergangenheit wird Stück für Stück aufgelöst und gerade auch die Verbindung zu Warner nimmt einen großen Spielraum ein. Viele Rückblenden lassen das Ganze unglaublich emotional werden und mein Herz hat oft geschmerzt.

“‘Together,’ he whispers. ‘No matter what.’”
(Tahereh Mafi: Defy Me; Seite 312)

Was ich persönlich unglaublich toll fand, war, dass auch Kenji nun endlich seine eigenen Kapitel bekommt. Ich LIEBE ihn ja einfach mit seiner witzigen Art und wie er es immer schafft, einer Situation die Spannung zu nehmen. Hier endlich auch in seine Gedanken eintauchen zu können war deswegen für mich ein ganz persönliches Highlight.

Aber auch Nazeera bekommt wieder eine etwas größere Rolle zugeteilt und beweist, wem ihre Loyalität wirklich gilt. Dass zwischen Kenji und ihr diese Anziehung besteht, macht ihren Charakter nur noch interessanter.

„I try not to think about Nazeera.
When I think about Nazeera I want to punch myself in the face. I want to shoot myself in the throat.”
(Tahereh Mafi: Defy Me; Seite 152)

Aber auch mit Juliette blieb es wahnsinnig spannend. Sie hatte viele Momente, in denen sie ihre Kraft zeigte und wieder einmal bewies, dass sie kein schwaches Mädchen mehr ist. Sie lässt sich nicht mehr so leicht unterkriegen, wie es vielleicht früher der Fall gewesen ist und kämpft für das, was sie will.

Mit Warner verhielt es sich ähnlich. Er kennt seine Stärken, seine Schwächen und seine Grenzen. Er weiß genau, wie er sich aus einer Situation befreien kann und hat das hier bewiesen. Dabei ist er über sich hinausgewachsen.

Dennoch sah die Situation so aus, dass jeder für sich allein kämpfen musste. Juliette und Warner waren getrennt gefangen worden und Kenji setzte alle Hebel in Bewegung, um sie wieder herauszuholen. Das führt natürlich unweigerlich dazu, dass den zwischenmenschlichen Beziehungen nicht so viel Platz zugesprochen wird. Dabei ist genau das das, was ich am meisten in den Büchern liebe. Ich liebe die Beziehung zwischen Juliette und Warner und auch die Freundschaft, die Juliette und Kenji verbindet. Indem aber jeder für sich selbst kämpfte, konnten diese Beziehungen nicht ausgelebt werden, was mir sehr fehlte.

“Don’t you dare start crying. If you start crying I’ll start crying and we do not have time to cry right now.”
(Tahereh Mafi: Defy Me; Seite 250)

Erst zum Ende hin, gab es dann wieder einige Szenen und während des Lesens habe ich selbst gemerkt, wie viel mehr Spaß es macht, wenn alle Charaktere beieinander sind.

Fazit: Für die gesamte Reihe ist das Buch definitiv notwendig und es sparte auch nicht an actiongeladenen Szenen und unerwarteten Wendungen aus, dennoch fehlten mir die Szenen, die die zwischenmenschlichen Beziehungen verdeutlichten.

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