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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2024

Unverhofft kommt oft

Skye In Our Hearts
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Das Cover ist wunderschön herbstlich und auf jeden Fall ein Hingucker und verleitet zum Zugreifen.
Die schottische Schauspielerin April, deren Karriere aktuell eher auf dem absteigenden Ast ist, kehrt ...

Das Cover ist wunderschön herbstlich und auf jeden Fall ein Hingucker und verleitet zum Zugreifen.
Die schottische Schauspielerin April, deren Karriere aktuell eher auf dem absteigenden Ast ist, kehrt nach dem Tod ihres Großvaters in ihre alte Heimat zurück, um dort eine Auszeit in dem alten Herrenhaus zu machen, das von den Großeltern bewohnt wurde. Auf dem Grundstück befindet sich auch die Whiskey-Brennerei ihres Großvaters, die nun von seinem Angestellten und langjährigen Freund Mal weitergeführt wird. Mal, der Bruder ihrer Jugendfreundin Heather, auf den sie bereits als Jugendliche ein Auge geworfen hat, der jedoch oft unnahbar und griesgrämig wirkt. Bereits bei der ersten, unverhofften und etwas unglücklichen, Begegnung sprühen zwischen beiden die Funken und schon bald können sie das entfachte Feuer nicht länger ignorieren.
Beim Lesen lernt man netterweise nebenbei ein wenig über die Herstellung von Whiskey, erfährt vom Leben auf der kleinen Insel Skye und von den unterschiedlichen Problemen und Geheimnissen der jeweiligen Familien.
Die Kapitel des Buches sind abwechselnd aus der Perspektive von April oder Mal geschrieben, was ich sehr genossen habe, da man als Leser so einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle beider Hauptpersonen erhält.
Ich habe die Charaktere dadurch auch direkt ins Herz geschlossen und konnte mich durch den Perspektivenwechsel gut in beide hineinversetzen. Auch die persönlichen Schicksalsschläge, die beide miteinander teilen, verleihen der Geschichte den nötigen Tiefgang.

Ich habe das Buch innerhalb eines Urlaubstages am Strand verschlungen und habe es nur ungerne für die nötigen Essenspausen beiseite gelegt.
Eine kurzweilige Liebesgeschichte in perfekter Kulisse mit einer guten Prise Spice und Tiefgang!

Veröffentlicht am 12.08.2024

Meistens kommt es anders, als man denkt

Wolke Sieben ganz nah
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Das Cover und auch der Titel deuten auf eine „klassische“ Liebesgeschichte hin. Der Titel des Buches im englischen Original: „the Love of my afterlife” ist für mich treffender. Dennoch ist das Cover zweifelsfrei ...

Das Cover und auch der Titel deuten auf eine „klassische“ Liebesgeschichte hin. Der Titel des Buches im englischen Original: „the Love of my afterlife” ist für mich treffender. Dennoch ist das Cover zweifelsfrei ein Eyecatcher und hat mich neugierig auf den Klappentext gemacht. Nachdem dieser schon sehr witzig und ansprechend war, musste ich dem Buch eine Chance geben und habe es auch zu keinem Zeitpunkt bereut. Ich habe es praktisch in einem Rutsch durchgelesen, so ist es mir schon länger nicht mehr mit einem Buch ergangen.

Das Thema der Geschichte ist originell, eine junge Frau, die an einem Mikrowellen-Burger erstickt und dann im Jenseits zur Belustigung der gelangweilten „Empfangsdame“ auf die Erde zurückgeschickt wird und ihr Leben behalten darf, wenn sie innerhalb von 10 Tagen einen Kuss ihres Seelenverwandten bekommt, dem sie nur flüchtig begegnet ist und von dem sie nur den Vornamen und den Anfangsbuchstaben des Nachnamen und seinen Wohnort kennt.
Doch das stellt sich als gar nicht so leicht heraus, wie anfangs gedacht. Plötzlich wird ihr vorher so trostloses und eintöniges Leben komplett auf den Kopf gestellt und sie stellt fest, dass es doch Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Der Schreibstil ist locker, leicht, witzig, aber an den richtigen Stellen auch einfühlsam und tiefgründig.

Die Figuren sind mit der nötigen Tiefe versehen, dass es leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen und mitzufühlen.

Das Buch hat mich angesprochen, weil es eben mal nicht die klassische Liebesgeschichte ist und natürlich, weil das Cover wunderschön ist.

Eine absolute Leseempfehlung, die durchaus tiefgründig ist und mir nicht nur öfter ein Schmunzeln, sondern auch das eine oder andere Tränchen entlockt hat. Ich war total gepackt und habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen. Für mich höchster Lesegenuss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2020

Erschreckende Zukunftsperspektive

Paradise City
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Liina lebt in einem Deutschland der Zukunft, das so ganz anders ist, als wir es heute kennen. Durch Katastrophen, Pandemien und den Klimawandel ist die Bevölkerung stark geschrumpft. Auf dem Land leben ...

Liina lebt in einem Deutschland der Zukunft, das so ganz anders ist, als wir es heute kennen. Durch Katastrophen, Pandemien und den Klimawandel ist die Bevölkerung stark geschrumpft. Auf dem Land leben nahezu keine Menschen mehr, da dort die Versorgung mit Strom und Wasser nicht immer gewährleistet ist. Einzig die "Parellelen", die kein Teil der Gesellschaft sein wollen, leben dort. Es gibt einige wenige Megacities, in denen ein Großteil der Menschen lebt. An sich ist das Leben dort ganz bequem, solange man sich brav anpasst und nicht negativ auffällt, sonst ist mit Konsequenzen zu rechnen. Zusätzlich wird die Gesundheit jedes Menschen in der Stadt 24/7 überwacht. Alle haben einen Chip eingepflanzt und eine dazugehörige App, KOS, die ständig die Vitalfunktionen überwacht und automatisch die benötigten Medikamente schickt, wenn der Gesundheitszustand vom Normalwert abweichen sollte. Super Sache, oder etwa doch nicht...?

Frankfurt ist die größte der Megacities und dort lebt auch Liina. Sie arbeitet und schreibt für die einzige noch vom Staat unabhängige Zeitung und versucht, nicht staatlich geleiteten und zensierten Journalismus zu betreiben. Eines Tages wird sie von ihrem Chef in die Uckermark geschickt, um einen scheinbar unwichtigen Fall von Scharkalbissen zu untersuchen, stirbt er währenddessen, da er von Unbekannten vor den Zug gestoßen und überrollt wird und Liina und ihre Kollegen beginnen zu recherchieren und bringen dabei schreckliche Dinge zu Tage.

280 Seiten für so viel Inhalt fand ich persönlich fast ein bisschen wenig, man hätte auf jeden Fall noch mehr daraus machen können, Potenzial ist da. Nichts desto trotz und trotz des brisanten und eher schweren Themas hat sich das Buch sehr flüssig lesen lassen. Das Buch hat mich gefesselt und auch noch nach dem Lesen nicht direkt wieder losgelassen.
Liina ist eine sehr symapthische Protagonistin, die sich nicht öffentlich als Kritikerin am System outen kann, aber ihr bestes gibt, unabhängige Berichterstattung zu betreiben und die Leute nicht systemgesteuert über das Geschehen zu informieren. Aber das System macht es ihr natürlich nicht leicht und es werden ihr einige Steine in den Weg gelegt, von denen sie sich aber nie aufhalten lässt.

Eine nicht völlig unwahrscheinliches und deswegen besonders erschreckendes Szenario einer Zukunft, in der glaube ich keiner leben möchte. Es regt den Leser zum Nachdenken an, den Datenschutz zu schätzen zu wissen und nicht allzu sorglos durchs Leben zu laufen und nicht nur die positiven Seiten der fortschreitenden Digitalisierung zu sehen.
Kein klassischer Thriller, aber absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 10.08.2020

Alles ist möglich

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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Sophie ist studierte BWL-lerin und fristet ihr Dasein als Sekretärin der Filmfirma Triversal in Hamburg, was für sie nicht wirklich erfüllend ist. Ihr großer Traum ist es, eines Tages einen eigenen Foodtruck ...

Sophie ist studierte BWL-lerin und fristet ihr Dasein als Sekretärin der Filmfirma Triversal in Hamburg, was für sie nicht wirklich erfüllend ist. Ihr großer Traum ist es, eines Tages einen eigenen Foodtruck zu haben und mit ihrem Essen Leute glücklich zu machen. Als sie dann aus dem Nichts eine wichtige Marketingpräsentation übernehmen muss und so sehr überzeugt, dass sie befördert wird, findet sie sich plötzlich als Marketingleitung eines Films mit Filmset in Dänemark wieder und lässt gezwungenermaßen ihren Freund Tim in Hamburg zurück. Wie das Leben so spielt, lernt sie in Dänemark den traumhaften Nick kennen und plötzlich scheint ihr wieder alles möglich. Damit steht plötzlich ihr ganzes Leben in Frage und sie muss sich entscheiden, wie ihre Zukunft aussehen soll...

Das Buch liest sich sehr leicht und der Humor der Autorin gefällt mir sehr gut.
Ich habe während des Lesens sehr mit Sophie gelacht und gelitten und immer mitgefiebert, ob sie am Ende alles erreicht, was sie sich wünscht und die richtige Entscheidung treffen wird.
Die Landschaften sind malerisch und oft habe ich mich beim Lesen selbst nach Dänemark zum Meer und den Dünen gewüscht.
Einen großen Teil des Buches hat natürlich die Handlung rund um den Film eingenommen, wodurch andere Bereiche, wie das Thema Essen und Foodtruck, vielleicht etwas zu kurz gekommen sind, aber alles in allem war es eine sehr schöne Geschichte, die sich fast wie von selbst gelesen hat.

Ein perfekter Urlaubsroman für schöne Lesestunden im Strandkorb oder einfach im Sonnenstuhl, am besten mit Blick aufs Meer. Zum Träumen!

Veröffentlicht am 10.08.2020

Geschichten, die das Leben schreibt

City of Girls
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Vivian ist gerade einmal 19, als sie wegen schlechter Leistungen am College von heute auf morgen ihren Eltern zu ihrer Tante Peg ins weit entfernte New York geschickt. Vom Land in die Stadt, die niemals ...

Vivian ist gerade einmal 19, als sie wegen schlechter Leistungen am College von heute auf morgen ihren Eltern zu ihrer Tante Peg ins weit entfernte New York geschickt. Vom Land in die Stadt, die niemals schläft - diesen Kulturschock gilt es erst einmal zu verarbeiten. Peg betreibt ein kleines Theater, das Lily Playhouse, wo Vivian schnell Fuß fasst und sie gleichzeitig mit den verschiedensten Arten von Menschen konfrontiert wird, die es mit der Moral nicht immer alle so genau nehmen. Schnell wächst sie hinein in die Welt des Theaters und gewöhnt sich an das Leben in der Großstadt. Im Playhouse entdeckt sie auch ihre große Leidenschaft und ihr großes Talent zum Schneidern und wird bald unverzichtbares Mitglied des Teams, die aus allem, was sich ihr bietet, und sei es auch noch so schwierig, außergewöhnliche Kostüme für die Show kreiert. Im Showbiz wird schon gerne mal die Nacht zum Tag gemacht und schnell muss sie schmerzlich lernen, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt.

Die Geschichte wird von der 90-jährigen Vivian erzählt, die ihr Leben in Briefform noch einmal Revue passieren lässt. Sie berichtet über das Leben und Schaffen im Theater, über das Schneidern verschiedenster Kleider und Kostüme, über Liebschaften, Freundschaften und ganz allgemein das Leben in New York um den zweiten Weltkrieg.
Nicht alle ihrer Handlungen waren für mich unbedingt nachvollziehbar und da Vivian als Person sehr präsent war (natürlich, sie berichtet ja auch über ihr Leben), kamen die anderen Personen teilweise etwas zu kurz.
Im ersten Teil der Geschichte gab es teilweise ein paar Längen und durch die vielen ausschweifenden Erzählungen hat es etwas an Spannung gemangelt, was sich im laufe des Buches ins Gegenteil gewandelt hat, inklusive einiger Überraschungen.

Wenn man mit der Geschichte einmal warm geworden ist, kann man das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen und will unbedingt wissen, wie es ausgeht. So ging es zumindest mir. Also durchbeißen, es lohnt sich!