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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2022

Vielschichtiger Briefroman

Das Glück auf der letzten Seite
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Ich habe noch nie einen Briefroman in dieser Form gelesen und war gespannt darauf, was mich erwarten würde. Trotz der Unterschiede zu den für mich eher gewohnten Romanen konnte ich gut in das Buch einfinden. ...

Ich habe noch nie einen Briefroman in dieser Form gelesen und war gespannt darauf, was mich erwarten würde. Trotz der Unterschiede zu den für mich eher gewohnten Romanen konnte ich gut in das Buch einfinden. Im Mittelpunkt steht Anne-Lise, die 2016 bei einem Hotelaufenthalt ein Manuskript findet. Schnell macht sie den Autor, Sylvestre, ausfindig, der dieses Buch vor 30 Jahren begonnen hat, aber nie beendet. Dies hat wohl jemand anderes gemacht und neugierig begibt sich Anne-Lise auf die Suche nach der Entstehung des Buches.

Beim Lesen habe ich mich immer in die Jane Austen Zeit hineinversetzt gefühlt. Ich hatte immer eher Menschen einer ganz anderen Zeitperiode als der heutigen vor Augen, da der Sprachstil eher formell und älter wirkt. Das passt natürlich gut zu dem Briefformat. Umso erstaunlicher, dass die Briefe 2016 geschrieben werden und nebenbei Wörter wie Brexit fallen. Dieser Kontrast hat das Lesen noch interessanter gemacht.

Die Briefe sind meistens nur wenige Seiten lang, wodurch man schnell durch das Buch kommt. Auch mit diesem Format hatte ich das Gefühl, die Charaktere nach und nach besser kennenzulernen und einer richtigen Handlung zu folgen. So wollte ich selbst erfahren, wie das Manuskript entstanden ist und was Anne-Lise herausfinden würde.

Insgesamt ein neues Leseerlebnis für mich, das mich komplett überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Spannend in der Gegenwart und Vergangenheit

Die versteckte Apotheke
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Der Roman erzählt zwei Geschichten - zum einen die der Apothekerin Nella, die zum Ende des 18. Jahrhunderts eine geheime Apotheke führt, in der es nicht nur die gängigen Medikamente gibt, sondern Frauen ...

Der Roman erzählt zwei Geschichten - zum einen die der Apothekerin Nella, die zum Ende des 18. Jahrhunderts eine geheime Apotheke führt, in der es nicht nur die gängigen Medikamente gibt, sondern Frauen auch Mittel bekommen, mit denen sie ihre Männer vergiften können. Eine dieser Frauen ist die Herrin von Eliza, woraufhin sich das junge Mädchen in die Apotheke begibt und ebenfalls in die Geschäfte verwickelt wird.
In der Gegenwart reist Caroline nach London, wo sie auf die Spuren der Apotheke stößt und ihre Erforschungen startet.

Nella, Eliza und Caroline wurden wirklich toll beschrieben. Der Roman wechselt zwischen ihren Perspektiven und man bekommt nahe Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Es fällt wirklich schwer zu entscheiden, welche Perspektive mir am besten gefallen hat! Gleichzeitig passiert einiges in ihren Leben. Die Geschichte hat mich komplett gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Wechsel zwischen den Perspektiven kamen auch immer, wenn es gerade spannend wurde, ohne zu früh aus dem Geschehen zu reißen, aber gerade so, dass ich schnell weiterlesen wollte, um zu wissen, was weiter passieren würde. Diese Balance ist wirklich super gelungen.

Auch die Idee hinter dem Buch ist spannend. Einige wahre Ereignisse schien es dem Nachwort nach auch wirklich gegeben zu haben. Das macht es für mich umso interessanter zu lesen.

Insgesamt bin ich begeistert von dem Roman - den Charakteren, der Handlung, Schreibstil und geschichtlicher Hintergrund. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Über das Leben

Zwei am Meer
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„Zwei am Meer“ ist ein toller Roman über zwei Frauen, Isabelle und ihre Ex-Schwiegermutter Camille, die bei der Beerdigung von Camilles Sohn / Isabelles Exmann nach langen Jahren wieder aufeinander stoßen ...

„Zwei am Meer“ ist ein toller Roman über zwei Frauen, Isabelle und ihre Ex-Schwiegermutter Camille, die bei der Beerdigung von Camilles Sohn / Isabelles Exmann nach langen Jahren wieder aufeinander stoßen und beschließen, ihre jeweiligen Heimaten gemeinsam zu besuchen.

Es hat mir sehr gut gefallen, die beiden auf ihrer Reise zu begleiten. Abwechselnd wird zwischen den zwei Perspektiven gesprungen, sodass man Einblicke in die Gedanken von beiden bekommt. Isabelle und Camille haben ihre eigenen Stärken und Schwächen und bereits mehrere Herausforderungen im Leben gemeistert. Sie haben sich als starke Frauen durchgekämpft und reflektieren im Buch sehr nachvollziehbar über ihre Leben. Die Gefühle wurden dabei auch sehr gut herübergebracht.

Die Handlung ist ebenfalls angenehm. Isabelle und Camille reisen durch die verschiedenen Orte und erleben regelmäßig etwas. Die Atmosphären werden auch sehr anschaulich beschrieben und ich hatte richtig Lust, auch noch mal nach Frankreich zu reisen und die Orte zu besuchen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Drei starke Blütenfrauen

Der Sommer der Blütenfrauen
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Rose, Viola und Marguerite sind drei ganz unterschiedliche Frauen, aus verschiedenen Ländern, gesellschaftlichen Hintergründen und Lebensvorstellungen. Als die drei sich in Piemont fast zufällig begegnen, ...

Rose, Viola und Marguerite sind drei ganz unterschiedliche Frauen, aus verschiedenen Ländern, gesellschaftlichen Hintergründen und Lebensvorstellungen. Als die drei sich in Piemont fast zufällig begegnen, beginnt ihre Freundschaft und gemeinsames Abenteuer.

Zuerst lernt man die drei alle einzeln kennen. Die Kapitel springen zwischen den Sichtweisen und man erlebt sie in ihrer gewohnten Lebensumgebung. Der Wechsel kommt, als Marguerite Rose nach Piemont einlädt, wo die beiden auch auf Viola stoßen. Es hat mir gut gefallen, über die Frauen zu lesen. Sie werden toll dargestellt, mit ihren eigenen Charakteren, Stärken, Schwächen und Gefühlen. Somit kommen drei wirklich ganz unterschiedliche Perspektiven im Roman zum Sprechen. Das ist sehr gut gelungen.

Das Buch streckt sich über ein Jahr und ist in die vier Jahreszeiten aufgeteilt. Manche Situationen werden im Detail beschrieben, dann vergeht wieder etwas Zeit. So hatte ich das Gefühl, nur die wichtigen Lebensabschnitte der drei mitzubekommen, was das Buch wirklich schnelllebig gemacht hat. Auch der Schreibstil ist wirklich angenehm, sodass ich den Roman in einem Rutsch durchgelesen habe.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Spannende Lebensgeschichte

Violeta
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Violeta, die Protagonistin des Romans, ist eine außergewöhnliche Frau, die in Südamerika Anfang des 20. Jahrhunderts aufwächst und ihrem Enkel über ihr 100jähriges Leben schreibt. Das gesamte Buch ist ...

Violeta, die Protagonistin des Romans, ist eine außergewöhnliche Frau, die in Südamerika Anfang des 20. Jahrhunderts aufwächst und ihrem Enkel über ihr 100jähriges Leben schreibt. Das gesamte Buch ist als Erzählung aus Violetas Sicht aufgebaut, sie beschreibt ihre Erlebnisse und spricht ihren Enkel regelmäßig direkt an. Neben Violetas Leben, ihrer Familie, Beziehungen, Kinder und Umzüge, werden auch politische und gesellschaftliche Themen behandelt wie Homosexualität zu der Zeit, Krieg, kulturelle Unterschiede, die Rolle der Frau, etc.

Für mich war es interessant, in Violetas Kopf einzutauchen und mitzuerleben, wie sie sich als starke Frau im Laufe der Jahre stellt. Auch wenn sie wenig auf direkte Gefühle eingeht und eher in einem neutralen Ton schreibt, fand ich sie nahbar und gut dargestellt.

Der Schreibstil ist ähnlich wie bei anderen Büchern von Isabel Allende. Sie hat ihre eigene Art zu schreiben, die ich mag. Es ist kein Buch, das man leichtfertig in einem Rutsch herunterliest, aber dennoch sehr angenehm.

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