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Veröffentlicht am 22.08.2024

Macht Geld tatsächlich glücklich?

Pineapple Street
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In ihrem ersten Roman stellt Jenny Jackson die superreiche Familie Stockton in den Mittelpunkt. Die Stocktons machen in Immobilien, die Männer der Familie, die eigentlich das große Geld verdienen bzw. ...

In ihrem ersten Roman stellt Jenny Jackson die superreiche Familie Stockton in den Mittelpunkt. Die Stocktons machen in Immobilien, die Männer der Familie, die eigentlich das große Geld verdienen bzw. geerbt haben, spielen allerdings nur Nebenfiguren, das Hauptaugenmerk liegt auf den Frauen, allen voran den Töchtern Darley und Georgiana. Hinzu kommt die angeheiratete Sasha. Kapitelweise wechselnd erzählt immer eine der Frauen die Geschichte aus ihrer Sicht, so dass es eigentlich nie langweilig wird. Wir befinden uns im High Society Bezirk Brooklyn Heights. Wer trifft sich mit wem, wer trägt was, in welcher Immobilie wohnt es sich am besten, all das sind Themen, die in dieser Gesellschaftsschicht wichtig sind. Georgiana ist das Nesthäkchen und sucht noch nach ihrem Platz im Leben, sie erschien mir recht unreif und doch liebenswert. Darley führt eine tolle Ehe, doch als ihr Mann seinen Job verliert, muss auch sie ihre Werte im Leben hinterfragen. Und dann ist da noch Sasha, die in die Familie Stockton eingeheiratet hat. Sie ist mit Darleys und Georgianas Bruder liiert. Sie tat mir stellenweise tatsächlich ein bisschen leid, da sie so sehr um die Anerkennung der verwöhnten Frauen der Familie Stockton kämpft, in die sie eingeheiratet hat. Die Autorin versteht es großartig, den Zwiespalt der handelnden Personen darzustellen, so dass ich als Leser meinte, alle tatsächlich zu kennen u. mich gut in alle hinein versetzen konnte. Das Oberhaupt des Familienclans ist die Mutter der Stockton Geschwister. Für besagte Tilly ist der Reichtum derart selbstverständlich, sie macht sich große Sorgen über Menüfolgen und Tischdekoration, dass diese Oberflächlichkeit eine wahre Freude ist! Ok, man muss es mögen, mich hat es jedenfalls sehr gut unterhalten! Ob es tatsächlich zu Vergleichen mit Jane Austen taugt, muss jeder selbst beantworten, ich halte den entsprechenden Hinweis auf dem Cover für einen guten Marketing Schachzug des Verlages. Von mir gibt es in jedem Fall eine Leseempfehlung, u. ich freue mich auf weitere Bücher von Jenny Jackson!

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Familiengeschichten zweier Buchliebhaber

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Als Erin eins ihrer Liebligsbücher versehentlich in einen öffentlichen Bücherschrank stellt, nimmt eine romantische Familiengeschichte ihren Lauf. Das Buch gerät rein zufällig in die Hände von James, einer ...

Als Erin eins ihrer Liebligsbücher versehentlich in einen öffentlichen Bücherschrank stellt, nimmt eine romantische Familiengeschichte ihren Lauf. Das Buch gerät rein zufällig in die Hände von James, einer Jugendbekanntschaft, eines alten, eigentlich besten Schulfreundes Erins. Das weiß diese zwar nicht, denn die beiden schreiben sich anonym Kommentare an die Ränder des ersten und zukünftig weiterer Bücher, die sie sich immer wieder am selben Ort hinterlassen und so auf romantische Art und Weise kommunizieren. Diese Grundidee des Romans von Tessa Bickers fand ich faszinierend und originell, wenn auch nicht ganz neu. Leider gerät dieser Handlungsstrang zeitweise für meinen Geschmack etwas in den Hintergrund, und das Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung der Familiengeschichten der Protagonisten. Dies liest sich zwar spannend und interessant, zugegebenermaßen hatte ich es aber so nicht erwartet, da auch der Klappentext etwas anderes vermuten ließ, und so fiel es mir hin und wieder ein bisschen schwer, mich darauf einzulassen. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass Erin,die weibliche Protagonistin extrem auf ihre vor längerer Zeit verstorbene beste Freundin fixiert ist, ihr gegenwärtiges Handeln durch diese immer noch massiv beeinflusst ist, und sie nicht wirklich nach vorne schauen kann. Hierbei dreht sie sich ausschließlich um sich selbst und ihre eigenen Gefühle, kommt recht selbstsüchtig rüber, was sie mir nicht immer sympathisch erscheinen ließ, und ich dadurch kaum Nähe zu ihr aufbauen konnte. Trotz aller Kritikpunkte lässt sich das Buch, das in flüssigem Schreibstil verfasst ist, schnell und locker lesen, und man will als Leser natürlich wissen, wie die Story endet. Bei der Umsetzung des Plots hätte es aus besagten Gründen noch Luft nach oben gegeben!

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Großartiges Debüt

Ava liebt noch
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Wow, dieser Roman hat mich wirklich berührt! Ein großartiges Debüt, was Vera Zischke hier abgeliefert hat! Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ava, eine Frau Anfang 40, verheiratet und Mutter dreier Kinder. ...

Wow, dieser Roman hat mich wirklich berührt! Ein großartiges Debüt, was Vera Zischke hier abgeliefert hat! Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ava, eine Frau Anfang 40, verheiratet und Mutter dreier Kinder. Ihr Mann ist erfolgreicher Anwalt, während Ava als Hausfrau die Kinder erzieht und ihm dabei den Rücken freihält. Dabei leidet sie zunehmend darunter,dass sie sich als Frau immer weniger wahrgenommen fühlt, und ihre eigenen Grundbedürfnisse nach Liebe und Zärtlichkeit ungehört bleiben. In diesem Moment ihres Lebens trifft sie auf Kieran, einen Studenten Anfang 20. Die beiden verlieben sich heftig ineinander und beginnen gegen jeden Verstand eine leidenschaftliche Affäre. Doch Ava ist nicht bereit, ihre Familie, vor allem ihre Kinder im Stich zu lassen. Und doch lässt die Beziehung zu Kieran, die so viel mehr als eine reine Bettgeschichte ist, Ava nicht los. Wie Vera Zischke diese einzigartigen Gefühle schildert, die zwischen den Protagonisten existieren, ist für mich ganz großes Kino! Sie bedient sich dabei einer wunderschönen Sprache, ich mochte ihren Schreibstil unfassbar gern. An keiner Stelle ist diese Liebesgeschichte kitschig, sie hat mein Herz auf eine wunderbare Art und Weise berührt. Der Zwiespalt, in dem sich Ava befindet, ist unglaublich treffend beschrieben. Ich konnte so gut nachvollziehen, wie hin und her gerissen sie sich als Frau und Mutter fühlt. Für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight, natürlich gibt es eine unbedingte Leseempfehlung, und ich hoffe so sehr, dass wir nicht allzu lange auf etwas Neues aus der Feder von Vera Zischke warten müssen!

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Eine deutsche Jüdin auf Identitätssuche

Juli, August, September
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Im Mittelpunkt des Romans "Juli, August, September" von Olga Grjasnowa steht Lou, eine Frau Ende 30 mit ihrem Ehemann Sergej und ihrer kleinen Tochter Rosa. Die drei leben im Berlin der Gegenwart und sind ...

Im Mittelpunkt des Romans "Juli, August, September" von Olga Grjasnowa steht Lou, eine Frau Ende 30 mit ihrem Ehemann Sergej und ihrer kleinen Tochter Rosa. Die drei leben im Berlin der Gegenwart und sind jüdischer Herkunft, Sergej ist Pianist, gibt zahlreiche Konzerte und reist dabei viel umher. Lou, selbst studierte Kunsthistorikerin, kümmert sich daheim um die kleine Tochter Rosa, scheint dabei aber weder ausgelastet noch sonderlich glücklich und zufrieden. Um eine Aufgabe zu haben, die sie erfüllt, schreibt sie nebenher an einem Buch, doch auch dafür brennt sie nicht wirklich. Als die Schwester ihrer Großmutter ihren 90. Geburtstag feiert und den gesamten jüdisch-sowjetischen Familienclan nach Gran Canaria einlädt, folgt Lou dieser Einladung. Hierbei macht sie sich auch auf die Suche nach ihrer eigenen Identität und familiäre Spurensuche. Außerdem bekommt man als Leser den Eindruck, dass es um Lous Ehe nicht zu besten steht, plötzlich ist sogar von eventueller Scheidung die Rede. Ich hatte mir den Roman irgendwie aufgrund des Klappentextes heiterer vorgestellt. Stattdessen wird das Ganze in einem extrem abgegessenen zynischen Erzählton geschrieben, der die Protagonistin weder besonders sympathisch noch ihre Handlungen plausibel erscheinen ließ. Ich habe Lou als extrem egoistisch empfunden konnte zu ihr keinerlei Nähe aufbauen. Außerdem fand ich viele Themen, Handlungsstränge und auch Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern nur angerissen. Für meinen Geschmack hätte das Buch bestimmt 200 weitere Seiten umfassen dürfen und dadurch mehr in die Tiefe gehen. Die Geschichte hat mich durchaus unterhalten, ich glaube aber, dass hier noch mehr Luft nach oben gewesen wäre.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Absoluter Pageturner

Krähentage
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Du bist auf der Suche nach atemloser Spannung und einem Buch, das Du nicht mehr aus der Hand legen kannst? Dann bist Du hier genau richtig! In "Krähentage", dem ersten Teil einer neuen Reihe, lernen wir ...

Du bist auf der Suche nach atemloser Spannung und einem Buch, das Du nicht mehr aus der Hand legen kannst? Dann bist Du hier genau richtig! In "Krähentage", dem ersten Teil einer neuen Reihe, lernen wir das gerade gegründete Ermittlerteam, die Gruppe 4 kennen, angeführt von Jakob Krogh und Mila Weiss. Beides sind erfahrene Polizeibeamte, und sie stellen sich hier in dieser Sonderkommission mit dem Ziel, Serientäter möglichst schnell zu finden, einer besonderen Herausforderung. Gleich am Anfang beschäftigten sie zwei neue parallele Fälle: mehrere ermordete junge Frauen und in einer Nachbarwohnung einer Toten eine tote alte Frau, die seltsamerweise nach ihrem Ableben noch mehrfach gesehen wurde. Kurz darauf ein ermordeter Student, auch er besuchte nach seinem Tod noch Vorlesungen an der Uni. Was hat es damit auf sich? Und warum befinden sich in den Wohnungen der Opfer ausgehungerte Krähen? Ein gruseliges Szenario! Ziemlich schnell weiß der Leser, wer der Täter ist und ist somit der Polizei einen Schritt voraus! Klingt langweilig? Keineswegs! Benjamin Cors hat eine derart spannende Geschichte geschrieben, die mich dieses Buch fast nicht aus der Hand legen ließ! Stellenweise ist die Handlung zugegebenermaßen nichts für schwache Nerven, aber obwohl ich bei solchen Dingen zartbesaitet bin, musste ich einfach immer weiter lesen. Man muss einfach wissen, wie alles zusammen hängt! Der Showdown zum Schluss bringt dann noch mal ein paar unglaubliche Entwicklungen, großartige Leseunterhaltung und eine absolute Empfehlung! Ein bisschen traurig bin ich, dass wir auf den zweiten Teil so lange warten müssen!

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