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Veröffentlicht am 14.12.2021

Zwei Schwestern suchen ihr Glück

Der schwarze Winter
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Das Cover und der Klappentext hatten mich beide extrem angesprochen und das Buch schien 10ü% meinem Beuteschema zu entsprechen, deshalb musste ich es unbedingt lesen, zumal ich die Autorin bis dato überhaupt ...

Das Cover und der Klappentext hatten mich beide extrem angesprochen und das Buch schien 10ü% meinem Beuteschema zu entsprechen, deshalb musste ich es unbedingt lesen, zumal ich die Autorin bis dato überhaupt nicht kannte, so dass ich neugierig war. Durch den sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil Clara Lindemanns ist man als Leser sofort in der Geschichte drin. Wir lernen die Schwestern Rosemarie und Silke kennen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges aus Danzig geflohen sind und nun extrem schwere Arbeit auf einem Bauernhof im Westen vollrichten müssen. Als Flüchtlinge werden sie schief und von der Seite angesehen, bekommen weniger zu essen als alle anderen. Als dann auch noch eine der Schwestern vom Bauern die Vergewaltigung droht, verlassen die beiden fluchtartig den Hof und machen sich auf nach Hamburg. Doch auch hier ist es nicht wirklich leicht, die beiden müssen den sogenannten Hungerwinter überstehen. Sie eröffnen eine Bar, schlagen sich durch und fallen immer wieder auf die Füße. Die Besatzer haben die Lage alles andere als im Griff, man bekommt viele Dinge ausschließlich nur auf dem Schwarzmarkt. Das Leben ist wahnsinnig hart, die Stimmung des Buches sehr bedrückend, trotzdem liest es sich leicht, und man taucht vollends in die Handlung ein. Das Ende war mir dann allerdings etwas kitschig und vorhersehbar, deshalb ziehe ich einen Punkt Abzug, spreche aber trotzdem eine Leseempfehlung aus für alle, die historische Romane aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mögen.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Kriminalistischer Ausflug auf die Insel Rügen

Auf verlorenen Wegen
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Auf den neusten Fall der Jan Tommen Reihe von Alexander Hartung war ich mal wieder sehr gespannt! Hatten mir doch alle bisherigen Bände extrem spannende Leseunterhaltung geboten. Diesmal befinden wir uns ...

Auf den neusten Fall der Jan Tommen Reihe von Alexander Hartung war ich mal wieder sehr gespannt! Hatten mir doch alle bisherigen Bände extrem spannende Leseunterhaltung geboten. Diesmal befinden wir uns nicht nur im altbekannten Umfeld in Berlin, das sympathische Ermittlerteam mit den authentischen Charakteren macht im Rahmen eines aktuellen Falles auch zahlreiche Abstecher nach Rügen. Max, ebenfalls Mitglied aus Jans Clique, der etwas skurille Computer-Nerd verbringt seinen Urlaub auf der Ostseeinsel. Aus Langeweile kümmert er sich mit zwei Freunden um diverse sogenannte Cold-Cases. Dabei gerät er selbst ins Visier der Kripobeamten. Jan und seine Helfer sind jedoch von Max' Unschuld überzeugt und unterstützen die Rügener Beamten, um die wahren Schuldigen zu finden. Vor vielen Jahren war in einem Biospährenreservat ein Jugendlicher zu Tode gekommen, dessen Kumpanen gelten seitdem als vermisst. Was steckt dahinter, und vor allem was ist aus den anderen jungen Leuten geworden. Der Fall spitzt sich zu! Die Rügener Kripo freut sich über die Kollegen aus Berlin, die verdeckt ermitteln. Bis zum Schluss war ich am Rätseln, wie alles zusammenhängt. Dass zur Hauptstadt Berlin ein zweiter Schauplatz hinzukommt, hat der Spannung keinerlei Abbruch getan! Wie gewohnt hat Alexander Hartung alles in flüssigem Schreibstil verfasst, die Charaktere und Handlungsorte waren authentisch geschildert, so dass ich von Anfang an in der Geschichte drin war. Ich fühlte mich großartig und sehr kurzweilig unterhalten. Dafür die volle Punktzahlung und eine absolute Leseempfehlung! Ich freu mich schon auf einen hoffentlich weiteren Fall meines Berliner Lieblingsermittlers.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Irgendwie alles zu kurz

Muttl auf Reisen
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Schon als ich das Büchlein, anders kann man es nicht nennen, das erste Mal in den Händen hielt, war ich etwas enttäuscht! Ich hatte mir tatsächlich aufgrund des Klappentextes ausführliche Reiseberichte ...

Schon als ich das Büchlein, anders kann man es nicht nennen, das erste Mal in den Händen hielt, war ich etwas enttäuscht! Ich hatte mir tatsächlich aufgrund des Klappentextes ausführliche Reiseberichte einer Mutter in meinem Alter gewünscht, einer Mutter, mit der ich mich aufgrund des ähnlichen Alters identifizieren kann. Doch Irmgard Rosina Bauer legt hier nur ein paar kleine extrem kurze Kurzgeschichten vor, in denen sie zwar von unterschiedlichen Reisen an diverse Ziele erzählt, doch auf mich wirkt alles nur angerissen und irgendwie nicht wirklich zu Ende gebracht. Dabei hätte der ursprüngliche Gedanke, eine Mutter, die sich Jahrzehnte lang für ihre Kinder aufgeopfert hat, kommt endlich dazu, ihre Pläne für Reisen in ferne Länder, von denen sie lange geträumte hat, in die Tat umszusetzen, durchaus sehr viel Potential gehabt. Warum also nicht einen richtig dicken Schmöker daraus machen anstatt eines Reclam ähnlichen Heftchens von gerade mal gut 100 Seiten? Der Schreibstil der Autorin hat mir zwar tatsächlich sehr gut gefallen, er war flüssig, und ich mochte ihre Eindrücke aus den Reiseerfahrungen wirklich sehr. Aber es waren eben nur viel zu kurze Einblicke als dass es in die Tiefe hätte gehen können. Auch das besagte "Loslassen" der Kinder im Untertitel ist mir nicht wirklich klar genug raus gekommen. Leider kann ich mich aufgrund der vielen kleinen Enttäuschungen, die das Büchlein mit sich brachte, nicht zur einer Leseempfehlung durchringen!

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Im Milieu der Surrealisten im historischen Paris

Stadt der Mörder
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Wir befinden uns im Paris der 20iger Jahre. Ein junger Adliger wird brutal ermordet aufgefunden. Julian Vioric, seines Zeichens Kommissar der französischen Kriminalpolizei, ermittelt. Hierbei lernt er ...

Wir befinden uns im Paris der 20iger Jahre. Ein junger Adliger wird brutal ermordet aufgefunden. Julian Vioric, seines Zeichens Kommissar der französischen Kriminalpolizei, ermittelt. Hierbei lernt er die junge Lysanne kennen, die neu in der Stadt ist, um ihre Schwester zu suchen, die überstürzt ihr gemeinsames Zuhause in der Provinz verlassen hat. Lysanne hat Kontakte zu einer Gruppe surrealistischer Künstler, unter denen die Polizei ebenfalls den potentiellen Täter vermutet. Britta Habekost hat hier einen sehr spannenden, vor allem aber auch sprachlich anspruchsvollen poetischen historischen Krimi verfasst, der in meinen Augen etwas Besonderes ist, da er nicht den üblichen Klischees entspricht. Auch die Ansiedlung im Milieu der Surrealisten war mir so noch nicht vorgekommen, ich habe aufgrund der akribischen Recherche der Autorin viel Neues hinzu lernen können. Auch fühlte ich mich perfekt und spannend unterhalten und habe bis zur Auflösung beim fulminanten Finale mitgerätselt. Deshalb von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Die Grausamkeit des Krieges

Die Klänge der Freiheit
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Mittelpunkt diese historischen Romans steht die junge Rotkreuzschwester Inge, die ihre medizinische Ausbildung mit Bravour besteht und aus diesem Grunde ihre Heimat verlassen muss, um im Zweiten Weltkrieg ...

Mittelpunkt diese historischen Romans steht die junge Rotkreuzschwester Inge, die ihre medizinische Ausbildung mit Bravour besteht und aus diesem Grunde ihre Heimat verlassen muss, um im Zweiten Weltkrieg Dienst in einem Lazarett an der Ostfront zu leisten. Eigentlich hatte sie den Traum gehabt, nach Afrika gehen zu dürfen, doch man lässt Inge keine Wahl. Der Kriegsalltag wird in brutalster Weise detailliert geschildert; was mich anfangs zugegebenermaßen etwas schockierte, aber letztendlich wird es nun einmal vermutlich genau so gewesen sein, und deshalb ist es gut, dass die Autorin hier den Finger in die Wunde legt. Zu Beginn ist Inge von ihrer anstrengenden und teils schrecklichen Tätigkeit sehr belastet, doch sie gewöhnt sich schnell ein und steht grandios ihren Mann. Gerührt hat mich, dass sie den schwer Kranken und Verletzen durch ihre Fähigkeit, wunderschön Geige zu spielen, den schweren Aufenthalt in gewissem Maße zu erleichtern vermag. Als ein in die junge Frau verliebter Oberstleutnant Inge anbietet, sie mit nach Italien zu nehmen, steht Inge vor einer schwierigen Entscheidung. Tara Taigh hat mich mit ihrem flüssigen und angenehmen Schreibstil von Anfang an in die Geschichte hinein gezogen. Sie hat das Kriegsgeschehen gut recherchiert und sehr angemessen geschildert. Alle Charaktere sind extrem anschaulich dargestellt, was zu der hohen Qualität des Buches beiträgt. Alles in allem fühlte ich mich gut und vor allem anspruchsvoll unterhalten, deshalb von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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