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Veröffentlicht am 12.04.2022

Sebastian Fitzeks Gedankensammlung über das Leben

Fische, die auf Bäume klettern
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Fische, die auf Bäume klettern ist kein typisches Sachbuch - auch wenn es der Kategorie durchaus zuzuordnen ist.

Vielmehr ist Fische, die auf Bäume klettern eine Gedankensammlung von Sebastian Fitzek ...

Fische, die auf Bäume klettern ist kein typisches Sachbuch - auch wenn es der Kategorie durchaus zuzuordnen ist.

Vielmehr ist Fische, die auf Bäume klettern eine Gedankensammlung von Sebastian Fitzek über das Leben. Über sein Leben. Es sind Gedanken, die er seinen Kindern mit auf den Weg geben möchte. Gedanken, die Sebastian Fitzek selbst verdeutlichen, welche Erkenntnisse er in seinem Leben gewonnen hat und welche Empfehlungen er seinen Kindern zur Selbstausrichtung geben kann.







Um den Druck etwas zu erhöhen und damit Sebastian Fitzek sich nicht selbst austricksen kann, hat er seine Gedanken dazu veröffentlicht. Und eben, weil er es durch seinen Bekanntheitsgrad kann.

Fische, die auf Bäume klettern ist kein Wegweiser, sondern ein Kompass, der seine Kinder und seine Leserinnen und Leser dazu ermuntern soll, sich nach sich selbst auszurichten. Zu gucken, wo liegen die eigenen Stärken und wie setze ich sie am besten ein. Und sich vor allem nicht durch ein Scheitern verunsichern oder beeindrucken zu lassen.

Die Werte und Erfahrungen, die Sebstastian Fitzek seinen Kindern und seinen Leserinnen und Lesern mit auf den Weg gibt, kann ich allesamt so unterschreiben. Viele Lehren habe ich selbst gezogen, viele Erfahrungen selbst sammeln oder im nahen Umkreis erleben dürfen.

Sebastian Fitzek schildert den Umgang mit Gefühlen wie Neid und Begehren und wie wichtig es ist, unterscheiden zu können, ob das Gefühl einem bloßen "haben wollen" unterliegt oder ob da tatsächlich größere Gefühle vorhanden sind.

Das Buch ist in achtzehn Kapitel unterteilt, in denen immer durch persönliche Erlebnisse die eigenen Erfahrungen einfließen.



"Und da er, der Beliebte, mein Freund wurde, färbte das auf die Herde der Mitschüler ab, die mich bis dahin nicht mal hatten ignorieren wollen." - Seite 127



Die wichtigen Informationen aus seinen Lehren hat Sebastian Fitzek für mich als Leser optisch hervorgehoben. Auch wenn mir der Plauderton insgesamt gefällt, hätte ich mir die eine oder andere Anpassung für die Außenwelt gewünscht. - Das war aber verschwindend selten der Fall.

Dafür erfahre ich an ein, zwei, drei Stellen im Buch auch etwas über die Kinder. Für diese hat Sebastian Fitzek ja schließlich seine Gedanken niedergeschrieben. - Und um selbst seine Gedanken zu ordnen.



Fazit
Fische, die auf Bäume klettern ist für alle, die im lockeren Plauderton animiert werden wollen, das eigene Leben zu betrachten und zu schauen, ob man nicht der Fisch ist, der auf einen Baum klettern kann.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Nerven wie Drahtseile sind bei dieser FantasyGeschichte mit Steam Punk Elementen klar von Vorteil

Die Seele eines Spukhauses
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Die Seele eines Spukhauses hat mich auf den ersten Seiten bereits mitten ins Geschehen transportiert. Miss Magnolia Feyler trifft mit mir gemeinsam an einem regnerischen Oktobertag im Jahr 1862 in Brixton ...

Die Seele eines Spukhauses hat mich auf den ersten Seiten bereits mitten ins Geschehen transportiert. Miss Magnolia Feyler trifft mit mir gemeinsam an einem regnerischen Oktobertag im Jahr 1862 in Brixton ein. Ich kann mir die kleine Stadt bildlich vorstellen. Die staubigen Straßen, die flackernden Lichter und die Ruhe, die die verlassen wirkenden Straßen suggerieren.









Miss Feyler ist als Exorzistin nach Brixton gerufen worden. Ihr junger Kollege Jeremy Lee gilt als verschollen und Magnolia soll nun dem Spukhaus die Geister austreiben. Magnolia hat allerdings ihre ganz eigenen Methoden und nennt sich lieber Häuserflüsterin statt Exorzistin. Magnolia geht sehr rücksichtsvoll mit den Häusern und dessen geisterhaften Bewohnern um. Das mag ich besonders an Magnolia. Ihr rücksichtsvolles Verhalten. Magnolia meldet sich beim Haus an, erzählt was sie zu tun gedenkt und führt es dann durch. So weiß das Haus woran es bei Magnolia ist.

Schon der Name des Spukhauses lässt mir einen Schauder über den Rücken laufen: Shaw Manor. Der Name klingt für mich geheimnisvoll und birgt einen Hauch Gefahr.

Der Spannungsbogen wird über die Erzählung hinweg gehalten. Nach und nach lerne ich an der Seite von Magnolia die ehemaligen und jetzigen Bewohner von Shaw Manor kennen. Die Charaktere sind sehr individuell und ich kann sie leicht dem Namen nach zuordnen. Helena Gässler schreibt sehr bildhaft und eindrücklich. Ich habe stets den Eindruck, ich sehe die Begebenheiten durch ihre Augen, mit dem Blick des allwissenden Erzählers.

Besonders gut gelungen finde ich die Verbindung zwischen großen Emotionen und der Entwicklung von Maschinen. Der Mensch als Bindeglied und Schöpfer. Im guten, wie im bösen Sinne.

Die Seele eines Spukhauses lässt mich nicht nur in die tiefsten Abgründe der Mauern von Shaw Manor blicken, sondern auch in die seelischen Abgründe der Menschen.







Beim Blick ins Buch fällt mir zudem die wundervolle Seitengestaltung auf. Zeichnungen von unterschiedlich großen Zahnrädern, Überschriften in Schreibschrift und ebenfalls durch Schreibschrift hervorgehobene Logbucheinträge machen das Buch zu einem wahren Lesefest. Das Buch ist ein Schatz in jedem Buchregal, in dem es ein Zuhause findet.







Wer sich nun fragt, was denn ein Logbuch ist, dem erzähle ich gern, was ich erfahren durfte: Das Logbuch ist für Exorzisten der Anker des Verstandes und nur in Zeiten der Ruhe zu führen. Wo kämen wir denn sonst hin, wenn wir uns von den Geistern in die Irre und damit ins Verderben stürzen lassen würden? Auf keinen Fall zu einer Reinigung des Spukhauses.



Fazit
Wer Die Seele eines Spukhauses liest, benötigt mitunter Nerven wie Drahtseile Die Geschichte ist so eindrücklich geschrieben, dass ich mich jederzeit nah am Geschehen fühlte.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Für alle, die sich mit Cassie Raven auf ungewöhnliche, empathische Spurensuche begeben wollen

Tote schweigen nie
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Tote schweigen nie erzählt die Geschichte von Cassandra Raven. Cassie ist Assistentin der Rechtsmedizin. Mit ihren Piercings, Tattoos und ihrem asymetrischen Haarschnitt sieht sie zudem ungewöhnlich aus. ...

Tote schweigen nie erzählt die Geschichte von Cassandra Raven. Cassie ist Assistentin der Rechtsmedizin. Mit ihren Piercings, Tattoos und ihrem asymetrischen Haarschnitt sieht sie zudem ungewöhnlich aus. Dass Cassie mit den Toten spricht, die im Institut der Rechtsmedizin landen, behält sie lieber für sich. Es ist ja auch nicht so, als würden die Toten ihr antworten. Doch gelegentlich erhält Cassie auf die Frage zur Todesursache einen wichtigen Hinweis. Als würde ein Teil der Materie des oder der Verstorbenen noch für diese Information zur Verfügung stehen.







"Der Erste Hauptsatz der Thermodynamik. Und dann ihre Stimme, die verkündete: "Materie kann nicht vernichtet werden." Eine Mahnung daran, dass ihr Körper, selbst wenn er nicht mehr vorhanden war, in Form von unsichtbaren und unzerstörbaren chemischen Elementen überdauern würde." - Seite 281


Genau diese Eigenart macht Cassie für mich total sympathisch. Es ist ihr wichtig, was mit dem Menschen passiert ist. Sobald sie jedoch das Skalpell ansetzt, wandelt sich der Mensch in ein Rätsel, das gelöst werden will. Und so gesehen ist das für die eigene Seele sehr hilfreich.



"Professor Arculus zog eine Grimasse. "Wie Sie ja wissen, ist unser alter Freund Ertrinken ein schwieriger Kunde, schwer eindeutig zu diagnostizieren. Ganz egal, was die Fernsehkrimis uns glauben machen wollen ...", seine Augen wurden schmal, das war eins seiner Lieblingsthemen, "ein schlüssiger Beweis ist da ein flüchtig Ding." - Seite 36



Gestaunt habe ich, dass eine Assistentin der Rechtsmedizin bei Toten, die sie selbst kennt, die Arbeit am Seziertisch ablehnen müsste. Als ich dann darüber nachdachte, war es schlüssig, ja. Ich hatte mir jedoch nie zuvor Gedanken darüber gemacht. Doch natürlich besteht Cassie darauf, ihre Arbeit durchzuführen, auch wenn es sich bei der Toten um ihre Mentorin handelt.



Der Schreibstil ist eingängig. Ich kann dem Geschehen von Anfang an locker folgen und lerne die Gegend, die Charaktere und die Arbeit am Seziertisch nach und nach kennen. Ich bin fasziniert von der Arbeit im Institut für Rechtsmedizin, von den Gedanken, die sich Cassie um die Verstorbenen macht und die Auflösung der Umstände, die zum Tod führten. Mit ihrer aufmerksamen, empathischen Art hat Cassie Raven mich schnell für sich eingenommen.

Die Übersetzung ist gelungen. Ich habe nicht einmal das Gefühl, das etwas übersetzt ist oder gar zu gewollt klingt. Die Wortwahl ist genau richtig und dem Geschehen und den Charakteren gegenüber angemessen. Marie-Luise Bezzenberger hat die Übersetzung so gekonnt und unauffällig vorgenommen, dass ich erst einmal schauen musste, ob eine Übersetzung erforderlich war.

Das Geschehen ist so eindrucksvoll und die Charaktere so bildhaft, dass ich jederzeit das Buch zur Seite legen und auch nach längerer Pause sofort wieder einsteigen konnte. Und das, ohne zurückblättern zu müssen. Tote schweigen nie hätte ich am liebsten in eins gelesen, so spannend war die Geschichte. Flüssig erzählt und mit wiedererkennbaren Charakteren. Von A. K. Turner lese ich gern mehr.



Fazit
Tote schweigen nie ist für alle, die sich mit Cassie Raven als Assistentin der Rechtsmedizin auf ungewöhnliche, empathische Ermittlungen begeben wollen.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Warmherzig erzählt - Ein Buch über Freundschaft, Mut und Wertschätzung

Anouk, die nachts auf Reisen geht (Anouk 1)
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Hendrikje Balsmeyer hat vor Jahren das operative Geschäft von Tabaluga Enterprises übernommen. Gemeinsam mit Peter Maffay hat sie die Geschichte Anouk, die nachts auf Reisen geht niedergeschrieben. Namensgeberin ...

Hendrikje Balsmeyer hat vor Jahren das operative Geschäft von Tabaluga Enterprises übernommen. Gemeinsam mit Peter Maffay hat sie die Geschichte Anouk, die nachts auf Reisen geht niedergeschrieben. Namensgeberin der mutigen kleinen Heldin Anouk ist ihre Tochter, die zum Entstehungszeitpunkt dieser Geschichte zwei Jahre alt ist.

Für Peter Maffay und Hendrikje Balsmeyer ist es das erste Kinderbuch, das sie verfasst haben.







Anouk, die nachts auf Reisen geht ist bereits im Grundschulalter. Sie ist ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen. Nur Schlafengehen mag sie abends nicht. Die Eltern sind schließlich auch noch wach und Anouk zögert das Zähne putzen und zu Bett gehen abends immer gern noch ein wenig hinaus. Ihre Eltern jedoch bestehen darauf, dass Anouk zeitig schlafen geht und die Mutter erklärt geduldig, dass Anouk den Schlaf brauche um zu Wachsen und das Erlebte vom Tag zu verarbeiten und daraus zu lernen.

Als Anouk wieder eines Abends zu Bett geht und einschläft, wacht sie gefühlt gleich wieder auf. Ein ungewöhnlich helles Licht, das unter ihrer Zimmertür durchscheint, zieht sie wie magisch an. Da bleibt Anouk keine Wahl: sie muss nachsehen, was es damit auf sich hat. Sie geht durch die Tür und findet sich im ersten von sieben in diesem Buch geschilderten Abenteuern wieder: einem Indianerdorf.

Mit Respekt und hoher Einfühlsamkeit begegnet Anouk in diesen Geschichten ganz unterschiedlichen Charakteren. Sie begegnet Jungen wie Mädchen und verhilft ihnen mit Zuversicht und charmanten einfachen Tricks zum Ziel. Es sind Geschichten, die herzerwärmend sind und neugierig auf die Welt da draußen machen. Geschichten, die zeigen, das man imstande ist, auch scheinbar unüberwindbare Hürden zu meistern. Geschichten, die die eigene Fantasie beflügeln, mutig machen und spielerisch vermitteln, was Freundschaft ausmacht. Vertrauen und Wertschätzung und manchmal den "Knuff" in die richtige Richtung.

Mit ihrem Kuscheltier Affi hat Anouk immer einen Freund an ihrer Seite, der geduldig und bedingungslos zu ihr steht. Dieses Gefühl kann Anouk sehr gut auf ihre neuen Bekanntschaften und Freunde übertragen.

Kaum hat sie jedoch ihr Abenteuer im Traumland bewältigt und Freundschaft geschlossen, ist auch schon die Nacht vorbei und ihre Eltern wollen von ihrem Ausflug nichts wissen. Es sei nur ein Traum. Doch Anouk hat einen Beweis aus ihrem angeblichen Traum im Indianerdorf mitgebracht: eine Feder. Es kann also kein Traum gewesen sein.

Die Erzählweise der Geschichten ist sehr realistisch mit den Entgegnungen der Eltern und den traumhaften Abenteuern von Anouk. Der Schreibstil ist eingängig und leicht und Anouk lernt neben neuen Worten verschiedene Redewendungen kennen. Mit dieser Eigenschaft wirkt Anouk nicht ganz so allwissend und ich kann sie trotz ihres "ich weiß etwas und habe eine Lösung" gern haben.

Nora Jokhosha liest die Geschichte ganz wundervoll. Ihre Stimme ist warm, weich und fröhlich und sie liest mit kindlichem Vergnügen. Nora Jokhosha gelingt es ganz wunderbar Anouk diese Herausforderung in die Stimme zu legen, wenn sie Dinge in Erfahrung bringen will und nachfragt. Es ist für mich ein wahres Hörvergnügen. Außergewöhnlich empfinde ich die deutliche Aussprache des "ä" beispielsweise beim Zähne putzen. Vielerorts wird mittlerweile eher von Z"e"hnen gesprochen als von Zähnen. Ich finde die deutliche Aussprache sehr charmant und bereichernd. Ein tolles Hör- und Leseerlebnis.

Joelle Tourlonias hat die Geschichte um Anouk illustriert. Wenn ich mir die Zeichnungen von Anouk und ihren Eltern ansehe, sehe ich Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay mit ihrer kleinen Tochter. Die Farbgestaltung ist ruhig und lädt zum Träumen ein. So eignen sich nach meinem Dafürhalten die Geschichten sehr gut als Gute Nacht Geschichten.



Fazit
Anouk, die nachts auf Reisen geht ist für alle, die Geschichten mögen, in denen Werte wie Freundschaft, Mut und Wertschätzung eine große Rolle spielen.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

stark und kämpferisch - Eine Geschichte für alle, die an die Magie über Elemente glauben und starke Charaktere lieben

Prison Healer 1: Prison Healer. Die Schattenheilerin
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Lynette Noni ist in ihrer Heimat Australien bekannt für ihre tollen Geschichten im Young Adult Fantasy-Bereich und bei den Kinderbüchern. Ihre Dilogie Projekt Jane (Whisper) sowie die sechs Bände umfassende ...

Lynette Noni ist in ihrer Heimat Australien bekannt für ihre tollen Geschichten im Young Adult Fantasy-Bereich und bei den Kinderbüchern. Ihre Dilogie Projekt Jane (Whisper) sowie die sechs Bände umfassende The Medoran Chronicles sind allesamt Bestseller.











Wenn ich mir die Geschichte um die Protagonistin Kiva anschaue, bin ich mir meines Eindruckes sehr sicher, dass Lynette Noni im übertragenen Sinne von ihrer eigenen Gefangenschaft erzählt. Lynette Noni ist Gefangene ihrer Angst. Seit neun Jahren kämpft sie dagegen an - und es gelingt ihr mal besser, mal schlechter. Denn sie durchlebt ihr Dasein in Angst ohne Medikamente, um ihr kreatives Ich nicht auszubremsen.

Lynette Noni gibt auf ihrer Homepage allen Betroffenen - und sie sagt selbst, dass es Dank der Pandemie sicherlich zahlreiche Betroffene gibt - die Aussicht, dass die Dunkelheit immer dem Licht weichen muss. Denn, so dunkel, wie der Tag, die Nacht auch erscheinen mag - anschließend scheint immer die Sonne und - sei sie auch durch Wolken verdeckt - erhellt für Stunden die Welt. Ich habe Lynette Noni hier nicht wörtlich zitiert sondern eigene Worte gefunden. Schaut gern mal auf ihrer Homepage vorbei und lasst Euch selbst inspirieren.

Ich möchte Euch nun von Kiva erzählen. Kiva Meridan ist die Protagonistin in dieser auf drei Bände ausgelegten Reihe Prison Healer. Das Schöne ist: Lynette Noni hat bereits alle drei Bände geschrieben und veröffentlicht. Es ist also nur eine Frage der Zeit und unseres Leseverhaltens, ob und wann die beiden Folgebände in Deutschland erscheinen werden.

Kiva ist 17 Jahre alt und befindet sich seit 10 Jahren im Gefängnis von Zalindov. Ihr fragt Euch sicher, was Kiva im Alter von sieben Jahren angestellt haben könnte, dass sie so lange Zeit im Gefängnis verweilen muss. Sie selbst hat nichts angestellt. Sie hat vor zehn Jahren ihren Vater nach Zalindov begleitet, der scheinbar zu Unrecht dorthin abgeführt wurde.

Die Verhältnisse in Zalindov sind alles andere als erbaulich. Als Gefangener solltest du ständig auf der Hut sein und vor allem dir keine der kargen Mahlzeiten entgehen lassen. Da Kiva von ihrem Vater in Heilkunst ausgebildet wurde, bleibt Kiva vor den meisten Drangsalierungen verschont. Wer möchte schon die Heilerin auf dem Gewissen haben, über die der Vorsteher Rooke schützend seine Hand hält?

Kiva hat um sich herum einen Schutzwall aufgebaut und lässt niemanden an sich heran. Sie zeigt keine Gefühle und kümmert sich um alle - Gefangene, Rebellen, Aufseher - in derselben Intensität. Auch mich lässt sie dabei auf Abstand. Nur der kleine Tipp, ein Junge, der ebenfalls unschuldig in Zalindov verweilen muss, berührt Kivas Herz. Seiner Mutter hat Kiva versprochen, immer auf Tipp zu achten und sich um ihn zu kümmern. Und Tipp landet mit seiner fröhlichen, unkomplizierten und empathischen Art direkt in meinem Herzen. Wenn Tipp auf der Bildfläche erscheint, wird es in Zalindov gleich merklich heller. Das fällt nicht nur mir, sondern auch Kiva auf.

Es ist eine wahre Freude, auch unter diesen düsteren Umständen, das Geschehen rund um die Beiden zu verfolgen. Immer mehr Gefangene kommen nach Zalindov und darunter leidet auch Kiva. Bis die Rebellenkönigin Tilda inhaftiert wird. Ab da überschlagen sich die Ereignisse und Kiva muss über sich selbst hinauswachsen, wenn sie ihre Familie je wiedersehen und ihre Liebsten schützen will.

Dank des angenehmen Schreib- und Erzählstils war ich gleich in der Geschichte. Von Anfang an ist klar, warum Kiva mit ihrem Vater nach Zalindov kommt. Die quälenden Gedanken und der starke Überlebenswille von Kiva sind spürbar und hinterlassen einen Nachhall. Die zuvor eingeteilten Hörabschnitte konnte ich nach kurzer Zeit getrost "über Bord werfen", denn die Geschichte war einfach viel zu spannend erzählt, als dass ich bis zum nächsten Tag hätte warten wollen. Außerdem habe ich beinahe eine Handvoll Charaktere ins Herz geschlossen, die ich von nun an begleiten wollte. Ihr Schicksal war mir nicht egal. Ich fieberte mit ihnen, litt mit ihnen Höllenqualen und freute mich unbändig über die kleinen Erfolge. Die Entwicklung der Charaktere war nachvollziehbar und bildhaft dargestellt. Und Dank der Stimme von Nina Reithmeier perfekt untermalt. Allein das Stottern von Tipp machte bildlich, wie er vor Ungeduld zappelnd vor Kiva stand und er ihr seine Eindrücke vermittelte. Am liebsten würde ich noch viel mehr über die Geschichte und Charaktere erzählen, doch das erzählt Euch alles lieber Kiva selbst. Von dem zerrütteten Königreich, den Rebellen und wie es zu den Aufständen gekommen ist.

Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle an Jessika Komina und Sandra Knuffinke, die das Werk von Lynette Noni aus dem Englischen so gekonnt übersetzt haben, als wäre eine Übersetzung nie vonnöten gewesen.



Fazit
Prison Healer - Die Schattenheilerin ist für alle, die an die Magie über Elemente glauben und starke Charaktere lieben. Prison Healer ist düster und die Schattenheilerin wirkt unnahbar. Und doch ist dort, wo Dunkelheit herrscht, auch Licht und Hoffnung.

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