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Veröffentlicht am 05.09.2021

Ein Sachbuch, das zum Mitmachen einlädt. Mit fröhlichen Illustrationen.

Wie du die Welt verändern kannst
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In Wie du die Welt verändern kannst entführt die Autorin mich in die Welt der Politik. Sarah Welk erklärt anschaulich und kindgerecht, was Demokratie bedeutet, wie wertvoll sie ist und wie selbst Kinder ...

In Wie du die Welt verändern kannst entführt die Autorin mich in die Welt der Politik. Sarah Welk erklärt anschaulich und kindgerecht, was Demokratie bedeutet, wie wertvoll sie ist und wie selbst Kinder etwas bewegen können. Sei es in der eigenen Familie, der Schule, in der Stadt oder der Region und im ganzen Land - jeder kann mit guter Vorbereitung, klugen Argumenten und Verbündeten an der Seite erfolgreiche Verhandlungen führen.





Das Buch ist in vier Kapitel unterteilt. So wird von klein auf erklärt, wie Wahlen funktionieren und warum es so wichtig ist, die Politiker, die gewählt werden können, kennenzulernen. Es beginnt schon in der Schule mit der Wahl des Klassensprechers. Dort wird die Schülerin oder der Schüler gewählt, der die meisten Stimmen von seinen Klassenkameraden bekommt. Die Klassensprecherin vertritt dann die Rechte der Klasse und spricht für die Mitschülerinnen und Mitschüler.

Um die wichtigsten Details aus den vorgestellten Themen zu wiederholen, gibt es nebenher ein tolles Quiz. In den einzelnen Kapiteln gibt es Fragen, die beantwortet werden wollen. Und am Ende des Buches ergeben dann alle Lösungsbuchstaben zusammen einen Lösungssatz. Dabei habe ich die Wahl zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten, so dass ich mich nur noch richtig erinnern brauche, was ich zuvor gelesen hatte. Wer aufmerksam den Ausführungen folgt, sollte somit kein Problem haben, die Fragen richtig zu beantworten.

Toll finde ich die Lösung von Sarah Welk, dass sie in der Einleitung gleich erklärt, dass - obwohl im Buch von der Kanzlerin die Rede ist - auch ein Mann Kanzler werden kann. Genauso wie eine Frau Bundespräsidentin werden kann, und nicht nur ein Mann Bundespräsident.

Spannend sind für mich die tollen Interviews im Buch. Besonders gefallen hat mir das Interview mit den beiden Kinderbürgermeisterinnen. Ich habe ganz schön gestaunt, als der Bürgermeister, der auch zu Wort kommen durfte, erzählte, dass die Beiden ihn schon vertreten haben und vor mehr als 200 Menschen gesprochen haben. Das traut sich mancher Erwachsener nicht.

Im vierten Kapitel geht Sarah Welk noch einmal gezielt darauf ein, wie Politik und die Bundestagswahlen funktionieren. Und was die Parteien und Politiker machen, die die Wahl verlieren.

Sarah Welk hat einen forschen Schreibstil. Sie erzählt mit einem spürbaren Lächeln von ernsten politischen Zusammenhängen und fordert ihre Leser auf, selbst loszulegen und sich auszuprobieren. Die Zeichnungen, die ich auf den Seiten bewundern kann, stammen von Dunja Schnabel und stimmen mich fröhlich und sorgen für gute Laune, obwohl in dem Buch ganz schön viele Informationen zusammenkommen. Am besten nimmt man sich nicht das ganze Buch an einem einzelnen Tag vor. Das Buch wird für Kinder ab 10 Jahren empfohlen. Mit den tollen Anleitungsvorschlägen ist man schnell gut gewappnet, um eigene Interessen durchzusetzen und notwendige Informationen zu erhalten.

Um es mit den Worten der Autorin Sarah Welk zu sagen: "Und jetzt los!"



"Wer am Wahltag sauer ist und seine Stimme nicht der Partei gibt, die er zumindest halbwegs gut findet, sitzt in den kommenden Jahren sozusagen auch am Rand und sieht zu - und darf sich nicht wundern, wenn seine Interessen bis zur nächsten Wahl überhaupt nicht mehr berücksichtigt werden." - Seite 23



Fazit
Wer sich und seine Kinder oder Enkelkinder über die Demokratie und die bevorstehenden Wahlen informieren möchte, hat mit Wie du die Welt verändern kannst ein tolles, informatives Buch zur Hand, das mit seinen Abbildungen und witzig geschriebenen Beispielen richtig viel Spaß macht.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Kopenhagen-Krimi - für alle, die kriminalistisch erzählte Geschichten mögen

Das Nest
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Das Nest ist der vierte Fall von "Jeppe"sen Korner und Anette Werner. Sie können sich gut abschätzen und auf die Qualitäten des jeweils anderen vertrauen, auch wenn es privat mal Auf und Ab geht und sie ...

Das Nest ist der vierte Fall von "Jeppe"sen Korner und Anette Werner. Sie können sich gut abschätzen und auf die Qualitäten des jeweils anderen vertrauen, auch wenn es privat mal Auf und Ab geht und sie lediglich beruflich miteinander zu tun haben.









Der aktuelle Fall nimmt sie ganz schön in Beschlag. Der 15jährige Schüler Oscar Dreyer-Hoff ist verschwunden. Aus gut behüteten und gutsituierten familiären Verhältnissen stammt er. Sind ihm die Familienbande gar zu eng? Könnte Oscar abgehauen sein? Oder liegt eine Straftat vor? Als ein junger Mann tot in der Müllverbrennungsanlage aufgefunden wird, kommt Bewegung in das junge Team.

Bei den Ermittlungen stoßen Anette und Jeppe auf einige Ungereimtheiten. Ungewöhnlich ist auch das Familienleben des verschwundenen Jungen. Viele Möglichkeiten, Oscar lebend zu finden, gibt es fast nicht mehr. Und seine eigene Familie ist bei den laufenden Ermittlungen wenig hilfreich.



"Er kommt aus einer angesehenen Familie. Und solch eine Geschichte ist ja üble Nachrede." - Seite 215



Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Katrine Engberg erzählt sehr bildhaft. Zunächst wird die Begebenheit eher skizziert, dann mit Schattierungen versehen und schlussendlich farblich gestaltet. So werde ich als Leser Stück für Stück in den Verlauf der Geschichte gebracht und erlebe sie hautnah mit.



"Vielleicht war sie zu alt, um ihre schlechten Angewohnheiten aufzugeben. Wenn Gott gewollt hätte, dass der Mensch nicht trinkt, hätte er das Leben angenehmer gestaltet, dachte Esther und setzte sich an ihren Schreibtisch." - Seite 387


Esther de Laurenti ist eine sehr kluge und aufgeweckte Frau. In der Vergangenheit stand sie Jeppe schon öfter zur Seite. Ein liebenswerter Charakter.

Die Charaktere an sich sind sehr komplex gestaltet. Sie zeigen sich, wie sie sind. Als Leser vermag ich ihnen aber auch nur vor die Stirn zu sehen. Und das, obwohl ich an ihren Empfindungen im jeweiligen Geschehen teilhaben darf. Und doch offenbaren sie nicht alles. Das macht die Entwicklung der Charaktere und den Verlauf der Geschichte so außerordentlich spannend.

Das Nest habe ich sehr gern gelesen und freue mich bereits heute auf ein Wiedersehen mit Jeppe und Anette.



Fazit
Dieser Kopenhagen-Krimi ist für alle, die kriminalistisch erzählte Geschichten mögen und Freude an Charakteren mit Ecken und Kanten haben.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Eine vergnügliche Reise in das mal mehr, mal weniger glamouröse Berlin von 1926

Die Damen vom Pariser Platz
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Mit Die Damen vom Pariser Platz entführt mich die Autorin Joan Weng ins Jahr 1926 nach Berlin. Schon der erste Satz, die erste Frage, sind eine reine Liebeserklärung und machen Lust auf die Geschichte. ...

Mit Die Damen vom Pariser Platz entführt mich die Autorin Joan Weng ins Jahr 1926 nach Berlin. Schon der erste Satz, die erste Frage, sind eine reine Liebeserklärung und machen Lust auf die Geschichte. Ein großartiges Kompliment - zwar nicht an mich persönlich gerichtet, aber beim Lesen fühlt es sich genau so an.



"Sie sehen bezaubernd aus! Wann sehen wir uns wieder?" - Seite 9





Eine Antwort auf die Frage habe ich gleich parat: immer. Denn, wann immer ich ein Buch, eine Geschichte von Joan Weng lese, fühlt es sich an wie die Umarmung einer lieben Freundin. Der Schreibstil ist so warmherzig, so fröhlich und lebensbejahend, wie die Autorin selbst. Woher ich das weiß? - Ich bin ihr bereits begegnet.



Gerade weil der Schreibstil so warmherzig und fröhlich ist, vermute ich nie, dass die Charaktere auch weniger warmherzige Wesenszüge haben können. Da werde ich so manches Mal überrascht und vorgeführt.

Die Protagonistin in diesem historischen Roman ist Gretchen Keun. Dank ihrer Jugendfreundin Henni hat sie einen Job als Tippfräulein in Berlin in Aussicht gestellt bekommen. Mit einem bangen Gefühl und zu großen Schuhen ist Gretchen auf dem Weg aus der Provinz in die ihr noch unbekannte Großstadt. Einen Arbeitsvertrag hat Gretchen allerdings noch nicht und so steht sie zunächst mit einem mulmigen Gefühl im Magen vor verschlossener Tür.



"Immerhin war das hier Berlin. Hier galt Wahnsinn als modern, oder zumindest als liebenswürdiger Charakterzug." - Seite 43



Gretchen ist mir gleich ans Herz gewachsen. Auf der einen Seite ist sie so mutig und setzt sich der Gefahr, dem Neuen aus. Auf der anderen Seite ist sie zurückhaltend und klug und hört auf die Zwischentöne bei ihren Mitmenschen. Diese Empathie lässt sie dann auch mal ihre Angst vergessen.

So passt die quirlige junge Frau bereits nach kürzester Zeit perfekt ins Berliner Leben und ich tauche mit ihr in das trubelige Geschehen ein.



Die weiteren Charaktere haben ebensoviel Tiefe und verfügen über so manch besondere Eigenschaft und Denkweise. Es bereitet mir unendlich viel Freude mich mit ihnen im Künstlermilieu zu bewegen. Hennis Verlobter Frédéric George ist einer der Künstler, der lieber hungrig schlafen geht, als sich zu verbiegen. So aus der Ferne ist das toll mitzuerleben. Henni hat da eine ganz eigene Meinung zu.

Bei den verschiedenen Charakteren ist immer etwas los. Doch manchmal sitze ich auch nur mit ihnen am Tisch und lausche ihren Gesprächen bei einem Stück Erdbeerkuchen. Die Vorstellung ist verlockend und die Gespräche immer spannend. Hochkonzentriert war ich vor allem, wenn die Gespräche ins berlinerisch wechselten, was durchaus mal vorgekommen ist.

Gern habe ich mich in das Jahr 1926 nach Berlin entführen lassen. Und zum Schluss musste ich Schmunzeln, als ich am Ende des Buches das Glossar entdeckte. Joan Weng benennt in Die Damen vom Pariser Platz die Dinge aus der Zeit bei ihrem zeitgemäßen Namen.



"Und wie elegant die Freundin war, ganz in Gehwolf und Seidenrock, auf den ersten Blick hatte Gretchen sie gar nicht erkannt."- Seite 28



Fazit
Wer Freude an historischen Romanen hat und sich ins Berlin von 1926 entführen lassen möchte, ist mit Die Damen vom Pariser Platz bestens beraten. Der Roman unterhält ohne zu belehren und wartet mit dem mal mehr, mal weniger glamourösen Leben aus dieser Zeit auf.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein Thriller für alle Fans der psychologischen Spielchen von Hannibal Lecter

Blutroter Schatten
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Thomas Rohde, Strafverteidiger, beherrscht, intelligent, liebevoller Familienvater, kontrollierter Serienmörder. Eskaliert schon mal vor lauter Wut während seiner Straftaten.

Seit Jahren sitzt er hinter ...

Thomas Rohde, Strafverteidiger, beherrscht, intelligent, liebevoller Familienvater, kontrollierter Serienmörder. Eskaliert schon mal vor lauter Wut während seiner Straftaten.

Seit Jahren sitzt er hinter Schloss und Riegel, isoliert im Hochsicherheitstrakt. Dennoch gibt es neue Opfer. Opfer, bestialisch ermordet und mit einer Karte am Fundort, auf der steht: "Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde". - Doch dieser hat den Platz in seiner Zelle bestimmt nicht verlassen.





Was kann er über die Morde, über den Täter wissen? Die Polizei steht vor einem Rätsel und erhofft sich von Thomas Rohde Informationen. Thomas Rohde jedoch hat Zeit. Einzig mit seiner Tochter Sam wäre er bereit zu sprechen. Und wenn man den laufenden Ermittlungen nach dem Muster von Thomas Rohde folgt, steht auch Sam auf der Liste der nächsten Opfer.



Samantha Davis ist 10 Jahre nach der Verhaftung ihres Vaters immer noch traumatisiert. Ihr Vater hatte sich stets liebevoll um sie gekümmert. Mit der Tatsache, dass er ein Serienmörder ist, fühlt sie sich immer noch konfrontiert. Diese Zerissenheit - das Eine, was sie für ihn empfunden hat und empfinden möchte - und das Andere, was sie empfinden sollte aber nicht will -, diesen Kampf nehme ich ihr ab. In ihrem Handeln ist sie authentisch und die Entwicklung, die sie während des Verlaufs erlebt, ist immens und nachvollziehbar.

Die weiteren Charaktere im Freundes- und Bekanntenkreis, die Akteure der ermittelnden Beamten und die sonstigen Charaktere sind greifbar und im Rahmen ihrer Aktionen im Geschehen sichtbar. Mir gefällt besonders die Herangehensweise des Ermittlerteams Nadine Herfurth und Frank Krüger. Ein bisschen Privatleben, nichts aufregendes. Keine Superkräfte. Das gefällt mir.

Patricia Walter überlässt in ihrem Thriller nichts dem Zufall. Alles ist klug vorbereitet. Eine große Überraschung gibt es für mich am Ende nicht, alles ist nachvollziehbar und schlüssig. Dennoch ist die Geschichte sehr spannend und ich staune, wie flüssig die Auflösung des Geschehens vorangeht. Alles greift ineinander über und ist in sich stimmig.

Faszinierend fand ich die zuweilen sehr liebevolle Ausdrucksweise. Die Hingabe ist nahezu spürbar.



"In den letzten Monaten hatte er Leonie noch öfter gemalt - mal mit einem Kissen über dem Gesicht, mal, wie er sie erwürgte, bevorzugt jedoch mit einem Messer in Brust, Rücken oder Hals -, und die "Galerie der Träume", wie er sie nannte, war auf einen beträchtlichen Umfang angewachsen." - Seite 84



An dieser Stelle wünschte ich mir, die Werke tatsächlich sehen zu können.



Fazit
Ein Thriller für alle Fans der psychologischen Spielchen von Hannibal Lecter. Mit Blutroter Schatten fühlte ich mich sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Eine bildhaft erzählte fiktive Geschichte mit realen Nebencharakteren in Zeiten der Reformpädagogik

Die Alster-Schule - Zeit des Wandels
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Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist der erste Band der Dilogie um die Reform der Pädagogik und spielt in Hamburg. Julia Kröhn verwebt in ihrer Dilogie die wahre Geschichte mit einer fiktiven Erzählung. ...

Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist der erste Band der Dilogie um die Reform der Pädagogik und spielt in Hamburg. Julia Kröhn verwebt in ihrer Dilogie die wahre Geschichte mit einer fiktiven Erzählung. Die Alster-Schule - Zeit des Wandels spielt in der Zeit um 1930 bis 1938. Besonders spannend für mich sind die realen Nebenfiguren der Geschichte, die den geschichtlichen Hintergrund noch einmal klar hervorheben.







Wir können uns auf Begegnungen mit Felix Jud und Erna Stahl freuen. Und darauf, einen kleinen geschichtlichen Einblick über diese realen Personen zu erhaschen.

Die Protagonistin ist ein fiktiver Charakter. Es handelt sich um die ehrgeizige Felicitas Marquardt. Felicitas kann es kaum erwarten ihre neue Stelle als Lehrerin an einer Hamburger Schule anzutreten und mit jugendlichem Elan neuen Schwung in die Klassenzimmer zu bringen. Keine Strafen, kein Rohrstock sondern Freude beim und am Lernen mit fächerübergreifenden Themen - das ist ihr Plan. Doch nicht alle Lehrer sind derart engagiert und heißen die Reformpädagogik gut.

Politik spielt in dem Buch eine große Rolle - zur Zeit des Nationalsozialismus bleibt das unumgänglich. Unter Einsatz der Hitlerjugend war an einen normalen Schulalltag schon bald nicht mehr zu denken. Die Reformpädagogik war schnell überholt. Zusätzlich wurde der Unterrichtsinhalt vorgegeben und kontrolliert. Somit fanden die ehrgeizigen Pläne von Felicitas ein jähes Ende.



"Die nationale Revolution gibt der deutschen Schule und ihrer Erziehungsaufgabe ein neues Gesetz: Die deutsche Schule hat den politischen Menschen zu bilden, der in allem Denken und Handeln dienend und opfernd in seinem Volk wurzelt." - Seite 249



Mit klugem Humor erzählt Julia Kröhn die Geschichte der Reformpädagogik und die Schwierigkeiten der Umsetzung durch den Rückschritt der geschichtlichen, politischen Ereignisse. Dabei wird sie durch die realen Gegner des Nationalsozialismus unterstützt, die sich - trotz großer Gefahren - nicht haben verbiegen lassen.



"Als im April alle Buchhändler den Befehl bekamen, am Führergeburtstag ein Bild ins Fenster zu stellen, habe ich einen Reisebericht über die Südseeinseln gewählt. Die Vorderseite des Buches zeigt eine dunkelhäutige Frau mit Blumen im Haar, tiefem Ausschnitt und weitem Rock, sie sitzt auf einer schief gewachsenen Palme, und der Titel lautet: Heitere Tage mit braunen Menschen." - Seite 265



Der lebendige, bildhafte Erzählstil gefällt mir sehr. Die gut recherchierten politischen Hintergründe runden die Geschichte zu einer spannenden Erzählung ab. Die Charaktere sind vielschichtig und bleiben in ihrem Handeln stets authentisch. Sie durchlaufen ihre Entwicklung und zeigen - je nach Wesenszug - die Gesinnung und den Werdelauf dorthin.

Das eigene Interesse an der politischen Geschichte - insbesondere unseres Bildungswegs - sorgt dafür, dass ich das Buch zu jedem Zeitpunkt spannend finde. Die Charaktere werden mit ihren Gefühlen und ihren Gedanken zwischen den Seiten zum Leben erweckt und ich fiebere mit, wenn es um entscheidende Momente geht. Die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehungen zu Freunden, Kollegen und der Familie verfolge ich mit wachsendem Interesse und wachem Auge. Und am Ende des Buches bin ich froh, dass es einen zweiten Band geben wird.



Fazit
Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist für alle, die interessiert an der Pädagogikreform und den Anfangsschwierigkeiten aufgrund politischer Hintergründe sind. Eine bildhaft erzählte fiktive Geschichte mit realen Nebencharakteren und wahren Geschehnissen.

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