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Veröffentlicht am 27.09.2019

Agatha Christie wird bunt... Willkommen an der Ellingham Academy!

Ellingham Academy 1 - Was geschah mit Alice?
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Worum geht es in Ellingham Academy?

Die Ellingham Academy öffnet ihre Türen!
Diese Schule ist außergewöhnlich. Sie liegt versteckt in den Bergen von Vermont. Nur die begabtesten Schüler des Landes, erhalten ...

Worum geht es in Ellingham Academy?

Die Ellingham Academy öffnet ihre Türen!
Diese Schule ist außergewöhnlich. Sie liegt versteckt in den Bergen von Vermont. Nur die begabtesten Schüler des Landes, erhalten die Möglichkeit an dieser Privatschule zu lernen. Sie ist nicht für jedermann zugänglich…. Ein ganz besonderer Ort.

Unter den Schülern befinden sich Bestsellerautoren, YouTube Stars, Künstler, Erfinder und eine Detektivin.

Doch die Kulisse der Ellingham Academy trügt. Dieses malerische Internat birgt ein großes Geheimnis. Vor mehr als 80 Jahren wurden die Frau und Tochter des Schulgründers entführt. Die Frau wurde gefunden, doch von Alice der Tochter fehlt bis heute jede Spur.

Dieses mysteriöse Verschwinden, die Lösegeldforderungen, die Festnahme eines Verdächtigen fesseln seit Jahren Hobby-Detektive und jeder Einzelne davon will den Fall lösen.

Stevie Bell ist eine davon. Sie ist fasziniert von der Geschichte und kennt jedes noch so kleine Detail zu dem Fall. Keine Information ist vor ihr sicher. Genau das ist der Grund warum sie an der Ellingham Academy angenommen wurde. Ihre Aufgabe ist es, neben der Schule den Fall der Ellingham Affäre zu lösen.

Kaum im Internat angekommen, erhält sie eine mysteriöse Botschaft, die einen Mord ankündigt. Stevie hält dies für einen schlechten Scherz. Doch als ein Schüler kurz darauf Tod aufgefunden wird, ist Stevie gänzlich überzeugt, dass es zwischen diesem Fall und dem Verbrechen aus der Vergangenheit einen Zusammenhang gibt.

Stevie schwört auf Sherlock Holms und Agatha Christie. Doch nicht nur darauf, denn sie ist sich sicher, das Rätsel rund um die Ellingham- Affäre kann nur einer lösen und das ist sie. Endlich kann sie am Schauplatz der legendären Entführung ermitteln.

Wird Stevie den Fall lösen oder bringt sie sich selbst damit in Gefahr?


Wie hat mir Ellingham Academy gefallen?

Man legt das Buch am Ende zur Seite, schüttelt den Kopf und stellt fest… es sind so viele Fragen offen, so viele lose Enden, dass es eigentlich mehr Fragen am Ende aufwirft, als zu beantworten. Dies schreit schon nach der Fortsetzung!


Die Protagonisten:
Stevie Bell:
Sie ist eine aufgeweckte junge Frau, die eine sehr hohe Auffassungsgabe hat, ein wahnsinniges Geschick im Beobachten und sehr gut kombinieren kann. Alleine deswegen hat sie ihr Herz an die Aufklärung von Verbrechen verloren und will später auch dies als Berufslaufbahn einschlagen. Sie kann sich nichts Besseres vorstellen, als Täter zu jagen und Fälle zu lösen. Ganz zum Missfallen ihrer Eltern. Für Stevie erfüllt sich ein Traum. An der Ellingham Academy wird sie bestens auf alles vorbereitet und kann zudem den Fall von früher lösen. Das ist ihr gestecktes Ziel, für die Zeit in dem Internat. In ihrer alten Schule wurde sie aufgrund ihrer Vorleiben für Detektivgeschichten nicht erst genommen und belächelt. Endlich hat sie das Gefühl angekommen zu sein. Den an dieser Schule werden ihre Interessen gefördert und das Beste von ihr zu Tage gebracht. Stevie ist ein Mädchen, mit dem man Pferde stehlen möchte, sie ist lieb, hat das Herz am rechten Fleck, würde über Leichen gehen und hat endlich Freunde gefunden. Sie fühlt sich nicht mehr komplett einsam, alleine und sonderbar.

Janelle:
Sie konnte schon als kleines Mädchen Geräte reparieren, ist absolut künstlerisch begabt und bastelt an Maschinen herum. Sie ist stets bunt gekleidet, trägt ihre bunte, schillernde Welt nach außen und mag ganz besonders gerne Mädchen. Janelle ist eine herzliche Person, eine der es wichtig ist, dass alle miteinander befreundet sind und sie will auf gar keinen Fall Stevie vernachlässigen, als sie sich verliebt. Eine Freundin, wie sie im Buche steht.

Nate:
Er ist ein ruhiger Vertreter, eher in sich gekehrt und immer nervös. Er zweifelt an sich selber, hat das Gefühl an seinen früheren Erfolg nicht anknüpfen zu können und steht stets unter dem Eigendruck alles perfekt zu machen. Er hat mit gerade einmal 14 Jahren seinen ersten Roman einen Fantasy Epos geschrieben.


Wir begegnen vielen weiteren tollen Charakteren, die ich gar nicht in der gesamten Breite aufführen will, da man bei manchen zu viel verraten könnte. Aber so viel sei vorne weggenommen, dieses Buch spielt in zwei Zeiten. Der jetzigen und der früheren in der wir die Familie Ellingham kennenlernen und die Schülerin Dottie, die tot aufgefunden wurde. Stehen die beiden Verbrechen von Alice Verschwinden und Dotties Tod in einem Zusammenhang? Genau das will Stevie herausfinden und den wahren Täter entlarven. Doch als in der Gegenwart ein Mord passiert, scheinen die Fälle plötzlich ineinander zu verfließen.


Der Schreibstil:
Was mir an diesem Buch besonders aufgefallen ist, ist das manche Szenen aus der Sicht von Stevie erzählt werden, in denen wir ganz viel von ihr, ihrem inneren und ihren Gefühlen erfahren. Dann wiederrum gibt es Szenen, die aus der Sicht eines Erzählers stammen. Einer der das Ganze aus der Vogelperspektive beobachtet und es wiedergibt.

Zudem wird diese Form noch ergänzt um Kapitel die im Jahr 1936 spielen. Wir erfahren als Leser, was damals wirklich passiert ist. Was mit Dottie war, die ihrem Mörder ins Gesicht gesehen hat, bevor sie ermordet wurde. Oder Albert Ellingham der mit der Entführung seiner Frau und Tochter konfrontiert wird.

Ergänzt wird all dies noch mit Vernehmungsprotokollen und Zeitungsausschnitten, die immer wieder in die Geschichte einfließen. Die, die auch Stevie in der Gegenwart in ihrem persönlichen Archiv hat und immer wieder neu hervorholt um sie auf Indizien zu untersuchen, die ihr entgangen sein könnten.

Das Zusammenspiel dieser ganzen Handlungsstränge macht den Roman komplett, spannend und faszinierend zu gleich.

Der Schreibstil von Maureen Johnson ist flüssig, leicht lesbar, nicht verschachtelt und einfach wunderbar gradlinig, dass man dieses Buch leichtfüßig lesen kann. Sie nutzt gut dosiert Adjektive um mit diesen die Schule zum Leben zu erwecken.

Das Buch endet, wie bereits oben erwähnt mit vielen offenen Fragen und sogar zwei Cliffhangern. Es könnte nicht schlimmer sein…


Das Setting:
Stellen wir uns einen Roman von Agatha Christie vor. Ein Film, der von schwarz-weiß zu Farbe wechselt, das Setting immer wieder in unterschiedliche Farbnuancen taucht und das Ganze mit einer leicht nostalgischen Note versieht. Dann seit ihr mitten drin an der Ellingham Academy.

Maureen Johnson hat eine Kulisse erschaffen, die nicht besser passen könnte. Sie hat sich einiges einfallen lassen und wunderbar in ihrem Buch integriert. In meinen Augen ist das Setting sehr stimmig und lässt für mich keine weiteren Fragen mehr offen.

Das Internat liegt abgeschieden von jeder Zivilisation in den Bergen. Es nur schwer erreichbar und zugänglich. Mehrere Häuser, eine parkähnliche Anlage, ein ausgetrockneter See, geheime Tunnel und Geheimgänge, viele Statuen verteilt im ganzen Park machen die Szene für einen Kriminalfall komplett.

Um sich das Ganze besser vorstellen zu können, befindet sich am Buchanfang eine Karte, auf der das komplette Gebiet der Ellingham Academy verzeichnet ist. So kann man als Leser die einzelnen Wege besser nachempfinden.

Als I-Tüpfelchen obendrauf, gibt es noch den Wetterwechsel von Sommer zu Herbst, der die ganzen Szenarien abrundet und das Ganz zu einer gruselig schaurigen Maskerade werden lässt.

Meine Meinung:

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Mix aus Detektivgeschichte, Mystery, Spannung und einem Klecks Humor.
Es hat wahnsinnig Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, vor allem wenn Stevie immer wieder neue Puzzleteilchen findet, sie versucht an den richtigen Platz zu setzen um das Verbrechen zu lösen. Doch da noch ein Verbrechen in der Gegenwart hinzugekommen ist, muss sie entscheiden, wohin gehört das Puzzlestück. Ins Jetzt oder in die Vergangenheit. So oft habe ich danebengelegen, so oft habe ich den Kopf geschüttelt und gesagt, darauf wäre ich nicht gekommen. Ein Fall, der nicht einfach zu lösen ist und immer wieder neue Fragen aufwirft.

Das Ganze wird gepaart mit ein paar kleinen Liebeleien, die allerdings nicht im Vordergrund stehen, sondern das Teenie leben in einem Internat abrunden. Allerdings, wer der Auserwählte ist, lasse ich mal offen. So viel sei gesagt, am Anfang ist er sehr unscheinbar, hat viele Geheimnisse, taucht in keinen sozialen Medien auf und scheint einfach virtuell nicht zu existieren. Dieses Rätsel allerdings wird am Ende gelöst. Dies ist aber das Einzige.

Was dieses Buch besonders macht, ist das Zusammenspiel aus Vergangenheit und Gegenwart. Den in beiden Zeiten stellt man sich unweigerlich die Frage, wem kann man Vertrauen, wer spielt ein falsches Spiel und wer ist ehrlich?

Doch dieses Buch kann mehr als nur eine Detektivgeschichte wiedergeben. Es zeigt auch auf, welche Ängste in einem schlummern können, wenn man unter Druck steht, wenn man das Gefühl hat an frühere Erfolge nicht anknüpfen zu können. Wenn daraus Blocken werden und der Druck kein bisschen abnimmt. Wie sich Kreativität ausdrücken kann, in all ihren Facetten. Was die Prägung der Eltern bedeutet. Wie sich das Leben wandelt. Was wenn man plötzlich berühmt ist. Ein bekannter YouTube Star, alle Welt hinter einem her ist und man diesem Druck nicht gewachsen ist?

Ein Buch, welches Probleme aufzeigt, von hochbegabten Kindern, die mit ihrem Talent, mit dem was sie können auf der einen Seite faszinierend sind und auf der anderen Seite auch Probleme haben. Probleme, die man vielleicht gar nicht wirklich mitbekommt. Diese Gefühlsachterbahn transportiert Maureen Johnson großartig in ihrer Story. Dadurch wird sie noch lebendiger, authentischer und verleiht den einzelnen Protagonisten eine menschliche Nuance.

Detektivgeschichten waren gestern, Ellingham Academy ist heute.




Meine Bewertung: 5 Sterne

Eine neue Art der Detektivgeschichte erwartet den Leser. Tolle Protagonisten, die zusammen in einem Internat leben und unterschiedlicher nicht sein könnten.
Ein Mord in der Gegenwart scheint gelöst, doch was ist mit der Ellingham Affäre aus der Vergangenheit? Diese beiden Fälle scheinen etwas gemeinsam zu haben, aber was? Dies muss Stevie Bell herausfinden, denn sie ist die Agatha Christie der Neuzeit, sie liebt mysteriöse Fälle und ist ein wahrer Profi.



Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 20.09.2019

EIne beängstigende Welt, ein grandioser Auftakt

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Wie hat mir Ophelia Scale gefallen?
Die Protagonisten:
Ophelia Scale:
Sie ist eine sehr sympathische, mutige junge Frau. Eine die ihre Ziele verfolgt und sich selten von etwas unterkriegen lässt. Ophelia ...

Wie hat mir Ophelia Scale gefallen?
Die Protagonisten:
Ophelia Scale:
Sie ist eine sehr sympathische, mutige junge Frau. Eine die ihre Ziele verfolgt und sich selten von etwas unterkriegen lässt. Ophelia kämpft dafür, dass die Technologie wieder zum Leben erweckt werden kann. Oftmals ist sie ein wahrer Hitzkopf, agiert im Affekt und hat tritt für ihre Ansichten ein. Ihre Zukunft, die sie hätte haben können war großartig, doch die Abkehr hat dies zu Nichte gemacht. Daher will Ophelia dies nicht einfach hinnehmen, sondern dafür kämpfen, dass die Abkehr rückgängig gemacht wird und sie ihre Träume doch noch realisieren kann. Doch durch die Begegnung von manch anderen Protagonisten verändern sich ihre Ansichten und Handlungen. Plötzlich kommt sie ins Wanken, ist nicht mehr fest wie ein Berg, sondern bröckelt. Im Verlauf des Buches wird dies sehr klar. Für mich eine wahre Heldin und eine absolut tolle Protagonistin, die dieses Buch zum Leben erweckt. Nicht zu vergessen ist das Geheimnis, welches Ophelia mit sich herumträgt. Dies wird im Verlauf des Buches geklärt und führt dazu, dass man als Leser nun einiges besser verstehen kann. Eine tolle Protagonistin eine mit Ecken und Kanten, die sie gerade deswegen extrem sympathisch machen.

Lucien:
Er ist liebenswert und sein Humor sorgt dafür, dass sich zarte Bande zu Ophelia knüpfen. Die beiden zollen sich gegenseitigen Respekt für das was sie tun und leisten, um den König zu schützen. Doch als sich herausstellt, dass er der Bruder von König Leopold ist, wird es schwierig. Wobei Lucien dies als Bagatelle abtut, doch für Ophelia wird es eine Gradwanderung. Eine zwischen Liebe und ihrem Auftrag.

Und mehr kann ich nicht verraten, den sonst würde ich spoilern. Eines sei noch gesagt, diese zarte Liebe wird hart auf die Probe gestellt und endet mit einem Cliffhanger.

Auch die anderen Protagonisten, die uns auf dem Wege begegnen sind unwahrscheinlich gut erschaffen worden und in ihren zugewiesenen Rollen sehr authentisch. Die bösen, werden als Böse skizziert und machen ihrem Namen alle Ehre. Die vermeintlich guten, erobern im Sturm die Herzen der Leser. Doch was macht es mit einem, wenn man plötzlich das Gefühl hat, dass jemand die Seiten wechselt? Spannend! Denn selbst ich bin da leicht ins Wanken gekommen und wusste nicht recht, ob diese Person nicht doch gut ist und nur das Beste für alle will, oder ob dies eine Fassade ist. Dies ist ein Punkt der ein wenig offen bleibt… hier hoffe ich auf Band 2.

Der Schreibstil:
Lena Kiefer, hat einen wunderbaren Stil. Er lässt sich sehr flüssig und leicht lesen. Er ist gradlinig, hat keine verschachtelten Sätze, sondern lädt dazu ein, direkt einzutauchen und mittendrin zu sein.
Das Buch ist aus der ICH- Perspektive von Ophelia geschrieben. Dadurch erfahren wir relativ viel von ihr. Tauchen in ihre Gedanken und Gefühle ein. Sehen alles mit ihren Augen und sind beim Geschehen immer mitten drin. Man freut sich mit ihr und leidet gleichzeitig.
Lena Kiefer erschafft eine ganz neue Welt. Ihr ist es komplett gelungen eine Zukunft zu skizieren, ohne Technik. Eine Welt, mit einer Grundversorgung mit Nahrung, Kleidung, Medizin und Wohnraum, aber keiner Technologie. Es kann nicht digital kommuniziert werden und es gibt keine virtuelle Welt. Altes, läuft völlig autark von jedweder Technik. Der Umgang mit der Natur wird gestärkt, dort werden auch neue Arbeitsplätz erschaffen und die Stärkung der eigenen Werte wird fokussiert. Doch all dies hat auch eine Kehrseite. Ein Verstoß dagegen wird mit harten Strafen geahndet. Daher wird der Widerstand zum Leben erweckt um gegen dieses System zu rebellieren. Eine Welt, sehr schlüssig, ohne viele Fragen und sehr real.
Es ist spannend geschrieben. Wobei die Spannung im Verlauf des Buches zunimmt. Man fiebert mit Ophelia mit, wenn sie Einsätze absolviert, wenn sie kämpft und wenn sie einfach nur verliebt ist. Man wird während des Lesens zu Ophelia und sie zu einem Teil von einem selbst. Ein Buch, welches mit einem Cliffhanger endet und die Spannung oben hält. Es endet an einer Stelle, die für einen Leser wirklich hart ist… den das Erste was einem in den Sinn kommt ist WHAT??? Ist nicht ihr Ernst!


Der Inhalt:
Ein Buch welches mich von Anfang an mitgerissen hat.
Eine Story, die einen mitreißt und nicht mehr loslässt, gepaart mit einem tollen Schreibstil und einer grandios erschaffenen Dystopie Kulisse. Was will man als Leser mehr?
Protagonisten die einen wirklich begeistern und das Buch zu etwas lesenswertem machen.
Gerade weil es um eine Dystopie geht, ist es besonders wichtig, die neue Welt, mit ihren neuen Worten, Ideen und Fiktionen so zu kreieren, dass der Leser sie ohne viele Hinkelsteine erfahren und begreifen kann. Dies ist absolut gelungen und eine tolle neue Welt wurde rund um Ophelia erschaffen.
Besonders gut gefällt mir, dass es sich bei dieser Trilogie um eine deutsche Autorin handelt, die uns in die Welt ohne Technologie entführt. Eine Welt, die nicht aus Amerika stammt, sondern aus dem eigenen Land.
Was mich aber ganz besonders fasziniert hat, es hat mich angeregt über mein eigenes Verhalten mit Technologie nachzudenken. Wie oft benutze ich was? Was ist überhaupt alles in meinem Haushalt technologisiert und was wäre, wenn dies plötzlich alles verboten wäre? Ein Gedanke, der mich nicht losgelassen hat und über den ich viel nachgedacht habe. Mein erstes Handy hatte ich mit 19. Davor gab es dies nicht. Wenn ich mir meine Kinder heute anschaue, ist dies alles völlig normal. Sie kennen es nicht anders. Wahrscheinlich gerade deswegen begeistert mich diese Geschichte so, weil sie ein stückweit meine Kindheit wiedergibt. Eine normale Welt, ohne viel virtual reality. Vielleicht kann ich deswegen vieles nachvollziehen, verstehe die Eltern von Ophelia sehr gut, kann aber auch den Widerstand verstehen, der dies alles nicht will. Ein Stück ist dies Kritik an unserer Gesellschaft, an dem was wir aus unserer Welt gemacht haben. Das wir nicht mehr wirklich auf unsere Natur achten und mit dieser im Einklang leben und dass das Miteinander geprägt von sozialen Medien ist.
Oftmals finde ich unsere Welt beängstigend. Den wo soll es noch hinführen?
Ein Buch, welches ganz viel Wahrheit transportiert und dennoch voller Fantasie und Ideenreichtum steckt.

Meine Bewertung: 5 Sterne
Eine Absolute Leseempfehlung! Eine sympathische, junge starke Protagonistin. Aktion, ein wenig Romantik und eine große Portion zum Nachdenken und eigenen Reflektieren. Ein tolles erstes Buch, für den Auftakt der Trilogie. Es macht uns nicht besser, aber es regt zum Nachdenken an und dies ist mehr wert als Veränderungen im Affekt. Es macht mich begeistert, abgeholt und es hat Lust auf den nächsten Band gemacht… mit so einem Cliffhanger!

Veröffentlicht am 06.09.2019

Eine grauenhaft schön erschaffene Welt

The Belles
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Das Cover alleine ist schuld daran, dass mir dieses Buch in die Hände gefallen ist. Ich bin einfach von dieser aufwendigen Gestaltung, der Haptik und Optik hin und weg. Das passiert mir doch eher selten. ...

Das Cover alleine ist schuld daran, dass mir dieses Buch in die Hände gefallen ist. Ich bin einfach von dieser aufwendigen Gestaltung, der Haptik und Optik hin und weg. Das passiert mir doch eher selten. Daher war es für mich eine umso größere Überraschung, dieses Buch zu lesen und in diesem einzutauchen.

Die Story:
Camelia ist eine Belle, von Natur aus wunderschön und ihr Weg ist ihr vorbestimmt. Sie tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter um dem Volk von Orléans zu dienen. Nicht alle Menschen sind so schön und elfengleich wie die Belles. Die Menschen werden grau geboren und als sogenannte Gris bezeichnet. An ihnen ist nichts schön. Sie sind Pfahl und unscheinbar. Eine Belle kann ihnen Schönheit verleihen. Den alles was ihnen fehlt, kann eine Belle hervorrufen. Wunderschöne Haare, eine tolle Hautfarbe, aussagekräftige Augen und natürlich auch einzigartige Merkmale.
Mit Schönheitsmarken werden die Belles bezahlt. Daher sind viele Behandlungen nur von Reichen buchbar, da sie für die meisten zu kostspielig sind.
Daher wird den Belles eine große Bedeutung für Orléans zugeschrieben. Die Beste Belle eines jeden Jahrgangs hat die Möglichkeit zur Favoritin ernannt zu werden und am Königshof zu arbeiten. Dies ist Camelias Traum und für diesen arbeitet sie besonders hart.
Sie gerät ins Visier der Königsfamilie, als Camelia merkt, dass ihre Fähigkeiten stärker sind als von den anderen Belles und das sie mit diesen noch ganz anderer Dinge erreichen kann. Wie es scheint, öffnen sich ganz neue Türen für sie. Doch Camelia muss sich entscheiden: Soll sie weiterhin an den Traditionen der Belles festhalten oder soll sie mit ihren Fähigkeiten die Welt verändern?

Die Protagonisten:

Die Hauptprotagonistin ist Camelia, auch wenn sie noch weitere Bellschwestern hat, die man im Verlauf des Buches kennenlernt, ist sie die Protagonistin die das Buch zum Leben erweckt.
Camelia wird gar nicht so genau beschrieben. Man bekommt als Leser eine ungefähre Vorstellung, tappt aber ein wenig im Dunkeln. Dennoch ist ihr Charakter wahnsinnig bunt. Wir bekommen viele Einblicke in das Innere von Camelia und ihrem denken. Im Verlauf des Buches verändert sie sich sehr und reift heran. Aus dem ursprünglichen Wunsch die Favoritin zu sein, wird mehr. Sie nimmt nicht alles hin, sondern hinterfragt vieles und macht sich Gedanken über die Konsequenzen. Etwas, was am Anfang undenkbar gewesen wäre. Eine Persönlichkeit, die dennoch Platz nach oben lässt und hoffentlich im nächsten Band weiter geformt wird.

Die anderen Protagonisten, machen das Buch komplett. Sie sind in ihrer ganz eigenen Art ausgearbeitet und fügen sich harmonisch zusammen. Sei es die schlafende Prinzessin oder die Königin, die exzentrisch herrische Zweitanwärterin auf den Thron oder aber der Leibwächter. Jeder einzelne von Ihnen hat wunderbare Merkmale, schöne Namen und Charakterzüge an sich, die prägen.

Der Schreibstil:
In meinem ganzen Leben habe ich noch kein Buch gelesen, welches eine so wunderschöne blumige, bildgewaltige umschreibende Form hat. Ich liebe die Vergleiche der unterschiedlichen Farben, die Schöpfung von neuen Worten um Törtchen zu umschreiben, die Art und Weise, wie das Leben der Belles kreiert wird. Genauso schön wie die Belles sind, ist in diesem Buch die Benutzung von Adjektiven. Sie werden opulent eingesetzt um einfach Dinge berauschend groß zu Beschreiben.
Es lässt sich wunderbar lesen. Ist gradlinig, sehr schön verschnörkelt und umschreibend, entführt einen in die Welt der Belles und lässt einen nicht mehr los. Durch diese sehr umschreibende Art, ist es an manchen Stellen ein wenig langatmig. Das liegt nur an den Beschreibungen um dem Leser vor Augen zu führe wie das Leben in Orléans ist.
Das Buch ist sehr spannend. Gerade zum Ende hin, konnte ich es kaum aus der Hand legen, weil da noch einmal das Spannungsbarometer weit nach oben geklettert ist. Es endet wie es enden muss, mit einem Cliffhanger. Einem, wo man als Leser direkt weiß, ich muss den nächsten Band lesen. Das Ende ist mehr als offen und man kann nur vermuten wohin die Reise gehen mag. Es bleiben viele Fragen unbeantwortet, ungeklärt und offen. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass es mich stört, denn meine Hoffnung ist, dass es genauso spannend weitergehen wird.
Die Welt der Belles ist voller Tüll, Glitter und Mädchenfarben. Eine Surreale Welt, die von Dhonielle Clayton so realistisch erschaffen wurde, dass man denken könnte, sie existiert wirklich. Eine Reise an diesen Ort ist atemberaubend. Die erschaffene Welt ist für mich komplett rund und komplett durchdacht. Hier bleibt wirklich keine Frage offen, denn die Autorin hat an wirklich alles gedacht. Jedes noch so kleine Detail ist ausgearbeitet und harmonisch in die Geschichte eingefügt.

Der Inhalt:
Wenn man das Ganze plüschige, das ganze schöne weg lässt und das Buch versucht nüchtern zu betrachten, wird man sehr schnell mit der Botschaft, die diesem Buch zugrunde liegt konfrontiert.
Das Schönheit nicht nur Schön macht, sondern auch Neid, Hass und Missgunst schürt. Das Schönheit als Waffe eingesetzt werden kann und das man dafür bereit ist Schmerz, Qual und den Tod in Kauf zu nehmen. Aber auch politisch dient Schönheit als Druckmittel.
Am Anfang des Buches wusste ich nicht genau wo die Reise hingeht, aber im Verlauf des Lesens hat es sich immer klarer abgezeichnet. Schönheit ist auch in unserer heutigen Zeit allgegenwärtig. Wir alle haben irgendwo ein Makel an uns, welches uns vielleicht nicht gefällt und welches wir ändern würden, wenn wir könnten oder dies sogar auch tun. Schönheit hat in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert. Wir schön und reich ist, wird bewundert. Er erhält die Aufmerksamkeit von Tausenden von Menschen und diese versuchen dem Ganzen nachzueifern. Macht ist ein Zeichen von Wohlstand und natürlich Schönheit. Man erkennt ganz klar die Kluft die zwischen Arm und Reich liegt und was Reiche tun, um ihre Machtposition zu festigen und auszubauen. Sie bedienen sich der Belles um anderen Schmerz zuzufügen und über Ihr Aussehen zu bestimmen.
Dhonielle Clayton übertreibt mit machen Schönheitsbehandlungen und der Vorstellung perfekt auszusehen. Damit setzt sie aber auch ein Zeichen, eines was uns zum Nachdenken anregen soll, denn in diesem Fall macht Schönheit oberflächlich, gewinnt an ansehen, stellt aber den Menschen dahinter völlig in den Hintergrund. Man sieht nur noch das Äußere, das Innere bleibt einem dabei völlig verborgen.
Die Geschichte ist komplett rund. Angefangen von der Idee, über die Message in der Geschichte bis hin zum fertigen Buch und dem Ende ist alles perfekt durchdacht und zieht sich wie ein roter Faden durch dieses. Selten habe ich ein Buch gelesen, welches so komplett stimmig in sich und in dem was es an Message transportieren möchte. Auch wenn das Buch ein paar Umwege genommen hat, die am Anfang nicht ganz klar waren, fügt sich am Ende alles wie ein Netz zusammen. Doch was am meisten prägt ist die ungeschorene Wahrheit, die die man liest, wenn es um die Schönheitsbehandlungen geht. Um die unerfüllten Wünsche der Patienten und dem was Belles im Stande sind zu tun. Dadurch prägen sich die unterschiedlichen Charaktere und zeigen ihr wahres Gesicht. Ein Buch mit Tiefgang!


Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch welches ich nur empfehlen kann. Von der Idee, über die Umsetzung bis hin zum fertigen Buch ist alles perfekt durchdacht und die Message, die diesem zu Grunde liegt ist allgegenwärtig. Ein Buch, welches zum einen den Tag versüßt aber auch gleichzeitig zum Nachdenken anregt und einen als Leser mitnimmt in die Welt der Schönheit. Doch diese hat zwei Seiten und dies gilt es nun zu finden, zu ergründen und für sich zu nutzen. Nicht nur für Fantasy Fans ein tolles Erlebnis, sondern für jeden, der ein wenig Lust hat auf Tüll, Tränen und Glitzer!

Veröffentlicht am 06.09.2019

Packend, fesselnd und verzwickt

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben? Dann können Sie aufhören, darüber nachzudenken. Es dauert eine Ewigkeit. *

Dies ist der einleitende Satz des Buches. Ein Satz, ...

Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben? Dann können Sie aufhören, darüber nachzudenken. Es dauert eine Ewigkeit. *

Dies ist der einleitende Satz des Buches. Ein Satz, der ein wenig preisgibt und bei dem man quasi als Leser schon weiß, irgendetwas ist passiert, aber was?!

Da dachte ich mir nur, wieso erfahre ich als Leser so etwas wichtiges schon am Anfang, ist damit nicht die ganze Spannung dahin?! Nein, ist sie nicht… dazu später mehr!

Die Protagonisten:
Erin:
Sie ist Dokumentarfilmerin. Ihr aktuelles Projekt ist ein Film über drei Sträflinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die demnächst aus dem Gefängnis entlassen werden. Jeder der drei wurde aus anderem Grund verurteilt. Erin begleitet diese nun in ihren letzten Tagen im Gefängnis, am Tag der Entlassung und danach. Sie will den Zuschauern die ungeschönte Wahrheit zeigen. Aus dieser Arbeit heraus, entwickeln sich die richtigen Kontakte, die sie zur richtigen Zeit benötigt. Zufall? Erin ist jung, hübsch, eine gesetzestreue Bürgerin, was sie auch immer wieder betont und vor allem ist sie ein wenig abhängig von Mark, ihrem Mann. Sie ist oftmals wie geblendet und toleriert fast alles was er macht. Dennoch ist Erin sehr sympathisch. Ihre Art wie sie mit Menschen umgeht, wie sie mit Menschen redet und ihnen gegenübertritt. Sie ist eine ruhige, nette Person, mit einem angenehmen Charakter. Allerdings konnte ich in mancher Situation ihr Vorgehen nicht ganz einordnen, ob sie naiv und dumm ist, oder abgebrüht und intelligent?! Diese Frage ist bis zuletzt offen geblieben….

Mark:
Er ist gutaussehend, sehr bodenständig wie Erin, arbeitet viel und hart um sich das Leben, welches sie leben leisten zu können. Mark lebt für seinen Job als Investmentbanker. Als er diesen kurz vor der Hochzeit verliert, fällt er in ein tiefes Loch. Die Zeit für Bänker ist hart und Jobs gibt es kaum noch. Hier zählt Kontakt und Vitamin B. Noch beunruhigt Mark dies nicht, aber je mehr Zeit verstreicht, desto nervöser wird er. Im Verlauf der Geschichte merkt man, dass er Geheimnisse hat, auch vor Erin.

Beide Protagonistin sind sympathisch, sind ein tolles Paar, eines was man sich anschauen würde, wenn man diesem begegnet. Sie beide verbindet das Tauchen, auch wenn Erin anscheint schlechte Erfahrungen gesammelt hat, ist Mark derjenige, der sie abholt und ihre Angst besiegt. Der beruhigend ist, stets die Kontrolle behält und niemals aus dem Affekt heraus handelt.



Der Schreibstil:
Der Schreibstil ist rasant. Er ist wunderbar lesbar, klar punktiert, immer auf den Punkt, ohne unnötige Ausschmückungen oder verschachtelte Sätze.
Der Spannungsbogen ist konstant und hoch, so dass man dieses Buch kaum aus der Hand legen kann und einfach weiterlesen muss.
Die Geschichte ist komplett aus der Sicht von Erin erzählt. Dadurch ist er sehr locker, unkompliziert und direkt. Ihre Gedankengänge kommen fast ungefiltert beim Leser an. Durch diesen Stil wird man gefesselt, da es diesem Buch ein ganz eigenes Flair verleiht.

Das Buch beginnt quasi jetzt, jetzt in dem Moment, wenn Erin das Grab aushebt. Doch wie es dazu gekommen ist, wird im nachfolgenden erzählt. Dadurch erleben wir als Leser einen Zeitsprung, einer der aber notwendig ist, um verstehen zu können, wie es zu dieser Situation kam. Angefangen beim Kennenlernen der beiden, über die Planung der Hochzeit, der Hochzeit selber, der Flitterwochen und natürlich dem Fund der Tasche. Es fließen Ereignisse aus der Vergangenheit mit ein, wodurch die Protagonisten greifbarer und transparenter wurden. Man lernt die Protagonisten noch ein wenig besser kennen.

Es gibt es paar Längen, wobei ich diese nicht dramatisch fand, da sie im Grund zum Entstehen der Geschichte beigetragen haben und diese rund machen. Manche Nebensächlichkeiten und Details waren in meinen Augen ein gut durchdachtes stilistisches Mittel um falsche Fährten und Verwirrungen zu lesen.

Jedes Kapitel ist mit einer eigenen Überschrift betitelt, wodurch man sich gedanklich auf den Inhalt ein wenig vorbereiten konnte und wusste wohin die Reise geht. Dies hat die Spannung zusätzlich angeheizt.



Der Inhalt:

Besonders fasziniert hat mich der Plan rund um die Tasche. Das erste überlegen, was nach dem Fund mit dieser passieren soll, dann doch das öffnen dieser, dann der Fund in der Tasche, dann das überlegen was mit diesem passieren soll und am Ende die Veränderung der Menschen, aufgrund des Fundes.

Eine Story, die sich darum dreht, plötzlichen Reichtum zu erlangen, Kriminelle Handlungen zu begehen um diesen behalten zu können und am Ende ein komplett anderer Mensch zu werden.
Es werden Pläne geschmiedet, Stolpersteine aus dem Weg geräumt, neue Pläne gemacht und irgendwann festgestellt, dass Pläne nicht so einfach funktionieren können, wie man glaubt.

Man wird nicht automatisch zum Profi, nur weil man versucht einen Diebstahl zu vertuschen, manchmal benötigt man Hilfe von echten Profis, denen man dann auch noch Dinge schuldig ist.
Wieso macht man all dies, weil die Gier einen überkommt! Weil die Gier einen komplett befällt und man nicht anders kann. Man gibt sich nicht mit einer Sache zufrieden, wenn man noch mehr haben kann.

Dies ist der Kern der Geschichte… Erin, die sich immer wieder selbst sagt, dass sie es für die Familie machen, für das Haus, dass sie nichts Unrechtes tun und stets alle Gesetzte achten. Doch im Hintergrund werden bereits die nächsten Pläne geschmiedet. Hinzu kommt Mark, mit seinen ganz eigenen Geheimnissen.

Am Ende werden ziemlich viele Geheimnisse gelüftet, allerdings nicht zu 100% in meinen Augen. Es schwingt im Nachhinein das Gefühl mit, dass mir etwas gefehlt hat. Das das Ende nicht ganz rund ist und ich gerne noch mehr Informationen gehabt hätte, vor allem zu Mark. Hier ist es mir zu schnell abgehandelt.

Natürlich war es ein wenig absehbar, allerdings finde ich die Zahnräder, die bei diesem Buch ineinandergreifen, hervorragend. Denn nicht nur die Story von Mark und Erin sind Bestandteil, sondern auch der Job von Erin und die drei Häftlinge die sie für ihren Dokumentarfilm interviewt. Eines kommt zum anderen und fügt sich als großes ganzes zusammen.

Ein Thriller, der mich gefesselt hat und der zeigt, was Menschen für Gier alles tun und wie sie selbst ihre eigene Psyche überlisten.



Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein gut durchdachter Thriller. Schnell, rasant, spannend und unterhaltsam. Ein Buch welches man lesen sollte, vor allem wenn nicht alles so ausschaut wie es ist und wenn plötzlich alles ganz anders kommt. Wenn die Gier zuschlägt und einen nicht mehr loslässt. Wenn man dafür bereit ist über Leichen zu gehen.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Ein spektakulärer Ausflug in die Hölle mit ungeahnten Folgen

Dämonennächte
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Der zweite Teil einer Trilogie hat es immer am schwersten. Er ist ein Bindestück zwischen dem vermeintlich spannenden Anfang und dem explosiven Ende. Hier ist es eine wahre Kunst, dem Leser etwas zu bieten ...

Der zweite Teil einer Trilogie hat es immer am schwersten. Er ist ein Bindestück zwischen dem vermeintlich spannenden Anfang und dem explosiven Ende. Hier ist es eine wahre Kunst, dem Leser etwas zu bieten und die Geschichte so zu drehen, dass das Buch mit einem Cliffhanger endet und auf den dritten Band vorbereitet.

Ich greife vorne weg, dies ist hier grandios umgesetzt. Mehr später…


Die Protagonisten:
Adriana:
Sie hat sich verändert. Sie ist innerhalb weniger Tage gereift und erwachsener geworden. Sie ist mutig, sie lässt sich weder durch Luzifer, noch seine Söhne die wir nun kennenlernen oder die Hölle aufhalten. Ihr Plan ist es, die Tore für immer zu verschließen und die Menschen vor den Dämonen zu retten. Adriana, kann immer noch nicht glauben, dass sie ein Engel ist. Was genau kann sie alles und welche Fähigkeiten wird sie entwickeln, steht noch in den Sternen. Denn sie kann weitaus mehr als Segnen. Eine Frau, mutig, stolz und voller Tatendrang, die ein Ziel verfolgt und für dieses ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt.

Rico:
Kämpft an Adrianas Seite, allerdings nicht in der Hölle, sondern auf Erden. Er hat das Herz am rechten Fleck und würde niemals Adrianas Informationen hinterfragen. Er vertraut ihr blind und passt die ganze Zeit auf Hund Tequila auf. Er kombiniert, ist clever, intelligent und ein absoluter Nerd. Auf diesem Gebiet macht ihm kaum ein anderer etwas vor. Recherche und Informationsweitergabe ist sein Leben!

Diese beiden Protagonisten dominieren das Buch.
Wir lernen zudem weitere Dämonen kennen, unter anderem auch die Söhne und Enkel von Luzifer. Wir begegnen auch Drym, Savannah und Cruz. Wobei ihre Rollen nicht wirklich tragend sind und sie kaum Änderungen durchmachen.

Als Protagonisten am Rande treffen wir noch auf Dakota und Eloy. Dakota die an einen Dämon gebunden und diesem hörig ist, sowie Eloy der Rico nicht von der Seite weicht und selber anfängt zu recherchieren wie man Dakota befreien und erlösen könnte. Denn er liebt sie wirklich!

Nicht zu vergessen natürlich Luzifer. Er ist der Herrscher der Hölle und hat mich ein wenig an die Serie bei Amazon „Lucifer“ erinnert. Strange, ich weiß! Er hat eine ganz eigene Art mit den Menschen zu sprechen, zu handeln und ist stets darauf aus einem Pakt zu schließen um eine neue Seele für seine Hölle zu gewinnen. Er sieht sich immer als Gewinner und ist sich sicher, dass auch Adriana zu ihm kommt um einen Pakt zu schließen, weil sie am Ende aus lauter Verzweiflung nicht weiterweiß.



Der Schreibstil:
Ich liebe den Stil von Nina.
Sie schafft es einfach mich mit ihrer Art zu Schreiben als Leser zu begeistern, mitzureißen und sorgt dafür, dass die Bücher direkt gelesen werden wollen.

Sie schreibt klar, gradlinig, gerade heraus, ausschmückend und erschafft Bilder im Kopf. Die Sätze sind einfach, simpel und wunderbar lesbar, da sie komplett auf verschachtelte Sätze verzichtet.

Das Buch wird immer aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wir treffen auf Adriana und Rico, dadurch erfahren wir sehr viel von ihren Gedanken, ihren Handlungen und natürlich ihrem Wesen. Man merkt was sie bewegt und was sie als Protagonist ausmacht. Außerdem sorgt dieses Stilmittel dafür, dass die Story aufgelockert wird.

Die Story ist spannend. Die Spannung wird nicht komplett gehalten, sondern verläuft wellenförmig, da wir immer wieder auf neue Ereignisse treffen, die dazu führen, dass die Spannung ansteigt, nach und nach abebbt und dann wieder an Fahrt aufnimmt. Man ist so in seinem Element, dass man einen Protagonisten völlig ausblendet und erschrickt, als dieser zur Hauptattraktion wird, die unvorbereitet kommt und leicht blutig endet. Man rechnet mit vielem, aber nicht damit…, dass es in der Hölle nicht nur heiß, gruselig und schaurig zugeht, sondern vor allem auch blutig und kampflustig.

Das Buch endet nicht nur mit einem Cliffhanger, sondern mit Zweien. Dadurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten und ganz neue Handlungsstränge für den finalen Band.

Für mich ist diese Story aus Band 2, rund und gut durchdacht. Man fragt sich ja ständig als Leser, fehlt mir etwas, ist etwas nicht abgehandelt, was ist offengeblieben und vor allem ist das was offen ist, Thema in Band 3? Natürlich gibt es offene Fragen, offene Handlungen und Situationen, aber im Großen und Ganzen bin ich als Leser sehr zufrieden, da ich nicht das Gefühl habe das mir am Ende etwas fehlt. Es ist rund, in der jetzigen Situation abgeschlossen und bietet noch genug Potenzial für ein spannendes Finale. Ein Ende, auch wenn es offen ist, gefällt mir.


Der Inhalt:
Man hat eine gewisse Erwartung, wenn man einen zweiten Band liest. Eine Erwartungshaltung, die nicht immer einfach ist und vor allem erst einmal erfüllt werden muss.
Wie geht es weiter, ist es dennoch spannend und vor allem bietet es noch genug Fantasie für das Finale?!
Wenn man dies betrachtet, bin ich mit allem sehr zufrieden.

Das Buch knüpft nahtlos an Band 1 an. Es gibt keine Rückblicke, die auch nicht nötig sind, da man als Leser sofort in die Story hineinfindet und nicht das Gefühl hat, über Stolpersteine gehen zu müssen. Dies liegt vor allem an den sympathischen Protagonisten, die einem das Lesen und den Einstieg komplett vereinfachen.

Für mich gab es in diesem Buch viele Wendungen, Wirrungen, überraschende Handlungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Band 1 hat ja schon Aufschluss darüber gegeben, dass Adriana wohl oder übel in die Hölle muss, um Luzifer und seinen Plan zu stoppen. Die Hölle bekommt in diesem Buch, ein Gesicht, eines was man sich wirklich gut vorstellen kann. Sie ist wunderbar mit Adjektiven umschrieben, bildlich dargestellt und man hat mitunter das Gefühl die Hitze auf der Haut zu spüren.

Die Dämonenangriffe und Handlungen von diesen, sind wie immer grausam dargestellt und nichts für zimperliche Gemüter, aber da muss man einfach durch, denn Dämonen haben keine rosarote zarte Seite. Und die Hölle ist auch kein Kinderspielplatz. Es wird klar, wer der Herrscher ist und wer das Sagen in dieser hat. Seine Strafen sind grausam, schmerzhaft und unmenschlich, aber er ist der Teufel.

Das Geheimnis um den Brief von Adrianas Mutter wird gelüftet.

Und natürlich geht es auch um die Engelsgestalt von Adriana. Welche Fähigkeiten sie hat und was sie wohl mit diesen machen kann, wird im Ansatz erwähnt, wobei hier noch viel Luft nach oben ist. Von daher wird wahrscheinlich die Reise im nächsten Band in diese Richtung gehen. Denn Adrianas Plan alle Engel und Halbdämonen zu finden ist noch nicht komplett ausgereift, aber alle werden benötigt um die Höllentore für immer zu schließen.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und was Rico und Adriana noch erleben werden. Denn die beiden Cliffhanger sind vielversprechend!

Liebend gerne würde ich mehr in die Tiefe gehen, aber dann würde ich SPOILERN, daher konnte ich manches nur ankratzen und manches gar nicht erwähnen, aber ich will die Spannung nicht verderben.



Meine Bewertung: 5 Sterne
Wer wollte nicht schon einmal in die Hölle und den Teufel persönlich besuchen? Hier ist die Gelegenheit. Ein tolles zweites Buch, eines was man einfach lesen muss. Vor allem dann, wenn man Spannung, skurriles, abgedrehtes und ungewöhnliches mag. Ein Tag in der Hölle mit Luzifer und seinen „Jungs“ sollte man nicht ausschlagen, vor allem dann nicht, wenn auch noch weitere leicht bekleidete Dämonen zugegen sind. Ein Waschechter MacKay, dem es an nichts fehlt. Abgedrehte Ideen, grandios erschaffene Kulissen, mehr als sympathische Protagonisten, eine bahnbrechende Story und natürlich pures Lesevergnügen. Lesen lesen lesen….