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Veröffentlicht am 14.11.2020

Mitreißende Familiengeschichte

Trümmermädchen
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Die Autorin, mit bürgerlichem Namen Lioba Werrelmann, ist Journalist, stammt aus einer Bäckersfamilie und wuchs zwischen Laden und Backstube auf. Ihre Mutter, die (ebenfalls Bäckerskind) die Nachkriegszeit ...

Die Autorin, mit bürgerlichem Namen Lioba Werrelmann, ist Journalist, stammt aus einer Bäckersfamilie und wuchs zwischen Laden und Backstube auf. Ihre Mutter, die (ebenfalls Bäckerskind) die Nachkriegszeit noch in lebendiger Erinnerung hat, weiß zu erzählen von Hungersnot und kalten Wintern und Schwarzmarkt und Hoffnungen nach Kriegsende mit Sehnsüchten und Träumen vom Glück.

Köln in der Zeit von 1941 bis 1948 – hier „spielt“ sich die Geschichte von Annas Traum vom Glück ab. Beim lesen fühlte ich mich heimelig am warmen Backofen und roch das köstliche frische Brot und die Familienidylle im Haus, wenn nicht …, ja wenn nicht der Krieg wäre, der dieses Idyll kaputt macht.
So laufe ich während der Fliegerangriffe um mein Leben und bange mit Anna um das tägliche Brot und erlebe Krimimäßig Schwarzmarkt und Hamsterkäufe und die Zerstörung der Bäckerei und die 1. Liebe zu dem polnischen Zwangsarbeiter, der wie ein rettender Engel das Geschehen um Anna bestimmt.

Dieses Buch liest sich leicht trotz der Kriegswirren und schweren Nachkriegszeit, in der sich die handelnden Personen bewegen.
Der Traum vom Wiederaufbau der Bäckerei, das Warten auf die Heimkehr des Geliebten, der Hunger, die Not, die klirrende Kälte, die Sehnsucht nach Liebe und Wärme durchdringen die Handlung des Buches und machen es lesenswert, weil es die Grundbedürfnisse jedes Menschen anspricht und mich auf eine Reise in eine besondere Familiengeschichte mitgenommen hat, die durch den Krieg so besonders geprägt ist.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Pferdezucht

Die Erben von Seydell - Das Gestüt
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Dieser historische Roman beginnt im Jahr 1947 in England und wir lernen die junge Witwe Elisabeth kennen, die gerade auf tragische Weise ihren Ehemann verloren hat und kurze Zeit später auch noch ihren ...

Dieser historische Roman beginnt im Jahr 1947 in England und wir lernen die junge Witwe Elisabeth kennen, die gerade auf tragische Weise ihren Ehemann verloren hat und kurze Zeit später auch noch ihren Onkel, der sie als Dreijährige nach dem Tod ihrer Eltern nach England geholt und aufgezogen hat. Dazu kommen noch hohe Schulden ihres Ehemannes, von denen sie erst nach dessen Tod erfährt. Auf dem Sterbebett des Onkels erfährt Elisabeth von einem Gestüt in der Lüneburger Heide, dass sie gemeinschaftlich mit einem Spanier erben soll. Das gibt ihr die Hoffnung, dass sie mit dem Erbe die Schulden ihres Ehemannes tilgen kann. Hier beginnt die zweite Zeitebene des Romans und es beginnt die Geschichte von 2 ungleichen Brüdern in Deutschland im Jahr 1889, die die gleiche Frau lieben.
Die Schriftstellerin bindet neben den Hauptfiguren auch etliche Nebenfiguren mit eigenen Geschichten in ihren Roman ein. Jedoch verliert man als Leser nie den Faden und wird immer neugieriger auf die Auflösung der vielen Geheimnisse. Auch die Beschreibungen des Gestüts in Deutschland und des Gestüts in Spanien und die Zucht von Pferden sind sehr gut ausgeführt und für mich als nicht Pferdeliebhaberin interessant und verständlich zu lesen .Neben den fesselnden Liebesgeschichten sind auch historischen Zeitgeschehnisse verständlich in den Roman eingefügt.
Der Roman hat mich von der ersten Seite an gefesselt und neugierig gemacht und ich mochte das Buch nicht aus der Hand legen. Ein Wermutstropfen löste sich bei mir dennoch, denn gerade als ich mit Spannung die letzten Seiten in Erwartung der Auflösung des Geheimnisses um das Erbe von Seydell gelesen hatte , war das Buch zu Ende. Dazu muss ich nun dringend den Folgeroman lesen.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Mutter-Tochter Beziehung

Vielleicht auf einem anderen Stern
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Maddy, die Tochter von Eve, bekommt schon in jungem Alter Krebs. Doch sie ist stark und möchte auch noch was bewegen auf der Welt. Familie und Freunde sind bei ihr in dieser schweren Zeit und helfen ihr ...

Maddy, die Tochter von Eve, bekommt schon in jungem Alter Krebs. Doch sie ist stark und möchte auch noch was bewegen auf der Welt. Familie und Freunde sind bei ihr in dieser schweren Zeit und helfen ihr auch bei der Umsetzung ihres Projektes. Vor allem mit einem teilt Maddy ihr Projekt, denn eigentlich ist es ihrer beide Projekt, Sam. Maddy mag Sam und es bahnt sich auch eine Jugendliebe an. Dann geht es auch noch um Maddy ihren Vater, Antonia, den den sie nicht kennt und über den sie mehr erfahren möchte.

Das Buch ist schön geschrieben, die Aufteilung ist deutlich und man kann sich gut in die Personen hineinversetzen. Spannung ist zunächst auch vorhanden, wie es darum geht wie und ob Maddy Kontakt zu ihrem Vater herstellen kann und was aus ihrer Beziehung zu Sam wird.
Vielmehr geht es aber auch um die Beziehung von Maddy und ihrer Mutter Sam. Einer typischen Mutter-Tochter Beziehung mit Höhen und Tiefen.
Zunächst war ich sehr interessiert in das Buch und die Handlung, aber nach ungefähr der Hälfte des Buches gab es meiner Meinung nach ein Ereignis mit welchem ich (noch) nicht gerechnet habe und ab da war es für mich auch uninteressant. Teilweise habe ich den Rest des Buches überflogen, da die Spannung für mich raus war.

Trotzdem gab es aber auch schöne Lesemomente und auch ein paar Lerneffekte.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Familienbeziehungen

Das Flüstern der Bäume
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Jacinda Greenwood, auch Jake genannt, arbeitet um ihre Schulden zu tilgen. Viel hat sie nicht und es gibt auch nicht viel Orte wo sie lieber sein würde als auf Greenwood Island, einer Insel nahe Vancouver. ...

Jacinda Greenwood, auch Jake genannt, arbeitet um ihre Schulden zu tilgen. Viel hat sie nicht und es gibt auch nicht viel Orte wo sie lieber sein würde als auf Greenwood Island, einer Insel nahe Vancouver. Das es Verbindungen zwischen ihr und dieser Insel gibt, da denkt sie zunächst mit keinem Gedanken dran. Erst als sie von ihrem Ex-Verlobter das Tagebuch ihrer Urgroßoma erhält erfährt sie von ihrer Abstammung, aber ist auch alles so wie es scheint?

Den Aufbau des Buches finde ich sehr interessant. Es geht von der Zukunft zurück in die Vergangenheit und wieder zurück in die Zukunft. So erfährt man die Lebensgeschichte von Jake und ihren Vorfahren, beziehungsweise Begleitern ihrer Vorfahren. Die Handlung ist sehr interessant, und lässt verschiedene Familienbeziehungen sehen, die im Nachhinein keine sind. Das Buch ist schön geschrieben und lässt sich sehr gut lesen. Auch wird auf den Aspekt der Umwelt eingegangen, wie der Titel schon hergibt dreht sich vieles um die Bäume, wie sie die Zukunft retten können und wie früher (und auch noch heute) mit der Abholzung vieles zerstört wird.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Neuanfang im rauen Island?

Das Wörterbuch des Windes
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Swea weiß nicht was sie glauben soll. Soll sie ihrem Mann Henrik glauben oder ihren Gefühlen, die ihr sagen, dass Henrik vielleicht doch nicht die ganze Wahrheit erzählt. Eines steht für sie jedoch fest, ...

Swea weiß nicht was sie glauben soll. Soll sie ihrem Mann Henrik glauben oder ihren Gefühlen, die ihr sagen, dass Henrik vielleicht doch nicht die ganze Wahrheit erzählt. Eines steht für sie jedoch fest, in dem Flugzeug dass sie zurück nach Deutschland bringen soll wird sie nicht sitzen. Sie nimmt ihr Leben in die Hand und lernt durch neue Freunde vieles über sich selbst und auch über andere und dann vor allem über die Isländer.

Der Roman ist wirklich ganz fantastisch geschrieben. Keine Minute ist dieser langweilig. Da das Buch 570 Seiten hat fragt man sich hin und wieder was Swea noch alles erleben wird und man wird immer wieder überrascht von den neuen Wendungen die sich in ihrem Leben ergeben. Der Roman lässt sich schön lesen und man kann sich gut in die Handlung hineinversetzen, zu keinem Augenblick ist etwas unverständlich. Auch erfährt man viele spannende Informationen über Island und die Isländer, wie zum Beispiel die Dating App, die Geschichte der Wikinger, den Elfen und den Trollen und was die Isländer von der Finanzkrise halten.
Wenn man selbst schon mal auf Island war ist die Beschreibung der rauen Natur ein wiedererkennungsmerkmal und wenn man noch nicht da war kann man sich die atemberaubende Natur auch gut vorstellen.

Alles in allem hat mir der Roman sehr gefallen.

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