Das Schicksal und seine unüberwindbaren Tücken...
Genau genommen habe ich ja schon gefühlt hundert Millionen Bücher gelesen, die mich emotional ergriffen, tiefgründig berührt und einfach nur begeistert haben.
Doch nie trafen alle drei Punkte so sehr auf ...
Genau genommen habe ich ja schon gefühlt hundert Millionen Bücher gelesen, die mich emotional ergriffen, tiefgründig berührt und einfach nur begeistert haben.
Doch nie trafen alle drei Punkte so sehr auf eine Geschichte zu, wie bei Vielleicht auf einem anderen Stern von Karen Raney...
Inhaltsangabe:
Endlich ist Eves Leben genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Sie ist Kuratorin in einem Museum, hat einen liebevollen Partner an ihrer Seite und eine Tochter, die ihr das Wichtigste ist. Doch dann wird Maddy schwer krank. Hungrig nach Leben muss die Sechzehnjährige schnell erwachsen werden – und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, der von ihrer Existenz nichts weiß. Eve erkennt, dass sie Maddy immer vor allem beschützen wollte. Vieles hat sie ihr deshalb verschwiegen. Nun bricht sich das Ungesagte unaufhaltsam Bahn, und je weiter Maddy sich entfernt, desto klarer wird Eve, dass sie nicht alles in der Welt kontrollieren kann.
Die Hauptprotagonisten ~VORSICHT SPOILER~
Eve:
Eve ist zu Beginn des Romans 43 Jahre alt und hat einen unheimlich großen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Sie ist die Mutter von Maddy und mit ihrem neuen Partner besitzt sie ein Haus am See. Zu ihrer Tochter hat sie ein unglaublich inniges Verhältnis, dass noch intensiver wird, als Maddy schwer krank wird....
Maddison „Maddy“:
Maddy ist 16 Jahre alt, als sie schwer an Krebs erkrankt. Sie ist eine lebensfrohe Teenagerin, die sich von ihrer Krankheit nicht unterkriegen lässt. Sie hat nicht nur ein besonderes Verhältnis zu ihrer Mutter, sondern auch zu ihren Großeltern und besitzt eine Radgollkatze namens Cloud...
Robin:
Robin ist der neue Lebenspatner an Eves Seite, der sich auch mit Maddy, als seine Stieftochter wunderbar versteht und selbst dann noch bleibt, als Maddy schwer krank wird...
Rose & Walter:
Rose und Walter sind Eves Eltern und somit Maddys Großeltern. Die Vier haben eine Verbindung inne, die ganz Besonders anmutet. Gerade zwischen Rose und Maddy spürte man dieses Band sehr deutlich. Zudem ist Rose dem Glauben an Gott sehr zugetan...
Vicky & Fiona:
Vicky und Fiona sind Maddys beste Freundinnen, die sie häufig zu Hause besuchen kommen, als sie nicht mehr zur Schule gehen kann. Während Fiona eher etwas ruhiger ist und für mich – nicht nur vom Aussehen her – die Bezeichnung „Der Engel, der vom Himmel kam.“, verdient hätte, ist Vicky, die etwas flippigere, die des Öfteren auch mal mehrere Verehrer gleichzeitig hat...
Sam:
Sam ist ein guter Freund von Maddy und später auch ihr fester Freund. Er liebt Maddy aufrichtig und dabei ist es ihm egal, ob sie an Krebs erkrankt ist. Mit Fiona und Vicky versteht er sich ebenfalls sehr gut...
Antonio:
Antonio ist Maddys leiblicher Vater, der Eve verlassen hat, als sie mit Maddy schwanger war. Angeblich wollte er nie Kinder...
Norma:
Norma ist die Nachberin von Eve und Robin am Haus am See. Nach Eves Schicksalsschlag ist sie größtenteils diejenige, die Eve wieder aufbaut und mit Rat und Tat zur Seite steht...
Alison:
Alison ist Eves Kollegin im Kunstmuseum und eine ganze Ecke jünger als sie. Sie lacht kaum und ist auch sonst eher ein sehr ungeselliger Mensch, der oft redet ohne an die Konsequenzen zu denken...
Meine Meinung: ~VORSICHT SPOILER~
Ich kann nicht anders. Ich muss es einfach so sagen: Ich liebe dieses Buch aus dem tiefsten Inneren meines Herzens heraus. Ehrlich!
Schon von Beginn an war diese Geschichte ein absoluter Pagetuner für mich, den ich kaum zur Seite legen konnte. Gekonnt und ein großes Stück poetisch nimmt uns Karen Raney mit auf eine Reise auf der wir Eve und Maddy kennen lernen dürfen. Mutter und Tochter, die eine unglaublich innige Beziehung zueinander haben, die jedoch einen kleinen Knacks weg bekommt, als Maddy anfängt nach ihrem leiblichen Vater zu suchen...
Maddison ist eine wunderbare Hauptprotagonistin, die ihr Schicksal auf absolut tolle Weise annimmt und damit umgeht. Sie und auch ihre Gedanken sind für ihr zartes Alter sehr ausgereift und erwachen. Das spiegelt sich auch häufig in ihrer Art zu kommunizieren wieder. Oft ist sie diejenige, die Eve beruhigt, die sich als Mutter natürlich unmenschliche Sorgen um ihre Tochter macht...
Als dann das (fast) Unausweichliche eintritt, kommt mir Eve in manchen Augenblicken sogar etwas egoistisch vor, sodass ich des Öfteren dachte: „Ja Eve! Dir ist etwas unvorstellbar schreckliches widerfahren. Und ja, du bist vermutlich die, die am meisten darunter leidet, aber du bist eben nicht die Einzige, die Verlust erfahren hat.“ Sie stößt diejenigen, die ihr Gutes wollen mehr als einmal vor den Kopf. Andererseits könnte man ihr Verhalten damit entschuldigen, dass man in so einer Situation ohnehin absolut nicht rational denken, geschweige denn handeln kann. So gesehen ist alles, was sie tut nur menschlich...auch ihre „Freundschaft“ zu Norma tut ihr auf diesem schwierigen Weg nachhaltig gut.
Dieser Umstand konnte mich aber auch nicht dazu bringen, dieses Buch nicht zu lieben, dessen andere Charaktere ebenfalls eine ganz wunderbare Rolle in dieser Geschichte einnehmen. Gerade auch Verbindung, die Maddy zu ihren Großeltern hat, ist ganz und gar etwas besonderes. Besonders zwischen Maddy und Rose schien es manchmal so, als wären sie eher so etwas wie Freundinnen, als „nur“ Großmutter und Enkelin. Und dann ist da ja auch noch Sam, der für mich den größten positiven Mut an den Tag legt, den es überhaupt geben kann. Er liebt Maddy mit jeder Faser seines Seins und dabei ist ihm egal, ob sie todkrank ist. Das muss ihm erst einmal einer nachmachen. Ich glaube nicht jeder könnte mit so einer unwiderruflichen Tatsache so umgehen, wie Sam es tut. Das gleiche gilt für Robin, Vicky und Fiona, die einfach immer an ihrer Seite stehen....
Auch Alison war eine durchaus interessante Person und erinnerte mich teilweise an mich selbst, weil sie geradeheraus sagt, was sie denkt und redet wie ihr der Mund gewachsen ist.
Antonio hielt ich zwar einerseits für einen ehrbaren Mann, dem wirklich leidtat, was damals zwischen Eve und ihm abgelaufen war, der aber andererseits seine Absichten aber auch nicht klar definierte.
Der Schreibstil der Autorin war sehr ausgereift ja, aber was für viele ein negativer Aspekt war, das war für mich eben das I- Tüpfelchen auf der Torte, die Kirschen auf der Sahne. Ich habe diese Art von Story- telling wirklich sehr genossen und danke Karen Raney dafür, dass sie mich so bezaubert hat.
Mein abschließendes Fazit:
Für mich ein absolutes Meisterwerk! Tiefgründig, emotional und einfach nur wunderbar!