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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2024

Ein moralisch-ethisches Gedankenspiel

Wir werden jung sein
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Der bekannte Autor Maxim Leo erzählt in seinem neuem Buch, mit dem Titel "Wir werden jung sein", von einer fortschrittlicheren Entwicklung, als wir sie eben haben und zwar genauer gesagt, von der Möglichkeit ...

Der bekannte Autor Maxim Leo erzählt in seinem neuem Buch, mit dem Titel "Wir werden jung sein", von einer fortschrittlicheren Entwicklung, als wir sie eben haben und zwar genauer gesagt, von der Möglichkeit sich verjüngen zu lassen.
Auf humoristische Art und Weise geht er dieser Überlegung nach, entwirft Szenarien und hinterfragt diese mögliche Entwicklung kritisch und wägt ab. Wir, als Leser begleiten die Protagonisten und erleben, wie sich diese und ihre bisherigen Leben aufgrund der Wunderpille verändern. Manche Veränderung dürften den Leser überraschen. Besonders gegen Ende des Buches gibt es einige unerwartete Geschehnisse, doch hier soll nicht zu viel verraten werden!
Dabei verfolgt der Autor Maxim Leo ein interessantes Gedankenspiel, welches er anhand seiner Protagonisten im Roman glaubhaft schildert und damit einen Lesegenuss geschaffen hat, der zugleich die Leser auf leichte Art und Weise schlicht unterhält und sie doch dazu bewegt, sich mit moralischen und ethische Fragestellungen diesbezüglich und dem Leben im Allgemeinen zu beschäftigen.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Schon jetzt eines meiner Jahreshighlights

James
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Was der amerikanische Autor Percival Everett mit diesem Buch geschaffen hat, ist, meines Erachtens, ein regelrechtes Meisterwerk. Er wagt sich an Weltliteratur, indem er die Abenteuer von Huckleberry Finn ...

Was der amerikanische Autor Percival Everett mit diesem Buch geschaffen hat, ist, meines Erachtens, ein regelrechtes Meisterwerk. Er wagt sich an Weltliteratur, indem er die Abenteuer von Huckleberry Finn auf die Perspektive des Sklaven Jim umschreibt und dadurch u.a. die Sklaverei im Hinblick auf die Machtverhältnisse, einhergehend mit Rassismus und Gewalt herausarbeitet.

Wir begleiten den Sklaven Jim auf seiner Flucht, welche weitestgehend von Huck begleitet wird. Dabei sind sie großteils auf sich alleine gestellt, müssen sich selber versorgen und vor drohenden Gefahren schützen. Die schlimmste Bedrohung ist jedoch die Sklaverei und die einhergehend dominierende, rassistische und verachtende Weltsicht der privilegierten Weißen.
So geschieht es das ein und andere mal, dass der Protagonist, aber auch andere Beteiligten, den Zorn und Hass weißer Menschen und Herren am eigenen Leib psychisch sowie physisch zu spüren bekommen.
Hierbei ist zu erwähnen, dass der Roman nichts für schwache Nerven ist, da u.a. körperliche sowie sexuelle Gewalt geschildert und erniedrigende rassistische Wendungen benutzt werden, um die vergangene Zeit möglichst prägnant zum Leben zu erwecken.
Dabei schafft es der Autor einerseits eine in den Bann ziehende Spannung aufzubauen sowie andererseits beim Leser beklemmende Gefühle der Schuld und Wut über dargestellte Situationen der Hilflosigkeit zu erzeugen.
Brilliant ist auch die Herausarbeitung der ambivalenten Machtverhältnisse anhand artikulierter Sprache zwischen weißen Sklavenhaltern und meist dunkelhäutigen Sklaven durch den Autor, aber auch den Übersetzer Nikolaus Stingl.

Dieses Buch ist jedem zu empfehlen, der die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn liebt, sich für die Geschichte der Sklaverei in Amerika interessiert und gute, spannende Romane liebt, die einen mitreißen, gefangen halten und kaum mehr loslassen.
Schon jetzt ist dieses Buch eines meiner absoluten Highlights diesen Jahres!

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Ein empfehlenswertes Buch

Die Königin
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Auch wenn die Büste der Nofretete bereits 1912 entdeckt wurde, war sie das erste Mal vor exakt 100 Jahren in Berlin zu sehen, wo sie heute immer noch, bzw. wieder im Neuen Museum zu bewundern ist. In diesem ...

Auch wenn die Büste der Nofretete bereits 1912 entdeckt wurde, war sie das erste Mal vor exakt 100 Jahren in Berlin zu sehen, wo sie heute immer noch, bzw. wieder im Neuen Museum zu bewundern ist. In diesem vergangenen Jahrhundert hat sich die Faszination für den Sensationsfund immer mehr gesteigert und ist bis heute nicht abgeebbt.

Das Sachbuch "Die Königin" von Sebastian Conrad bietet die Möglichkeit das eigene Wissen über die Büste der Nofretete zu erweitern und zugleich einen aktuellen Blick auf die Frage der Restitution sowie Rezeption zu bekommen. So erfährt man u.a., dass Ludwig Borchardt zwar das Grabungsteam leitete, aber selbst gar nicht die Büste der Nofretete entdeckte, sondern stattdessen der in Vergessenheit geratene ägyptische Arbeitshelfer Muhammad Ahmad al-Sanusi. Weiterhin analysiert Conrad diesen Fund präzise hinsichtlich der vergangenen Jahrzehnte, Ansprüche der Restitution und bietet sogleich eine historische Einordnung. Zudem spannt er den Bogen zur heutigen Zeit, aktuellen Rezeptionen dieser Büste und der immer noch anhaltenden Berühmtheit.

Wer mehr über die Geschichte des Sensationsfundes erfahren möchte, dem ist dieses gute recherchierte Buch wärmstens zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Ein Roman mit verpassten Chancen

Das Philosophenschiff
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Wer den Titel dieses Romans liest, erhofft sich im Laufe der Lektüre zugleich mehr über die Philosophenschiffe zu erfahren, die es wirklich gab! Doch leider geschieht dies kaum.
Michael Köhlmeier erzählt ...

Wer den Titel dieses Romans liest, erhofft sich im Laufe der Lektüre zugleich mehr über die Philosophenschiffe zu erfahren, die es wirklich gab! Doch leider geschieht dies kaum.
Michael Köhlmeier erzählt in seinem neuesten Roman "Das Philosophenschiff" die Geschichte der Anouk Perleman-Jacob, die zu ihrem hundertsten Geburtstag einen Schriftsteller einlädt, mit der Absicht ihm in den nachfolgenden Tagen ihre Geschichte zu erzählen, damit dieser sie aufschreibt und aus dieser einen Roman formt, der eine Mischung aus fiktionalen und realen Elementen enthält, die jedoch nicht offensichtlich identifizierbar sein sollen. Zuerst lustlos lässt sich der Schriftsteller, zugleich Ich-Erzähler, darauf ein und gewinnt immer mehr Interesse an Anouks Erzählung aus ihrer Jugend.
Jedoch nimmt das Buch, trotz seiner knapp 220 Seiten, kaum an Fahrt auf und plätschert nur vor sich hin. Auch als im späteren Verlauf der ominöse Gast, später von Anouk als Lenin identifiziert, auftaucht, schaffen diese Stellen es nicht, den Leser in seinen Bann zu ziehen.
Jedoch ist positiv zu erwähnen, dass die Sprache Köhlmeiers wirklich schön zu lesen und bewusst gewählt ist. Weiterhin ist das Cover, betrachtet man die beiden Buchdeckel sowie den Buchrücken, einfach wunderschön!

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Ein interessanter Roman ohne Tiefe

Das Lächeln der Königin
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Der Debütroman der Übersetzerin und nun auch Autorin Stefanie Gerhold trägt den Titel "Das Lächeln der Königin" und ist somit passend zum Inhalt, schließlich erzählt das Buch die Geschichte der Entdeckung ...

Der Debütroman der Übersetzerin und nun auch Autorin Stefanie Gerhold trägt den Titel "Das Lächeln der Königin" und ist somit passend zum Inhalt, schließlich erzählt das Buch die Geschichte der Entdeckung der Büste der Nofretete und deren erste Jahre in Deutschland.
Gerholds Stil ist sehr gewählt und der Roman lässt sich flüssig lesen. Der Leser erfährt dabei einige Hintergrundinformationen über die Nofretete, jedoch hätte der Roman noch mehr Potenzial gehabt, welches leider ungenutzt gelassen wurde. Zu sehr kratzt er an der Oberfläche anstatt thematisch in die Tiefe zu gehen. Auch die Figuren erscheinen großteils leblos und werden kaum in die Geschichte eingeführt, weswegen der Lesefluss manchmal gestört wird, da u.a. nicht offensichtlich ist, wer die Person eben nochmal war und was sie zur Sache beiträgt.
Dennoch handelt es sich um ein gelungenes Debüt über die Nofretete, das den Leser gut unterhält und mit einigen Information beschenkt.

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