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Veröffentlicht am 22.06.2024

Fesselnder Roman

Rebellin mit Herz
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„...Noch nie habe ich eine unerquickliche Wartezeit so unterhaltsam erlebt wie heute...“

Wir schreiben das Jahr 1811. Lady Henrietta Murray hat gerade in der Nähe des Landsitzes ihrer Familie einen amüsanten ...


„...Noch nie habe ich eine unerquickliche Wartezeit so unterhaltsam erlebt wie heute...“

Wir schreiben das Jahr 1811. Lady Henrietta Murray hat gerade in der Nähe des Landsitzes ihrer Familie einen amüsanten Schlagabtausch zwischen Lily Thomson und Theodore Longfellow mitbekommen. Zurück in London fällt sie deshalb eine ungewöhnliche Entscheidung.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er beinhaltet eine gewisse Leichtigkeit, lässt Raum für die sozialen Probleme der damaligen Zeit und zeigt vor allem in den gut aufbereiteten Gesprächen Tiefe. Viele Kleinigkeiten in der Handlung zeugen von der ausführlichen und exakten Recherche der Autorin.
Lady Henrietta, Mitte 50, gehört zum englischen Hochadel. Als unverheiratete Frau lebt sie zurückgezogen. Das will sie ändern. Deshalb engagiert sie Lily als ihre Gesellschafterin. Lily ist zwar die Enkelin eines Baronet, aber als dritter Sohn blieb ihrem Vater nur der Beruf des Pfarrers in einem kleinen Ort in East Sussex. Allerdings hat er für eine exzellente Schulbildung seiner Tochter gesorgt. Auch Einladungen auf die Bälle des Landadels haben sie mit den gesellschaftlichen Konventionen vertraut gemacht.
In London führt Henrietta Lily in die Welt des Hochadels, denn sie nimmt erstmals wieder Einladungen an. Allerdings ist Lily mit den Feinheiten nicht vertraut. Das geht damit los, dass das, was gesagt wird, und das, was gemeint ist, nicht das Gleiche sein muss. Auch wer mit wem wie oft tanzt, unterliegt strikten Regeln. Das sorgt für Spannung und beim Leser für amüsante Momente. Für die Betroffenen ist es weniger amüsant.
Entgegen aller Warnungen unternimmt Lily eine Fahrt in das Hafenviertel. Dort wird eine Junge von den Pferden verletzt. Lily bringt ihn in Henriettas Haus. James, wie der Junge heißt, informiert sie über das Leben der Kinder in den Docks. Lily möchte Hilfe für sie organisieren, scheitert aber.

„...Mit dem Kind selbst will hier niemand etwas zu tun haben. Ebenso wie man auf einer Gesellschaft mit Hunger, Vernachlässigung, Krieg oder politischen Themen konfrontiert werden will...“

Zu den spannendsten Gesprächen gehören die zwischen Lily und Marvin, Earl of Kantley. Letzterer hat sich entgegen den Gepflogenheiten seiner Zeit ein florierendes Handelsunternehmen aufgebaut. Auf Grund seiner Stellung in der Gesellschaft kann er es sich leisten, auch mal aus der Reihe zu tanzen.
Lily gibt nicht auf und weiß sich von Henrietta unterstützt. Sie entwickelt ein ungewöhnliches Geschäftsmodell, kennt aber zu gut die Risiken. Ab und an geht ihr ein Ratschlag ihrs Vaters durch den Kopf.

„...Immer wieder hatte sie versucht, die Umstände in ihrem Sinne durch Gebete zu beeinflussen. Und stets hatte ihr Vater sie daran erinnert, dass Gott auf ihre Gebete drei Antworten hatte: ja, nein und ...warte...“

Geduld aber war nicht Lilys Stärke. Hinzu kommt, dass die Damen der Gesellschaft sie gern unterstützt hätten, aber kaum über eigene ausreichende Mittel verfügten. Und bei den Herren biss zumeist sie auf Granit.
Zu Beginn jedes Kapitels gibt es einige kurze Zitate aus der Zeitung. Deren Inhalt spielt dann im Text mal mehr, mal weniger eine Rolle.
Das Buch zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Handlung aus. Die Verhältnisse in den Docks werden sehr anschaulich und keinesfalls einseitig beschrieben. Spannend finde ich auch die Entwicklung von Henrietta zu einer selbstbewussten Frau, die weiß, was sie will.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Letztendlich geht es um aktiv gelebte Nächstenliebe, auch wenn der Zweck nicht immer die Mittel heiligt, wie Lily erfahren muss.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Gemeinsam kann man viel schaffen

Ponyhof Apfelblüte (Band 22) - Lena und Samson retten den Wald
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„...Sie und Mia führten immer noch, als plötzlich etwas mit lauten Dröhnen zwischen den Bäumen auf der anderen Seite auftauchte. Es war ein Quad...“

Aska, Mias Pony, hält an. Es ist allein Mias Körperbeherrschung ...

„...Sie und Mia führten immer noch, als plötzlich etwas mit lauten Dröhnen zwischen den Bäumen auf der anderen Seite auftauchte. Es war ein Quad...“

Aska, Mias Pony, hält an. Es ist allein Mias Körperbeherrschung zu verdanken, dass ihr beim Sturz nichts passiert. Die Quadfahrerin interessiert es wenig, dass sie eine Unfall verursacht hat.
Die Autorin hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht. Die Schriftgröße ist so gewählt, dass dass sich das Buch durchaus für 7jährige eignet.
Mia und ihre Freunde erfahren, dass auf der Lichtung im Wald eine Quadstation gebaut werden soll. Damit wird das Reiten auf den Waldwegen gefährlicher. Außerdem werden die Tiere gestört. Gibt es eine Möglichkeit, diese Station zu verhindern?
Lena hat eine Idee. Gemeinsam mit ihren Freundinnen nimmt sie die in Angriff. Eigentlich haben sie sich Unterstützung vom Bürgermeister erhofft. Doch der hat die Station schon genehmigt.
Viele Schwarz – Weiß – Zeichnungen veranschaulichen das Geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie man unterschiedliche Interessen unter einen Hut bringen kann.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Empfehlenswertes Kindrbuch

Trötsch Puzzlebuch Bauernhof
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„...Das Kätzchen liebt den Sonnenschein, doch spielt es gar nicht gern allein...“

Mit diesen Zeilen beginnt das süße Kinderbuch. Auf fünf Doppelseiten werden die Kinder in das Leben auf den Bauernhof ...

„...Das Kätzchen liebt den Sonnenschein, doch spielt es gar nicht gern allein...“

Mit diesen Zeilen beginnt das süße Kinderbuch. Auf fünf Doppelseiten werden die Kinder in das Leben auf den Bauernhof hineingeführt. Dabei stehen die Tiere im Vordergrund. Katze, Schafe, Kühe, Enten und Pferde bekommen ihren Platz und werden realistisch dargestellt. Die Bilder sind farbenfroh und liebevoll gezeichnet.
Die Texte sind kurz und in Reimform. So kann man sie sich gut einprägen.
Das Besondere an den Buch sind die vier Puzzle, die sich jeweils auf den ersten vier Doppelseiten rechts befinden und schon für kleine Kinderhände geeignet sind.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Fesselnder Krimi mit aktuellen Bezug

Martensen und das wehrlose Wasser
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„...Wer das Wasser kontrolliert, kontrolliert in Zukunft die Welt...“

Dieser Satz weist gekonnt auf die Hintergründe der spannenden Geschichte hin. Der Autor hat einen fesselnden Roman geschrieben. Der ...

„...Wer das Wasser kontrolliert, kontrolliert in Zukunft die Welt...“

Dieser Satz weist gekonnt auf die Hintergründe der spannenden Geschichte hin. Der Autor hat einen fesselnden Roman geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Einerseits sorgt er für den hohen Spannungsbogen, andererseits werden gesellschaftliche Fragestellungen gut eingebunden.

„…Niels wollte noch schützend den Arm über den Kopf heben, doch gleichzeitig traf ihn bereits ein wuchtiger Schlag in den Nacken…“

Der tote Politiker wird in seinem Hotelzimmer im dänischen Odense gefunden. Alles sieht aus wie ein Unfall, aber die Pathologin lässt sich nicht täuschen. Mit dem Fall wird Kommissar Erik Martensen betreut. Der erfährt, dass der Politiker für diesen Tag eine Pressekonferenz anberaumt hat. Er macht sich auf den Weg, um dadurch an wichtige Informationen zu kommen. Doch die Journalisten wissen nicht mehr als er. Das Thema wurde bisher geheim gehalten.
Valby, Martensens Vorgesetzter, will einen schnellen Erfolg. Für ihn steht die geschiedene Frau schon als Täterin fest.

„...Das Opfer ist immerhin ein bekannter Politiker. Das dürfen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen, Denk nur, was seine Wähler dazu sagen werden...“

Dann stößt Martensen auf die Information, dass eine deutsche Firma eine Wasserpipeline von Dänemark nach Berlin bauen will. Hier werden die Hintergründe sehr detailliert erläutert. Es geht unter anderem um die Fragen: Warum ist man gerade an dänischen Wasser interessiert? Wieso braucht Berlin Trinkwasser?
Das Projekt sollte erst dann an die Öffentlichkeit, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Der dänischer Vertreter der Firma geht nicht zimperlich mit den Leuten um, die die Verträge nicht unterschreiben wollen. Erpressung oder Korruption sind die Mittel der Wahl.
Natürlich weiß weder der Investor der deutschen Firma noch die dänische Seite von unlauteren Machenschaften. Wie sollte es auch anders sein, war zu erwarten.
Dann aber kommt Martensen dem Täter auf die Spur. Der jedoch handelte im Auftrag und muss nun erkennen:

„...Man täuscht sich eben oft in Menschen, auch wenn man sie lange kennt..“

Er ist nicht gewillt, als Sündenbock zu fungieren. Das spielt Martensen in die Hände.
Im Anhang werden die wichtigsten Fakten, die im Roman verwendet wurden, nochmals anhand kurzer Beschreibung und der Angabe der Quelle dazu aufgearbeitet.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er zeigt, welche Wege die Gier nach Geld legen kann. Das Buch ist auch für die Eine oder Andere Überraschung gut.

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Anna will es wissen

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 2: Das Vermächtnis der Winzerin
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„...Dem Bürgermeister sind einfach die vielen ausländischen Touristen ein Dorn im Auge. Sie stören das Bild seiner friedlichen toskanischen Kleinstadt...“

Das führt leider auch dazu, dass er ab und an ...

„...Dem Bürgermeister sind einfach die vielen ausländischen Touristen ein Dorn im Auge. Sie stören das Bild seiner friedlichen toskanischen Kleinstadt...“

Das führt leider auch dazu, dass er ab und an unrealistisch reagiert. Und dann gibt es ausgerechnet auf dem Fest einen Mord.
Das Autorenduo hat erneut einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Natürlich darf eine Prise Humor nicht fehlen. Der Schriftstil lässt sich flott lesen.
Der Fall landet bei Commissario Vico Martinelli. Der hat auch seine Ecken und Kanten. Das bekommt anna zu spüren, denn der Verdächtigte ist ein Deutscher.

„...Wir bekommen heute keinen Dolmetscher mehr, aber der Typ will reden...“

Anna soll übersetzen. Ihr gegenüber wirkt Vico kalt und überheblich. Klar, mit Journalisten hat er es nicht so. Bei einem späteren Verhör einer Einheimischen bittet sie darum, ihre Aussage nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen.

„...Vico hätte fast aufgelacht. Bevor er freiwillig mit Journalisten zusammenarbeitete, würde er eher seinen Sportwagen gegen die Wand fahren...“

Allerdings gewinnt Vico bei mir ein paar Sympathiepunkte, als er den Bürgermeister, der den Deutschen auf der Stelle verurteilt hätte, kurzerhand nach seinem Alibi fragt.
Das erste Verhör lauft aus dem Ruder. Daniel Steiner wollte den Weinberg der Winzerin kaufen und provoziert die Polizei. Er ist sich keiner Schuld bewusst und schätzt seine Lage völlig falsch ein.
Schnell stellt sich heraus, dass es noch andere mögliche Täter geben könnte. Dem geht Anna nach. Dabei wird sie von Tameo, einem kleinen Jungen, unterstützt. Zwar will sie ihn heraushalten, aber der hat auch seinen eigenen Kopf. Er hat nämlich am entsprechenden Abend eine Beobachtung gemacht.
Es sollte noch manch Irrungen und Wirrungen geben, bis endlich die Wahrheit ans Licht kommt. Das Motiv ist eine Überraschung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es kombiniert geschickt das alltägliche Leben in dem kleinen toskanischen Ort mit dem Kriminalfall. Dabei lerne ich außerdem einiges von der Umgebung kennen.

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