„...So seid nur geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn...“
Das ist nur ein minimaler Ausschnitt aus einer der Bibelstellen, die auf der CD gelesen werden. Insgesamt befinden sich 33 ...
„...So seid nur geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn...“
Das ist nur ein minimaler Ausschnitt aus einer der Bibelstellen, die auf der CD gelesen werden. Insgesamt befinden sich 33 Texte auf der CD.
Die Auswahl wurde sehr geschickt getroffen. Die ersten vier Ausschnitte stammen aus dem Alten Testament. Es sind die wesentlichen Stellen, in denen auf das Kommen des Menschensohnes hingewiesen wurde. Dann folgt die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukasevangelium, beginnend mit der Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers.
Wieder wird ins Alte Testament gewechselt. Von den sieben Bibelstellen stammen fünf aus dem Buch Jesaja. Es geht um die zukünftige Herrlichkeit und den neuen Bund. Nun folgen drei Lesungen aus dem Matthäusevangelium.
Nach einem Ausschnitt aus den Psalmen und drei weiteren aus dem Buch Sacharja wird nochmals aus dem Matthäusevangelium zitiert. Dieses Mal geht es um das erneute Wiederkommen des Herrn. Nach dem Kapitel 1 des Johannesevangeliums folgen sieben Texte aus den Briefen.
Grundlage ist die revidierte Lutherbibel von 2017.
Der Sprecher Rufus Beck hat eine angenehme Stimme. Das Tempo und die Sprachmelodie passen zu den textlichen Inhalten.
Den Zeitumfang von 55 Minuten fand ich angenehm.
Die CD ist eine schöne und wertvolle Ergänzung für die Weihnachtszeit. Sie frischt bekannte Bibelstellen auf und stellt neue in den richtigen Zusammenhang.
„...Aber Richard? Der brauchte nur auf ein Pferd zu steigen, huldvoll zu lächeln und mit einer Hand zu winken – und die Menschen sind bereit, ihr letztes Hemd für ihn zu geben, und würden ihm wahrscheinlich ...
„...Aber Richard? Der brauchte nur auf ein Pferd zu steigen, huldvoll zu lächeln und mit einer Hand zu winken – und die Menschen sind bereit, ihr letztes Hemd für ihn zu geben, und würden ihm wahrscheinlich sogar in die Hölle folgen...“
Das sind die Gedanken einer Mutter über ihren Sohn. Die Mutter ist Eleonore von Aquitanien, der Sohn Richard Löwenherz, König von England.
Wir schreiben das Jahr 1194. Hinter Richard Löwenherz liegen harte Jahre. Zuerst kamen die Beschwerden des Kreuzzugs, dann die Inhaftierung durch Herzog Leopold in Österreich. Nun ist das Lösegeld gezahlt und Richard zurück. Die Jahre haben Spuren hinterlassen und seine Feinde wissen, dass sie nichts zu lachen haben werden. Nicht nur Philipp II. sieht harte Zeiten auf sich zukommen. John, Richards Bruder, bangt um sein Leben. Und mit dem Papst hat Richard ebenfalls noch eine Rechnung offen.
Der Autor hat einen spannenden und sehr gut recherchierten historischen Roman geschrieben. Das Besondere daran ist, dass es um die letzten 15 Jahre im Leben des Herrschers geht.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er unterstützt die teilweise rasante Handlung, lässt aber auch Raum für ruhige und besinnliche Szenen. Die Personen werden gut charakterisiert. Ich möchte mich in meinen Ausführungen auf wesentliche Punkte beschränken.
Richard erweist sich als kluger Stratege, dem es gelingt, Menschen so zu beeinflussen, dass sie über sich hinaus wachsen. Ihn als Feind zu haben, ist allerdings lebensgefährlich. Zwei seiner Eigenschaften allerdings sind nicht unwesentlich für seinen plötzlichen Tod. Sein Ehrgeiz, immer der Beste sein zu wollen, führt zu Leichtsinn. Er lebt und kämpft, als sei er unverwundbar. Zu Marshal, einem seiner besten Männer, sagt er einmal:
„...Ich bin um etliches jünger als Ihr, und das Schwert ist noch nicht geschmiedet und der Bolzen noch nicht gefertigt, der mich zu Fall bringt. Macht sich in Gefahr zu begeben außerdem nicht erst die Würze des Lebens aus, um diese danach um so mehr zu genießen?...“
Bei einem Roman über Richard kommt man natürlich an Eleonore von Aquitanien nicht vorbei. Diese starke Frau ist die einzige Person, der sich Richard zumindest ab und zu beugt. Interessant finde ich ihre Selbsteinschätzung:
„...Sie jedenfalls war weder ihrem ersten Mann, dem französischen König Louis, noch in späteren Jahren ihrem zweiten Gemahl, König Henry von England, treu gewesen. Warum auch, waren es die Männer doch ebenfalls nicht, und keiner störte sich daran...“
Der dichterischen Freiheit ist es geschuldet, dass Richard ein Geschenk aus den Kreuzzügen mitgebracht hat, dessen Geheimnis erst spät gelüftet wird und das für unangenehme Überraschungen sorgt.
Sehr amüsant und gekonnt sarkastisch werden die Gespräche dann, wenn ein Vertreter der Kirche versucht, Richard zu einer Demutsgeste oder zum Verzicht auf weitere Kämpfe gegen Philipp II.zu bewegen,
„...Und was das „Du sollst nicht töten“ angeht. War es nicht der „Heilige Vater“, […] der zum Kreuzzug aufrief? […] Oder habe ich da etwas missverstanden, und wir sollten die Sarazenen im Heiligen Land mit Gebet und guten Worten bezwingen?...“
Drei Dinge bestimmen im wesentlichen die Handlung: Richards Kämpfe, um verlorenes Terrain wieder zu gewinnen, die nicht einfache Beziehung zwischen Richard und seiner Gattin und seine Versuche einer Nachfolgeregelung. Eines wollte er auf keinen Fall. Der künftige König sollte nicht John heißen. Jedem möglichen Nachfolger oder eher seinen Eltern war allerdings klar: Ein Ja befördert sie auf die Abschussliste von John.
Der Autor versteht es nicht nur, einen hohen Spannungsbogen aufzubauen und zu halten, er kann außerdem sehr lebendig und anschaulich erzählen. Grausamkeiten, die in Kriegszeiten nun mal nicht ausbleiben werden erwähnt, aber nicht unnötig ausgeschmückt.
Das Buch beginnt mit einer historischen Karte von England und Frankreich sowie einem Personenregister. Es endet mit einem inhaltsreichen Nachwort, einem Glossar und einer Bibliographie.
Der Roman hat mir ausgezeichnet gefallen.
„...Einige Erinnerungen hielt sie gerne fest, andere würde sie am liebsten in einem der vielen Kellergewölbe unter den Amsterdamer Banken wegsperren. Oder in einem der vielen Tunnel, die die Hügel ihrer ...
„...Einige Erinnerungen hielt sie gerne fest, andere würde sie am liebsten in einem der vielen Kellergewölbe unter den Amsterdamer Banken wegsperren. Oder in einem der vielen Tunnel, die die Hügel ihrer Heimat durchzogen...“
Es sind die Gedanken einer alten Dame, mit der das Buch beginnt. Noch weiß ich weder, wer sie ist, und auch nicht, was ihr Leben geprägt hat.
Dann wechselt die Geschichte ins Jahr 1933 und in das kleine niederländische Städtchen Geethorn. Josie und ihr Bruder Samuel spielen mit dem Nachbarsjungen Klaas. Man spielt Krieg: Spanien gegen Niederlande. Samuel mahnt Josie.
„...Das Entscheidende im Widerstand gegen den Feind war nicht der Kampf, bläute ihr Samuel immer wieder ein, sondern das Warten...“
Noch ahnt Josie nicht, wie wichtig neun Jahre später diese Sätze werden. Am gleichen Tag gewinnt Josie eine neue Freundin, die deutsche Jüdin Anneliese, die bei einer Nachbarin eingezogen ist.
In der Gegenwart begleitet Ava ihre Großmutter zur Eröffnung einer Bibliothek in Amsterdam, die von dieser gestiftet worden ist.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Sie verknüpft auf geschickte Weise zwei Ereignisse miteinander. Das ist zum einen die Suche von Ava nach der Vergangenheit ihrer Familie, zum anderen der Umgang der deutschen Besatzer mit den Juden in den Niederlanden. Es geht um schuld und Vergebung, um die Gier nach Geld und Menschenverachtung.
Der Schriftstil lässt sich zügig lesen. Vor allem im Part der Gegenwart wird schnell deutlich, dass dort eine Menge unter den Teppich gekehrt wurde. Avas Großmutter herrscht über ein mächtiges Imperium. Einen Teil des Geldes setzt sie gegen den Willen ihrer Neffen für wohltätige Zwecke ein.Bisher weiß nur so allein, wie viel Blut an diesem Geld klebt.
Als Ava in Uganda im Auftrag ihrer Großmutter eine soziale Organisation dahingehend überprüft, ob sie auch das tut, was sie vorgibt, lernt sie Landon kennen. Seine Schwester stellt Ava in den USA ihrer Großmutter vor. Die reagiert heftig. Das lässt Ava fragen: Wer war William Kenston wirklich, dem ihre Familie den Reichtum verdankt? Ihre Nachforschungen führen sie tief in die Vergangenheit. Noch kennt sie Paul Epker nur als Bibliotheksdirektor, der ihr folgenden Satz mitgibt:
„..Die Vergangenheit schleicht sich oft unerwartet in unsere Gegenwart…“
Das Geschehen in den Jahren 1942 und folgenden wird chronologisch erzählt, versehen mit Ort, Monat und Jahr. Wie raffiniert die Besatzer dabei vorgegangen sind, zeigt das folgende Zitat:
„...Aus den ganzen Niederlanden waren Menschen in das jüdische Getto umgesiedelt worden, das nur einige Straßen vom Theater entfernt war. Eliese hatte gehört, viele von ihnen seien erleichtert gewesen, dass sie nicht in eines dieser grauenvollen Lager in Deutschland gebracht worden...“
Zwei Fragen werden im Buch konsequent angesprochen. Zum einen geht es darum, wer Hitler seinen Aufstieg finanziert hat, zum anderen wird die Mitarbeit im Judenrat thematisiert. Während bei ersterem nur Geld und Gewinn im Mittelpunkt standen, ist die zweite Problematik vielschichtiger. Offensichtlich ging es um das eigene Leben. Das aber war nach Abschluss der Aktion keinen Pfifferling mehr wert. Andererseits zeigt die Geschichte von Josie und Eliese, dass die minimalen Chancen genutzt wurden, zumindest das Leben von Kindern zu retten.
Die Geschichte liest sich extrem spannend. Das liegt einerseits am historischen Hintergrund, andererseits an den komplexen Beziehungen der Protagonisten der Gegenwart und ihren vielfältigen Geheimnissen. Sehr unaufdringlich durchzieht der christliche Gedanke von Vergebung und Neuanfang das Geschehen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.
„...Was ist ein Leben? Eine Abfolge von Jas und Neins, Fotos, die in einer Schublade landen, Liebschaften,die man für die Rettung hält, die sie nie sind. Weitermachen, aushalten, auch dann nicht aufhören, ...
„...Was ist ein Leben? Eine Abfolge von Jas und Neins, Fotos, die in einer Schublade landen, Liebschaften,die man für die Rettung hält, die sie nie sind. Weitermachen, aushalten, auch dann nicht aufhören, wenn es wehtut...“
Dies Gedanken kommen Atef 2011 angesichts seiner Enkel. Davor liegt ein Leben, das eines selten war – beständig.
Im Jahre 1963 heiraten Alia und Atef in Nablus. Wie es Tradition ist, liest Salma, Alias Mutter, am Abend vorher aus dem Kaffeesatz. Sie erkennt, dass sich ihr Schicksal in Alias Leben wiederholen wird und verschweigt das. Salma stammt aus einer vermögenden palästinensischen Familie in Jaffa. Nach der Gründung Israels wurden sie gezwungen, Land und Haus zu verlassen. Da sie ihr Vermögen retten konnten, war ein Neubeginn möglich.
Die Autorin hat eine bewegende Familiengeschichte geschrieben. Ich darf Atef und Alia bis ins hohe Alter begleiten,
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er gibt das Spannungsverhältnis wieder, das den Roman wie ein roter Faden durchzieht. Es sind nicht nur die politischen Spannungen, sondern auch die innerhalb der Familie.
Alia besucht gerade ihre Schwester in Kuweit, als ihr der Sechstagekrieg die Heimat nimmt. Eine Rückkehr nach Nablus ist ausgeschlossen. Ihr Mann wird eine Stelle an der Universität in Kuweit erhalten, ihren Bruder Mustafa wird sie nie wiedersehen. Sehr eindrücklich wird beschrieben, warum dem so war. Atef verarbeitet seine Erlebnisse in Briefen, die er an Mustafa richtet. Erst ganz am Schluss erfahre ich, was wirklich geschehen ist. Die Szenen im Gefängnis sind heftig.
Das Paar hat drei Kinder. Atef ist ein liebevoller Vater. Beide haben mit Religion wenig am Hut. Erstaunlich ist deshalb, wie unterschiedlich die Kinder sich entwickeln. Das Buch räumt gründlich mit einigen Vorurteilen auf. Dass Riham Kopftuch trägt, ist weder den Eltern, noch dem Ehemann geschuldet. Es war ihre freie Entscheidung.
Der Kuweitkrieg ist der nächste Einschnitt im Leben der Familie. Jetzt ist Amman die neue Heimat. Zwei der Kinder allerdings ziehen in die Welt.
Später wird man sich in Beirut treffen. Und wieder ist Krieg.
In Nablus ermöglicht mir die Autorin auch einen Blick auf die Palästinenser, die ihre Heimat mit Nichts verlassen haben und nun mehr schlecht als recht in Lagern leben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es wirft wie ein Schlaglicht den Blick auf ein Volk, das seit Jahrzehnten entwurzelt ist. Mit einem Zitat der Enkelin möchte ich meine Rezension beenden:
„...Palästina war für die Familie eine offene, nie völlig verheilte, nie ganz verschorfte Wunde, über die von den Großeltern kaum je gesprochen wurde...“
„...Ich mag Bäume. Das war schon immer so. Niemand hat mir gesagt, dass ich sie mögen soll. Ich tue es einfach...“
Mit diesen Sätzen beginnt ein Buch, das sich mit Bäumen beschäftigt. Dabei hat der Autor ...
„...Ich mag Bäume. Das war schon immer so. Niemand hat mir gesagt, dass ich sie mögen soll. Ich tue es einfach...“
Mit diesen Sätzen beginnt ein Buch, das sich mit Bäumen beschäftigt. Dabei hat der Autor seine Betrachtungen unter ein besonderes Thema gestellt. Er untersucht, welche Rolle Bäume in der Bibel spielen.
Das Buch ist in drei Kapitel gegliedert. Im ersten Kapitel schildert der Autor seinen Weg zum Glauben. Dabei formuliert er:
„Wissenschaft, so wirksam sie auch ist, kann das Böse nicht definieren, geschweige denn Gut und Böse unterscheiden...“
Schon an dieser Stelle wird eine der wesentlichen Ansichten des Autors deutlich. Wissenschaft und Glaube sind keine Gegensätze. Sie haben beide ihr Berechtigung. Der Autor betrachtet Bäume als Symbole des Lebens.
Insbesondere geht er auf den Garten Eden und den Baum es Lebens sowie den Baum der Erkenntnis ein. Seine Schlussfolgerungen empfinde ich als interessant, bin aber punktuell trotzdem anderer Meinung.
Das Kapitel 2 beginnt mit dem Geschehen nach dem Sündenfall. Dann durchforstet der Autor akribisch das Alte Testament und schildert, wann dort wo Bäume eine Rolle gespielt haben. Er zeigt auf, was in der Gegenwart schief läuft:
„...Menschen langweilen sich schnell an Dingen, die für sie selbstverständlich sind, selbst wenn es sich hierbei um Wunder handelt...“
Der Autor plädiert für Nachhaltigkeit und für die Zusammenarbeit von Christen und Nichtchristen beim Schutz der Wälder und Neuanpflanzungen.
Das dritte Kapitel widmet sich insbesondere Jesus und seiner Stellung zu Bäumen sowie die Stellung von Früchten in Jesu Gleichnissen. Hier werden wieder viele persönliche Erlebnisse integriert.
Interessant fand ich auch die Bedeutung von Hölzern bei Bau von Musikinstrumenten.
Der Schriftstil ist leicht verständlich. Er ermöglicht einen zügigen Lesefluss. Eingebettet sind Zitate aus der Bibel. Auch Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.