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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2020

Macht nachdenklich

Charles Dickens Eine Weihnachtsgeschichte
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„...Da Sie mich nach meinen Wünschen gefragt habe, Gentlemen, haben Sie damit meine Antwort. Ich bereite mir selber keine fröhlichen Weihnachten, und ich kann es mir nicht leisten, Faulpelzen zur Fröhlichkeit ...

„...Da Sie mich nach meinen Wünschen gefragt habe, Gentlemen, haben Sie damit meine Antwort. Ich bereite mir selber keine fröhlichen Weihnachten, und ich kann es mir nicht leisten, Faulpelzen zur Fröhlichkeit zu verhelfen...“

Mister Scrogge gilt als geiziger alter Mann und als harter Arbeitgeber. Wie das obige Zitat zeigt, hat er für Mitgefühl keine Ader. Weihnachten ist für ihn ein Tag wie jeder andere.
Die klassische Weihnachtserzählung führt mich tief hinein in die Seele der Protagonisten. Es sind nur wenige Stunden, die das Leben des Mister Scrogge grundlegend verändern.
Zuerst erscheint ihm der Geist seines einstigen Geschäftspartners Mister Marley. Seine Worte klingen bitter.

„...Ich habe nicht gewusst, dass keine Reue so groß und tief genug sein kann, um alles wieder gutzumachen, was man in seinem Leben versäumt hat...“

Mister Marley kündigt seinem ehemaligen Freund drei weitere Geister an. Der erste ist der Geist der vergangenen Weihnachten. Ich darf einen Blick auf die Kindheit und die Lehrjahre des Protagonisten kennenlernen. Es sind bewegende Szenen voller Freude, aber auch voller Trauer und Verlust. In Blick auf seinen ehemaligen Lehrherrn und dessen fröhliche Weihnachtsfeiern erkennt er:

„...Er hatte die Macht, uns glücklich oder unglücklich zu machen; unsern Dienst leicht oder beschwerlich; ein Vergnügen oder eine Plackerei...“

Der zweite Geist ist der Geist der gegenwärtigen Wahrheit. Mister Scrogge sieht, wie unter andren sein Neffe und sein Buchhalter Weihnachten feiern. Sie haben wenig, und doch strahlen ihre Feste eine unbändige Freude aus. Dann aber werden ihm zwei Kinder gezeigt.

„...Dieser Knabe heißt Unwissenheit. Dieses Mädchen heißt Not. Hüte dich vor beiden und ihrer Brut, doch am meisten nimm dich vor dem Knaben in Acht, denn auf seiner Stirn sehe ich geschrieben, was Untergang und Tod bedeutet, wenn die Schrift nicht ausgelöscht wird...“

Der dritte Geist ist der Geist der zukünftigen Weihnacht. Vor Mister Scrogges Augen entsteht das Bild dessen, was von ihm bleibt, wenn er diese Welt verlassen muss.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie lässt mich als Leser nachdenklich zurück.

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Spannend und überraschend anders

Immer der Fremdling
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„...Jetzt Expertenlevel spielen? Blinkte darunter. Endlich. Es gab also eine Fortgeschrittenenversion. Sobald ich darauf klickte, begann der Bildschirm zu pulsieren und sich scheinbar auszubreiten...“

Der ...

„...Jetzt Expertenlevel spielen? Blinkte darunter. Endlich. Es gab also eine Fortgeschrittenenversion. Sobald ich darauf klickte, begann der Bildschirm zu pulsieren und sich scheinbar auszubreiten...“

Der 15jährige Max hat von seinem Freund Jimmy ein Computerspiel erhalten, das von dessen Vater programmiert wurde, noch nicht im Handel ist und angeblich einen Programmfehler enthält. Das kann Max aber nicht davon abhalten, das Spiel gleich im höchsten Level auszuprobieren.
Doch was ist nach dem Start passiert? Warum fühlt sich die Welt, in der er sich plötzlich befinden, so real an? Und wieso wird vor seinen Augen ein Mann verstümmelt und mitgenommen?
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Für den Beginn der Zeitreise hat sie mit dem Computerspiel einen ungewöhnlichen Einsteig gewählt.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Gut gefallen hat mir insbesondere, dass sehr schnell klar wird, dass Max` Sprache und die des Mittelalters nicht die gleichen sind.
Bero, ein Bauernsohn, der im Wald die Säue hütet, nimmt Max mit in seine Hütte. Noch immer ist Max nicht klar, was passiert ist.

„...Alle Spiele hatten Ziele wie Punkte sammeln oder Missionen durchführen, Dämonen erschießen oder Gold sammeln. Aber jedes Spiel hatte auch eine Pausentaste […] Was in aller Welt sollte ich hier mitten im Wald erreichen?...“

Detailliert werden die Zustände im Mittelalter beschrieben. In Beros Hütte ist Hygiene kein Thema. Wasser zum Waschen ist Luxus. Essen und Getränke drehen Max anfangs den Magen um.
Es dauert eine Weile, bis Max erfährt, in welchem Jahr er sich befindet. An ihm nagt das Heimweh. Noch hat er keinen blassen Schimmer, wie er das Spiel beenden kann. Plötzlich sieht er seine Eltern und sein bisheriges Leben in einem völlig neuen Licht.
Trotzdem macht Max keine schlechte Figur. Er begibt sich auf die Burg zu Werner von Hanstein und wird dort als Fremdling akzeptiert. Nur bei der Frage nach seiner Herkunft lenkt er gekonnt ab.
Durch Max darf ich an den Auseinandersetzungen der Zeit teilnehmen. Bero, der Bauernjunge, träumt davon, Knappe werden zu dürfen. Die Chancen stehen nicht gut.
Juliana macht Max die Rechtlosigkeit des Dienstpersonals klar. Der Dienstherr darf sich alles nehmen. Es gibt keine Grenzen. Auch die medizinische Versorgung spottet jeder Beschreibung. Glücklicherweise besitzt Max gewisse Grundkenntnisse und kann helfen. Wieder gehen seine Gedanken zurück:

„...Wut brodelte in mir hoch. Computerspiele sollten Spaß machen. Jimmys Spiel war ein Alptraum, weder unterhaltsam noch erfreulich...“

Dabei ahnt Max mit keiner Phase seines Herzens, dass die wirklichen Alpträume für ihn erst noch beginnen, denn er macht sich mächtige Feinde und gerät zwischen die Fronten.
Ab und an schwingt ein feiner Humor mit:

„...Zornige Mädchen waren wie ein aufgescheuchtes Hornissennest, am besten rannte man so schnell und so weit weg wie möglich, oder man würde es bereuen...“

Eines allerdings kommt Max zugute. Er kann strategisch denken und findet in den meisten kritischen Situationen einen Ausweg. Schwierig wird es, wenn sein Gegenüber nicht versteht, was er meint. Das geht schon bei einer so harmlosen Formulierung los wie „...fünf Minuten...“ Doch Max ist lernfähig und passt sich sprachlich an.
Und was tut man in einer kritischen Situation? man ruft Polizei oder Bundeswehr – aber nicht im Mittelalter.
Wird er die Rückkehr in seiner Zeit finden? Welche Spuren hinterlässt das Erlebte? All die Fragen werden beantwortet.
Ein ausführliches Nachwort und ein Ausblick auf den nächsten Teil ergänzen das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ein Zitat aus den Munde von Max möge meine Rezension beenden.

„...Leben im mittelalterlichen Deutschland war ätzend...“

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Dunkle Vergangenheit

Opfer ohne Gewissen
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„...Dann hat der Torwart seine Handschuhe wohl endgültig an den Nagel gehängt...“

Diese Worte entfallen Kommissar Casper Munk, als er hört, dass der ehemalige Star-Fußballtorwart der Nationalmannschaft ...

„...Dann hat der Torwart seine Handschuhe wohl endgültig an den Nagel gehängt...“

Diese Worte entfallen Kommissar Casper Munk, als er hört, dass der ehemalige Star-Fußballtorwart der Nationalmannschaft Rune Katt ermordet wurde. Als Leser weiß ich aus dem Prolog in dem Moment schon, dass Rune um sein Leben gespielt hat – und verloren.
Schnell stellt sich heraus, dass Rune Katt nicht derjenige war, für den ihn die Massen gehalten haben. Mit seinem Tod fällt nicht nur ein Schatten auf ihn.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Spannung ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass immer mehr Menschen als Täter infrage kommen, je tiefer Munk in das Leben des Fußballers eindringt.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt sich den Gegebenheiten an.
Für Katts Tochter Nora bleibt das Bild ihres Vaters so:

„...Ihr Vater, der berühmte Rune Katt, hatte ihren Wert als Kind brutal mit den Füßen getreten. Und sie war ihm ausgeliefert gewesen...“

Als besonders Stilmittel erlaubt mir der Autor mehrmals einen Blick in das Jahr 1973. Dort lerne ich Nora und einen Spielgefährten von ihr kennen. Die beiden tauschen sich über ihre Lieblingsfiguren aus. Während Nora für Pippi Langstrumpf schwärmt, weiß ihr kleiner Freund alles über Rune Katt. Noras Eltern leben zu diesem Zeitpunkt schon getrennt. Nora trägt nicht mehr den Familiennamen ihres Vaters. Sie verrät ihren Freund auch nicht, dass Katt ihr Vater ist.
Gleichzeitig erhalte ich einen Einblick in die politischen Verhältnisse genau dieses Jahr. Olaf Palme tritt wieder zur Wahl als Ministerpräsident an. An ihm scheiden sich die Geister des schwedischen Volkes.
An Munks Seite gibt es eine neue Ermittlerin. Kajsa Tappert fällt mit ihrer unkonventionellen Art auf.
Die Kugel, mit der Katt erschossen wurde, trägt mehrere Farben. Das führt zu zwei Ermittlungsansätzen. Es könnte mit Homosexualität zu tun haben, es könnten aber auch die Farben der Sami sein.

„...Rot stand für das Feuer, grün für die Natur, gelb für die Sonne und blau für das Wasser...“

Katts letzte Freundin gehörte zum Volk der Sami. In dem inhaltsreichen Gespräch des Kommissars mit ihr erfahre ich eine Menge über das Leben des Volkes. Zuerst aber einmal fallen sie auf:

„...Nur Leute aus Stockholm kaufen diese völlig überteuerten Lederstiefel...“

Als die Ermittlungen immer mehr ins Stocken geraten, greift Munk zu einer Finte. Er ahnt nicht, dass es dabei auch um sein Leben gehen könnte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Zum einen wird die Arbeit der Kriminalisten fesselnd und nachvollziehbar geschildert, zum anderen erlaubt mir der Autor einen tiefen Blick in die Psyche seiner Protagonisten und nicht zuletzt habe ich eine Menge über Land und Leute dazugelernt.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Fesselnde und informative Geschichte

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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„...Marlene kam es immer noch unwirklich vor, dass sie und Emma das Waisenhaus tatsächlich verlassen würden. Hier hatten sie die zurückliegenden zwölf Jahre verbracht, hier waren sie zu jungen Frauen herangewachsen….“

Ja, ...

„...Marlene kam es immer noch unwirklich vor, dass sie und Emma das Waisenhaus tatsächlich verlassen würden. Hier hatten sie die zurückliegenden zwölf Jahre verbracht, hier waren sie zu jungen Frauen herangewachsen….“

Ja, für Marlene und ihre Schwester beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie werden ihre Ausbildung als Eleven in der gerade gegründeten Kinderklinik in Weißensee vor den Toren von Berlin beginnen. Beiden war es ermöglicht worden, dass Abitur abzulegen, eine Seltenheit für Kinder im Waisenhaus. Es war Marlenes sechster Geburtstag, an dem ihre alleinerziehende Mutter plötzlich verstarb. Jäh endete eine behütete Kindheit.
Die Autorin hat nicht nur einen spannenden, sondern auch ein sehr informativen historischen Roman geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich zügig lesen. Sehr gut werden die Personen charakterisiert. Ich möchte hier nur kurz auf die Schwestern eingehen. Marlene als die Ältere hat sich bisher immer um ihre zwei Jahre jüngere Schwester gekümmert. Marlene weiß, was sie will und kann. Sie träumt von einer Ausbildung als Ärztin. Bei Emma zeigt sich im Laufe der Handlung, dass sie sehr gut mit kranken Kindern umgehen kann und ihnen viel Empathie entgegenbringt.
In der Klinik treffen die verschiedenen Charaktere aufeinander. Das trifft nicht nur auf die Elevinnen zu, sondern auch auf die Schwestern. Während für Marlene und Emma die Ausbildung eine Chance auf ein besseres Leben ist, sind andere auf Befehl der Eltern in die Klinik gekommen.
Sehr gut dargelegt werden die fortschrittlichen Methoden der Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern, der sich die Klinik verpflichtet fühlt. Maximilian von Weilert, ein Assistenzarzt, formuliert das so:

„...Sie und ich treten gemeinsam dafür an, dass weniger Kinder sterben...“

Dabei werden nicht nur Defizite bei der ärmeren Bevölkerung gesehen, sondern auch die Probleme in wohlhabenden Haushalten beim Namen genannt. Ein Zitat gibt die Meinung des Arztes wieder:

„...Ein Kind, was zu viel erzogen wird und dadurch zu vielen Reizen seitens der Eltern ausgesetzt ist, hat einen weniger tiefen Schlaf, was nicht gut ist...“

Natürlich bringt das enge Zusammenleben der Elevinnen auch Missgunst und Neid mit sich. Überheblichkeit gegenüber den beiden Waisenkindern fehlt ebenfalls nicht. Die Oberin hat beide von Anfang an getrennt und ihnen andere Mitbewohner zugewiesen. Das sorgt dafür, dass sie die Chance haben, sich eigenständig zu entwickeln. Emma löst sich nach und nach von Marlene. Natürlich trifft sie dabei nicht immer die richtige Entscheidung, aber sie lernt es, auf eigenen Beinen zu stehen.
Einbezogen werden die gesellschaftlichen Entwicklungen des Jahres 1911. Der folgende Satz hat mich tief getroffen:

„...Werner Fischer meinte auch, dass das deutsche Volk längst wieder einen Krieg nötig hätte, um sich Weltgeltung zu verschaffen...“

Der Satz fällt auf einem Sommerball in seinem Haus. Er ist Stahlproduzent, seine Tochter eine der Elevinnen.
Intensive Gespräche geben einen Einblick in das Denken der Zeit und die Entwicklung der Kinderheilkunde. Erstaunt war ich, wie konsequent man sich schon um die Versorgung und das Überleben von Frühgeborenen gekümmert hat.
Este Liebesbeziehungen bergen Konflikte in sich, denn für die Elevinnen gibt es nur zwei Möglichkeiten. Sie können als freie Krankenschwester arbeiten. Dann dürfen sie heiraten. Wollen sie aber den Status eine Rotkreuzschwester haben, müssen sie ledig bleiben.
Ein informatives Nachwort ergänzt das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verquickt mehrere persönliche Schicksale mit der politischen Entwicklung, aber auch den Neuerungen in der Kinderheilkunde. Dabei entsteht durch die komplexen Beziehungen der Protagonisten eine latente innere Spannung, die das Lesen zum Vergnügen macht.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Eine zweite Chance?

Liebe, Lügen, Schneegestöber
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„...Das gibt`s ja nicht, genau so eins, wie du trägst, hatte ich auch mal! Mom hat es irgendwann in die Altkleidersammlung gegeben...“

Nicht nur, dass Jess ihrer Cousine Layla den Freund ausgespannt hat, ...

„...Das gibt`s ja nicht, genau so eins, wie du trägst, hatte ich auch mal! Mom hat es irgendwann in die Altkleidersammlung gegeben...“

Nicht nur, dass Jess ihrer Cousine Layla den Freund ausgespannt hat, sie kann es nicht lassen, auf der Hochzeitsfeier auch die eine oder andere Bosheit loszuwerden. Vermutlich passt es ihr gar nicht, dass Layla mit Seth Murphy zu ihrer Hochzeit gekommen ist. Seth war einst der beste Freund von Jack. Die Freundschaft ist aber etwas abgekühlt.
Als Seth sich dazu hinreißen lässt, zu verkünden, dass er und Layla ebenfalls heiraten werden, ist Layla geschockt. Wie soll sie das je wieder gerade biegen? Dabei wollte Seth Jess nur den Wind aus den Segeln nehmen.
Die Autorin hat eine kurze, aber tiefgründige Weihnachtsgeschichte geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen.
Für mich als Leser war von Anfang an klar, dass Seth in Layla verliebt ist. Allerdings war er derjenige, der Jess seinem Freund Jack vorgestellt hat. Das trägt ihm Layla noch nach.
Layla hatte es nicht einfach im Leben. Sie hat sich mit viel Fleiß und Energie eine Standbein als Restauratorin und Innenarchitektin für alte Häuser aufgebaut, kann davon aber noch nicht leben.
Sehr schnell wird deutlich, dass manche sie nach Seths Ankündigung plötzlich mit neuen Augen sehen. An seiner Seite ist sie gesellschaftsfähig. Sie bekommt das Angebot zu einem Geschäftsessen.
Sie möchte aber wegen ihre Leistung und nicht wegen eines Mannes geachtet werden. Das bringt sie in einen Zwiespalt. Lässt sie Seths Ansage stehen, rückt eine Festanstellung in greifbare Nähe. Seth redet ihr zu. Sie soll sein Haus für einen speziellen Weihnachtswettbewerb dekorieren. Für ihn knüpft sich daran die Hoffnung, dass sie erkennt, dass sie mehr für ihn ist als eine alte Freundin. Dass das Geheimnis bewahrt bleibt, sieht er optimistisch.

„...Es wird alles gut. So lang ist es nun auch wieder nicht. Erzähl Beckett ruhig alles, ich bin sicher, er hält dicht...“

Beckett ist ihr Bruder. Sehr feinfühlig wird beschrieben, wie sich die Zusammenarbeit zwischen beiden entwickelt. Ich darf quasi Layla beim Dekorieren über die Schulter schauen. Mir gefällt, was ich gedanklich sehe.
Je näher Seth sie bei ihrer Arbeit kennenlernt, desto mehr möchte er sie wirklich heiraten. Selbst Fälle von Eifersucht lassen sich nicht vermeiden.
Die Autorin versteht es, Gefühle in kurze Handlungssequenzen zu verpacken. Das Knistern zwischen den beiden wird zunehmend spürbar.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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