Macht nachdenklich
Charles Dickens Eine Weihnachtsgeschichte„...Da Sie mich nach meinen Wünschen gefragt habe, Gentlemen, haben Sie damit meine Antwort. Ich bereite mir selber keine fröhlichen Weihnachten, und ich kann es mir nicht leisten, Faulpelzen zur Fröhlichkeit ...
„...Da Sie mich nach meinen Wünschen gefragt habe, Gentlemen, haben Sie damit meine Antwort. Ich bereite mir selber keine fröhlichen Weihnachten, und ich kann es mir nicht leisten, Faulpelzen zur Fröhlichkeit zu verhelfen...“
Mister Scrogge gilt als geiziger alter Mann und als harter Arbeitgeber. Wie das obige Zitat zeigt, hat er für Mitgefühl keine Ader. Weihnachten ist für ihn ein Tag wie jeder andere.
Die klassische Weihnachtserzählung führt mich tief hinein in die Seele der Protagonisten. Es sind nur wenige Stunden, die das Leben des Mister Scrogge grundlegend verändern.
Zuerst erscheint ihm der Geist seines einstigen Geschäftspartners Mister Marley. Seine Worte klingen bitter.
„...Ich habe nicht gewusst, dass keine Reue so groß und tief genug sein kann, um alles wieder gutzumachen, was man in seinem Leben versäumt hat...“
Mister Marley kündigt seinem ehemaligen Freund drei weitere Geister an. Der erste ist der Geist der vergangenen Weihnachten. Ich darf einen Blick auf die Kindheit und die Lehrjahre des Protagonisten kennenlernen. Es sind bewegende Szenen voller Freude, aber auch voller Trauer und Verlust. In Blick auf seinen ehemaligen Lehrherrn und dessen fröhliche Weihnachtsfeiern erkennt er:
„...Er hatte die Macht, uns glücklich oder unglücklich zu machen; unsern Dienst leicht oder beschwerlich; ein Vergnügen oder eine Plackerei...“
Der zweite Geist ist der Geist der gegenwärtigen Wahrheit. Mister Scrogge sieht, wie unter andren sein Neffe und sein Buchhalter Weihnachten feiern. Sie haben wenig, und doch strahlen ihre Feste eine unbändige Freude aus. Dann aber werden ihm zwei Kinder gezeigt.
„...Dieser Knabe heißt Unwissenheit. Dieses Mädchen heißt Not. Hüte dich vor beiden und ihrer Brut, doch am meisten nimm dich vor dem Knaben in Acht, denn auf seiner Stirn sehe ich geschrieben, was Untergang und Tod bedeutet, wenn die Schrift nicht ausgelöscht wird...“
Der dritte Geist ist der Geist der zukünftigen Weihnacht. Vor Mister Scrogges Augen entsteht das Bild dessen, was von ihm bleibt, wenn er diese Welt verlassen muss.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie lässt mich als Leser nachdenklich zurück.