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Veröffentlicht am 28.06.2018

Im Sog der Gier

Weisses Gold
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„...Der Körper ist nur eine Hülle...Das wahre Verletzliche ist die Seele. Der Bruch des Vertrauens ist eine der schlimmsten Wunden,die man einer Seele zufügen kann...“



Alex misst sich mit Jaidee in ...

„...Der Körper ist nur eine Hülle...Das wahre Verletzliche ist die Seele. Der Bruch des Vertrauens ist eine der schlimmsten Wunden,die man einer Seele zufügen kann...“



Alex misst sich mit Jaidee in asiatischen Kampftechniken. Beide kennen sich seit Jahren. Jaidee hat Alex einst aus einer schlimmen Lage geholfen. Jaidee ist Polizist in Thailand, Alex Meeresbiologe. Er möchte erreichen, dass der Fischreichtum vor der Küste nicht verschwindet.

Jaidee und seine Kollegen sind Elfenbeinschmugglern auf der Spur. Wie gefährlich die Ermittlungen sind, zeigt sich, als Jaidees Familie bedroht wird. Alex, der einen Freund auf einer der Inseln vor der Küste hat, bringt Frau und Kinder in Sicherheit. Doch die Fäden der Elfenbeinschmuggler reichen weit. Und Alex lässt sich nicht davon abhalten, Jaidee zu unterstützen.

Die Autorin hat einen fesselnden und abwechslungsreichen Thriller geschrieben. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.

Hinter der Handlung steht eine ausführliche und exakte Recherche, denn zwei aktuelle Probleme bilden das Grundgerüst. Das ist zum einen wie schon erwähnt der Elfenbeinschmuggel, zum anderen aber auch die Prostitution von Minderjährigen.

Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen. Das liegt zum einen daran, dass Handlungsorte und Personen ab und an wechseln. Zum andern ist nicht feststellbar, wer im Umkreis von Alex und Jaidee Freund oder Feind ist. Das Netzwerk der Täter reicht nicht nur in die Bereiche der Polizei, sondern auch in die Forschungsstation. Zwischendurch erfahre ich als Leser einiges über die Vergangenheit des Hintermänner. Die Spuren führen nach China. An mehreren Personen kann ich die Entwicklung der Täter vom Kind bis in die Gegenwart nachverfolgen. Geschickte Manipulation, die fast die Form von Gehirnwäsche hat, sorgt für absoluten Gehorsam. Obiges Zitat stammt von dem Initiator der Geschehnisse. Nach außen biederer Geschäftsmann mit Kontakten bis in die höchsten Stellen Europas, lebt er im Geheimen seine niederen Instinkte und seine Gier nach Elfenbein aus. Die Personen werden ausreichend charakterisiert. Das gilt selbstverständlich auch für die Nebenrollen.

Nach und nach gelingt es Alex und Walther, der nach Phuket gereist ist, um Alex computertechnisch zu unterstützen, hinter die Strukturen der Macht zu blicken. Dabei bleibt noch Zeit für Alex` private Belange. Intensive Gespräche ermöglichen einen Einblick in die Psyche der Protagonisten. In kurzen Zeiten der Ruhe blitzt die romantische Ader auf, so bei einem Sonnenuntergang über dem Meer. Hier zeigt sich das gekonnte Spiel der Autorin mit Metaphern. Geschickt integriert in die Handlung sind vielfältige Informationen zu aktuellen Umweltproblemen. Die Methoden, mit denen die Elefanten getötet werden, sind erschreckend und skrupellos. Ab und an finde ich als Leser mich in Tansania wieder, wo dieser Kampf gegen die Elfenbeinjäger schier aussichtslos erscheint.

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin jedem Kapitel eine Zitat voranstellt, welches einen besonderen Bezug zum kommenden Handlungsablauf hat.

Das Cover mit dem Gesicht des Mädchens und dem verzierten Elfenbeinzahn vereint beide Themen des Thrillers.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das lag nicht nur an der spannenden Handlung und den sympathischen Ermittlern, sondern auch an den realen Bezug der Geschichte.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Spannend bis zur letzten Seite

Blauer Tod
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"...Westen und Osten ziehen im Geheimen die Fäden und profitieren mit Rüstungsexporten und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ganz nebenbei gewaltig von diesen Kriegen...“

Dr. Alexander Martin ist ...

"...Westen und Osten ziehen im Geheimen die Fäden und profitieren mit Rüstungsexporten und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ganz nebenbei gewaltig von diesen Kriegen...“

Dr. Alexander Martin ist Meeresbiologe. Doch jetzt hat er eine schwere Entscheidung zu treffen. Sein Freund Jaidee wurde angeschossen und liegt im Koma. Er muss ihn gehen lassen.
Beruflich zeichnen sich für ihn zwei Wege ab. Einerseits soll er die weltweite Leitung über ein Team übernehmen, dass seine Methode des Korallenwachstum vervollkommnet und überwacht. Andererseits erhält er von Karl Holden einen Anruf, der ihn gern in seiner Arbeitsgruppe hätte. Im Mittelmeer wurden tote Delfine gefunden. Die Wunden könnten von Sprengstoff stammen.
Nachdem Alex sich für immer von Jaidee verabschiedet hat, entschließt er sich, Karls Angebot anzunehmen. Er ahnt nicht, dass es erneut um Leben und Tod geht und ein Katze-und-Maus-Spiel beginnt.
Es handelt sich um den dritten Thriller mit Alexander Martin. Erneut hat die Autorin ein brisanten politisches Thema aufgegriffen und in einer fesselnden Handlung verdichtet. Die Nähe zur Realität sorgt für das nötige Prickeln.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Im Prinzip laufen zwei Handlungsstränge nebeneinander. Zum einen begleite ich als Leser Alex bei seinem Auftrag, zum anderen werde ich mit den Gedanken von Mustafa bin Ibrahim vertraut gemacht. Er hat durch sein Charisma eine große Schar Menschen in seinen Bann gezogen und verspricht eine bessere Welt. Nicht zuletzt aber zieht im Hintergrund der CIA die Fäden, lässt Mustafa überwachen und Alex und die Crew fast ins offene Messer rennen, denn dass die toten Delfine nur ein Nebenschauplatz sind, können sie nicht ahnen. Selbst Karl, sein Vorgesetzter, wird n einigen Stellen kalt überrascht.
Neben der rasanten Thrillerhandlung versteht es die Autorin auch, gefühlvolle Szenen sprachlich ausgereift wiederzugeben. Ich denke dabei insbesondere an das Gespräch zwischen Alex und seinen Mentor über Jaidee.

„...Die Erinnerung kann dir keiner nehmen. In deinem Herzen wird er weiterexistieren, auch wenn du ihn jetzt gehen lässt...Niemand wird verschwinden, denn er lebt in unseren Andenken weiter...“

Gekonnt werden ebenfalls unser Umgang mit der Umwelt und die Beziehungen der Länder untereinander thematisiert. Zu den stilistischen Höhepunkte gehört das Verhör von Mustafa vor den Agenten der CIA. Lange kann er geschickt seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Dabei legt er die Finger in die Wunden unserer Zeit, wie das Eingangszitat beweist. Allerdings gilt auch für ihn: Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Das aber diejenigen, die die Mittel erst entwickelt haben, dann auch diejenigen sein werden, die das Urteil sprechen, ist im gewissen Sinne schon makaber.
Alex` Blick in die Ozeane sollte uns zu denken geben:

„...Die Ozeane waren die Lunge der Welt. Wenn dieses Ökosystem zusammenbrach,würde die gesamte Umwelt, und damit die Menschheit, irreparable Schäden davontragen...“

Im Laufe der fesselnden Handlungen werden mehrmals Informationen über das Leben der Delfine integriert. Außerdem erfahre ich als Leser, wie man sich als Tourist in den Anrainerstaaten des Suezkanals zu verhalten hat und auf welche historische Wurzeln mancher Ort zurückblickt. Mit passenden Metaphern wird die Schönheit der Unterwasserwelt wiedergegeben.
Gut gefallen hat mir, dass die Protagonisten Menschen mit Stärken und Schwächen, aber auch Zweifeln sind. Schon im Trainingslager fragt sich Alex, ob er die rechte Entscheidung für sein Leben getroffen hat. Diese harte Zeit wird ihm später helfen, selbstbewusst über sein Leben zu bestimmen und das zu tun, was er für richtig hält und nicht, was andere ihm vorschreiben wollen.
Der hohe Spannungsbogen ergibt sich dadurch, das die Crew schnell begreift, dass ein Verräter in ihren Reihen sein muss. Doch wer es ist, bleibt lange im Dunkeln.
Der Roman hat mir ausgezeichnet gefallen. Er verknüpft aktuelle Probleme mit dem Schicksal seiner Protagonisten.

Veröffentlicht am 26.06.2018

Starke Frauen

Die Töchter der Tuchvilla
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„...Tausende und Abertausende Frauen verfluchen diesen Krieg, der ihnen das Liebste nimmt, das sie auf Erden haben. Und doch erdulden wir diesen Zustand, nehmen ihn schweigend an als unser Schicksal...“


Wir ...

„...Tausende und Abertausende Frauen verfluchen diesen Krieg, der ihnen das Liebste nimmt, das sie auf Erden haben. Und doch erdulden wir diesen Zustand, nehmen ihn schweigend an als unser Schicksal...“


Wir schreiben das Jahr 1916. In der Tuchvilla in Augsburg gebiert Marie Melzer die Zwillinge Dodo und Leo. Paul bleibt abe nicht viel Zeit für seine Familie. Er wird einberufen.

Auch der zweite Teil der Trilogie um die Bewohner der Tuchvilla erzählt eine abwechslungsreiche und gut recherchierte Geschichte.

Während Elisabeth es trotz aller Widerstände bei ihrem Vater durchsetzt, dass in einem Teil der Tuchvilla ein Lazarett eingerichtet wird, kümmert sich Marie um die Zwillinge. Doch die Lage der Fabrik wird immer schlechter. Wegen des Krieges sind weder Wolle noch Baumwolle zu bekommen. Andere Fabrikanten haben auf Papierstoffe umgestellt. Auch Marie legt ihren Schwiegervater das Modell einer Maschine, die von Paul entwickelt wurde, vor, die dafür geeignet wäre. Erst als ihm gar nichts anderes mehr übrigbleibt, stimmt Johann Melzer zu, in die Produktion einzusteigen. Gleichzeitig geht ihm Marie zunehmend zur Hand.

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist abwechslungsreich. Sehr gut wird dargestellt, wie sich die jungen Frauen in den Kriegsjahren entwickeln. Im Lazarett zeigt Elisabeth, was sie kann. Sie scheut sich nicht vor der Arbeit und bringt sich aktiv ein. Dabei geht ihr insbesondere Tilly zur Hand, Kittys Schwägerin. Marie beginnt damit, Muster für Stoffe zu entwickeln.

Die Lebensmittelknappheit der Kriegsjahre geht auch an der Tuchvilla nicht vorbei. Zum einen müssen sie sich selbst einschränken, zum anderen spüren sie die Lage hautnah, wenn die Arbeiterin in der Fabrik streiken, weil sie ihre Kinder nicht mehr ernähren können.

Briefe von der Front deuten auf die schwierige Lage dort hin. Allerdings weiß Karl von Hagebeck, Elisabeths Ehemann, wie er die Situation für sich nutzt. Das Eingangszitat stammt aus einem Brief von Marie an Paul. Der steht an der Ostfront und weiß nicht, wann er nach Hause zurückkehren kann.

Am härtesten trifft es Kitty. Sie erhält Alfons Todesnachricht. Jetzt wird ihr klar, wie sehr sie ihn vermisst und welchen Wert er für sie gehabt hat. Doch Kitty wäre nicht Kitty, wenn sie nicht wieder auf die Beine käme. Ihr bleibt die gemeinsame Tochter und ihr Talent zum Malen.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es macht am Beispiel einer Familie deutlich, wie viel Leid Krieg bringen kann und welche Werte dabei zerstört werden.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Wenn die Liebe trägt ...

Grün ist die Liebe
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„...Eine junge Liebe, sagt man, ist wie eine dünne Eisschicht. Bevor man sich zu zweit darauf wagt, tut man gut daran, etwas zu warten, bis die Eisdecke schön fest geworden ist und trägt...“

Elisabeth ...

„...Eine junge Liebe, sagt man, ist wie eine dünne Eisschicht. Bevor man sich zu zweit darauf wagt, tut man gut daran, etwas zu warten, bis die Eisdecke schön fest geworden ist und trägt...“

Elisabeth arbeitet in ihrer Freizeit als „Grüne Dame“ im Krankenhaus. Dort lernt sie Herrn Grün kennen. Der alte Herr besucht seine Frau, die ihn aber nicht mehr erkennt. In der Nacht vor ihrem 50. Hochzeitstag stirbt sie. Eine Woche später liegt Herr Grün selbst im Krankenhaus. Er hatte während der Trauerfeier einen Unfall.
Elisabeth nimmt sich Zeit für ihn. Dabei erfährt sie seine Lebensgeschichte. Es ist auch die Geschichte einer Liebe, die ein Leben lang gehalten hat, obwohl die Startbedingungen nicht optimal waren. Das Eingangszitat stammt von ihm. Plötzlich hinterfragt Elisabeth ihr eigenes Leben.
Die Autorin hat eine abwechslungsreiche Gegenwartsgeschichte geschrieben. Dabei verknüpft sie gekonnt zwei Handlungsstränge. Zum einen sind es die Erzählungen von Herrn Grün, zum anderen ist es Elisabeths eigene Gegenwart.
Die Personen werden gut charakterisiert. Elisabeth ist 48 Jahre. Ihren Mann kennt sie seit der Schulzeit. Die beiden Kinder sind mittlerweile aus dem Haus und studieren. Elisabeth hat die Buchführung für ihren Mann übernommen. Wegen ihrer Kontaktfreudigkeit hat sie sich um die Stelle im Krankenhaus bemüht. Es zeigt sich, dass ihr die Aufgabe liegt. Sie bringt den Patienten Empathie entgegen und kann vor allem gut zuhören.
Robert lerne ich am Anfang als Autofahrer kennen. Sein Verhalten macht ihn nicht gerade sympathisch. Doch während der Geschichte muss ich nach und nach begreifen, dass ich mich da gründlich geirrt habe. Vor allem die Rückblenden zeigen ganz andere Seiten seiner Persönlichkeit. Dass er mit seinem Leben im Großen und Ganzen zufrieden ist und nicht viel Worte macht, kann ich ihm nicht vorwerfen. Allerdings hat seine Aufmerksamkeit gegenüber Elisabeth nachgelassen.
Tessa, Elisabeths beste Freundin, dagegen fühlt sich ausgebrannt. Ihre eigenen Unzufriedenheit überträgt sie auf Elisabeth. Am liebsten möchte sie ihr vorschreiben, wie sie ihr Leben zu ändern hat.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Gut gefällt mir, dass die Aufgaben einer „Grünen Dame“ ausführlich beschrieben werden. Auch die heutigen Probleme des Gesundheitswesen werden gekonnt thematisiert, wie das folgende Zitat zeigt:

„...Hier wurde behandelt, nicht gesund gepflegt. Vorbei die Zeit, wo die heilenden Kräfte der Natur eingeladen wurden, ihren Beitrag zur Gesundung zu leisten, unterstützt durch aufmerksame Pflege...Das Krankenhaus war ein Hocheffizienzbetrieb geworden...Nur gestorben wurde immer noch...“

Herrn Grüns Geschichte wird in Etappen erzählt. Dabei muss Elisabeth bald erkennen, dass auch diese Liebe Höhen und Tiefen hatte.
Eine besondere Facette erhält die Geschichte durch die beiden Schwiegermütter. Sie betreiben zusammen eine Pension und sorgen für humorvolle Abwechslung. Insbesondere eine Szene beim Einkaufen sticht dabei heraus:

„...Während Elisabeth bezahlte, ließ Martha sich nicht nehmen, ihrem Publikum in der Schlange hinter ihr noch zu erklären, wofür sie die Kondome brauchte: „Die Dinger sind Gold wert für den Wasserhahn zu Entkalkung.: Essig reingeben, über den Wasserhahn steifen..., drei Minuten warten, abrollen..“...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, das auch nach zwanzig Jahren Ehe dies und das zum Positiven geändert werden kann, wenn die Liebe noch trägt.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Mord mit Pflanzen

Giftmorde 1
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„...“Und das Motiv?“...“Was weiß ich, vielleicht haben sich die Eltern ein-, zweimal zu oft über zu schlechtes Essen beschwert Und da wollte jemand beweisen, dass es noch schlechter sein könnte...“

Das ...

„...“Und das Motiv?“...“Was weiß ich, vielleicht haben sich die Eltern ein-, zweimal zu oft über zu schlechtes Essen beschwert Und da wollte jemand beweisen, dass es noch schlechter sein könnte...“

Das Buch vereint 15 verschiedene Geschichten von 14 Autoren zu einer spannenden Sammlung von Kurzkrimis. Den Tod bringen 15 unterschiedliche Giftpflanzen. Es ist schon erstaunlich, wie tödlich natürliche Schönheit sein kann.
So unterschiedlich wie die Tatorte ist die Handschrift der Autoren. Alle 15 Geschichten haben mich gut unterhalten. Es gibt keine Erzählung, die mir nicht gefallen hat. Das ist in einer Anthologie eher selten.
Die Autoren haben nicht nur interessante Motive kreiert, sondern mich oft mit dem Ende der Geschichte überrascht. Schwarzer Humor, sachlicher Bericht, phantasievolle Geschichte – das sind einige der gewählten Schriftstile.
Auf einige der Erzählungen möchte ich nun näher eingehen. Schon die erste Geschichte enthält ein brisantes Thema. Ein Sohn pflegt seine Mutter. Ihr plötzlicher Tod wirft Fragen auf. Gekonnt wird der Zwiespalt zwischen Liebe und Überforderung wiedergegeben.
Andreas Sturm erzählt in einer der Geschichten vom Tod seines besten Freundes. Hätten sie rechtzeitig miteinander gesprochen, wäre die Sache anders ausgegangen. In seinem zweiten Krimi präsentiert er ein ungewöhnliches Motiv.
Das Eingangszitat spricht von vergifteten Schulessen. Mit ihren dort genannten Motiv liegen die Ermittler allerdings völlig daneben. Das Besondere der Geschichte ist, dass sie mehrere unerwartete Pointen hat.
Einer der Krimis führt mich tief in die Vergangenheit. Aberglaube, Eifersucht, und Giftpflanzen bilden ein unheimliches Gemisch. Clara jedoch sieht das für ihre Zeit sehr realistisch:

„...Du meinst sicher eine Salbe, die Bilsenkraut, Alraune und Tollkirsche enthält. Wenn man sich damit einreibt, bildet man sich nur ein, man könnte fliegen, hat die Apothekerin gesagt. Aber man kann es nicht wirklich...“

Nicht alle Geschichten gehen so aus, wie es der Täter geplant hat. Manchmal sorgt der Zufall dafür, dass Täter und Opfer plötzlich die gleiche Person sind. In anderen Geschichten gilt das alte Sprichwort „Wer andern eine Grub gräbt...“. Das Opfer hatte vorgesorgt.
Sehr ansprechend sind die Bilder der Pflanzen, die den einzelnen Krimis zugeordnet wurden. Die kurzen Informationen über die Autoren im Anhang runden das Buch ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Krimis haben mich nicht nur gut unterhalten, ich habe auch einiges über Pflanzen und ihre Wirkungen dazugelernt. Die Zusammenstellung der Anthologie ist sowohl von der Länge der Geschichten, als auch von Thema und Schriftstil ausgewogen und abwechslungsreich.