Schwierige Situation
Ein fast perfekter Herzog„...Nicht umsonst hatte sie als ältestes Kind der Familie den Ruf, ein wenig halsstarrig zu sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte…“
So wird Friederike von Cossin charakterisiert. Sie träumt ...
„...Nicht umsonst hatte sie als ältestes Kind der Familie den Ruf, ein wenig halsstarrig zu sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte…“
So wird Friederike von Cossin charakterisiert. Sie träumt davon, auf dem Gut eine Pferdezucht aufzubauen. Außerdem genießt sie das Vertrauen ihres Vaters.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Liebesroman geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Friederike hat nach dem Verrat ihres langjährigen Freundes mit Männern nichts mehr am Hut. Dgleichzeitig konfrontiert ihr Vater sie mit der Nachricht, dass seine Spielschulden zum Verlust des Gutes führen könnten. Der Gläubiger ist Herzog Leopold von Ritteysen.
„...Er sah gut aus, strahlte aber auch aus, dass er sich seiner überlegenen Position bewusst war...“
Das ist Friederikes erster Eindruck vom Herzog. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters und des älteren Bruders musste Leopold urplötzlich das Zepter in der Familie in die Hand nehmen. Nur wenige wissen, dass er ein ziemliches Problem hat. Er leidet an Panikattacken, sobald er reiten oder mit der Kutsche fahren soll. Als Leopolds Mutter erfährt, dass auf Gut Cossin Reitunterricht angeboten wird, schlägt sie vor, dass der Herzog für einige Zeit auf das Gut umzieht. Sollte es ihm dort gelingen, seine Panik in den Griff zu bekommen, sind alle Schulden getilgt. Natürlich stimmt Friederikes Vaters zu. Sie selbst ist weniger begeistert.
Da sich schnell zeigt, dass Friederike viel einfühlsamer als ihr Vater ist, verlangt der Herzog sie als Lehrerin. Als Frau allerdings irritiert sie ihn, weil sie so anders ist als die Damen, mit denen er bisher zu tun hat. Auch Friederike ist über ihre Emotionen weniger erfreut.
„...Gefühle waren etwas Kompliziertes, vor allem, wenn sie ohnehin ins Leere liefen und keine Zukunft hatten...“
Der Roman gibt einen guten Einblick in das Leben des Landadels im 19. Jahrhundert. Deutlich wird dabei auch, dass der König über beträchtliche Macht verfügt und selbst Enteignung veranlassen kann.
Eine Menge an Missverständnissen sorgen dafür, dass es zu einem Auf und Ab der Gefühle kommt. Auch der Wankelmut des Herzogs ist für die Beziehung nicht gerade förderlich.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.