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Veröffentlicht am 31.07.2024

Bewegende Geschichte

Die verheimlichte Tochter
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„...Willst du mir ernsthaft sagen, dass deine Großmutter, meine Mutter, in diesem Heim geboren und adoptiert wurde? Dass ich nicht biologisch mit meinen Großeltern verwandt bin?...“

Diese Frage stellt ...

„...Willst du mir ernsthaft sagen, dass deine Großmutter, meine Mutter, in diesem Heim geboren und adoptiert wurde? Dass ich nicht biologisch mit meinen Großeltern verwandt bin?...“

Diese Frage stellt Kate ihrer Nichte Ella, als sie ihr von der kleinen Schachtel mit dem Namen der Großmutter berichtet, die ihr ein Anwalt überreicht hat.
Die Autorin hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er lässt sich flott lesen. Das Geschehen wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Vergangenheit beginnt 1967.
Ella entschließt sich, das Geheimnis ihrer Herkunft zu erforschen. Dabei führt sie der Weg auf eine griechische Insel, denn in der Schachtel war ein Foto, dass genau diese Landschaft zeigt. Außerdem hält sie beim Ausräumen ein Notenblatt in der Hand. Eine Bekannte vermittelt ihr den Kontakt zu dem Musiker Gabe, der sich damit bestimmt auskennt. Plötzlich steht Ella ihren Jugendfreund gegenüber.

„...Sie lächelten sich an, und Ella überlegte, wie es kam, dass sie mit Gabe so mühelos an ihre Freundschaft anknüpfen konnte, obwohl sie in den letzten zehn Jahren so viele Frösche geküsst hatte...“

Der Strang der Vergangenheit beginnt heftig.

„...Alexandra schloss die Augen, die Welt begann sich um sie herum zu drehen, sie kontnte nicht mehr hören, was gesagt wurde, dann wurde alles um sie herum schwarz...“

12 Jahre ist das Mädchen, als ihre Mutter bei einem Reitunfall tödlich verunglückt. Kurze Zeit später verliert sie auch ihr Heim, denn die politischen Verhältnisse in Griechenland zwingen ihrer Vater, das Land schnell zu verlassen. Wird sie es je wieder sehen? Wird sie noch einmal am Grabe der Mutter stehen?
Auf Griechenland erlebt Ella eine Menge an Überraschungen. Gleichzeitig beginnt sie wieder zu malen. Das hatte sie jahrelang vernachlässigt. Sie stellt sich die Frage, was sie wirklich will. Ihren Job als Galeristen möchte sie nicht aufgeben, aber ihre künstlerische Ader auch nicht länger unterdrücken.
Am Ende weiß Ella, was in der Vergangenheit passiert ist. Es bleibt keine Frage offen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Vor allem Alexandras Schicksal hat mich tief bewegt.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Die letzte Reise eines Kaisers

Reise nach Laredo
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„...Schönheit ist selten wahr und Wahrheit ist selten schön. Leider. Aber das Hässliche gewinnt bisweilen eine gewisse Erhabenheit...“

Diese Gedanken gehen Karl durch den Kopf, als er im Garten des Klosters ...


„...Schönheit ist selten wahr und Wahrheit ist selten schön. Leider. Aber das Hässliche gewinnt bisweilen eine gewisse Erhabenheit...“

Diese Gedanken gehen Karl durch den Kopf, als er im Garten des Klosters gebadet wird. Karl gilt als hässlich. Seine Position als Kaiser hat er aufgegeben und sich zurückgezogen in die Einsamkeit des Klosters.
Der Autor hat einen tiefgründigen Roman geschrieben, der die Zeitverhältnisse widerspiegelt, nach dem Sinn des Lebens fragt und einige philosophische Gedanken enthält. Auffallend ist der fein ausgearbeitete Schriftstil. Andererseits aber lässt die Geschichte auch die eine oder andere Frage offen.
Wir schreiben das Jahr 1558. In Karl ist eine gewisse Leere. Das Leben vollzieht sich nach dem immer gleichen Schema.

„...Es heißt, der Mensch ist das, was ihm bleibt, wenn er alles verloren hat...“

Dann aber beschließt Karl, mit dem 11jährigen Geronimo das Kloster zu verlassen. Karl reitet auf eine Maulesel, der Junge auf einem Pferd. Es wird ein Reise voller Überraschungen.
Während der Reise bleibt für mich einiges unklar. Wird Karl nicht als der ehemalige Kaiser erkannt oder zählt seine Stellung nach der Abdankung nicht mehr? Warum sonst wird er von anderen wie ein Gleichgestellter oder sogar Untergebener behandelt?
Er rettet einem Cagot das Leben und wird dafür von ihm auf seinem Wagen mit nach Laredo genommen. Die Reise birgt einige Überraschungen und heftige Szenen. Vorurteile der damaligen Zeit werden deutlich.

„...Der Mensch muss seinen Platz kennen, sonst stellt er eines Tages fest, dass er keinen Platz hat. Und dann tut sich der Erdboden auf...“

Karl fühlt sich lebendiger als im Kloster. Er genießt die Freiheit, erlebt aber auch deren Schattenseiten. Für seine Mitreisenden spürt er Verantwortung, weiß aber, dass er im Ernstfall keine Chance hat, sie zu verteidigen.
Ab und an erinnert sich Karl zurück. Besonders seine Begegnungen mit Malern der Zeit spielen dabei eine Rolle. Auch Isabella lebt noch in seinen Gedanken.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat bis zum Ende eine Spur Mystik.

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Kein einfacher Lesestoff

Freak Sisters
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„...Eine stumpfsinnige, fast unbesuchte Dorfkirche. Außerhalb des Dorfes, als hätte diese noch wachsen sollen, das Pfarrhaus...“

An diesem Ort fast im Nirgendwo des Ostens wachsen Rebecca und Judith auf. ...

„...Eine stumpfsinnige, fast unbesuchte Dorfkirche. Außerhalb des Dorfes, als hätte diese noch wachsen sollen, das Pfarrhaus...“

An diesem Ort fast im Nirgendwo des Ostens wachsen Rebecca und Judith auf. Den Kindergarten besuchen sie nur wenige Tage, die Schule nie. Im Elternhaus wird kaum gesprochen. Erziehung findet nicht statt. Die Mutter ist seit der Geburt nicht mehr sie selbst.
Als ein neuer Vikar kommt, bringt er den Kindern Latein bei. Außerdem entdecken sie im Keller die Alkoholvorräte der Mutter und bedienen sich daran.
Die Autorin hat eine fast skurrile Geschichte geschrieben. Es geht darum, wie Kinder im Leben zurecht kommen, die nie eine liebevolle Beziehung erlebt haben und fast wie in einer Blase aufgewachsen sind.
Es ist kein leichter Stoff. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet und bringt die besondere Situation auf den Punkt.
Mit 15 Jahren verlassen die Mädchen das Elternhaus. Unterwegs werden sie von Uli aufgelesen. Der Mann nimmt sie mit in eine abgeschiedenes Dorf in Portugal. Dort tauchen si ein in eine Welt der Esoterik. Neben ihrem täglichen Leben darf ich als Leser ihre Alpträume und ihre Phantasie verfolgen.
Rebecca ist bereit, sich dem Leben zu stellen. Sie lernt Englisch, zeichnet und bringt sich Schwimmen bei. Sie kämpft gegen ihr Dämonen und wünscht sie sich zurück, als sie sie schon besiegt hat. Manchmal kommt ein hellsichtiger Gedanke:

„...Wo gehe ich dann hin? Ich habe keine Ahnung von der Welt...“

Die Mädchen können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Uli kümmert sich mehr oder weniger um sie. Hinzu kommt, dass einige Bewohner die Gefahren sehen, die das Auftauchen der Kinder bringt. Sie sind minderjährig

„...Ihr solltet an einem Ort leben, wo Kinder in eurem Altr sind. Ihr solltet unter Menschen sein und zur Schule gehen...“

Ab und an wird deutlich, dass die Mädchen mit den einfachsten Begriffen nichts anfangen können. Sie trauen sich aber auch nicht zu fragen. Ytterblom, der Guru des Ortes, hat an Judith mehr Interesse als normal ist. Eine Bewohnerin ringt Judith Tarock bei und meint, sie wäre dafür begabt.
Nach wie vor folgt das Leben keinen Regeln. Dafür aber gibt es mehr Alkohol als für Kinder gut ist.
Die Geschichte ah ein offenes Ende. Alles ist möglich.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt zwei Leben, die keinerlei Strukturen und keine Liebe kennen.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Humorvoller Manga

GTO: Great Teacher Onizuka 1
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„...Das waren 35 Firmen! Werbefirmen, fürs Fernsehen, Verlage ...Alle haben mich abgeschossen!...“

Der 22jährige Onizuka ist auf Arbeitssuche. Es läuft nicht so, wie er sich das gedacht hat. Dann lernt ...

„...Das waren 35 Firmen! Werbefirmen, fürs Fernsehen, Verlage ...Alle haben mich abgeschossen!...“

Der 22jährige Onizuka ist auf Arbeitssuche. Es läuft nicht so, wie er sich das gedacht hat. Dann lernt er Nanako kennen. Die junge Frau aber wird von ihrem Lehrer abgeholt. Jetzt ist es für Onizuka klar: Er will Lehrer werden.
Der Autor hat einen humorvollen Manga geschrieben. Die Bilder sind gut ausgearbeitet, zeichnen sich durch viele kleine Details aus und machen den Fortgang der Handlung deutlich.
Die Texte sind kurz und kommen schnell auf den Punkt.
Der Weg zum Lehrerberuf ist für Onizuka mit manch Hürden gepflastert. Nicht für alle ist er selbst verantwortlich. Allerdings weist seine Vergangenheit einige Problemstellen auf. Dazu gehört nicht nur, dass er keine Eliteuni besucht hat.
Nach und nach stellt sich heraus, dass Onizuka viel Empathie für Schwächere hat und dabei auch unkonventionelle Methoden nutzt. Manchmal allerdings sollte er erst denken, bevor er handelt.
Der Manga wird ab 15 Jahre empfohlen. Der Empfehlung sollte man unbedingt folgen, denn es gibt ab und an tiefe Blicke unter die Röcke der Mädchen.
Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Sie weist viel Humor auf, zeigt aber auch, wie man als Lehrer die Schüler demotivieren kann. Dem will sich Onizuka in seiner Arbeit entgegen stellen. Ob ihm das in den nächsten Bänden gelingt?

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Humorvolles Kinderbuch

Bauer Bolle • Die kleine Schmuddelkatze
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„...Bauer Bolle mampft gerade sein Frühstück, als Fenja aus der Scheune kommt….“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch. Es lehrt, dass nicht immer alles zu ist, wie es scheint.
Fenja bringt ...

„...Bauer Bolle mampft gerade sein Frühstück, als Fenja aus der Scheune kommt….“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch. Es lehrt, dass nicht immer alles zu ist, wie es scheint.
Fenja bringt dem Bauern ihr angeknabbertes Zaumzeug. In der Scheune finden beide eine schmuddelige Katze. Auch die Hafersäcke sind angeknabbert. Natürlich kann das nur die Katze gewesen sein. Oder? Der Bauer stellt ihr eine Falle. Was wird passieren?
Die Geschichte eignet sich gut zum Vorlesen. Die Absätze sind kurz und gut gegliedert. Der Text ist kindgerecht.
Das Buch ist sehr liebevoll illustriert. Die Bilder sind farbenfroh und veranschaulichen das Leben auf einem Bauernhof.
Die beiden inneren Umschlagseiten gehören zusammen. Vorn steht die Frage, hinten die humorvolle Antwort.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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