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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2024

Ein Klassenzimmer voller Magie

Ein Schuljahr voller Zauberei (Ein Schuljahr voller Zauberei 1)
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„...Elena stieg aus dem Auto, schulterte ihren Rucksack und atmete tief durch. Die ganze lange Fahrt hatte sie tapfer gegen die Tränen gekämpft….“

Elenas Eltern haben eine Alpaka-Farm gekauft. Deshalb ...

„...Elena stieg aus dem Auto, schulterte ihren Rucksack und atmete tief durch. Die ganze lange Fahrt hatte sie tapfer gegen die Tränen gekämpft….“

Elenas Eltern haben eine Alpaka-Farm gekauft. Deshalb musste sie ihre Freundinnen verlassen und ist nun auf dem Dorf gelandet.
Die Autorin hat ein humorvolles und magisches Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Die Sprache ist kindgerecht.
Elena sieht sich mit ihrem Bruder den Ort an.

„...Und die Schule ist eine Bruchbude...“

Diese Worte hört ausgerechnet Friedlinde Loberecht, Einer ihrer Vorfahren hat die Schule gebaut. Elena kommt in die Klasse von Friedlinde. Da sind Spannungen vorprogrammiert.
Dann aber flüchtet ein Kätzchen von einem Baum an ein Fenster der Schule. Plötzlich muss ein Zimmer, das bisher immer verschlossen war, geöffnet werden. Der Lehrer verlangt es als sein zukünftiges Klassenzimmer, denn das bisherige unter dem Dach ist zu klein. Doch dieses Zimmer sorgt für einige Überraschungen.
Viele humorvolle Zeichnungen veranschaulichen die Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu tragen nicht zuletzt die Namen der Lehrer bei, die sicher mit Bedacht gewählt wurden.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Gekonnte Satire auf den deutschen Schlager

Ich liebe Schlager
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„...Es war ein Spätsommertag, als ich in die psychosomatische Klinik Johann Strauss eincheckte; ich war guter Dinge und das Wetter ganz famos...“

Thomas Andras, der Ich-Erzähler, leidet an einem Schlager ...

„...Es war ein Spätsommertag, als ich in die psychosomatische Klinik Johann Strauss eincheckte; ich war guter Dinge und das Wetter ganz famos...“

Thomas Andras, der Ich-Erzähler, leidet an einem Schlager – Burnout. Wie es dazu kam, erzählt er im Buch, denn sein Therapeut hat ihn aufgefordert, seine Erfahrungen und Probleme aufzuschreiben.

„...Ziel des Angebots ist es, dass die Patienten besser verstehen, was sie über die Jahre so fertig gemacht hat. Beim Schlager ist es wie mit Genussmitteln: Wir sollten stets um die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen wissen...“

Der Autor hat einen satirischen Roman über den deutschen Schlager geschrieben. Der Schriftstil passt perfekt. Gekonnte Dialoge bringen das Thema auf den Punkt. Außerdem zeugen die eingefügten Fakten und eine Menge an Schlagertexten von der ausführliche Recherche des Autors. Es ist sicher kein Zufall, dass der Nachname von Thommi, wie Thomas genannt wird, dem eines Schlagerstars ähnelt, den er nur unter Schmerzen hören kann. Mit dieser Erfahrung aus der Kindheit beginnt seine Erzählung. Die Jagd nach CDs sorgt für amüsante Episoden.
Später tritt Thommi einen Verein bei, der sich den Erhalt des deutschen Schlagers auf die Fahnen geschrieben hat. Doch Thommi will mehr. Er setzt all seine Energie ein, damit der Schlager als Weltkulturerbe anerkannt wird. Natürlich muss er dafür die Entwicklung des Genres auflisten. Schlagerwettbewerbe der Vergangenheit, Schlagersternchen als Kurzauftritt im Krimi sind nur zwei der Themen, denen er sich annimmt. Dem Erfolg aber steht nicht nur der Bürokratismus im Wege. Da hilft es Thommi auch nicht, dass er als Statistiker in der IT-Branche arbeitet.

„...Nur wer hinfällt, hat die Chance, wieder aufzustehen...“

Der Ich-Erzähler und die Frauen ist ein Kapitel für sich. Wie so vieles in seinem Leben, geht auch hier das meiste schief.
Der Autor nimmt mit seinem Protagonisten so ziemlich alles aufs Korn, was man rund um den deutschen Schlager aufs Korn nehmen kann. Das wäre zum Beispiel die Sinnfreiheit mancher Texte.
Um einen Schlagerstar zu treffen, schlüpft Thommi erst einmal in dessen Rolle. Er darf auch Autogramme geben.

„...Toll, dachte ich, wenn man Menschen eine Freude bereiten kann, indem man ihnen die eigene Klaue auf ein bedrucktes Kärtchen setzt...“

Das aber war der Anfang vom Ende. Danach war der Weg in die Klinik vorprogrammiert.
Die Geschichte fand ich sehr amüsant. Hier wurde eine Parodie gekonnt in Szene gesetzt. Eines aber hätte mich noch interessiert: Wenn Thommi schon auf den Weg nach Dresden war, warum hat er dann den Ostschlager völlig ignoriert?

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Wer war Daniel Aisbergh?

Die Aisbergh-Akte
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„...Nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, den turbulenten Zeiten der Weimarer Republik und den Jahren der Verfolgung aufgrund ihrer jüdischen Herkunft war meine Urgroßmutter 1938 kurz vor Kriegsausbruch ...

„...Nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, den turbulenten Zeiten der Weimarer Republik und den Jahren der Verfolgung aufgrund ihrer jüdischen Herkunft war meine Urgroßmutter 1938 kurz vor Kriegsausbruch mit ihren Eltern und ihrer zehnjährigen Tochter Martha in die USA emigriert. Ohne ihren Mann Daniel...“

Diese Zeilen stammen von dem Archäologen und Architekten Matteo Mancini. Er begibt sich auf die Spuren seines Urgroßvaters Daniel Aisbergh. Dazu wendet er sich auch an Sally Wheeler, da er bei den Nachforschungen auf den Namen Carlo van der Meer gestoßen ist.
Das Autorenpaar hat erneut einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Sie verstehen es, fiktive Figuren in realen historischen Situationen handeln zu lassen und dabei in der entsprechenden Zeit lebende Personen einzubeziehen.
Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich punktuell berühren, ehe am Schluss alle zum Konzens geführt werden.
Spannende Handlungsorte sind die Unterwelten von Berlin und Wien. Auch die Wiener Flaktürme spielen in der Geschichte ein Rolle. In einem von ihnen findet Matteo eine Zettel mit einer eher mystischen Botschaft:

„...Folge dem Eisberg ins goldene Reich des Alchimisten...“

Ein Handlungsstrang führt mich in das Berlin der 20er Jahre. Dort lernt der jüdische Wissenschaftler die Malerin Heidemarie von Solven kennen. Die beiden werden ein Liebespaar. Heidemarie ist eine Frau ihrer Zeit. Umgeben von Glamour, unkonventionell und selbst bestimmend, wem sie ihre Gunst schenkt, scheint das Leben für sie ein Spiel zu sein. Heidemarie bringt das gegenüber Ruth Aisbergh, die sie als Schneiderin beschäftigt, auf den Punkt.

„...Wir wandeln auf einem schmalen Grat zwischen Kunst und Banalität, Ernsthaftem und Belanglosem. ödem Laster und echter Leidenschaft, Trivialität und magischer Wirkung. Den richtigen Weg finden wir alle auf unsere Individuelle Weise...“

Am Horizont aber ziehen die ersten dunklen Wolken auf. Ihre Kunst passt schlecht in die Zeit des Nationalsozialismus. Glücklicherweise hat sie die richtigen Freunde mit Kontakten zur Führungsspitze der NSDAP.
Matteos Nachforschungen kommen nur schleppend voran. Alle Informationen, die er über Daniel zusammenträgt, können zwei Fragen nicht beantworten. Warum arbeitet ein jüdische Wissenschaftler für das NS - Regime? Was ist nach dem Krieg aus Daniel Aisbergh geworden? Hier gibt es sehr widersprüchlichen Aussagen.
Ruth Aisbergh ist in Amerika schnell ein Neuanfang gelungen. Hier haben sich die Kontakte von Heidemarie von Salven als nützlich erwiesen.
Eine der interessantesten und geheimnisvollsten Frauen in der Geschichte ist Carlotta Costa. Sie dirigiert Menschen wie Marionetten, ohne das die es merken. Wenn doch, hilft eine kleine Drohung.
Als Heidemarie von Salven nach dem Krieg nach Daniel sucht, wird ihr eine Warnung entgegen gehalten.

„...Du kannst dich dem Wind der Berge entgegenstellen mit allem, was du hast. Aber er wird dennoch immer weiter wehen...“

Das Buch ist für eine Menge an Überraschungen gut, bevor die letzten Rätsel gelöst werden. Dazu gehört übrigens auch das weiter oben angeführte kurze Zitat aus dem Flakturm, das letztendlich auf die richtiger Spur zur Aisbergh – Akte führt.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe, dass es diese Art von Forschungen nirgendwo auf der Welt mehr gibt, habe aber ziemlichen Zweifel daran.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Schönes Kinderbuch

Das magische Baumhaus (Band 60) - Die Spur des Schneeleoparden
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„...Ein Junge namens Philipp und seine Schwester Anne entdeckten dieses Baumhaus. Sie fanden schnell heraus, dass Zauberkräfte darin schlummerten und dass sie damit nicht nur an jeden Ort der Welt, sondern ...

„...Ein Junge namens Philipp und seine Schwester Anne entdeckten dieses Baumhaus. Sie fanden schnell heraus, dass Zauberkräfte darin schlummerten und dass sie damit nicht nur an jeden Ort der Welt, sondern auch kreuz und quer durch die Zeit reisen konnten...“

Diese Zeilen stehen im Vorspann des Buches. Die Autorin hat ein abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Die Schriftgröße ist für Kinder gut geeignet. Die Absätze sind klar gegliedert.
Die heutige Reise führt die beiden Protagonisten nach Nepal. Dort sollen sie sich auf die Suche nach dem Grauen Geist machen. Es gibt ein schriftliche Anweisung, wie sie ihn finden könnten.
Nach ihrer Ankunft treffen sie die beiden Mädchen Mina und Fuli. Ob die ihnen helfen können?
Es gibt manch Abenteuer zu erleben, bis die Kinder nicht nur wissen, wer der Graue Geist ist, sondern auch, warum sie die Reise antreten mussten.
Viele Schwarz-Weiß-Bilder veranschaulichen das Geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es gibt Einblicke in eine fremde Kultur und die Lebenswelt des Himalaja.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Mehr als eine Familiengeschichte

Die Saar-Töchter - Zeiten der Sehnsucht
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„...Gerd Mosner gehörte nicht zu der Sorte Menschen, die man nicht warten ließ, ganz egal, ob man sein Angestellter oder sein Verwandter war...“

Das weiß auch seine 17jährige Tochter Elisa, die sich deshalb ...

„...Gerd Mosner gehörte nicht zu der Sorte Menschen, die man nicht warten ließ, ganz egal, ob man sein Angestellter oder sein Verwandter war...“

Das weiß auch seine 17jährige Tochter Elisa, die sich deshalb auf den Weg zu ihm macht. Dass dieser 24. Dezember 1848 mit einer unerwarteten Überraschung daherkommt, ahnt sie nicht.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet und lässt sich flott lesen.
Im Mittelpunkt steht der Ingenieur Gerd Mosner mit seiner Familie. Er ist, wie zur damaligen Zeit üblich, ganz Herr im Haus. Aus dem Grund informiert er auch sehr kurzfristig seine Familie, dass ein Umzug von München nach St. Ingbert bevorsteht. In der Saarpfalz soll er beim Aufbau der Eisenbahnlinie helfen, die für den Abtransport der Kohle gebraucht wird.
Die Familienverhältnisse erweisen sich als schwierig.

„Irgendwie war ihre Mutter war stets anwesend, aber selten wirklich präsent...“
Elisa hofft, dass Leo, ihr Freund, sie bald als seine Braut zurück nach München holt. Ihrem Bruder Joseph wird vom Vater die Rückkehr nach Frankreich zum Studium verwehrt. Was dort vorgefallen ist, erfahre ich erst später.
Das Leben an der Saar lässt Elisa ihre Freiheit vermissen. Sie fühlt sich im Haus wie in einem goldenen Käfig. Nur heimlich getraut sie sich, Ausflüge in den nahen Wald zu machen. Dort lernt sie den Bauern Peter kennen. Sie gibt sich ihm gegenüber als Dienstmädchen aus.
Gut werden die Verhältnisse der damaligen Zeit dargestellt. Als Ingenieur gehört Gerd Mosner zur gehobenen Bürgerschicht. Materielle Not kennen er und seine Familie nicht. Dafür gibt es gesellschaftliche Regeln, die es zu beachten gilt und die er bei seinen Kindern strikt durchsetzt.
Joseph lebt mit Vater und Bruder auf einem Bauernhof. Das heißt harte Arbeit und wenig Geld. Er träumt davon, Bergmann zu werden. Denen werden manch Privilegien zugebilligt, denn sie werden dringen gebraucht. Trotzdem ist die Arbeit schwer und gefährlich. Sein Vater aber will davon nichts wissen.
Viel zu selten kommt es zu tiefgründigen Gesprächen zwischen Vater und Tochter.

„...Ich habe das Gefühl, dass in diesem Land überhaupt nichts mehr nach Plan läuft, und das schon eine Weile...“

Es muss eine Menge passieren, bis sich die Verhältnisse in der Familie klären und jeder seinen Weg findet.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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