Gelungener Abschluss
Töchter der Speicherstadt – Das Versprechen von Glück„...Eines war ihr klar: Ihre eigene Ehe später würde voller Leidenschaft sein. Nicht so kalt. Ehrlichkeit sollte ihre künftige Ehe krönen. Niemals Lüge...“
Diese Gedanken gehen Anna durch den Kopf, als ...
„...Eines war ihr klar: Ihre eigene Ehe später würde voller Leidenschaft sein. Nicht so kalt. Ehrlichkeit sollte ihre künftige Ehe krönen. Niemals Lüge...“
Diese Gedanken gehen Anna durch den Kopf, als sie an die Ehe ihrer Eltern Kurt und Cläre denkt. Nicht nur, dass sie das Verhältnis als kalt empfindet, sie hat gestern ihre Mutter mit einem Fremden gesehen.
Die Autorin hat einen inhaltsreichen Abschluss ihrer Trilogie geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Der Schriftstil ist ausgereift.
Wir schreiben das Jahr 1956. In der Wirtschaft geht es aufwärts. Anna arbeitet im Kaffeegeschäft der Eltern. Ihren Traum von einem Kunststudium hat ihr die Mutter ausgeredet. Seitdem ist das Verhältnis zwischen beiden gespannt. Außerdem hat es Cläre noch nicht fertig gebracht, ihr zu sagen, dass Fritz ihr Vater ist. Kein Wunder, dass Anna ihn ablehnt.
Zwei Männer ringen um Annas Gunst. Einer ist Joost van der Vehlen, der als Prokurist in der Firma arbeitet. Cläre sieht ihn so:
„...Ich meine, er ist ein äußerst adretter Mann. Und von einem hübschen Teller ist man bekanntlich nicht allein...“
Noch ahnt sie nicht, wie recht sie damit hat. Allerdings hat sie sich ihm gegenüber ein gesundes Misstrauen bewahrt.
Bei Anna scheint sich das Schicksal der Mutter zu wiederholen. Den Mann, den sie liebt, bekommt sie nicht. Eine Intrige sorgt dafür. Also heiratet sie Joost und gibt all ihre Träume auf. Sie wird Hausfrau und Mutter. In meinen Augen lebt sie nicht mehr, sie funktioniert nur. Sie hat sich im goldenen Käfig eingerichtet und nicht den Mut, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Obwohl Anna mit der Firma nichts mehr zu tun haben will, weiß sie guten Kaffee zu schätzen.
„...Eine Tasse wirklich guten Kaffees zu trinken, ist eine Reise zu sich selbst. Sie bedarf keiner Worte...“
In Hamburg ist ein alter Bekannter von Cläre wieder aufgetaucht. Staller hat seine Nazivergangenheit hinter sich gelassen. Doch sein Hass auf Cläre ist nicht kleiner geworden.
Die Jahre kommen und gehen. Annas Tochter Frieda hat mittlerweile Wirtschaft studiert.
Erst als die Firma kurz vor der Insolvenz steht, rafft sich Anna auf und zeigt ihren Mann die Krallen.
Sehr gut wiedergegeben werden die wirtschaftlichen Veränderungen im Kaffeehandel im Laufe der Jahre. Natürlich werden wesentliche historische Ereignisse wie die Sturmflut mit eingeflochten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich Anna oftmals nicht verstanden habe.