Cover-Bild Margherita und der dunkle Widerschein der Welt
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11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 270
  • Ersterscheinung: 01.07.2022
  • ISBN: 9783756230150
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
D.G. Ambronn

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt

1. Teil: 1939 - 1940
Margherita Civitella ist gerade 13 Jahre alt, als die britische Regierung am 4. September 1939 Deutschland den Krieg erklärt. Sie lebt mit ihren Eltern - einem Italiener und einer Engländerin - und ihren Geschwistern im Süden Großbritanniens. Mehr und mehr wird der Alltag der Familie vom Krieg geprägt, von Ängsten und Sorgen, aber auch von Hoffnung und Träumen. Zugleich ist der Zweite Weltkrieg die Zeit, in der Margherita Civitella vom Kind zu einer jungen Frau wird. Im Alter blickt sie zurück auf diese Zeit und erzählt ihre Geschichte vom Leben im Krieg und vom Erwachsenwerden im Krieg.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2024

Alltag in Zeiten des Krieges

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Wie die Inhaltsbeschreibung verrät, entschließt sich die über 80-jährige Margherita Civitella, Tochter eines in Großbritannien zu Wohlstand gekommenen Italieners und einer englischen Bischofstochter, davon ...

Wie die Inhaltsbeschreibung verrät, entschließt sich die über 80-jährige Margherita Civitella, Tochter eines in Großbritannien zu Wohlstand gekommenen Italieners und einer englischen Bischofstochter, davon zu erzählen, wie sie als junges Mädchen, gerade 13 geworden als der Zweite Weltkrieg mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen begann, die Kriegsjahre erlebt hat. Vorliegendes Buch ist der erste Teil einer offensichtlich auf mehrere Bände angelegten Serie und ihre Erinnerungen im hier zu besprechenden Band beziehen sich auf die Zeit vom September 1939 bis zum Ende des Jahres 1940.
Sehr klar sind sie, diese Erinnerungen, sehr detailliert, wie man das nicht selten bei alten Menschen findet, besonders dann, wenn es dabei um eine Zeit geht, die lebenseinschneidend, lebensverändernd war und die eine ganze Generation um ihre Jugend betrogen, ein normales, sorgloses Heranwachsen und Erwachsenwerden verhindert hatte, sofern letzteres überhaupt erreicht wurde. Und das war bei genügend jungen Frauen, vor allem aber bei Millionen junger Männer, die zunächst voller Begeisterung und Patriotismus in einen von Wahnsinnigen – denn das sind Kriegstreiber immer und ausnahmslos! - angezettelten Krieg zogen, nicht der Fall!
Nun, wie wir alle wissen, sofern wir uns für dieses wohl düsterste Kapitel deutscher Geschichte interessieren, war mit dem Überfall auf Polen 1939 zwar klar, dass da ein Krieg begonnen hatte, aber während der ersten Monate herrschte noch die Ruhe vor dem Sturm, in Deutschland sowie natürlich in Südostengland, dem Hauptschauplatz dieses Romans. Eine trügerische Ruhe freilich, denn außerhalb des Landes, auf See, waren bereits die ersten Opfer zu beklagen, die sich zu Beginn des Folgejahres während der Luftschlacht um England vervielfältigen sollten. Noch aber herrschte Ruhe im Land, das Leben ging mit verschmerzbaren Einschränkungen weiter und auf die gewohnten Vergnügungen, wie Kino und Tanzen, musste erst einmal nicht verzichtet werden.
Darüber mögen die einen, die mit Vernunft und Verstand Gesegneten, froh gewesen sein, die anderen, vorwiegend junge Männer, erfüllt von einem für die junge Generation heute unverständlichen Patriotismus, aber enttäuscht, denn, idealistisch wie sie waren, wollten sie am liebsten sofort in den Krieg ziehen, um Hitler den Garaus zu machen oder, je nachdem, aus welchem nationalen Blickwinkel man es betrachtet, Europa und die Welt zu erobern, für den Führer! Man bekommt geradezu eine Gänsehaut, wenn man über diese Begeisterung des Beginns am Anfang der Geschichte liest....
Da uns Margherita ausführlich an ihrem Familienleben teilhaben lässt, wissen wir, dass auch ihr älterer Bruder Gino ganz erpicht darauf war, zu kämpfen und sich alsbald in der Royal Air Force als Pilot ausbilden ließ, nicht ahnend, mit welchen Desillusionen er schon bald zu kämpfen haben würde. Seine Freunde, bis auf den rationalen Sonny, waren da nicht anders, hatten aber weniger Glück in Bezug auf eine militärische Karriere als der schneidige Gino. Was sich ja vielleicht als lebensrettend erweisen würde... Dem jungen Danny, deutscher Jude, der von seiner Familie rechtzeitig, wie sie meinten, in England in Sicherheit gebracht wurde, jedoch wurde deutlich klargemacht, dass sein Einsatz für England nicht erwünscht war. Ironie der Geschichte, die sich ein ums andere Mal wiederholt hat und das noch immer tut: der vermeintlich sichere Hafen ist genau das nicht! Man will sie nicht, die Fremden, die Geflüchteten. Man schiebt sie ab, interniert sie, schickt sie in Camps, die nichts anderes sind als Gefangenenlager, schafft sie außer Landes – und viele müssen mit dem Leben bezahlen.
Manche Leser, mich eingeschlossen, werden erstaunt über das gewesen sein, was wir über das Schicksal der Flüchtlinge und der Nicht-Briten in England, von denen viele längst in der fremden Heimat sesshaft geworden waren, erfahren haben. Ganz sicher aber betroffen, denn am Misstrauen bis hin zur offenen Feindseligkeit Fremden gegenüber hat sich bis heute nichts geändert, nicht in England, nicht in Deutschland und vermutlich nirgendwo!
Überhaupt ist das Buch, sind Margheritas Erinnerungen nicht nur interessant und spannend zu lesen, sondern darüberhinaus informativ und lehrreich, ob es nun die eben erwähnte Behandlung der Emigranten betrifft oder auch der Dienstboten in jenen Zeiten oder militärische Einzelheiten, die Bildung von Bürgerwehren, die beginnenden Rationierungen und neuen Vorschriften oder das, was einen wichtigen Raum in diesem ersten Teil einnimmt – das Internatsleben nämlich, das auf jemanden, der so etwas gar nicht oder nur aus maßlos verklärenden Kinderbüchern kennt, die eine Zeitlang mit Vorliebe in Internaten angesiedelt waren, ziemlich schockierend wirken mag. Ein Leben voller Zucht und Ordnung und so, wie man sich ein Kasernenleben vorstellt. Gefühle zeigt man nicht, mit Schmerzen und Verletzungen geht man stoisch um und macht im Übrigen alles mit sich selbst aus. In der Tat, auf den ersten Blick wirkt diese so englische Einrichtung mehr als abschreckend, aber wenn man zu seinem Erstaunen Margherita sagen hört, dass ihr eigenes Mädcheninternat ihr zweites Zuhause sei und allmählich tiefere Blicke in diese Institution und ihren Alltag wirft, modifiziert man vielleicht seine anfängliche Abneigung... Dem aber soll an dieser Stelle nicht vorgegriffen werden!
Betrachten wir stattdessen die Art und Weise, auf die uns der Autor an Margheritas Erinnerungen teilhaben lässt, uns geradezu mit hineinnimmt in ihre Gedanken und Beobachtungen! Der Ich-Erzählerin ist die anfangs 13-jährige mühelos abzunehmen. Ein Kind noch in ihrer Einschätzung von etwas, das sie weder recht versteht noch gar abschätzen kann (womit sie schließlich nicht alleine war, denn wer konnte das schon in jenen frühen Monaten des Weltensturms?). Doch blickt sie immer wieder voraus, greift den Ereignissen vor in ihrer Erzählung, um das, was sie viel später erst versteht, mit dem zu verknüpfen, was sich ereignet hat in den Jahren 1939 und 1940. Ebenso glaubwürdig und sehr feinfühlig geschildert wird der Reifeprozess, den Margherita in dieser Zeit durchläuft, die Wandlung vom Kind zum Teenager oder Backfisch, wie man dieses mitunter schwierige Stadium damals nannte, diese Veränderung ahnend, spürend, aber noch nicht recht begreifend, dabei erstaunlich unwissend in den Dingen des Lebens und viel kindlicher als Gleichaltrige heutzutage!
Sehr gut gemacht ist das, mich geradezu begeisternd. Und wenn dann die Geschichte auch noch in einer Sprache abgefasst ist, an der ich nicht den geringsten Makel finden und die ich nur als verführerisch schön bezeichnen kann, dann weiß ich, dass ich hier einen guten, einen sehr guten, tiefgründigen, authentischen, bis in die kleinsten Einzelheiten stimmigen Roman gelesen habe, der haargenau so ist, wie ich das von Büchern erwarte, aber leider immer seltener bekomme – und auf dessen Fortsetzung ich ungemein neugierig bin!

Veröffentlicht am 23.02.2024

Margie

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Ich finde dieses informative, unterhaltsame und spannend erzählte Buch sehr gelungen. Die Zeitzeugin Margherita, alias Margie, erzählt über ihre Erlebnisse vor und nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges ...

Ich finde dieses informative, unterhaltsame und spannend erzählte Buch sehr gelungen. Die Zeitzeugin Margherita, alias Margie, erzählt über ihre Erlebnisse vor und nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges in England.

Ihre Familie mit italienischen Wurzeln hat es nicht leicht in diesen Zeiten.

Margie besucht eine Schule mit Internat, was für sie nicht immer von Vorteil ist, denn es herrschen strenge Sitten. Aber das hauptsächliche Ziel ist es nun, diesen sinnlosen Krieg zu überstehen. Es gibt bereits erste Opfer.

Ich bin auf den zweiten Teil gespannt.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt

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Die 80jährige Margherita erinnert sich an die Zeit, als 1939 in England der Krieg ausbrach. Margherita ist italienischstämmig, ihr Vater besitzt eine Brauerei und sie besucht ein Internat. Zunächst erfahren ...

Die 80jährige Margherita erinnert sich an die Zeit, als 1939 in England der Krieg ausbrach. Margherita ist italienischstämmig, ihr Vater besitzt eine Brauerei und sie besucht ein Internat. Zunächst erfahren wir die großen und kleine Probleme eines jungen Mädchens im Internat. Wir sehen, wie die ganze Familie Weihnachten feiert und ihr Bruder Gino und seine Freunde unbedingt in den Krieg einberufen werden wollen. Später wird er als Pilot ausgebildet und gegen die Feinde eingesetzt. Sein Freund Danny ist ein Jude, seine Eltern haben ihn nach England geschickt, damit er vor Hitler und seinen Schergen sicher ist, aber auch in England werden die Juden wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Für Margie geht das Leben weiter wie bisher, lediglich die Lebensmittel werden rationalisiert und die Schülerinnen müssen den Gebrauch der Gasmasken üben. Margie erlebe ihre erste Schwärmerei, als sie bei ihrem Onkel Anton untergekommen sind. Ein Buch, das aus Sicht einer 13/14jährigen geschrieben wurde und die den Ernst der Lage noch gar nicht so zur Kenntnis nimmt, zumal in England damals vom Schrecken des Krieges nicht so viel zu merken war. Margie lebt in ihrer Welt mit dem großen und kleinen Sorgen im Internat, ihren Mitschülerinnen und ihren Lehrerinnen. Sie hat ihre erste zarte Liebe durchgemacht. Es ist schade, dass das Buch nicht weitergeht, denn die Kriegsjahre dann ab 1940 waren hart und wären sehr interessant gewesen, zumal mich interessiert hätte, wie das Leben der Familie dann weitergegangen wäre. Am Ende des Buches ist ein Namensverzeichnis, das mir zu Beginn des Buches sehr hilfreich gewesen ist, da zu viele Namen und Personen auf mich eingestürmt sind. Auch das Nachwort finde ich sehr interessant, denn dort ist näher auf die Geschehenisse des Jahres 1939 eingegangen. Das Cover des Buches ziert eine idyllische Landschaft im Abendrot.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Die Auswirkungen des Kriegsbeginns auf das Leben

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Margherita Civitella ist mit ihren dreizehn Jahren noch Schülerin in England, als der zweite Weltkrieg beginnt. Als Tochter eines Italieners und einer Engländerin erinnert sie sich nach Jahrzehnten an ...

Margherita Civitella ist mit ihren dreizehn Jahren noch Schülerin in England, als der zweite Weltkrieg beginnt. Als Tochter eines Italieners und einer Engländerin erinnert sie sich nach Jahrzehnten an das erste Kriegsjahr und hält ihre Gedanken fest.

Das Cover nimmt Bezug auf den Titel des Romans, das Dunkel der mächtigen Baumsilhouetten steht im Gegensatz zum hell erleuchteten Himmel. Die Kapitel des Buches haben eine angenehme Länge, die Überschriften verweisen auf den jeweils folgenden Inhalt.

Das Herausragende an diesem Buch ist neben der genauen Recherche jener Zeit in England vor allem der schöne Schreibstil, in den all diese interessanten Besonderheiten verpackt sind. Der Autor erlaubt es den Lesern sich in alle Passagen einzufühlen; es gelingt ihm, das Publikum dadurch vollkommen in die Geschichte hineinzuziehen.

Wer schon andere Werke des Autors gelesen hat, wird in diesem Buch auf einige Bekannte treffen, die anderen werden die Protagonisten in diesem Roman kennen- und lieben lernen. Am Ende des Romans befindet sich zur besseren Übersicht ein praktisches Personenverzeichnis. Die Charaktere sind sympathisch und wie aus richtigen dem Leben gegriffen, deren Dialoge sind ebenso lebensnah und nachvollziehbar.

Ich-Erzählerin Margherita sieht mit den Augen einer alten Frau auf ein prägendes Jahr ihrer Jugend zurück, wobei die Schulzeit auf der Internatsschule für Mädchen einen großen Teil einnimmt. Dennoch gelingt es dem Autor – einem männlichen wohlgemerkt – auch die noch kindliche Sicht der Protagonistin Margherita einzufangen. Ihre Verbindungen zu anderen Schülerinnen und Lehrerinnen kommen dabei genauso zum Ausdruck wie Ihre Beobachtungen, die sie in ihrem Familien- und Bekanntenkreis machen konnte. Die Veränderungen und Einschränkungen, die der Krieg in den verschiedenen Lebensbereichen – nicht nur im alltäglichen Leben - verursacht hat, werden in diesem Roman detailliert beschrieben. Auch die Gefühle aller Beteiligten, wie die Angst um geliebte Personen, kommen zum Tragen.

Im Nachwort des sehr gut recherchierten Romans gibt der Autor Hinweise auf interessante Quellen.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Jugend im Krieg

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„...Jetzt, wo wir mit der Schule fertig sind, könnten wir das Leben in vollen Zügen genießen. […] Aber wenn es Krieg gibt, dann ist es Essig damit. Und diese Gelegenheit kommt nie wieder. Selbst wenn wir ...

„...Jetzt, wo wir mit der Schule fertig sind, könnten wir das Leben in vollen Zügen genießen. […] Aber wenn es Krieg gibt, dann ist es Essig damit. Und diese Gelegenheit kommt nie wieder. Selbst wenn wir lebend aus dem Krieg zurückkommen, diese schönsten Jahre unseres Lebens sind für uns auf immer und ewig verloren...“

Sonny legt schon 1939 den Finger in die Wunde. Während die anderen im Freundes- und Familienkreis sich für den Krieg aussprechen, sieht Sonny weitet.
Der Autor hat ein her leises Buch über die ersten Jahre im Krieg geschrieben. Deutlich wird, wie schnell sich das Leben ändert.
Der Schriftstil ist ruhig und teilweise sachlich. Die Personen werden gut charakterisiert.
Da ist Margherita. Sie ist 13 Jahre alt und geht auf ein Internat. Ihr Bruder Gino und seine drei Freunde spielen auch in ihrem Leben eine besondere Rolle. Zu den freunden gehört Danny. Der Älteste einer jüdischen Familie wurde von seinen Eltern zu Verwandten nach Großbritannien geschickt. Abi, seine Cousine, ist Margheritas beste Freunde.
Die ersten Folgen des Krieges sind die Verpflichtung zu Verdunklung und Übungen zum Umgang mit der Gasmaske.
Im Internat ändert sich erst einmal nicht viel, außer dass es im Tee keinen Zucker mehr gibt. Hier gibt es anfangs einen Rückblick auf das vergangene Schuljahr. Dadurch wird klar, wer warum mit Wem nicht kann. Auch nach den Ferien geht es mit gegenseitigen Reibereien weiter.

„...Mit heftig schlagenden Herzen müssten wir unsere Missetaten bekennen und stünden dann wie begossene Pudel vor unserer Lehrerin, ängstlich auf das Urteil wartend...“

Die Jungen sind älter. Gino lässt sich als Pilot ausbilden. Danny trifft es als deutschen Juden besonders hart. Er gilt als Feind.
Schnell wechselnde Handlungsorte zeigen, wie das Kriegsgeschehen das Leben jedes einzelnen beeinflusst. Dabei werden auch militärische Verteidigungsstrategie aufgezeigt, die mir bisher unbekannt waren.
Vielfältige Gespräche belegen, wie die Protagonisten zu der Entwicklung stehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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