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Veröffentlicht am 21.09.2024

Eine komplexe Familiengeschichte

Nur nachts ist es hell
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„...Ich hatte das Glück, behütet aufwachsen zu dürfen, mein Vater war ein wohlhabender Kaufmann und Händler. Ich war das Nesthäkchen...“

Mit diesen Zeilen beginnt Elisabeth den Bericht für ihre Großnichte. ...

„...Ich hatte das Glück, behütet aufwachsen zu dürfen, mein Vater war ein wohlhabender Kaufmann und Händler. Ich war das Nesthäkchen...“

Mit diesen Zeilen beginnt Elisabeth den Bericht für ihre Großnichte. Dass die persönliche Anrede ihrer Großnichte gilt, wird allerdings erst viel später klar.
Die Autorin erzählt eine komplexe Familiengeschichte. Der Schriftstil ist anfangs sehr fein ausgearbeitet und enthält einen gewissen Sarkasmus. So äußert sie zu Beginn des Zweiten Weltkrieges:

„...Wieder große Töne der Machthaber im Rundfunk und unerträgliche Euphorie, die Menschen wurden offenbar nicht klüger...“

Später allerdings wird die Geschichte fast sachlich erzählt. Die gewisse Leichtigkeit des Anfangs verschwindet.
Man sollte wissen, dass es einen Vorgängerband gibt. Den kenne ich nicht. Trotzdem hatte ich keine Probleme, der Handlung zu folgen.
Elisabeth beginnt mit einer Kurzfassung ihres Lebenslaufes. Danach kommen kurze Erinnerungsbruchstücke. Die kommentiert sie so:

„...Letztendlich ist das, woran man sich erinnert, nicht immer dasselbe wie das, was man wirklich erlebt hat...“

Danach geht sie auf spezielle Punkte ihres Lebens und der Familiengeschichte ein. Das geschieht nicht immer chronologisch. Elisabeth hat Medizin studiert, einen wesentlichen Teil des Buches nehmen deshalb die Stellung der Frau in der Medizin und die auf sie zukommenden Probleme in Studium und Beruf ein. Außerdem werden wichtige Stadien in der Entwicklung der Medizin während Elisabeths Leben dargelegt.
Die Familiengeschichte enthält einige überraschende Wendungen. Das betrifft insbesondere ihre ältesten Brüder, die Zwillinge Carl und Eugen.
In der Familie wurden gute Diskussionen gepflegt. Das ging auch in philosophische Richtung.

„...Das Leben ist ein Geschenk, um das niemand gebeten hat. Dennoch hat der denkende Mensch die philosophische Pflicht, das Wesen des Lebens wie auch die damit einhergehenden Bedingungen zu erforschen...“

Georg, Elisabeths Mann, hat sie beim Studium unterstützt. Danach haben sie zusammen in einer Praxis gearbeitet. Auch nach der Geburt der beiden Kinder war Elisabeth weiter berufstätig. Das war nach den Ersten Weltkrieg normalerweise nicht die Regel.
Im hinteren Teil des Buches befindet sich ein Stammbaum.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.09.2024

Wenn Elternliebe fehlt

Das Buch der Schwestern
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„...Das erste Ereignis in Noras Leben war Florents Liebe. Sie wusste, dass es sonst keine Liebe und kein Ereignis mehr geben würde...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Roman, der die verschiedenen Schattierungen ...

„...Das erste Ereignis in Noras Leben war Florents Liebe. Sie wusste, dass es sonst keine Liebe und kein Ereignis mehr geben würde...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Roman, der die verschiedenen Schattierungen der Liebe zum Inhalt hat. Der Schriftstil ist sehr gut ausgearbeitet, Er bringt die Probleme gekonnt auf den Punkt.
Eigentlich sind sich die beidne genug. Dann aber entscheidne sie sich für ein Kind. Tristane ist ein Schreikind. Doch mit wenigen Worten kann Florent sie beruhigen.

„...Hör auf, Tristane. Mama liebt dich, ich liebe dich, alles ist gut. So, und nun ist Schluss mit dem Rumgeheule...“

Dass diese Worte im Unterbewusstsein Spuren hinterlassen haben, wird sich später zeigen. Mit sechs Monaten kommt sie in die Krippe. Zu Hause kümmern sich die Eltern zwar um sie, aber dass bedingt nur Essen und Körperpflege. Zeit für das Kind haben sie keine. Es fehlt Wärem und Geborgenheit.
Tristane ist fünf Jahre, als sie ein Schwesterchen bekommt. Voller Liebe kümmert sie sich von Anfang an um die Kleine. Die Geschwisterliebe trägt beide durch die Jahre. Sie haben unterschiedliche Begabungen, unterstützen sich aber gegenseitig. Es wird deutlich, wie anders scih Laetita durch die Liebe der Schwester entwickelt. Sie hat ein gesundes Selbstbewusstsein und eine entsprechende Ausstrahlung.
Das Bild der Mutter als Egoistin wird von Seite zu Seite klarer. Während Florent zumindest lobende Worte für seine Kinder hat, sind sie Nora nur lästig.Es ist Laetita, die das Verhalten der Mutter durchschaut..
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es erzählt eine etwas andere Familiengeschichte

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Schönes Kinderbuch

Die magischen Tierfreunde (Band 21) - Mimi Möhrchen rettet die magischen Kristalle
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„...Goldi lief zum Bach, der am Rand des Gartens entlang plätscherte. Über die flachen Trittsteine hüpfte die Katze auf die große Wiese auf der anderen Seite des Baches...“

Goldi ist eine Katze, die Lili ...

„...Goldi lief zum Bach, der am Rand des Gartens entlang plätscherte. Über die flachen Trittsteine hüpfte die Katze auf die große Wiese auf der anderen Seite des Baches...“

Goldi ist eine Katze, die Lili und Jessi oft abholt, um sie in den Wald der Freundschaft mitzunehmen. Heute aber braucht sie die Hilfe der Mädchen.
Die Autorinnen haben eine spannende und magische Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht. Die große Schrift und die klar gegliederten Absätze erleichtern das Lesen.
Für die Magie des Zauberberges sind bestimmte Kristalle nötig. Die aber lassen sich nur mit einem besonderen Hammer aus dem Fels schlagen. Den hat die Hexe Griselda an sich gebracht und vier Trollen zum Verstecken und Bewahren gegeben. Der Zauberberg und der magische Wald sind der Hexe schon lange ein Dorn im Auge. Wird es den Mädchen und dem Häschen Mimi gelungen, den Hammer zurück zu holen?
Die Geschichte steckt voller phantastischer Einfälle. Sie zeigt, dass man zusammen eine Menge erreichen kann.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Die Bilder passen perfekt zur Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Bewegender Roman

Unsere Jahre auf Fellowship Point
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„...Mit achtzig Jahren war sie noch nicht kürzer getreten. Ganz im Gegenteil. Ihre verbliebene Arbeit drängte, und sie war sich der Tatsache bewusst, dass ihr das Gespenst des ungewissen Augenblicks ihres ...

„...Mit achtzig Jahren war sie noch nicht kürzer getreten. Ganz im Gegenteil. Ihre verbliebene Arbeit drängte, und sie war sich der Tatsache bewusst, dass ihr das Gespenst des ungewissen Augenblicks ihres letzten Atemzugs im Nacken saß...“

Diese Gedanken gehen Agnes durch den Kopf, die gerade mit einer Schreibblockade kämpft. Sie ist als Kinderbuchautorin berühmt geworden. Doch niemand weiß, dass sie es auch in einem anderem Genre unter einem Synonym zu Erfolg gebracht hat.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman beschrieben. Es ist die Geschichte einer Freundschaft, aber auch die Frage nach dem, was bleibt.
Der gehobene Schriftstil sorgt für eine detailliert Beschreibung der Geschehnisse. Das hat aber den Nachteil, dass damit der Lesefluss nicht durchgehend spannend bleibt. An manchen Stellen wäre weniger besser gewesen.
Während Agnes ganz ihrem Beruf lebt, ist Polly Familienmensch. Sie richtet sich häufig nach dem Willen ihres Mannes.

„...Polly war klug, aber sie ließ ihre Gedanken nicht reifen. Eine Weile hatte Agnes versucht, ihr beizubringen, wie sie sich besser durchsetzen könnte. Polly hatte ihr gnädig zugehört und war die Alte geblieben...“

Agnes stammt aus eine Quäkerfamilie. Ihre Vorfahren hatten einst auf Fellowship Point zusammen mit vier Freunden eine Gemeinschaft gegründet. Eigentlich lebten sie in Philadelphia. Jeden Sommer aber verbrachten sie nun in Fellowship Point. Nun aber ist die Vogelkolonie, die sich hinter ihren Grundstücken befindet, bedroht. Bodenspekulanten haben andere Pläne mit dem Land. Leider gehören auch Verwandte von Agnes und Polly dazu. Wie können sie das Land retten?
Die Geschichte beginnt im Jahre 2000. Einbezogen werden wichtige historische Ereignisse, Trotzdem steht das Leben von Agnes und Polly im Mittelpunkt. Hinzu kommt Maud, eine Lektorin, die unbedingt möchte, dass Agnes ihre Memoiren schriebt. Die aber blockt ab.
Im Buch gibt es viele Rückblicke. Einige davon sind Tagebuchaufzeichnungen von Agnes. Die beziehen sich auf das Jahr 1960. Damals war Agnes gezwungen, Geld zu verdienen. Damit begann ihre Schriftstellerkarriere.
Die Geschichte streift viele Themen. Zwei möchte ich nur kurz erwähnen. Das sind der Umgang mit den indigenen Völkern und die Unwägbarkeit des amerikanischen Gerichtssystems.

„...Ich habe nie den Überblick über all die Abkommen behalten, die in Neuengland geschlossen und gebrochen wurden. Im Grunde lässt sich zusammenfassen, dass sich die Wabanaki als souveränes Volk betrachten und eine Selbstverwaltung wünschen...“

Eine Karte von Cape Deel befindet sich in der vorderen Umschlagseite.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es spiegelt die Vielfalt des Lebens in den Handlungen der Protagonisten und lässt viel Raum für ihre Gefühle.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Farbenfrohes Kinderbuch

Der kleine Affe Rocko
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„...Rocko kann echt viel. Er macht zum Beispiel den besten Quatsch. Er kann toll hüpfen...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine inhaltsreiches und farbenfrohes Kinderbuch. Das Buch fällt schon durch sein besonders ...

„...Rocko kann echt viel. Er macht zum Beispiel den besten Quatsch. Er kann toll hüpfen...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine inhaltsreiches und farbenfrohes Kinderbuch. Das Buch fällt schon durch sein besonders großes Format auf
Der kleine Affe Rocko ist auch gut im Finden. Eines Tages findet er eine Kokosnuss. Rocko versucht alles, um sie zu öffnen. Doch das gelingt ihm nicht. Also sucht er sich Hilfe im Dschungel. Dort trifft er die unterschiedlichsten Tiere. Keiner kann ihm helfen. Nur vor einem Tier versteckt er sich. Dem traut er nicht über den Weg. Dann aber bekommt er einen Tipp und nun geht alles ganz schnell.
Das Buch ist sehr farbenfroh illustriert. Es wirkt fast wie ein Wimmelbuch. Dabei fällt der Kontrast zwischen den fast schrillen Farben und den dunklen Tönen ins Auge.
Die Bilder nehmen jeweils eine Doppelseite ein. Der Text befindet sich im unteren Bildrand. Bei den Texten allerdings ist die Wortwahl in ein paar wenigen Fällen nicht gerade glücklich.
Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Botschaft, dass es richtig ist, um Hilfe zu bitten, kommt an.

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