Cover-Bild Nur nachts ist es hell
(43)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 19.08.2024
  • ISBN: 9783552075078
Judith W. Taschler

Nur nachts ist es hell

Roman
Der neue große Roman von Judith W. Taschler, die es „versteht, den Leser zu fesseln.“ Sebastian Fasthuber, Falter

Elisabeth ist das jüngste der vier Brugger-Kinder. Im Ersten Weltkrieg arbeitet sie als Lazarettschwester, nach dem Krieg studiert sie Medizin. Sie heiratet den Sohn einer alteingesessenen Wiener Ärztefamilie, der versehrt von der Südfront zurückgekehrt ist. Die beiden führen gemeinsam eine Praxis. Elisabeth kann die Augen nicht verschließen vor dem Elend der Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine Engelmacherin aufsuchen. Sie muss sich die Frage stellen, wie weit sie bereit ist zu gehen … Eine besonders enge Beziehung hat sie zu ihrem Bruder Eugen, sie ist die Einzige, die von seiner Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl weiß. Als Eugen eine Familie vor der SS versteckt, wird er selbst zum Gesuchten. War es Carl, der ihn verraten hat?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2024

Sooooo gut!

0

Judith W. Taschler beweist erneut ihr außergewöhnliches literarisches Können in ihrem Roman Nur nachts ist es hell. Diese feinfühlig erzählte Geschichte über Verlust, Vergangenheitsbewältigung und die ...

Judith W. Taschler beweist erneut ihr außergewöhnliches literarisches Können in ihrem Roman Nur nachts ist es hell. Diese feinfühlig erzählte Geschichte über Verlust, Vergangenheitsbewältigung und die Suche nach Vergebung zog mich, vor allem durch die komplexen Emotionen der Figuren, war ich hautnah dran. Taschler schafft es, mit ihrer poetischen und gleichzeitig präzisen Sprache tiefe Einblicke in menschliche Abgründe und Hoffnungen zu geben, die lange nachwirken.
Das einzige andere Werk, dass ich bisher von ihr kenne ist Über Karl reden wir morgen , im Vergleich wirkt Nur nachts ist es hell noch introspektiver und reifer. Während Über Karl reden wir morgen mit einem spannungsgeladenen Familiengeheimnis überzeugt, legt Nur nachts ist es hell den Fokus stärker auf innere Konflikte und das Ringen der Protagonisten mit ihren eigenen Schwächen. Hier spüre ich eine enorme Entwicklung, die Taschlers Stil und erzählerische Tiefe genommen haben. Die Themen Schuld und Vergebung, die auch in Über Karl reden wir morgen eine Rolle spielen, werden in diesem Roman auf eine Weise behandelt, die komplexer und reflektierter wirkt. Taschler dringt tief in die Seelenwelt ihrer Charaktere ein und kreiert damit eine emotional dichte Atmosphäre, die sie meisterhaft über die gesamte Erzählung hinweg aufrechterhält.
Taschlers Erzählstil ist präzise, klar und zugleich poetisch – eine Kombination, die sie für mich zu einer der markantesten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur macht. Die literarische Qualität von Nur nachts ist es hell zeigt sich besonders in den nuancierten Dialogen und den subtilen, aber eindringlichen Beschreibungen der Szenerien. Taschlers Gabe, Landschaften und Räume als Spiegel der inneren Zustände ihrer Figuren einzusetzen, lässt diesen Roman zu einem intensiven, atmosphärisch dichten Werk werden.
Ein großes Lob gilt der Autorin für die kunstvolle Balance zwischen Spannung und Tiefe. Nur nachts ist es hell ist ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern zum Nachdenken anregt und Fragen über Moral, Entscheidungen und die Bedeutung von Beziehungen aufwirft. Judith W. Taschler gelingt es, mit einer sanften, aber kraftvollen Sprache Emotionen zu wecken, die beim Lesen unter die Haut gehen.
Und nun muss ich endlich mal die Deutschlehrerin lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2024

Nur nachts ist es hell

0

Ein Buch, das die Zeit vom ersten Weltkrieg an bis ungefähr Mitte 1970 beschreibt. Elisabeth ist das jüngste Kind und das einzige Mädchen der Familie Brugger. Schon immer konnte sie ihren Kopf durchsetzen ...

Ein Buch, das die Zeit vom ersten Weltkrieg an bis ungefähr Mitte 1970 beschreibt. Elisabeth ist das jüngste Kind und das einzige Mädchen der Familie Brugger. Schon immer konnte sie ihren Kopf durchsetzen und so gelang es ihr auch, zu studieren. Nachdem ihr Bruder Carl aus dem Krieg zurückgekommen ist, geht sie nach Wien. Erst arbeitet sie als Krankenschwester, dann jedoch beginnt sie ihr Studium. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Mann Georg, der aus eine renommierten Arztpraxis stammt und selbst als Arzt arbeitet, nachdem er als Kriegsversehrter mit nur einem Arm heimgekommen ist. Elisabeth bekommt zwei Kinder und ist sehr integriert in der Fraueheilkunde und sie ist erbost über die Engelmacherinnen, die unter übelsten Bedingungen Kinder abtreiben, Dies wird ihr aber dann selbst zu Verhängnis. Als der zweite Weltkrieg beginnt, werden ihre beiden Söhne eigezogen, Georg verfällt immer mehr in dunkle Melancholie, die dann schrecklich endet. Natürlich wird auch über die Männer in diesem Buch geschrieben, mit denen Elisabeth näher zusammen war. Die Autorin führt uns in eine Welt, bei der die Frauen noch Untertan des Mannes waren. Sie bekamen ein Kind nach dem anderen und waren Mägde, Hilfskräfte. Elisabeths Familie hatte so manche Schicksalsschläge zu überstehen, besonders des Geheimnis um Carl, Eugens Flucht nach Amerika und die Rückkehr nachhause. In verschiedenen Handlungssträngen, sehr oft mit großen Zeitsprüngen erleben wir Freud und Leid von Elisabeth und deren Familie. Aber trotz allem gibt sie nie auf und praktiziert als Ärztin jahrzehntelang mit großer Freude und Enthusiasmus. Durch dieses Buch, das sich an die reellen geschichtlichen Ereignisse hält, können wir das Leben der damalige Zeit mitverfolgen. Die Ausdruckweise der Autorin ist sehr gewählt, sie ist teilweise sehr anspruchsvoll und man muß des öfteren innehalten und das Gelesene in sich wirken lassen. Ein Buch, das nicht so schnell zwischen Tür und Angel gelesen werden kann. Aber die Geschichte ist auch sehr beeindruckend und interessant. Da de Protagonisten aus. Wien und dem Mühlenviertel sind, hat das ganze ein wenig vom Wiener Schmäh. Auch das Cover, das wie ein Gemälde wirkt, paßt einwandfrei zu dem Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2024

Eine alte Dame erzählt.......

0

Der neuste Roman der großartigen Autorin Judith W. Taschler "Nur nachts ist es hell" knüpft an ihr Buch "Über Carl reden wir morgen" an. Ich finde, man sollte dieses kennen, auch wenn es keine unbedingte ...

Der neuste Roman der großartigen Autorin Judith W. Taschler "Nur nachts ist es hell" knüpft an ihr Buch "Über Carl reden wir morgen" an. Ich finde, man sollte dieses kennen, auch wenn es keine unbedingte Voraussetzung ist. Die ganze Familiengeschichte der Bruggers, die uns hier als Leser präsentiert wird, wird erzählt aus,der Sicht der einzigen Tochter Elisabeth. Diese hat sie für ihre Großnichte Christina aufgeschrieben. Die Autorin wählt dafür die Perspektive der Ich Erzählerin, die sich durch eine große Offenheit auszeichnet und uns sehr sehr viele intime Details aus ihrem Leben schildert. Zeitlich befinden wir uns im letzten Jahrhundert, beginnend vom ersten Weltkrieg bis in die 50er Jahre. Elisabeth wächst mit drei Brüdern auf, zum einen die Zwillingsbrüder Carl und Eugen, zum anderen Gustav, wobei ihr jedoch Eugen der nächste war. Dieser zeigte sich für die Schwester immer extrem verständnisvoll. Wir erleben aus,der Sicht der Protagonistin Freud und Leid, vor allem aber auch viele kleine und große Familiengeheimnisse. Man muss hierbei bedenken, dass eine alte Dame quasi rückblickend erzählt, deshalb passiert dies nicht immer unbedingt chronologisch, und es gibt immer wieder diverse Zeitsprünge, die den einen oder anderen verwirren. Ich fand es in keiner Weise störend. Mich hat das alles sehr bewegt, ich musste das Buch stellenweise zur Seite legen, um das Gelesene zu überdenken und zu verarbeiten. Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin viel historisches Zeitgeschehen mit in die Handlung einfließen lässt, das hat das Ganze zusätzlich interessant gestaltet.

Ich fühlte mich auf eine ruhige und doch fesselnde Art und Weise sehr gut unterhalten und möchte deshalb eine Leseempfehlung aussprechen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2024

Fesselnd und unterhaltsam

0

Elisabeth, die jüngste der vier Geschwister der Familie Brugger, schreibt für ihre Großnichte Christina ihre Lebensgeschichte auf. Nach ihrer Matura arbeitet sie zunächst als Lazarett-Schwester, bevor ...

Elisabeth, die jüngste der vier Geschwister der Familie Brugger, schreibt für ihre Großnichte Christina ihre Lebensgeschichte auf. Nach ihrer Matura arbeitet sie zunächst als Lazarett-Schwester, bevor sie sich ihren großen Traum erfüllt und Medizin studiert. Anschließend arbeitet sie als Ärztin, nicht nur, aber auch für Geburtshilfe.

Es ist mein erster Roman von Judith W. Taschler. Erst nach dem Lesen ist mir aufgefallen, dass es sich um den zweiten Band der Familiengeschichte nach „Über Carl reden wir morgen“ handelt. Für mich war der erste Band zum Verständnis nicht notwendig.

Judith W. Taschler nutzt die Ich-Perspektive und erzählt als Elisabeth. Das macht den Roman authentisch. Dabei wird die Chronologie nicht eingehalten, es gibt Zeitsprünge in die Vergangenheit, mitunter auch in die Zukunft. Mit hat dies ausgesprochen gut gefallen, denn genauso wird erzählt.
Es wird nicht nur ein Leben im Mühlviertel und später in Wien beschrieben, sondern auch ein Stück Medizingeschichte. Deutlich wird, wie schwer es die ersten Frauen hatten, Medizin zu studieren. Sie wurden von ihren Professoren nicht ernst genommen und teilweise diskriminiert.

Da Elisabeths Familie immer gut situiert war, stehen ihre Lebensumstände im Vordergrund. Allerdings sieht sie als Ärztin auch andere Verhältnisse, die kurz angerissen werden, insbesondere dann, wenn es um Sexualität, Verhütung, Abtreibungen und Geburtshilfe geht.

Die Familiengeheimnisse der Familie Brugger werden aufgedeckt. Nicht nur die Zwillinge Carl und Eugen teilen eines mit wenigen Familienmitgliedern, auch die Mutter Anna erzählt Elisabeth, warum sie ihren Vater Albert geheiratet hat. Und natürlich hat auch Elisabeth nicht nur eins.

Ein Stammbaum am Ende des Buches ist eine schöne Ergänzung. Ich hätte mir allerdings ein paar Lebensdaten zur besseren Einordnung gewünscht.

Das Cover zeigt das Gemälde „Going home“ von Tom Roberts. Ich finde es passend ausgewählt.

Fazit: ein fesselnd und unterhaltsam geschriebener Roman, für den ich gern eine Leseempfehlung gebe

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2024

Komplizierte Familiengeschichte, wunderbar zu lesen

0

Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch historische ...

Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch historische Romane generell besonders mag.

Das Buch hat mich in keiner Weise enttäuscht. Erst als ich anfing zu lesen, wurde mir klar, dass es quasi die Fortsetzung von "Über Carl reden wir morgen" ist, das ich gerade kurz vorher ausgelesen hatte. Auch wenn beide Bücher in sich abgeschlossen sind, ist die komplizierte Familiengeschichte meiner Meinung nach leichter verständlich, wenn man den Vorgängerband kennt.

Das Cover finde ich sehr stimmungsvoll, das Gemälde eines Paares, das zueinander geneigt unter einem Schirm durch den Regen spaziert, die Silhouette einer Stadt, ein halbdunkler Himmel, Abendstimmung. Man kann sich Elisabeth und Georg gut so vorstellen.

Judith Taschler hat es sehr gut verstanden, vorranig das Leben von Elisabeth, auch im Hintergrund und in Rückblenden auch die kompliziert verwobene und immer wieder neu "verwebte" Familiengeschichte der Bruggers zu erzählen, mit Ängsten und Leidenschaft, Sorgen und Ausgelassenheit, Planung und Schicksal, Tragik und Leichtigkeit.

Die 320 Seiten waren für mich keine Minute langweilig oder langatmig, die Handlung immer interessant bis spannend, die Charaktere in all ihrer Kompliziertheit sehr gut geschildert.

Ein wunderbares Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere