Spannender Harzkrimi
Drei freundliche Tage und ein Todesfall„...Worte sind für uns da, durchleuchtet und zu Nachrichten aufbereitet zu werden. Wir führen kein einziges Gespräch unbefangen, wir suchen stets nach verwertbaren Informationen darin...“
Carina und Rico ...
„...Worte sind für uns da, durchleuchtet und zu Nachrichten aufbereitet zu werden. Wir führen kein einziges Gespräch unbefangen, wir suchen stets nach verwertbaren Informationen darin...“
Carina und Rico haben ihren ersten Auftritt bei einem Rock-Festival. Doch Carina ist nicht bei der Sache. Sie hat ein Plakat der Rock-Band „Paper Plane“ gesehen. Laut Informationen ihrer verstorbenen Mutter ist deren Bassist ihr Vater.
Ohne Rico Bescheid zu geben, reist Carina wenige Tage später nach Osterode. Dort hofft sie, ihren Vater zu treffen. Auf den Marktplatz wird sie von dem Journalist Holger Diekman gesehen. Sie erinnert ihn an eine junge Frau, die er vor 24 Jahren kennengelernt hat. Doch diese war später mit einer Rockband verschwunden.
Carina ruft ihren Vater Torsten Dreyer an. Beide vereinbaren ein Treffen. Dazu wird es allerdings nie kommen. Carina ist verschwunden, und Torsten wird erhängt in einer Scheune gefunden wenige Tage vor dem erneuten Auftritt der „Paper Plane“.
Der Autor hat einen spannenden Kriminalroman geschrieben.
Holger Diekmann glaubt nicht an einen Selbstmord von Torsten. Hauptkommissar Ingo Beherend allerdings hat nicht viel Lust zu ermitteln. Als man dann die Leiche der jungen Frau findet, ist Ingo gezwungen, zusammen mit Naima Azzouzzi ein Ermittlungsteam zu bilden. Gezwungen deshalb, weil Naima die Leiterin ist. Gleichzeitig verfolgt Holger eigene Spuren.
Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Zwar ist schnell klar, wer im Hintergrund die Fäden zieht, doch er ist zu clever, um sich selbst die Hände schmutzig zu machen oder sich erwischen zu lassen. Nicht nur die Vorgänge vor 24 Jahren bergen Gefahren, auch die aktuellen Geschäfte scheuen das Licht der Öffentlichkeit.
Aufgelockert wird die Geschichte durch die Eskapaden des Hundewelpen, den sich Ingo zugelegt hat. Er sorgt für amüsanten Szenen und hält den Herrn Hauptkommissar auf Trab.
Nach und nach darf ich einen Blick in die Vergangenheit einiger Akteure werfen. Außerdem erfahre ich, was vor 24 Jahren wirklich passiert ist. Der Prolog zeigt ja nur einen kurzen Ausschnitt davon.
Als Eingangszitat stammt von Ingo in einem Gespräch mit Holger. Die Dialoge zwischen beiden bringen die Handlung voran, denn Holger versteht es, die richtigen Fragen zu stellen und Menschen zum Reden zu bringen. Dadurch werden auch die Spannungen in der Rockband und die komplexen Beziehungen der Mitglieder untereinander thematisiert.
Dem Autor gelingt es, den Spannungsbogen hochzuhalten. Gleichzeitig wartet er am Ende mit einer handfesten Überraschung auf.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es wird konsequent logisch zu Ende geführt und lässt keine Frage offen.