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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2024

Wichtige Themen

Das Bee-Team - Marshals
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„...Der umherwehende Duft von Kräutern wie Rosmarin und Thymian, von frischem Gras und blühenden Blumen erquickte jede Seele, jeder Blick berührte jedes Herz, jeder Sinn des Lebens war hier Realität geworden...“

Im ...

„...Der umherwehende Duft von Kräutern wie Rosmarin und Thymian, von frischem Gras und blühenden Blumen erquickte jede Seele, jeder Blick berührte jedes Herz, jeder Sinn des Lebens war hier Realität geworden...“

Im Tumbawunda-Tal sind seit den letzten Geschehnissen 3 Jahre vergangen. Romy ist es 7 Jahre, Oskar 10 Jahre alt. Das Leben im Tal scheint keinerlei Probleme mit sich zu bringen. Alles blüht und gedeiht. Dass das Tal aber auch Menschen anzieht, die es nicht gut mit ihrem Nächsten meinen, muss Oma Minchen feststellen. Glücklicherweise sind Helfer zur Stelle. Dann aber erscheint eine kleine Wolke am Himmel.
Der Autor hat eine phantasievolle Geschichte geschrieben. Er behandelt dabei zwei wichtige Themen: den Klimawandel und das Artensterben. Es ist richtig, dass beides in der Realität Hand in Hand geht. Das Buch aber wirkt dadurch etwas überladen.
Es war kein Regen gemeldet wurden, als erste Tropfen im Tal fallen. Es bleibt nicht dabei. Im Hause von Romy und Oskar erreicht das Wasser fast den Dachboden. Doch dann gelingt es durch Anrufen des Universums das Tal zu retten. Die Kinder werden zu Marshals berufen und in die verschiedenen Kontinente geschickt, um die Welt zu retten.
Mir gefällt, wie wissenschaftliche Fakten gekonnt in die Geschichte eingebunden werden.

„..Eine Grad Celsius wärmere Luft kann sieben Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen. Davor warnen Wissenschaftler seit 40 Jahren...“

Die Kinder werden in die verschiedenen Kontinente geschickt. Dort werden sie mit den Folgen es Klimawandels, aber auch mit der Umweltverschmutzung konfrontiert. Ein besonders Krassen Beispiel ist das Nigerdelta.
Ab und an erscheinen Tickermeldungen. Hier muss unterschieden werden zwischen den wissenschaftlich fundierten und denen, die aus der Katastrophe des Buches entstammen. Auch Diagramme und Fotos ergänzen die Handlung. Warum aber sind die in Englisch?
Im letzten Drittel hat mich das Buch leider verloren. Die Rettung der Welt mittels Magie mag zwar in der Phantasie so funktionieren, ist mir aber zu unrealistisch. Gut finde ich, dass Methoden aufgezeigt werden, die helfen können.
Ein paar Dinge aber sind sehr fern der Wirklichkeit. Ich möchte nur einen Punkt herausgreifen. Die Trägheit der Menschheit wurde unterschätzt. Sie spielt praktisch im Geschehen keine Rolle. Alle, die nicht aus Prinzip dagegen sind, springen sofort auf den neuen Zug der Zeit auf.
Trotz aller Kritik empfehle ich das Buch für Kinder. Die Themen sind wichtig. Gut wären begleitende Gespräche durch Erwachsene.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Eher ruhiger Krimi

Frau Maier hört das Gras wachsen
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„...Nein, sie sind gestern Nachmittag weggegangen und noch nicht wieder da. Niemand weiß, wo sie hinwollten und aus dem Zimmer scheint nichts zu fehlen...“

Aus dem Hotel sind Frau Lenz und ihre Tochter ...

„...Nein, sie sind gestern Nachmittag weggegangen und noch nicht wieder da. Niemand weiß, wo sie hinwollten und aus dem Zimmer scheint nichts zu fehlen...“

Aus dem Hotel sind Frau Lenz und ihre Tochter Vivien verschwunden. Das erfährt Frau Maier, als sie zur Arbeit erscheint.
Die Autorin hat einen eher ruhigen Krimi geschrieben. Der Schriftstil erzählt die Geschichte aus der Sicht von Frau Maier, ohne dass diese als Ich-Erzählerin fungiert. Es ist für mich er erste Krimi aus der Reihe. Trotzdem hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Frau Maier ist eine Einzelgängerin. Die Ursache dafür liegt schon Jahre zurück und wird immer mal wieder thematisiert.
Bei ihrem Abendspaziergang fällt Frau Müller auf, dass in einem abgelegenen verlassenen Haus Licht brennt. Ihre Neugier führt sie dort hin. So findet sie Frau Lenz. Sie informiert die Polizei anonym.
Frau Maier hört Dinge, die normalerweise nicht für ihr Ohr bestimmt waren. Nicht immer zieht sie die richtigen Schlussfolgerungen. Sie beginnt sich aber permanent in Gefahr. Häufig arbeitet sie das Erlebte in ihren Träumen auf. Ihre Katze spielt im Buch nur marginal eine Rolle, verteilt aber an die Besucher gekonnt Sympathie- und Antipathiepunkte.
Ab und an darf ich die Gedanken des entführten Mädchens verfolgen.
Der Krimi hat mir gut gefallen, lässt aber stellenweise die Spannung vermissen.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Spannende Geschichte

Leselöwen 3. Klasse - Dem Autoknacker auf der Spur
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„...Diesmal würde alles gut werden. Johnny würde alles richtig machen. Dann würden die Meiers ihn behalten...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein spannendes Kinderbuch. Es stammt aus der Reihe Leselöwe und ...

„...Diesmal würde alles gut werden. Johnny würde alles richtig machen. Dann würden die Meiers ihn behalten...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein spannendes Kinderbuch. Es stammt aus der Reihe Leselöwe und wird ab der dritten Klasse empfohlen.
Das Buch zeichnet sich aus durch die ganzseitigen Bilder, die Comicelemente mit Sprechblasen, die darin integriert sind, die kurzen Sätze und eine gut lesbare Schrift.
Inhaltlich wird die Geschichte zwar fesselnd erzählt, aber ich finde sie etwas überladen für die Altersgruppe. Johnny wird beschuldigt, in Autos eingebrochen zu sein. Hier spielen die Themen Pflegeeltern, Kontakt mit der Schule, Mobbing und Förderschule eine Rolle. Gleichzeitig kommuniziert Johnny mit einem Hund, den nur er sieht.
Johnny bekommt Hilfe durch Samira. Sie wollen den wahren Täter überführen, doch dabei geht eine Menge schief. Das Ende ist eine Überraschung.
Auf der letzten Doppelseite werden einige Begriffe ausführlicher erklärt.
Insgesamt hat mir das neue Konzept gut gefallen, der Inhalt nich in jedem Fall.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Ein Jahr auf einer Insel

Draußen zu Hause
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„...Warum also sollte das Wohnen im Zelt nur auf Ferien und Urlaub beschränkt sein? Könnte man nicht auch ein Zelt zu seiner Wohnung erklären – etwa für ein ganzes Jahr?...“

Diese Gedanken aus dem Prolog ...

„...Warum also sollte das Wohnen im Zelt nur auf Ferien und Urlaub beschränkt sein? Könnte man nicht auch ein Zelt zu seiner Wohnung erklären – etwa für ein ganzes Jahr?...“

Diese Gedanken aus dem Prolog setzt der Autor einige Zeit später in die Realität um. Er beschließt, ein Jahr lang in einem Zelt auf einer schwedischen Insel zu wohnen. Diese Zeit einschließlich der notwendigen Vorbereitungen beschreibt er im Buch. Ab und an zitiert er aus den damals angelegten Tagebuch.
Der Schriftstil ist einerseits sachlich, andererseits werden die inneren Konflikte deutlich. Durch die detaillierte Darstellung des Lebens auf der Insel wirkt das Geschehen anschaulich. Dabei kommt der Autor schonungslos ehrlich rüber.
Erfahrungen mit dem Leben in der Natur hat der Autor durch seine Tätigkeit als Pfadfinder. Er wusste also im Wesentlichen, was auf ihn zukommen könnte.
Das Jahr sollte ihm dazu dienen, über die wichtigen Fragen des Lebens zu reflektieren. Das geschieht auch stellenweise, kommt aber gegenüber den alltäglichen Schilderungen etwas zu kurz.
Zugute kommen ihn die großzügigen Regelungen in Schweden. Es genügt die Zustimmung des Besitzers der Insel und das Abenteuer kann beginnen.
Ich hatte eigentlich mit der Beschreibung eines Jahres in Einsamkeit gerechnet, aber dem war nicht so. Ab und an verlässt er die Insel, um Menschen zu treffen und Geld zu verdienen. Dabei erkennt er, dass er handwerklich eine Menge an Potential hat. Das kommt ihm auch bei der Verbesserung der Lebensverhältnisse auf der Insel zugute. Die Hilfsbereitschaft der Menschen in seiner Umgebung erleichtern ihm vieles.
Ab und an blitzt ein trockener Humor auf, so bei der Begegnung mit einem Wildschwein, das glücklicherweise nach seiner Ansprache verschwindet.
Mit passenden Metaphern werden die Schönheiten der Natur dargestellt.

„...Die Luft ist erfüllt von Klängen wie von tausend Windspielen, die aus allen Richtungen ihre leisen Klänge zu einem großen Klangteppich vereinen...“

Es geht um klirrenden Eis, das sich am Ufer bricht.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es gibt einen Einblick in das Leben des Autors.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Die Macht der Frauen

Die Perserinnen
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„...Du solltest überhaupt weniger reden, Auntie. Das wäre das Beste. Und vielleicht fragst du dich mal, warum du das Bedürfnis hast, überall, wo du hinkommst, eine Szene zu machen. Offenbar ist es deine ...

„...Du solltest überhaupt weniger reden, Auntie. Das wäre das Beste. Und vielleicht fragst du dich mal, warum du das Bedürfnis hast, überall, wo du hinkommst, eine Szene zu machen. Offenbar ist es deine größte Angst, nicht ununterbrochen im Mittelpunkt zu stehen...“

Diese Worte sagt Bita fast am Ende des Buches zu ihrer Tante Shirin. Zuvor war eine Menge passiert oder auch nicht, ganz wie man es sieht.
Die Autorin erzählt die Geschichte iranische Frauen. Obwohl der Schriftstil gut ausgearbeitet ist, konnte mich das Buch nicht packen. Das liegt zum einen daran, dass mir ein Teil der Protagonisten unsympathisch sind. Sie ruhen sich auf ihrer angeblich glorreichen Vergangenheit aus. Zum anderen sind mir manche Stellen zu ausschweifend.
Die Geschichte wird aus der Sicht unterschiedlicher Frauen erzählt. Die Männer spielen im Buch eher eine marginale Rolle.
Nach der Revolution sind Shirin und Sima nach Amerika geflohen. Ihre Mutter Elizabeth ist mit der Enkeltochter Niaz im Iran geblieben. Die Familie ist unermesslich reich. Einer ihrer Vorfahren hatte einst im Iran das Sagen, Im Verlaufe der Handlung wird allerdings deutlich, dass an den Händen des Hochgelobten eine Menge Blut klebt.
Die Geschichte beginnt damit, dass Shirin wegen Prostitution ins Gefängnis kommt. Zwar gelingt es, sie gegen Kaution freizubekommen, doch auf sie wartet ein Prozess. Mit diesem Prozess endet das Buch, allerdings ohne dass ich das Urteil erfahre.
Dazwischen wird von den unterschiedlichen Protagonistinnen die Vergangenheit erzählt und aufgearbeitet. Dazu gehört auch Sima obwohl sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr lebt.

„...Jetzt, in Amerika hatten wir nur noch Geld. Es interessierte niemand, wer dein Urgroßvater ist, wenn sie nicht einmal deinen Namen aussprechen können...“

Bita bringt es auf den Punkt. Das Geld aber führt zu einem seichten Leben. Typische Vertreterin ist Shirin, die durch ihre Exzesse auffällt. Nichts scheint für sie Wert zu haben, nichts ist ihr wichtig. Außerdem ist sie beratungsresistent. Aus Kindheit und Jugend hatte sie mitbekommen:

„...Wenn du einen guten Körper hast, stelle ihn zur Schau, aber vorsichtig. Mach dir deine Sinnlichkeit zunutze, aber nur, um dich durchzusetzen, um zu bekommen, was du willst...“

Bita studiert Jura. Sie lebt mit einer Frau zusammen. Aus meiner Sicht ist sie die einzige, die sich wirklich fragt, was sie ist und was sie will.
Durch Niaz lerne ich das Leben im heutigen Iran kennen. Hier spielen auch Veränderungen im Laufe der Zeit eine Rolle. Wie oft in Diktaturen gibt es ein öffentliches Leben und eins im Verborgenen.
Sima war für mich zu Beginn eine Rebellin. Doch nach ihrer Flucht in die USA zieht sie sich ins Private zurück. Ihre Gedanken sind vielschichtig.

„...Nur weil man ausgesorgt hat, lebt man nicht sorgenfrei, nicht weniger trostlos, zumindest nicht, wenn man ein bisschen was im Kopf hat...“

Eines wird von Seite zu Seite deutlicher. Einen Zusammenhalt in der Familie gibt es nicht. Bestenfalls hat sich die jüngere Generation an alte Verhaltensmuster anzupassen, so wenn Bita ihr Leben umstrukturieren muss, weil ihre Tante Shirin bei ihr einzieht und genau weiß, was sie in der Wohnung zu beanspruchen gedenkt.
Nach und nach kommt auch ein altes Familiengeheimnis zutage.
Das Debüt bietet eine Menge an interessanten Einblicken.

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