Viel schwarzer Humor
„...Lisbeth..., dat is hier so wat wie die Schrebergartenmatratze. Auf der hat jeder schomma gelegen. Also wer wollte...“
Der Autor hat 19 Kurzkrimis im Buch versammelt. Die Geschichten zeichnen sich ...
„...Lisbeth..., dat is hier so wat wie die Schrebergartenmatratze. Auf der hat jeder schomma gelegen. Also wer wollte...“
Der Autor hat 19 Kurzkrimis im Buch versammelt. Die Geschichten zeichnen sich durch ihren feinen, manchmal auch tiefschwarzen Humor aus.
Im Mittelpunkt steht Alfons Friedrichsberg. Er ist Rentner und Hobbydetektiv. Mit bestechender Logik löst er seine Fälle. Außerdem ist er ein Genussmensch. Im Kreis seiner beiden Freunde fließt häufig der Alkohol, der ein reichhaltiges Essen krönt. Selbst nach mehreren Gläschen ist seine Kombinations- und Beobachtungsgabe noch beachtlich. Außerdem behält er sich das Recht vor, selbst zu entscheiden, ob er die Polizei einbezieht oder die Geschichte im Sande verlaufen lässt.
Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Die Krimis sind abwechslungsreich, häufig skurril und meist mit überraschenden Ende. Einige der Geschichten ergeben sich aus kleinen Notizen, die einer der Freunde in der Zeitung gefunden hat. Bei anderen wiederum wird Alfons von mehr oder weniger guten Bekannten um Hilfe gebeten.
Wie obiges Zitat zeigt, darf der eine oder andere Protagonist so reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Sie gehört zu meinen Lieblingsgeschichten. Ein unbeliebter Nachbar ist verschwunden. Bei der Diskussion über das Wie, Warum und Wohin kommt es zu amüsanten Männergesprächen.
In einer anderen Geschichten werden gekonnt chinesische Sprichwörter eingearbeitet. Dort beweist Alfons seine Geschäftstüchtigkeit.
Als sich die alten Herren darüber austauschen, wie man am besten eine Leiche verschwinden ließ,
blitzte trotz der makabren Thematik eine Spur Humor durch.
Stilistisch besonders gelungen fand ich die vorletzte Geschichte. Während Alfons und ein Bekannter 24 Adventspäckchen mit ekelerregenden Inhalt öffnen, erklingen im Haus Weihnachtslieder auf der Blockflöte. Das Zusammenspiel dieser beiden Geschehen erzeugt ein ganz besonderes und eigenartiges Flair.
Wie wehrt man sich als Kind gegen einen rabiaten kinderfeindlichen Nachbar? Eine tote Weihnachtsgans kommt da gerade recht. Hier sei mir noch ein Zitat erlaubt:
„...Böller im Arsch einer Gans...Auf so was Feines kommen doch nur Blagen. Die haben wenigstens noch Phantasie...“
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Autor liefert abwechslungsreiche und kurzweilige Unterhaltung, sodass sich jeder seine Lieblingsgeschichten findet.
Das Cover ist lädt ebenfalls zum Schmunzeln ein. Die bedeutung der einzelnen Bestandteile erschließt sich beim Lesen des Buches.