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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2018

Der Weg aus der Tiefe

Stärker denn je
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„..Jeder erlebt einmal Schweres, doch wenn das Resultat daraus ist, dass wir Gott näher kommen, dann haben wir am Ende mehr gewonnen, als wir mit Geld je kaufen könnten...“

Die Autorin legt in der Einleitung ...

„..Jeder erlebt einmal Schweres, doch wenn das Resultat daraus ist, dass wir Gott näher kommen, dann haben wir am Ende mehr gewonnen, als wir mit Geld je kaufen könnten...“

Die Autorin legt in der Einleitung dar, warum sie dieses Buch geschrieben hat. Sie möchte einerseits anderen Menschen helfen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie sie, andererseits soll dieses Buch dazu dienen, die Probleme schon im Voraus zu erkennen.
Deborah galt als starke Frau. Sie singt in der Öffentlichkeit und hat vielen jungen Frauen mit Essstörungen geholfen. Dann lässt sie sich auf ein Verkupplungsdate ein. Dabei lernt sie Luc kennen. Er zieht sie sofort in seinen Bann. Der gemeinsame Glaube scheint sie zusammenzuschweißen. Sie möchte so geliebt werden, wie sie liebt und übersieht deshalb lange die Anzeichen, die eine Trennung nahe legen.
Die Autorin schreibt ein sehr berührendes und sehr ehrliches Buch. Sie verschweigt weder Selbstzweifel, noch ihre Angst, Luc zu verlieren. Dafür ist sie bereit, viel aufzugeben. Doch dann zieht sie die Notbremse. Der Trennung folgt der Zusammenbruch.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Das Besondere dabei ist, dass die Autorin nicht nur ein Stück ihres Lebens erzählt, sondern anhand von Bibelsprüchen aufzeigt, was dabei warum schief gelaufen ist. Gleichzeitig ist der Teil des Buches eine Mahnung an jede Frau, achtsam mit sich selbst umzugehen und sich nicht selbst aufzugeben.
Freunde warnen sie frühzeitig. Das folgende Zitat zeigt ihre Reaktion:

„...Daniel versuchte mit aller Kraft, mir die Augen zu öffnen. Doch ich konnte die Wahrheit nicht sehen, ich war blind vor Liebe...“

Der Gegensatz zwischen der Liebe zu Luc und ihrem eigenen Selbstschutz wird im folgenden Zitat deutlich:

„...Ich wusste nicht mehr, was ich wert war! Ich liebte mich selbst nicht genug, um mich zu schützen...“

Eingebettet in diese Zeit ihres Leben ist eine Reise mit dem Vater nach Afrika. Detailliert lässt sie mich als Leser an ihrem Wirken dort teilhaben. Dort lernt sie Nancy kennen, eine Frau mit starkem Glauben und viel Empathie. Sie ermöglicht ihr einen unverstellten Blick auf ihr Leben. Trotzdem beginnt das eigentliche emotionale Auf und Ab gerade erst. Die folgende Trennung von Luc ist nicht der Schlusspunkt der Beziehung.
Auffallend ist der lockerleichte Stil des Buches. Trotz ernster und gefühlsbetonter Szenen hat sie sich ihren Humor erhalten. Bei den Hinweisen an den Leser hatte ich das Gefühl, ganz persönlich angesprochen zu werden. Sie lässt in ihrer Wortwahl keinen Abstand aufkommen. Wenn sie es für notwendig erachtet, werde manche Ratschläge und Erfahrungswerte auch mehrmals wiederholt.
Gut finde ich, dass die Bibelzitate in größerer Schrift hervorgehoben werden.
Zu den beeindruckendsten Kapitel des Buches gehört das letzte. Dort legt die Autorin ihren Weg des Vergebens dar. Das folgende Zitat finde ich wichtig.

„...Du kannst niemals frei werden, wenn du an dem festhältst, was dir angetan worden ist. Gott tut dir einen Gefallen, indem er von dir erwartet, dass du vergibst. Es geht in dem Moment nämlich in erster Linie um dich...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie schnell man in ein Fahrwasser geraten kann, aus dem man nur schwer wieder herausfindet.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Ärger auf Burg Stolpen

Luca - Der BurgCaféAngriff
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„...Wahre Stärke zeigt sich darin, dass man nachgeben kann, auch wenn man sich im Recht sieht...“

Luca ist mit seinen Freunden und dem Hund Karlson auf Burg Stolpen. Karlson reißt sich allerdings los ...

„...Wahre Stärke zeigt sich darin, dass man nachgeben kann, auch wenn man sich im Recht sieht...“

Luca ist mit seinen Freunden und dem Hund Karlson auf Burg Stolpen. Karlson reißt sich allerdings los und rennt einer Katze hinterher. Er richtet im Cafè ein Chaos an. Bei der Gelegenheit erfahren die Kinder, dass Frau Säuberling, die seit kurzem das Cafè führt, ernste Probleme hat. Irgendjemand will ihr schaden und sie vertreiben. Die Kinder wollen sich um die Geschichte kümmern.
Die Autorin hat einen spannenden und abwechslungsreichen Kinderkrimi geschrieben. Es geht aber nicht nur um Ermittlungen. Die Gruppe trifft sich regelmäßig im Hugo, wo man sich über christliche Themen austauscht.
Für die Ungelegenheiten bei Frau Säuberling kommen mehrere Personen infrage. Richard übernimmt die Führung bei den Ermittlungen und listet Punkt für Punkt auf, was vorgefallen ist und wer in der Zeit in der Nähe war. Gut gefällt mir, wie diese Notizen immer mal wieder hervorgeholt, überarbeitet, mit der Praxis verglichen und gegebenenfalls ergänzt werden.
Der Schriftstil ist kindgerecht. Dazu gehört auch, dass zum Beispiel von Luca in einer schwierigen Situation der Glaube an die Hilfe durch Jesu auch einmal angezweifelt werden darf. Sehr anschaulich wird den Kindern im Hugo die Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis nahe gebracht. Das Rollenspiel spiegelt einen feinen Humor wider. Hier ist eine Aussage von Tobias:

„...Gott ist kein Wunschautomat. Er hört unsere Gebete in jedem Fall. Manchmal merken wir direkt, wie nahe ER uns ist und wie ER hilft. Aber manchmal macht ER es auch ganz anders, als wir es uns gewünscht haben...“

Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören die gut ausgearbeiteten Gespräche. Das Eingangszitat stammt von Richard. Nadine ist mit Thea befreundet, gehört aber nicht zum christlichen Kreis. Tobias` Dialoge mit ihr gehen in die Tiefe. Tobias kennt sich in der Bibel aus und hat für jede Situation den passenden Bibelspruch parat. So zeigt er Nadine, wie aktuell viele der Aussagen sind.
Günstig für die Zielgruppe ist, dass nicht nur diese Bibelsprüche, sondern auch die Gedanken der Protagonisten kursiv gesetzt wurden.
Viele anschauliche Schwarz-Weiß-Bilder veranschaulichen die Handlung. Sie wirken realistisch.
Zu Beginn gibt es einen Plan der Burg Stolpen. Außerdem werden die Protagonisten mit Bild und einem kurzen Steckbrief vorgestellt.
Das Buch endet mit einem kurzen Nachwort und einem Gewinnspiel.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Sie wollten es nochmals wissen

Nie zu alt für Casablanca
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„...Warum nur hatten sie erwachsen werden müssen?...“

Ina ist Journalistin. Sie macht sich Sorgen um Rüdiger, der nach dem Tode seiner Frau den Lebensmut verloren hat. Ina und Rüdiger hatten vor circa ...

„...Warum nur hatten sie erwachsen werden müssen?...“

Ina ist Journalistin. Sie macht sich Sorgen um Rüdiger, der nach dem Tode seiner Frau den Lebensmut verloren hat. Ina und Rüdiger hatten vor circa 40 Jahren zusammen Abitur gemacht und sich seitdem nicht aus den Augen verloren. Zu ihrem Team, dass sich damals mit Detektivspielen beschäftigte, gehörten noch Gero und Eleonora. Da kommt der quirligen Ina eine Idee.
Die Autoren haben einen spannenden und abwechslungsreichen Kreuzfahrtkrimi geschrieben.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Gero war bei der Bundeswehr und ist nun in Frühpension. Er ist sehr kopfgesteuert, hat ein eidetisches Gedächtnis und mag exakte Planungen. Das folgende Zitat stammt von ihm.

„...>Vergnügen ist das Einzige, wofür es sich zu leben lohnt<, sagte schon Oscar Wilde. Und was kann vergnüglicher sein als ein harter Fall?...“

Eleonore, genannt Elli, ist Kindergärtnerin. Sie kann gut mit Menschen umgehen und hat viel Empathie. Ina gelingt es, die Vier zu einem Treffen einzuladen. Sie präsentiert ihnen einen neuen Fall. Es geht um Elfenbeinschmuggel. Die Vier wollen es noch einmal wissen. Ihre Ermittlungen führen sie auf ein Kreuzfahrtschiff.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er passt sich gekonnt der Situation an. Es gibt rasante Verfolgungsjagden, aber auch stimmige Beschreibung des Kreuzfahrtschiffs. So darf ich als Leser an einer Küchenführung teilnehmen und den Ablauf einer Auktion an Bord beobachten. Bei ihren Ermittlungen führen mich die Protagonisten ebenfalls in Teile des Schiffes, die den Passagieren normalerweise verborgen bleiben. In Casablanca, Cadiz und Malaga lerne ich nicht nur bekannte Sehenswürdigkeiten kennen, sondern auch abgelegene Stadtviertel. Ganz nebenbei wurde mir klar, dass ich in keiner der Städte selbst Auto fahren möchte.
Die Geschichte durchzieht ein feiner Humor. So klingt zum Beispiel ein Ratschlag gegen Seekrankheit:

„...Wenn man sich das Essen noch mal durch den Kopf gehen lassen muss, dann immer mit und nicht gegen den Wind und am besten als erstes Schokolade mit Pfefferminztee zu sich nehmen. Dadurch schmeckt es hinterher wenigstens nach After Eight...“

Auch die Gespräche der vier Protagonisten stecken voller Witz und Anspielung. Das ist vor allem dem völlig unterschiedlichen Charakteren von Gero und Rüdiger geschuldet. Hinzu kommen einige sehr amüsante Einfälle der Autoren.
Und bei all dem kommen die Vier nicht nur auf die Spuren des Elfenbeinschmuggels, sondern sie decken ein weiteres Verbrechen an Bord auf.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich fühlte mich prima unterhalten. Das Lesen der Geschichte war ein Vergnügen. Ich hoffe auf weitere Fälle!

Veröffentlicht am 22.09.2018

Ein alter Bekannter zieht die Fäden

Aberglaube und Geschäfte
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„...Ich mag zwar jung an Jahren sein, aber ich weiß bereits, was das Böse in der Welt den Menschen anzutun vermag. Der Grat einer Lebenswanderung ist wohl für viele Menschen schmal, der Abgrund an beiden ...

„...Ich mag zwar jung an Jahren sein, aber ich weiß bereits, was das Böse in der Welt den Menschen anzutun vermag. Der Grat einer Lebenswanderung ist wohl für viele Menschen schmal, der Abgrund an beiden Seiten tief...“

Wir schreiben das Jahr 1582. Konrad von Velten ist auf der Hochzeit seiner Mutter. Sie heiratet den Pastor Paul Wegener aus Fümmelse.
Herzog Julius wird von Professoren informiert, dass dringendst eine Synode einzuberufen sei. Es gibt Unstimmigkeiten in der evangelischen Kirche.
In einem Wäldchen wurde ein totes Kind gefunden. Deshalb wird Konrad zur Begutachtung nach Wolfenbüttel befohlen.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Kriminalroman geschrieben. Es ist der dritte Band mit Konrad von Velten. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, hatte aber kein Problem, dem Geschehen zu folgen. Ab und an gab es kurze Rückblicke, die die notwendigen Informationen erhalten.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Schnell wird klar, dass ein alter Bekannter von Konrad wieder in der Gegend ist und ein perfides Spiel treibt. Es ist der Bruder von Laura. Die junge Frau lebt bei Konrads Mutter. Ihre Geschichte wird im Band 2 erzählt.
Die Personen werden gut charakterisiert. Konrad arbeitet als Kriminalist für den Herzog. Er wird in Todesfällen hinzugezogen und hat insbesondere den Unsinn der Hexenprozesse beendet. Allerdings hat er zeitweise mit einer heftigen Migräne zu kämpfen.
Laura ist vom Mädchen zur Frau gereift. Sie fühlt sich zu Konrad hingezogen. Er aber sieht in ihr noch das Kind. Doch sie ist intelligent und hat gute Ideen, um Verbote zu umgehen.
Sehr anschaulich werden die Verhältnisse der damaligen Zeit wiedergegeben. Wolfenbüttel und Braunschweig kämpfen um die Vorherrschaft. Um die Wirtschaft anzukurbeln, hat der Herzog die Gewinnung von Vitriolöl vorangetrieben. Gut wird erklärt, was das ist und wozu es genommen wird.
Das Eingangszitat stammt aus einem Dialog von Laura mit Konrads Mutter. Aussagekräftige Gespräche dienen nicht nur der Darstellung der Zeitverhältnisse. Sie beleuchten auch die momentanen Gefahren, helfen bei der Suche nach Lösungsansätzen und beinhalten ab und an einen feinen Humor. Vor allem wenn sich Laura mit Konrad unterhält, sollte man etwas zwischen den Zeilen lesen. Manches bleibt unausgesprochen und wird nur durch eine kleine Geste oder unerwartete Reaktion deutlich.
Auch die Streitgespräche der Herren Pastoren sind inhaltsreich. Man kann eben alles von mehreren Seiten sehen.
Eine Karte des Herzogtums, ein Glossar und ein Nachwort, das Fakten von Fiktion trennt, ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie verbindet einen hohen Spannungsbogen mit vielfältigen Informationen zu Land und Leuten.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Eine abenteuerliche Nacht

Sophia und das Abenteuer auf dem Klosterberg
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„...Maya hatte recht, nachts sah es wirklich anders aus hier oben. Das Mondlicht, das immer mal wieder hervortrat, tauchte die alten Mauern in ein milchiges Licht und die Wolken warfen Schatten davor...“

Sophia, ...

„...Maya hatte recht, nachts sah es wirklich anders aus hier oben. Das Mondlicht, das immer mal wieder hervortrat, tauchte die alten Mauern in ein milchiges Licht und die Wolken warfen Schatten davor...“

Sophia, Felix und Maya wandern am Abend auf den Disibodenberg. Sie wollen an der alten Klosterruine zelten. Zum Kloster gehörte früher auch eine Frauenklause. Dort verbrachte Hildegard von Bingen einige Jahre. Sophias Oma hatte ihr davon erzählt.
Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Auf gekonnte Weise verwebt sie zwei Zeitebenen miteinander.
An der Klosterruine findet Sophia in einem Versteck eine kleine Metallschatulle mit einem Buch. Es wurde einst von der Novizin Silvana geschrieben. Sie erzählt daran unter anderen aus Hildegards Leben und dem Alltag im Kloster. Das liest sich so:

„...Das Essen war karg. Es gab Gemüse, gegarten Dinkel und Obst als Nachtisch. Fleisch gab es nur für die Kranken. Dazu wurde gekühlte Quellwasser getrunken...“

Dass die Kinder das Buch überhaupt lesen können, liegt daran, dass sie nicht die ersten Finder sind. Das Buch wurde über die Jahrhunderte immer wieder neu und zeitgemäß abgeschrieben.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen geht es um die eine Nacht auf dem Berg, zum anderen lesen sich die Kinder gegenseitig aus dem Buch vor und erleben dabei, wie sich kurzzeitig die Zeiten kreuzen. Der Inhalt des Buches wird kursiv wiedergegeben, so dass eine Trennung von Gegenart und Vergangenheit auch optisch deutlich wird.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angepasst. Die historischen Fakten und Zusammenhänge werden anschaulich und nachvollziehbar erklärt. Gleichzeitig kann ich als Leser miterleben, wie die Dunkelheit, die alte Klosterruine und das Rufen des Waldkauzes den Kindern den einen oder anderen Schauer über den Rücken fließen lassen.
Im Buch sind eine Menge an Informationen über das Leben und die Visionen der Hildegard von Bingen erhalten. Auch die Wirkung von Heilkräutern und mittelalterlicher Medizin werden kurz gestriffen. Außerdem bekommen die Kinder mit, dass das Zusammenleben im Kloster sich in mancher Hinsicht nicht vom alltäglichen Leben unterscheidet. Auch dort gab es Freundschaft und Eifersucht. Die jungen Frauen hatten Träume und Wünsche.
Eine Kurzbiografie der Hildegard von Bingen und ein Rezept für Nervenkekse nach Hildegard von Bingen vervollständigen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.