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Veröffentlicht am 05.01.2025

Humorvoller historischer Roman

Die Ballkönigin - Walzernächte in Wien
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„...Ich finde diese Lebensphase unerträglich, in der wir als Debütantinnen auf dem gesellschaftlichen Parkett angeboten werden wie junge Zuchtstuten bei einer Pferdeauktion. ich muss diese Farce rasch ...

„...Ich finde diese Lebensphase unerträglich, in der wir als Debütantinnen auf dem gesellschaftlichen Parkett angeboten werden wie junge Zuchtstuten bei einer Pferdeauktion. ich muss diese Farce rasch beenden...“

Die 18jährige Komtess Clea de Conterville steht im Wien des Jahres 1877 vor ihrer ersten Ballsaison. Während ihre Zwillingsschwester Sophie damit keine Probleme hat, weiß Clea eines: Heiraten ist keine Option. Sie hat keine Lust, die Staffage für einen Erstgeborenen zu sein.
Die Autorin hat einen humorvollen historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er bildet die Zeitverhältnisse und das Leben der gehobenen Schichten in Wien lebensnah ab. Die Geschichte wird von Clea erzählt.
Jedes Kapitel beginnt mit einigen kursiven Zeilen. Dort werden gesellschaftliche Normen erklärt.

„...Es gibt in Wien nicht eine gute Gesellschaft, es gibt deren zwei: erstens den alten Adel und zweitens den Geldadel. Mitglieder des alten Adels müssen einen Stammbaum mit mindestens 16 blaublütigen Vorfahren nachweisen können, dann sind sie hoffähig...“

Zum ersten Wiener Hofball hat der Kaiser nicht nur den alten Adel, sondern auch den Geldadel eingeladen. Die angestammten Familien beschließen, dass man sich zwar der Veranstaltung nicht verwehrt, aber nur als Zuschauer fungiert.
Als Clea um Mitternacht mit ihrer Familie den Ball verlassen will, stößt sie mit einem Fremden zusammen. Er stellt sich später als Nikolas Rabe vor und fordert sie zum Tanz auf. Sie nennt ihm nicht ihren richtigen Namen.
Am nächsten Tag sind beide DIE Schlagzeile in der Zeitung. Der Fremde ist Fürst Nikolaj von Glinsky, der begehrteste Junggeselle der Stadt. Die Presse wusste natürlich, wer da mit wem tanzt. Der Fürst war allerdings nicht als Nachfolger seines Vaters erzogen wurden. Er hat die Welt bereist und studiert. Doch nach dem plötzlichen Tod von Vater und älteren Bruder ging der Titel an ihn. Das gesellschaftliche Parkett interessiert ihn nur marginal.
Clea weiß, was sie nicht will. Viele Optionen bleibe nicht aber als Komtess nicht. Im Laufe der Handlung lernt sie drei Frauen kennen, die sich ein selbstbestimmtes Leben aufgebaut haben. Das sind die Fotografin Caroline, Pauline Fürstin von Metternich, in deren Salon sich alles trifft, was Rang und Namen hat, sowie die Schriftstellerin Aglaia von Enderes. Auch die technischen Neuerungen der Zeit sind ab und an Thema.
Im Hintergrund ziehen die Frauen des Adels die Fäden. Das zeigt sich in den Briefen, die diese miteinander austauschen.
Währenddessen versucht Clea, Nikolaj aus dem Weg zu gehen. Das aber ist schwierig, wenn ihre Mutter in ihm schon den zukünftigen Schwiegersohn sieht.
Mir gefällt der Humor, der dem Roman eine gewisse Leichtigkeit gibt.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 04.01.2025

Was ist wichtig im Leben?

Die Katze, die nach Weisheit sucht
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„...Die Geschichte handelt von einer Katze. Die an diesem kalten Herbstabend mit einer Freundin, der Ratte, Zuflucht vor dem Regen gesucht hatte...“

Das Buch fällt sofort durch seine hochwertige Aufmachung ...

„...Die Geschichte handelt von einer Katze. Die an diesem kalten Herbstabend mit einer Freundin, der Ratte, Zuflucht vor dem Regen gesucht hatte...“

Das Buch fällt sofort durch seine hochwertige Aufmachung auf. Das betrifft sowohl den Einband als auch die Papierqualität.
Hinzu kommt, dass der Inhalt eine beeindruckende Einheit von Bild und Text präsentiert.
Die Bilder sind fein ausgearbeitet und in der Regel in Schwarz und Weiß. Nur wenige Bilder wurden vorsichtig und sparsam koloriert.
Das Buch erzählt die Geschichte einer Katze, die auf der Suche nach dem inneren Frieden ist, und sich deshalb auf den Weg zu einer uralten Kiefer inmitten der Ahornwälder. Unterwegs begegnen ihr die verschiedensten Lebewesen und lassen sie an ihren Erkenntnissen teilhaben.

„...Neue Gedanken fördern unsere Entwicklung und verhindern, dass wir immer wieder dieselben Fehler machen...“

Bei ihrer Wanderung greift die Katze anderen Tieren sprichwörtlich unter die Arme und ist ihnen damit eine Hilfe. Sie lernt den Wert des Augenblicks erkennen.

„...Jeder Augenblick ist ein einzigartiger Ort auf der Welt, der nur für dich existiert. Genieße ihn jetzt, denn du kannst ihn nie wieder aufsuchen...“

Am Ziel trifft sie auf ein kleines Kätzchen. Jetzt kommen die Antworten fast von selbst.
Ein inhaltsreiches Nachwort informiert über die Intention des Autors und die Herkunft der Weisheiten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 03.01.2025

Amüsante Katzengeschichte

MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten
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„...Ich saß vor einem Mauseloch und wartete. Geduldig, wie es meine Art war. Es war ein sehr lohnenswertes Mauseloch, denn die Bewohnerin hatte sich Zugang zu den Kornsäcken verschafft...“

Doch die Maus ...

„...Ich saß vor einem Mauseloch und wartete. Geduldig, wie es meine Art war. Es war ein sehr lohnenswertes Mauseloch, denn die Bewohnerin hatte sich Zugang zu den Kornsäcken verschafft...“

Doch die Maus wird er nie erlegen, denn ein Schlag löscht dem Kater im Jahre 1744 das Lebenslicht aus. Statt über die Regenbogenbrücke zu gehen aber lebt er seitdem als Geist in einem schottischen Schloss.
Die Autorin hat eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er sorgt für einen feinen Humor und eine Priese Mystik.
Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. Die 26jährige Margita wurde nach dem Tod ihrer Mutter von ihrer Tante Henriette aufgezogen. Jedes Jahr organisiert die eine Bildungsreise. Dieses Jahr geht die nach Schottland. Im Schlosshotel Drumnadruin Castle müssen sie die Reise unterbrechen, denn Henriette geht es nicht gut. Gleichzeitig ist im Hotel eine Gruppe Jungmanager untergebracht.
Genau hier spukt MacTiger. Ich mag dessen trockenen Humor.

„...Manchmal gehen diese Menschen einen Geist ganz schön auf den Geist. Wie üblich war heute wieder eine Ladung Zweibeiner eingetroffen...“

Margita hat die Gabe, Dinge aus der Vergangenheit zu sehen. So sieht sie ab und an Bilder aus dem Jahre 1744. Warum aber gerade diese?
MacTiger ist währenddessen sehr aufgeschlossen für neue Spukereignisse. Als er merkt, wie die moderne Technik auf die Bewegung seiner unsichtbaren Pfoten reagiert, sorgt er für eine Menge n Turbulenzen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.01.2025

Schönes Kinderbuch

Jukli oder wie ich einen kleinen Esel an der Backe hatte und nicht mehr loswurde
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„...Vor Wut rappele ich mich blitzschnell auf, werfe mich auf Lukas, der eben dabei war, sich von Jacky und den anderen bewundern zu lassen, und nehme den Blödmann in einen gekonnten Schwitzkasten...“

Die ...

„...Vor Wut rappele ich mich blitzschnell auf, werfe mich auf Lukas, der eben dabei war, sich von Jacky und den anderen bewundern zu lassen, und nehme den Blödmann in einen gekonnten Schwitzkasten...“

Die elfjährige Flora wird in der Schule gemobbt. Glücklicherweise hat sie zwei ältere Brüder, die ihr beigebracht haben, sich zu wehren. Natürlich bekommt sie den Ärger mit der Lehrerin und nicht Lukas.
Die Autorin hat eine humorvolles, aber auch berührendes Kinderbuch geschrieben. Flora erzählt ihre Geschichte selbst. Damit passen Sprache und Schriftstil zur Zielgruppe.
Flora hat ein Problem. Immer, wenn es schwierig wird, haut sie ab. So auch bei dem Gespräch der Lehrerin mit ihrer Mutter. In einer Gartenkolonie lernt sie Mamou, eine ältere Frau vom Volk der Roma, und deren Esel kennen. Diese Begegnung bleibt ihr Geheimnis. Ihrer Mutter erzählt sie, dass sie bei einer neuen Freundin war.

„...Das Blöde an der ganzen Flunkerei ist, dass du deine Erlebnisse nicht mit den Menschen teilen kannst, die du gerade angelogen hast...“

Mamou macht Flora mit der Kultur, der Geschichte und der Lebensweise ihres Volkes vertraut. Sie will das Mädchen mit zu einem Eselfest nach Frankreich nehmen. Dann aber wird Mamou krank. Flora fährt mit deren Cousine und verspricht, den Esel zum Fest zu bringen. Damit beginnt ein spannender und abwechslungsreicher Roadtrip. Flora wächst mit ihren Aufgaben. Sie findet Freunde, die ihr weiter helfen, und gewinnt an Selbstbewusstsein.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.01.2025

Kampf gegen Naturgewalten

Der letzte Deich
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„...Ihr Blick glitt über die Deiche, die seit ihrer Kindheit wie standhafte Wächter das Land beschützt hatten. Doch die Nachrichtenberichte und die blinkenden Warnungen auf ihren mobilen Gerät hatten jede ...

„...Ihr Blick glitt über die Deiche, die seit ihrer Kindheit wie standhafte Wächter das Land beschützt hatten. Doch die Nachrichtenberichte und die blinkenden Warnungen auf ihren mobilen Gerät hatten jede Illusion zerstört...“

Das Zitat stammt aus dem Prolog des Buches. Lena van Rjln lebt mit ihrer Familie in den Niederlanden im Jahre 2045. Ihr Mann ist als Ingenieur bei der Verstärkung der Deiche eingesetzt. Es droht eine Sturmflut.
Der Autor hat ein sehr realistisches Zukunftsszenarium kreiert. Die Geschichte ist spannend. Der Schriftstil ist leicht lesbar. Allerdings fällt auf, dass sich einige wenige Stellen wiederholen.
Kurz bevor der Deich bricht, gelingt Lena mit ihren Kindern die Flucht. Es sind dramatische Augenblicke, bis sie in Sicherheit sind. Allerdings haben sie alles verloren. Im Gegensatz zu anderen aber haben sie eine Tante in der Nähe von Utrecht. Die nimmt sie auf ihren Bauernhof auf.

„...Das Anwesen, umgeben von sanften Hügeln und stillen Wäldern, war ein Ort der Sicherheit und Vertrautheit. Ein Lichtstrahl der Hoffnung brach durch die Wolken ihrer Verzweiflung….“

Kurze Zeit später zieht Tante Margriet zu ihrer Tochter nach Köln. Jasper, den Sohn von Bram und Lena, nimmt sie mit. Er soll dort eine Schule besuchen. Den Hof überschreibt sie Lena und Bram.
Im Ort aber zeigt sich schnell eine neues Problem. Auf Grund der Hitzewelle in weiten Teilen der Welt kommen immer mehr Flüchtlinge nach Europa. Auch das Dorf soll einige aufnehmen. Doch die eingesessenen Bauern sehen nicht ein, dass sie ihre kargen Vorräte mit den Neuankömmlingen teilen sollen. Es sind Bram, Lena und ihre Tochter Emma, die versuchen zu schlichten.
Dann scheint sich die Situation zu wiederholen. Eine neue Sturmflut wird angekündigt. Wird der Ort es schaffen, gemeinsam gegen die Bedrohung zu kämpfen?
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es geht um Gemeinschaftssinn. Außerdem lernen die Einwohner, neue Wege zu gehen und sich auf ihre eigenen Kräfte zu besinnen.

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