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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2024

Humorvolles Kinderbuch

Feechen Meier - So ein Durcheinander!
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„...Eines Tages wehte Feechen Meier auf den Balkon von Simons Zimmer wie eine Blüte im Sommer, ein buntes Blatt im Herbst oder Gräserpollen im Frühling...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch. ...

„...Eines Tages wehte Feechen Meier auf den Balkon von Simons Zimmer wie eine Blüte im Sommer, ein buntes Blatt im Herbst oder Gräserpollen im Frühling...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch. Die Sprache ist kindgerecht. Die Texte haben genau die richtige Länge zum Vorlesen. Sie sind gekonnt in die farbenfrohen Illustrationen eingebunden.
In Simons Zimmer ist ein tolles Durcheinander. Nun befürchtet er, die angekommene Fee sei eine Aufräumfee. Es scheint so, denn zuerst räumt die Fee das Fensterbrett ab. Die Dinge, die darauf lagen, fliegen Simon um den Kopf.
Simon schämt sich und beginnt, Platz in seinem Raum zu schaffen. Noch ahnt er nicht, dass die kleine Fee eine ganz andere Aufgabe hat.
Die Bilder sind sehr schön gestaltet. Es geben einen guten Einblick, wie sich Simons Zimmer von Schritt zu Schritt verändert.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist lustig und trotzdem mit Botschaft.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Ein unfertiges Krankenhaus und koloniale Pläne

Der Ruf des schwimmenden Gartens
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„...Sofie hatte genug Erfahrung mit Tuberkulosepatienten und mittlerweile ein gutes Gespür, aber auch Gehör dafür entwickelt, ob jemand daran erkrankt war. Kolleginnen schrieben ihr schon einen siebten ...

„...Sofie hatte genug Erfahrung mit Tuberkulosepatienten und mittlerweile ein gutes Gespür, aber auch Gehör dafür entwickelt, ob jemand daran erkrankt war. Kolleginnen schrieben ihr schon einen siebten Sinn zu...“

Wir schreiben das Jahr 1914. Sofie arbeitet als Lungenärztin in Bremen. Doch ihre Erfahrungen aus der Schweiz und aus London werden von den männlichen Kollegen nur belächelt. Sie sind Neuem gegenüber wenig aufgeschlossen.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Dem liegt ein reales Geschehen zugrunde. Was sich anfangs wie eine lockerleichte Geschichte liest, wandelt sich schnell in Richtung Krimi.
Dann erscheint Richard Hauenstein bei ihrem Vater. Er bietet Sofie die Stelle der leitenden Lungenärztin im neu erbauten deutschen Krankenhaus auf Madeira an. Sofie sagt zu.
Die Schifffahrt mit einem Abstechern nach Lissabon wird sehr anschaulich beschrieben. Bei der Ankunft auf Madeira allerdings erwartet Sofie eine herbe Enttäuschung. Das Krankenhaus ist noch im Bau. Seine Fertigstellung liegt in den Sternen. Zwar will man Sofies Erfahrungen schon in der Bauphase nutzen, doch eine Anstellung hat sie noch nicht. Unterkunft erhält sie im Hause von Richards Familie. Das war schon mit ihrem Vater so vereinbart. Richard klärt sie über die Lage vor Ort auf.

„...Man respektiert und achtet uns, doch sie sehen es nicht gern, wenn auch noch Deutsche hier Fuß fassen und Einfluss gewinnen. Deren Geld nehmen sie. Touristen sind hochwillkommen...“

Richards Avancen lassen Sofie kalt. Irgendwie hat sie dabei ein ungutes Gefühl. Zum Geburtstag von Felix Hauenstein erscheint dann auch Ludwig, der jüngere Sohn. Er ist Schriftsteller. Da er Zeit hat, führt er Sofie über die Insel. So lerne ich als Leser eine Menge an Sehenswürdigkeiten kennen. Zwischen Ludwig und Sofie beginnt es zu kribbeln. Richard dagegen sieht ihr Zusammensein nicht gern.

„...Das Leben war Sofies Erfahrungen nach eine schier endlose Reihe an Kompromissen, um schwelende Konflikte bereits im Keim zu ersticken...“

Je mehr sich Ludwig und Sofie mit dem Krankenhausprojekt beschäftigen, desto deutlicher wird, dass dort eine Menge nicht stimmig ist. Außerdem stößt Sofie auf Geheimnisse, die ihre Vergangenheit angehen. Jetzt zieht der Spannungsbogen extrem an.
Ein inhaltsreiches Nachwort trennt zwischen Fiktion und Realität.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es arbeitet ein wenig bekanntes Stück Geschichte von Madeira auf und verknüpft dies mit persönlichen Schicksalen.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Wunderschönes Buch

Großer Panda und Kleiner Drache
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„...Sei mutig. Du weißt nie, was aus einer ersten Begegnung werden kann...“

Diese Worte werden durch die erste Begegnung von Großen Panda und dem Kleinen Drachen illustriert. Die beiden begeben sich gemeinsam ...

„...Sei mutig. Du weißt nie, was aus einer ersten Begegnung werden kann...“

Diese Worte werden durch die erste Begegnung von Großen Panda und dem Kleinen Drachen illustriert. Die beiden begeben sich gemeinsam auf eine Wanderung durch die Jahreszeiten.
Der Autor hat ein traumhaft schönes Buch geschrieben und gezeichnet. Schon die hochwertige Aufmachung des Buches spricht für etwas Besonderes. Einband und Titel wirken edel.
Das Buch ist ein Beispiel dafür, wie man mit wenig Worten sehr viel sagen kann. Jeder Satz scheint gut überlegt und abgewogen.

„...Alles ist vergänglich, Kleiner. Das macht das Leben so kostbar...“

Im Mittelpunkt stehen die fein ausgearbeiteten Zeichnungen. Manchmal sind es drei, manchmal vier kurze Zeilen, die sich darüber oder darunter befinden. Einige Zeichnungen kommen ganz ohne Worte aus. Sie wirken aus sich heraus. Es gibt nur wenige farbige Bilder, doch ihr Ort im Laufe der Handlung ist wohl abgewogen. Zu dem folgenden Zitat gehört solch ein farbiges Bild:

„...Zündest du ein Licht für andere an, beleuchtest du auch deinen eigenen Weg...“

Das Buch erzählt auf eine denkbar knappe Weise die Geschichte einer Freundschaft.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es regt zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Was macht einen Menschen wertvoll?

Das rote Vogelmädchen
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„...Seine Hand fand sofort, was er suchte, und griff nach der kleinen Blechdose. Bene, seine Freundin, hatte sie ihm am Abend vorher überreicht...“

Die Autorin hat eine berührende Liebesgeschichte geschrieben. ...

„...Seine Hand fand sofort, was er suchte, und griff nach der kleinen Blechdose. Bene, seine Freundin, hatte sie ihm am Abend vorher überreicht...“

Die Autorin hat eine berührende Liebesgeschichte geschrieben. Die kleinen Blechdosen spielen dabei eine besondere Rolle. Das Buch ist wie ein Adventskalender aufgebaut. Der Schriftstil ist stimmig und fein ausgearbeitet.
Die Geschichte beginnt an einem ersten Dezember. Bene und Jacob sind ein Paar. Bene hat sich für Jacob etwas Besonderes ausgedacht. Jeden Tag übergibt sie ihm eine Dose mit einem Bild. Dieses Bild findet sich zu Beginn des Kapitels. Es passt zu dem Text, der neben anderen Kleinigkeiten in der Dose ist. So erschließt sich nicht nur mir, sondern auch Jacob, was alles passiert ist, bis die beiden zusammengekommen sind. Die Texte sind kursiv geschrieben, nicht zu lang, nicht zeitlich geordnet und doch aussagekräftig darüber, was wann warum in Bene vorgegangen ist.
Nebenbei aber läuft das Leben weiter. Jacob ist Grafikdesigner. Jetzt soll er im Auftrag seiner Firma für die Oper Halle tätig werden. Bene kennt Jacobs Bilder. Sie möchte, dass er sich wieder mehr der Malerei widmet. Doch Jacob lehnt ab. Hier wirkt Bene stellenweise leicht übergriffig, auch wenn sie nur das Beste will.

„...Sollte er nicht selbst entscheiden dürfen, was genau er will und vor allem wann er will?...“

Bene zeichnet sich durch ihre große Empathie aus. Sie hat die Gabe, Menschen durch kleine Geschenke berühren und ihnen wieder Lebensfreude geben zu können. Jacob bezeichnet sie als seine Muse. Er beschreibt sie so:

„...Sie wirkte einerseits so schimmernd und farbenfroh auf ihn, dass er glaubte, alles, was sie berührte, würde in Regenbogenfarben strahlen oder sogar glitzern...“

Bei einem gemeinsame Ausflug erfüllt Jacob ihr einen geäußerten Wunsch. Plötzlich zieht sich Bene zurück. Es gibt keine Dosen mehr. Ihre Beziehung steht auf Messers Schneide. Jacob begreift nicht, was er falsch gemacht hat. Mir als Leser ging es ebenfalls so. Es war eine stimmungsvolle Szene. Ich hätte Freudentränen erwartet, keinen Rückzug. Dann folgt ein Satz au der Kindheit, der auf alte Wunden hinweist:

„..Ihre Mutter hatte ihr schon als Kind gesagt, sie solle nicht so viel erwarten vom Leben, dann könne sie auch nicht enttäuscht werden...“

Wird es Jacob gelingen, die Beziehung neu zu beleben? Wird Bene erkennen, wie wertvoll sie für andere Menschen ist?
Es werden auch Fragen diskutiert, die gerade in der momentanen Jahreszeit wieder hochaktuell sind. Muss jedes Geschenk mit einem Gegengeschenk beantwortet werden? Lieben wir den einen oder anderen Menschen um seiner Selbst willen oder nur die Geschenke, die er uns macht? Was macht den Wert eines Lebens aus?
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mich tief berührt.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Sehr schönes Kinderbuch

Wer hat von meinem Keks genascht?
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„...Wie sieht denn das wieder aus? Kaum aus dem Winterschlaf erwacht und schon von der Schnauze bis zu den Pfötchen vollgekrümelt?!...“

Als der Igel sich nach dem Winterschlaf dehnt und streckt, munter ...

„...Wie sieht denn das wieder aus? Kaum aus dem Winterschlaf erwacht und schon von der Schnauze bis zu den Pfötchen vollgekrümelt?!...“

Als der Igel sich nach dem Winterschlaf dehnt und streckt, munter zu werden, knurrt sein Magen. Da sieht er vor seiner Tür eine leckeren großen Keks liegen. Bevor er zubeißen kann, fallen ihm die Ermahnungen seiner Tante ein, die ich am Anfang zitiert habe.. Also legt er den Keks zurück, geht in den Bau und bindet sich eine Serviette um.
Die Autorin hat ein humorvolles und doch lehrreiches Kinderbuch geschrieben. Die Texte sind kurz und eignen sich gut zum Vorlesen. Ab und an sind Wörter andersfarbig hervorgehoben und größer geschrieben.
Als der Igel wieder vor die Tür kommt, ist sein Keks angebissen. Er macht sich auf die Suche nach demjenigen, der von seinem Keks genascht hat. Jeder, der ihm begegnet, beißt ein Stück vom Keks ab, um zu beweisen, dass seine Bissspuren nicht die des Diebes sind. Logischerweise wird dadurch der Keks immer kleiner.
Der Igel beschließt, auf eine weitere Suche zu verzichten, denn sonst bleibt vom Keks nichts für ihn übrig. Noch langt der Keks für ihn. Dann aber hört er einen anderen Magen knurren. Wird der Keks auch für Zwei genügen?
Das Buch ist wunderschön illustriert. Die Geschichte erschließt sich schon allein durch die Bilder.
In der vorderen Umschlagseite gibt es ein Keksrezept, in der hinteren kann das Kind durch Vergleich weitere Bissspuren selbst herausfinden, wer eigentlich der Dieb war.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bekommt eine Leseempfehlung.

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