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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2023

Mitten aus dem Leben

Mit Blaulicht und Büchse
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„...Es gibt Dinge, von denen konnte ich mir nicht vorstellen, dass es sie gibt – bis ich es selbst erlebte...“

Der Autor ist passionierter Jäger und pensionierter Polizist. In 34 kurzen Geschichten erzählt ...

„...Es gibt Dinge, von denen konnte ich mir nicht vorstellen, dass es sie gibt – bis ich es selbst erlebte...“

Der Autor ist passionierter Jäger und pensionierter Polizist. In 34 kurzen Geschichten erzählt er aus seinem Leben. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist leicht und locker, mal humorvoll, an anderen Stellen spannend.
So unterschiedlich wie seine täglichen Einsätze sind die Erzählungen. Ab und an war zugleich als Polizist und Jäger gefordert, nämlich dann, wenn sie zu einem Wildunfall gerufen wurden.

„...Als Jäger war mir klar, dass das Stück bei der sommerlichen Hitze in kürzester Zeit verderben würde. [...] Kurz entschlossen zog ich mein Jagdmesser, das ich aus lieber Gewohnheit immer am Gürtel trug, und begann, das Wildschwein fachgerecht aufzubrechen...“

Erlebnisse beim Verteilen von Knöllchen, unangenehme Situationen im Milieu und die Suche nach angeschossenen oder verletzten Tieren sind weiter Themen, die in den Geschichten enthalten sind.

„...Unser Fahrgast hatte die die blinden Passagiere mitgebracht, Wir nahmen ihn genauer in Augenschein und sahen den Flohzirkus in voller Aktion...“

In einigen Geschichten erweisen sich die Polizisten im wahrsten Sinne des Wortes als Freund und Helfer. So organisieren sie für ältere Damen einen Ausflug und verbringen Zeit mit benachteiligten Jugendlichen. Mit letzteren entwickelt sich ein schönes Vertrauensverhältnis.
Einige zum Teil humorvolle Schwarz-Weiß-Zeichnungen vervollständigen das Büchlein.
Die Erzählungen haben mir sehr gut gefallen. Sie sind mitten aus dem Leben gegriffen und schön aufbereitet.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Fantasievolles Kinderbuch

Animal Jack - Der verwunschene Berg
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„...Aber die Zeit läuft uns davon! Unsere Ersparnisse schmelzen dahin wie Butter in der Sonne...“

Jack hört das Gespräch der Eltern. Wieder hatte es bei der Mutter mit einer neuen Arbeitsstelle nicht ...

„...Aber die Zeit läuft uns davon! Unsere Ersparnisse schmelzen dahin wie Butter in der Sonne...“

Jack hört das Gespräch der Eltern. Wieder hatte es bei der Mutter mit einer neuen Arbeitsstelle nicht geklappt.
Die Autoren haben ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte wird in Form eines Comics erzählt. Obwohl ich Band 1 nicht kenne, hatte ich kein Problem der Handlung zu folgen.
Jack hat momentan zwei Sorgen. Zum einen ist es die Arbeitslosigkeit der Mutter, zum anderen leidet r seit einiger Zeit wiederholt an unbestimmten Krankheiten.
Für ersteres scheint es eine Lösung zu geben. Zusammen mit seiner Freundin Gladys macht er sich auf den Weg zu einem Berg, indem es einen verwunschenen Schatz geben soll.
Jack hat eine besondere Fähigkeit. Er kann sich in sekundenschnelle in jedes beliebige Tier verwandeln. Das ist auf den Weg sehr günstig, zumal ihnen ein Jäger mit seinem Hund auf der Spur ist. Der weiß, dass Jack demjenigen, der ihn fängt, einen Wunsch erfüllen muss.
Bilder sind bis ins Detail schön ausgearbeitet. Sie erzählen die Geschichte ohne Brüche und Leerstellen.
Am Ende gibt es drei Bonusseiten zum Thema Spinnen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es thematisiert auf besondere Art die Freundschaft zwischen Jack und Gladys, aber auch den Zusammenhalt in der Familie. Außerdem ist es sehr fantasievoll.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Eine junge Frau muss sich entscheiden

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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„...Nachdenklich betrachtete Elise ihren vier Jahre jüngeren Bruder. Er hatte recht, dachte sie. Jede Sekunde, die sie mit ihrer Geige verbringen dürfte, war für sie das reine Vergnügen...“

Elise ist ...

„...Nachdenklich betrachtete Elise ihren vier Jahre jüngeren Bruder. Er hatte recht, dachte sie. Jede Sekunde, die sie mit ihrer Geige verbringen dürfte, war für sie das reine Vergnügen...“

Elise ist das älteste Kind von Georg Spielmann, der ein begnadeter Musiker ist. Doch beruflich konnte er mit der Musik bisher nicht Fuß fassen. Dass er seiner Tochter das Geigenspiel beigebracht hat, ist ungewöhnlich in dieser Zeit. Geige gilt als ein Instrument, das Frauen nicht spielen können.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen und gut recherchierten historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist ausgereift und gibt die Zeitverhältnisse gekonnt wieder.
Wir befinden uns im Dresden des Jahres 1841. Zur Eröffnung der Semperoper wird „Der Freischütz“ gespielt. Auch Georg Spielmann nimmt mit seiner Familie an der Vorstellung teil. Doch Elise muss zwischendurch den Raum verlassen. Ihr ist unwohl. Draußen trifft sie den Malergehilfen Christian Hildebrand. Zwischen beiden entwickelt sich in dem kurzen Moment eine knisternde Spannung.
Sehr anschaulich wird das Leben hinter den Kulissen beschrieben. Die Ballerina beschwert sich darüber, dass ihr Kostüm zu eng ist. Bertha, die Garderobiere, ist dafür verantwortlich.

„...Offenbar hatte es der Ballerina in letzter Zeit zu gut geschmeckt, dachte Bertha und schmunzelte in sich hinein. Nicht jeder vertrug das Dresdner Essen mit den vielen Mehlspeisen...“

Wenn es nur das wäre, aber das Problem liegt tiefer. Verantwortlich für die Requisiten ist Ernestine. Sie stammt aus dem Waisenhaus und hat sich mittlerweile unentbehrlich gemacht. Sie hat gute Ideen und findet schnell und problemlos Dinge, die gebraucht werden. Ihr Bruder Christian erweist sich als talentierter Bühnenmaler.
Elise träumt davon, als Violinistin öffentlich auftreten zu dürfen. Die Romanze mit Christian aber könnte ihr ganzes Leben durcheinanderwürfeln, zumal ihr künftiger Bräutigam schon feststeht. Wer der ihr erlauben, weiter Geige zu spielen?
Währenddessen brodelt es in den Dresdner Kneipen. Auch Christian bekommt davon einiges mit. Es ist revolutionäres Gedankengut, dass heimlich von Mund zu Mund geht.Am Beispiel ihrer Freundin erlebt Elise, was mit Frauen passiert, die sich nicht an die Regeln der Gesellschaft halten.
Ein inhaltsreiches Nachwort geht auf die Musikgeschichte Dresdens und die weitere Geschichte der Oper ein.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein gekonntes Zeitgemälde.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Die Vergangenheit holte sie ein

Die Toten von Bayreuth
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„...Er hatte den Satz noch nicht beendet, da nahm sie aus dem Augenwinkel eine schnelle Bewegung wahr und spürte gleich darauf die Hand des Mannes in ihrem Gesicht. Er presste ihr ein feuchtes Tuch auf ...

„...Er hatte den Satz noch nicht beendet, da nahm sie aus dem Augenwinkel eine schnelle Bewegung wahr und spürte gleich darauf die Hand des Mannes in ihrem Gesicht. Er presste ihr ein feuchtes Tuch auf Mund und Nase...“

Eva wollte im Beerdigungsinstitut den Sarg für ihre Schwester aussuchen. Sie konnte nicht ahnen, dass sie selbst in einem landet.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Wie das obige Zitat zeigt, geht er gleich heftig los. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er sorgt für den nötigen Spannungsbogen, lässt aber auch Raum für das Privatleben der Protagonisten.
Der Fall landet bei Hauptkommissarin Mira Streitberg. Die vermisst Kollegen Gruber, der seit drei Monaten im Ruhestand ist. Heute soll der Neue erscheinen. Wie wird sie mit Axel Bodenschatz auskommen? Nils ihr Chef, erklärt beiden, was sie im aktuellen Fall erwartet.

„...Das Ehepaar Roder war letzte Woche verreist und hatte das Institut geschlossen. Als sie heute Morgen der ersten Kundschaft nach dem Urlaub ihre Produkte präsentierten, mussten sie feststellen, dass in der Zwischenzeit eine junge Frau in einem der Särge eingeschlossen worden war...“

Natürlich führt der erste Weg zu den Verwandten des Opfers. Der Ehemann ist wenig bis gar nicht betroffen. Um so mehr trauert der Vater, der in kurzer Zeit beide Töchter verloren hat.
Dann aber gibt es ein weiteres Opfer. Schnell wird klar, dass die Fälle zusammen gehören, denn der Täter hat bei beiden die gleiche Nachricht hinterlassen.
Jetzt gilt es, Gemeinsamkeiten zu finden. Die scheinen in der Vergangenheit zu liegen.
Als besonderes Stilmittel lässt die Autorin nach dem zweiten Mord ab und an den Täter zu Wort kommen.

„...Dann kam er sich vor wie eine Katze, die mit den Mäuschen spielte, bevor sie ihm letztendlich den Garaus machte...“

Gleichzeitig werden den Erlebnisse aus der Vergangenheit des Täters aufgeführt und ein Triggerereignis, das den aktuellen Vorgängen voraus ging. Nils hat einen Fallanalytiker hinzu gezogen, der das vorausgesagt hat.
Ganz nebenbei hat Mira ein privates Problem. Sie ist in ihren Chef verliebt, möchte aber kein Verhältnis auf Arbeit. Dabei sieht Nils das nicht so eng.
Noch ahnt Mira nicht, dass sie selbst im Fokus des Täters steht. Als sie das erkennt, it es fast zu spät.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt, welche Spuren Mobbing auch nach Jahren noch hinterlässt-

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Fesselnder Thriller

Die Entscheidung
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„...Gib deinen Reichtum nicht für dein eigenes Vergnügen aus, sondern für den Ruhm des Dschihad, bis die ganze Erde Allah und seinen Propheten unterworfen ist. Dann wirst du im Paradies mit offenen Armen ...

„...Gib deinen Reichtum nicht für dein eigenes Vergnügen aus, sondern für den Ruhm des Dschihad, bis die ganze Erde Allah und seinen Propheten unterworfen ist. Dann wirst du im Paradies mit offenen Armen empfangen werden...“

Diese Worte bestimmen ab sofort das Leben des Geschäftsmannes Rahal aus Katar.
Der Autor hat einen spannenden Thriller geschrieben. Im Mittelpunkt stehen Daud und Hana, die nach ihrer Hochzeit von Israel nach Atlanta gezogen sind. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen. Er bringt sowohl die Emotionen der Protagonisten als auch die gesellschaftlichen Probleme auf den Punkt.
Daud ist ein verdeckter Ermittler, der auch Aufträge für die CIA annimmt. Hana ist eine arabische Anwältin, die fest in ihrem christlichen Glauben verwurzelt ist.
Daud soll einen Auftrag in Scharm El-Scheich erledigt. Erst bekommt er keine Freigabe, dann gibt es ernsthafte Zwischenfälle.

„...Es war besser zu handeln, wenn die Erfolgschancen neunzig Prozent betrugen, als zu zögern und zuzusehen, wie die Chancen durch unvorhergesehene Veränderungen der Umstände rapide sanken...“

In Zusammenhang mit dem Einsatz gerät Daud in das Visier von Rahal. Sein Tod ist beschlossene Sache.
Seine Frau Hana ist in anderen Umständen. Noch ahnen beide nichts von den neuen Gefahren. Für sie steht eine wichtige Entscheidung an. Sollen sie in Zukunft in Atlanta leben oder ihren Wohnsitz nach Jerusalem verlegen? An beiden Orten wäre gerade ein Haus für den Kauf verfügbar. Im Gebet ringen sie um die richtige Entscheidung.
Da das Verhalten der CIA Daud sauer aufgestoßen ist, lässt er erst einmal von neuen Aufträgen die Finger. Dafür bittet ihn ein Bekannter, nach israelischen Artefakten zu forschen, die nach dem Krieg in Russland verschollen sind. Daud wendet sich an den israelischen Kunsthändler Avi. Der erkennt Dauds Potential für Israel und sagt:

„...Wir brauchen Leute wie Sie für Israel, um den Politikern zu beweisen, dass sie falschliegen mit ihrer Überzeugung, dass Juden und Araber nicht in Frieden zusammenleben können...“

Ich mag die bildhafte Sprache, die an vielen Stellen die Geschichte durchzieht. So erklärt Avi sein Geschäftsmodell folgendermaßen:

„...Ich kann einen kleinen Kieselstein in den Teich werfen und sehen, wohin die Wellen führen, ohne zu viel Unruhe zu stiften...“

Das Buch streift wichtige Lebensfragen. Wie trägt und prägt uns der Glaube? Was ist Heimat? Gleichzeitig werden politische Fragen angesprochen. Das ist das Verhältnis der unterschiedlichen religiösen Gruppen in Israel, aber auch der Einfluss der CIA auf das Weltgeschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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