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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2023

Sprachgewaltig

Zur See
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„...Ohne Not fährt niemand zu den Walen, aber keine Not scheint jemals groß genug gewesen zu sein, um einen Inselmenschen auf das Festland zu vertreiben...“

Eine Insel irgendwo in der Nordsee, eine Familie, ...

„...Ohne Not fährt niemand zu den Walen, aber keine Not scheint jemals groß genug gewesen zu sein, um einen Inselmenschen auf das Festland zu vertreiben...“

Eine Insel irgendwo in der Nordsee, eine Familie, die seit Generationen darauf lebt und ein Inselpfarrer, der fast zum Inventar gehört – das ist der Stoff, aus dem die Autorin ihren Roman schreibt, stimmgewaltig und voller Sprachbilder.
Es ist ein Buch, dass eine Entwicklung aufzeigt mit all ihrem Licht und ihrem Schatten.
Die Personen werden gut charakterisiert. Da ist Hanne Sander, die im Haus der Vorfahren lebt. Einst hat sie Gäste beherbergt. Sie gehörten in den Sommermonaten zur Familie. Dem hatte sich alles unterzuordnen. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Ansprüche der Gäste sind gewachsen.
Ihr Mann Jens ist auf eine Vogelinsel geflüchtet. Als Vogelwart hatte er seine Ruhe. Er fühlte sich als Fremder im eigenen Haus, wenn er von der See kam.

„...Sie hätten anders leben können, er und Hanne. Stattdessen haben sie das Leben ihrer Eltern fortgesetzt, Seefahrer und Seemannsfrau gespielt, die Wut für eine alte Wut gehalten und die Verletzungen für unvermeidlich...“
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Alle drei Kinder leben noch auf der Insel. Nur Ryckmer ist Seefahrer geworden, doch der Alkohol ist sein bester Freund. Eske arbeitet im Altenheim. Hendrik sammelt täglich alles Angeschwemmte vom Strand und macht daraus Kunst.
Es ist beeindruckend, wie die Autorin die Veränderungen beschreibt.

„...Die Gesetze der Gekränkten gelten wohl auf allen Inseln: nie zu freundlich zu den Touristen sein. Nicht lächeln. […] Weil man die Hand, die einen füttert, nicht noch küssen muss...“

Die alten Berufe sind nicht mehr gefragt. Die Sprache gerät in Vergessenheit. Alles ordnet sich dem Tourismus unter.
Man muss das Buch auf sich wirken lassen. Es ist eine leise Erzählung, die von einer gewissen Melancholie durchdrungen ist.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Wenn die Situation eskaliert ...

Mord im Kollektiv
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„...Hab ich es nicht gesagt? Die wollen uns fertigmachen! Einer davon ist mein Bruder Justin. Er wird von seinen streitsüchtigen und gewalttätigen Freunden begleitet...“

Die jungen Frauen schließen sich ...

„...Hab ich es nicht gesagt? Die wollen uns fertigmachen! Einer davon ist mein Bruder Justin. Er wird von seinen streitsüchtigen und gewalttätigen Freunden begleitet...“

Die jungen Frauen schließen sich in den Räumen einer Fotoausstellung ein. Was aber war dem vorausgegangen?
Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte spielt im Jahre 1978 in Saint-Tropez. Der Schriftstil lässt sich flott lesen.
Die junge Polizistin Louisa hat sich zusammen mit Freundinnen fotografieren lassen, wobei die Gesichter mit Tüchern verhüllt sind. Die Ausstellung, die lesbische Liebe sichtbar macht und unter dem Titel Femmes pour Femmes gezeigt wird, spaltet die Gesellschaft.

„...Was bilden die sich ein? Sind wir Menschen zweiter Klasse? Nur weil sie einen Schwanz haben, denken sie, sie könnten uns dominieren...“

Dann sind zwei der jungen Männer tot. Als Leser weiß ich in dem Moment schon, was warum und wie passiert ist. Für die Presse aber ist es DIE Story. Ein schmieriger Reporter hat sich auf die Spuren der jungen Frauen gesetzt. Er wittert das große Geschäft.
Commissaire Lucie Girard soll den Fall aufklären. Noch weiß keiner, dass sie selbst eine Affäre mit Louisa hat. Doch ihrer Ehe möchte sie nicht aufs Spiel setzen.
Lucie ist gut darin, Situationen logisch zu analysieren. Also informiert sie schonungslos ihren Vorgesetzten. Gemeinsam beraten die beiden, wie man zur Eskalation der Lage beitragen kann. Zu dem Zeitpunkt ahnt Lucie allerdings noch nicht, welche Rolle Louisa im Geschehen spielt.
Deutlich wird herausgearbeitet, wo die Probleme liegen, die die jungen Frauen mit ihren Fotos losgetreten haben.

„…Es ging hier nicht um eine unschuldige Liebe zwischen Frauen. Es ging um knallharte gesellschaftspolitische Entwicklungen und Entscheidungen. Es ging um die Freiheit der Frauen in Frankreich!...“

Zusammen mit Gendarm Hugo untersucht Lucie den Fall. Schnell ist ihr klar, was geschehen ist und welche Konsequenzen zu erwarten sind. Wird es eine Lösung geben?
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Ein besonderes Adventskalenderbuch

BasisBibel. 24 Mal Advent und Weihnachten. Mein Bibeltagebuch für eine kreative Bibellektüre für die Weihnachtszeit. Ein christlicher Adventskalender mit 24 Impulsen in Buchform für Erwachsene.
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„...Das Volk, das in der Finsternis lebte, hat ein großes Licht gesehen...“

Mit diesen Zeilen aus Jesaja beginnt der zweite Tag in diesem Buch, das ein besonderer Adventskalender ist. Auf dem Cover steht ...

„...Das Volk, das in der Finsternis lebte, hat ein großes Licht gesehen...“

Mit diesen Zeilen aus Jesaja beginnt der zweite Tag in diesem Buch, das ein besonderer Adventskalender ist. Auf dem Cover steht unter anderem „Bibeltagebuch“ und das hat seinen Grund.
Die 24 Tage sind nach dem gleichen Schema gestaltet. Sie beginnen mit einer farbigen Seite, die die Nummer des Tages, das Thema und ein Symbol enthält. Dann folgt auf einer Doppelseite ein Bibelzitat. Grundlage ist die BasisBibel. Die Bibelstelle wird links oben farbig angegeben. Die Texte stammen sowohl aus dem Alten als auch aus dem Neuen Testament. Alle haben einen Bezug zur Geburt Jesus. Einige Worte sind farbig geschrieben. Sie werden in den Fußnoten näher erklärt.
Die nächste Seite ist dreigeteilt und hellgrau unterlegt.. Links oben gibt es Gedanken zur Bibelstelle. Die sind mal ernst, mal mit einem feinen Humor durchsetzt. Dazu gehört eine kurze Überschrift. Der Text zur Überschrift „Josef bleibt“ beginnt so:

„...Das hatte er sich vermutlich anders vorgestellt. Er wollte ein normaler Ehemann einer normalen Frau mit einem normalen Kind in einem normalen Leben sein. Doch es kommt ganz anders...“

Die Texte regen zum Nachdenken an und enden nicht selten mit einer Frage an den Leser.
Daneben gibt es in einer schmalen Spalte Informationen, die sich auf den Text beziehen. Das können Zahlen und Fakten aus der heutigen Zeit oder Jahreszahlen zu Adventstraditionen sein.
Die untere Hälfte nennt sich „Mein Bibeltagebuch“. Daneben findet sich stark e das Symbol von der ersten Seite dieses Tages wieder. Auf sechs Zeilen kann ich als Leser eigene Gedanken zum Thema niederschreiben.
Im unteren Teil steht ein kurze Bibelzitat mit Angabe der Bibelstelle.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt zum einen daran, dass viele Bezüge zwischen der Geburt Jesus und den Worten der Propheten im Alten Testament hergestellt wurden, zum anderen, dass ich aufgefordert werde, selbst aktiv zu werden und mich mit den Texten und ihren Folgen für mein Leben auseinander zu setzen.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Gelungene Forrtsetzung

Der Duft von Erde nach dem Regen
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„...Acht erfolgreiche Jahre waren inzwischen vergangen. Der Leidinger Hof hatte sich als Apfelhof etabliert und fuhr inzwischen gute Ernten ein….“

Doch über Südtirol kommen dunkle Schatten nahe. Das hat ...

„...Acht erfolgreiche Jahre waren inzwischen vergangen. Der Leidinger Hof hatte sich als Apfelhof etabliert und fuhr inzwischen gute Ernten ein….“

Doch über Südtirol kommen dunkle Schatten nahe. Das hat insbesondere auch mit der Etnwicklung in Deutschland zu tun, denn wir schreiben das Jahr 1936.
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung ihrer Saga geschrieben. Während in Südtirol immer noch nicht Deutsch gesprochen werden darf, Tracht und Lieder verboten sind, träumen einige davon, dass Südtirol bald zu Deutschland gehört. Dazu gehört auch Leopold, Franziskas Bruder. Der bringt allerdings sonst nichts auf die Reihe.
Wilhelm und Franziska bauen den Hof zu einer Pension aus. Sie wollen bleiben, egal welche Gerüchte gestreut werden.
Auch Johanna muss sich entscheiden. Die Liebe ihres Lebens scheint aussichtslos, denn der Vater ihres Freundes Gustav würde nie einer Ehe zustimmen. Andererseits könnte Johanna die Schneiderwerkstatt ihres Lehrmeister übernehmen. Wird sie sich aber als Frau durchsetzen können?
Leah, Franziskas beste freunde, holt ihre Verwandten und bekannten aus Deutschland. Bald aber sind sie und ihre Familie selbst nicht mehr sicher.
Doch nicht nur politische Aspekte beeinflussen das Leben. Auch im familiären Zusammenleben gibt es Turbulenzen. Nicht zuletzt mischt eine Naturkatastrophe die Karten plötzlich ganz neu.
Das Buch zeichnet sich durch seine gut ausgearbeiteten Schriftstil aus, der nicht nur die Konflikte auf den Punkt bringt, sondern auch Raum für Emotionen lässt. Viele Gespräche zeichnen ein düsteres Bild der Lage.Nach wie vor sind die Südtiroler Fremde im eigenen Land. Und der aufziehende Krieg dürfte ihre Lage nicht verbessern.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Biblische Geschichten mit Mitmachaufgaben

Die Kinder-Mitmachbibel. Bibelgeschichten erzählen und gestalten. Lesen, basteln, spielen – die Bibel und den Glauben kreativ entdecken: Kinderbuch ab 6, ideal für Grundschule & Gemeinde
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„...Gott betrachtete alles, was er gemacht hatte, und es war gut. Wo nichts war, nur Leere, ist bewohnbarer Raum entstanden...“

Mit diesen Sätzen beginnt die erste Geschichte. Insgesamt werden 24 Geschichten ...

„...Gott betrachtete alles, was er gemacht hatte, und es war gut. Wo nichts war, nur Leere, ist bewohnbarer Raum entstanden...“

Mit diesen Sätzen beginnt die erste Geschichte. Insgesamt werden 24 Geschichten aus der Bibel auf kindgerechte Weise erzählt. Die Sätze sind kurz. Große Schrift und klar gegliederte Absätze unterstützen den Lesefluss. Jede Erzählung geht in der Regel über zwei Doppelseiten, wobei meist links der Text steht und rechts die Geschichte farbig illustriert wird.
Die Themen reichen von der Schöpfung über die zehn Gebote, die Geburt Jesu bis zur Kreuzigung und der Auferstehung.
Die Gestaltung der Seiten entspricht immer dem gleichen Schema. Unter der farbigen Überschrift wird die verwendete Bibelstelle angegeben. Ab und an gibt es im Text weitere kurze Bibelzitat, die kursiv gesetzt sind.
Nach jeder Geschichte folgt eine Doppelseite mit Aufgaben zum Mitmachen. Diese sind sehr kreativ gestaltet und beziehen sich zum Teil auf die Lebenswirklichkeit der Kinder. So gibt es eine Anleitung für das Backen von Fladen und das Anfertigen eines Mobiles. Es geht um die Frage, wie man sich verhält, wenn auf dem Schulhof andere ausgegrenzt werden. Auch Zuordnungsaufgaben sind enthalten.
Eine Aufgabe allerdings irritiert mich etwas. Die Kinder werden darin aufgefordert, ein Bild von Gott zu malen. Wenig später lernen sie in den zehn Geboten:

„...Du sollst dir kein Bildnis machen von Gott...“

Die Zeichnungen sind kindgerecht gemalt. Wesentliche Personen stehen im Mittelpunkt und werden auch durch ihre Größe hervorgehoben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Damit können Kinder durch Vorlesen oder selbst Lesen in die Inhalte der Bibel eingeführt werden.

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