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Veröffentlicht am 10.01.2024

Liebevoll gestaltetes Kinderbuch

Jimmy und der Club der dicken Brummer
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„...Im hohlen Stamm der ältesten Eibe herrschte Alarm. Ein abgebrochener Zweig hatte ein Loch in den Honigbienenstock geschlagen. Und zwar genau dort, wo die Prinzessinneneier in den Waben schliefen...“

Eifrig ...

„...Im hohlen Stamm der ältesten Eibe herrschte Alarm. Ein abgebrochener Zweig hatte ein Loch in den Honigbienenstock geschlagen. Und zwar genau dort, wo die Prinzessinneneier in den Waben schliefen...“

Eifrig werden die Eier zurück in den Stock gebracht. Dass ein fremdes Ei darunter ist, fällt keinem auf.
Die Autorin hat ein inhaltsreiches Kinderbuch geschrieben. Es geht um Freundschaft, Selbstvertrauen und das Herausfinden, wer man wirklich ist. Der Schriftstil ist kindgerecht.
Alle warten darauf, dass die erste Biene schlüpft. Doch die ist sehr groß und hat ungewöhnlich viel Pelz. Es ist Oberbiene Mathilda, der auffällt, dass es keine Prinzessin ist, sondern ein Junge. Er bekommt den Name Jimmy.
Jimmy freundet sich mit dem Bienenjungen Carl an. Im Gegensatz zu Carl wird Jimmy zu verschiedenen Arbeiten herangezogen. Er gibt sich viel Mühe, ist aber für keine wirklich geeignet. Aufgrund seines Andersseins wird er von einigen Bienenjungen gehänselt.
Dann wird Jimmy zum Pollensammeln geschickt. Die Welt außerhalb des Bienenstocks begeistert ihn.

„...Pollensammeln ist eigentlich die schönste Aufgabe, dachte er. Man fliegt frei in der Welt herum, darf sich den Bauch vollschlagen und nebenbei sammelt man noch Futter für die anderen. Glückselig flog er etwas weiter...“

Schnell findet er dort Freunde, denen er hilfreich zur Seite steht. Er hat viel Empathie. Es fällt ihm schwer, zu verstehen, dass im Bienenstock die Regeln wichtiger sind als das Zusammensein mit Freunden.
Dann lernt Jimmy die Hummelprinzessin Bonnie kennen. Sie ist in Schwierigkeiten. Wird es ihm und seinen Freunden gelingen, ihr zu helfen? Wird Jimmy erkennen, wer er wirklich ist?
Am Ende springt selbst die Oberbiene über ihren Schatten:

„..Du bist sozusagen eine Ausnahme – trotz heiliger Bienenordnung. Denn du bist in unserem Nest geboren, deshalb wirst du immer zu uns gehören...“

Das Buch ist wunderschön illustriert. Dabei ist die dominierende Farbe Grün, denn die Natur nimmt auch in den Bildern einen großen Teil ein. Die Tiere sind gekonnt und unverwechselbar integriert. Neben doppelseitigen Bildern gibt es auch viele Zeichnungen innerhalb des Textes. Sie sind detailliert und liebevoll gestaltet. Das gilt auch für die beiden inneren Umschlagseiten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die warmherzige Geschichte zeigt, dass gegenseitige Rücksichtnahme und Vertrauen in die Fähigkeiten eines jeden wichtig für Freundschaft und Selbstbewusstsein sind.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Jeder hat andere Begabungen

Glaub an dich, kleines Faultier!
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„...Einmal im Jahr findet im Wald ein großes Fest statt. Es ist ein Tag voller Spaß und Spiele...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein inhaltsreiches Kinderbuch. Der Schriftstil ist kindgerecht. Große Schrift ...

„...Einmal im Jahr findet im Wald ein großes Fest statt. Es ist ein Tag voller Spaß und Spiele...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein inhaltsreiches Kinderbuch. Der Schriftstil ist kindgerecht. Große Schrift und kurze Sätze, die anfangs nur eine Zeile lang sind, sorgen dafür. Erstaunlicherweise werden die Sätze etwas länger, nachdem das Faultier zu einer wichtigen Erkenntnis gekommen ist. Manche Wörter sind größer geschrieben und fett hervorgehoben. Ab und an ist die Schrift geschwungen. Das bringt Abwechslung ins Schriftbild.
Zum Fest im Wald bringt sich jeder mit dem ein, was er besonders gut kann. Der Beste wird ausgezeichnet. Das kleine Faultier aber weiß nicht, wo seine Begabungen liegen.
Zuerst fragt es seine Freunde, womit sie sich am Fest beteiligen. Das jedoch hilft ihn nicht weiter, denn es erkennt:

„...Gerade deshalb, weil ich anderes bin als die anderen,bin auch ich etwas Besonderes!...“

Dann kommt ihm eine Idee, was er kann und demzufolge einbringen wird.
Die Geschichte ist sehr schön illustriert. Die Zeichnungen sind liebevoll mit vielen Kleinigkeiten gestaltet. Ein Faultier auf einem Motorroller ist schon an sich etwas Besonderes. Die Schrift wird gekonnt in die Bilder integriert. Selbst die Umschlagseiten sind farbenfroh mit Elementen der Erzählung gestaltet.
Natürlich wird das Fest für alle zu einem Erfolg.
Das Kinderbuch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass jeder etwas Besonderes ist und ganz eigene Begabungen hat.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Berührendes Buch

Die Lavendelfarm
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„...Falls es ein Geheimrezept gab, wie man einem trauernden kleinen Mädchen ein Lächeln entlocken konnte, kannte er es nicht...“

Der Arzt Logan West ist nach Hope Harbor gezogen, um dort die Notfallpraxis ...

„...Falls es ein Geheimrezept gab, wie man einem trauernden kleinen Mädchen ein Lächeln entlocken konnte, kannte er es nicht...“

Der Arzt Logan West ist nach Hope Harbor gezogen, um dort die Notfallpraxis zu übernehmen. Die geregelte Arbeitszeit gibt ihm mehr Freiraum, sich um seine Nichte Molly zu kümmern. Das kleine Mädchen hat vor kurzem ihre Großmutter verloren, bei der sie aufgewachsen ist.
Die Autorin hat einen berührenden Roman geschrieben. Der Schriftstil verknüpft gekonnt mehrere Lebensgeschichten miteinander und lässt viel Raum für die Emotionen der Protagonisten.
Logan hat sich einen kleine n Hund zugelegt. Der ist allerdings völlig unerzogen und gräbt gern bei Jeanette, der die benachbarte Lavendelfarm gehört, die jungen Pflanzen aus. Dadurch lernen sich Logan und Jeanette kennen. Letztere hat sich ihr Leben in Einsamkeit ausgesucht und bleibt auf Distanz. Auch Logan hat momentan andere Probleme, als sich in eine Frau zu verlieben. Er tut alles für seine kleine Nichte, kommt aber trotzdem nicht an sie heran.
Die Gemeinde von Hope Harbor hat einer syrischen Familie ein neues Zuhause gegeben. Die Familie besteht aus der Großmutter Miriam, ihren Sohn Thomas und der Enkelin Elisa. Die liebevolle Aufnahme kann jedoch nicht alle Schmerzen der Vergangenheit tilgen. Das klingt bei Thomas so:

„...“Ich habe meinen Glauben in unserer zerbomben Kirche in Syrien zurückgelassen.“ Bitterkeit schwang in seinen trotzigen Worten...“

Wenn Thomas seine kleine Tochter sieht, sieht er gleichzeitig das Bild seiner verstorbenen Frau. Deshalb geht er auf Distanz zu dem Kind. Miriam schenkt Elisa ihre ganze Liebe, kann aber die Trauer über das Verhalten des Vaters nicht von ihr nehmen.
Ein besonderer Mensch im Ort ist Charly. Er findet immer die richtigen Worte und hat manche Lebensweisheiteen auf Lager.

„...Abeer Stürme haben eine erstaunliche Macht. Sie können für Veränderungen sorgen und verborgene Schätze ans Licht bringen...“

Es wird schnell klar, dass dies auch für die Stürme des Lebens gilt.
Es bedarf Zeit, bis sich die Verhältnisse zum Guten wenden. Sehr berührend werden dabei die inneren Kämpfe der Protagonisten geschildert. Gleichzeitig werden Glaube und Gebet behutsam thematisiert.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Er bräuchte viele Orte wie Hope Harbor, wo die Bewohner füreinander einstehen, aber jeder trotzdem seinen Freiraum hat.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Schöner Katzenkrimi

Schlüsselreiz
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„...Socke witterte und hastete auf das Gebilde zu. Es roch nach Mensch und nach Blut. Die letzten Meter näherte er sich geduckt. Was da fast vollständig eingeschneit den Zugang zu einer Messehalle versperrte, ...

„...Socke witterte und hastete auf das Gebilde zu. Es roch nach Mensch und nach Blut. Die letzten Meter näherte er sich geduckt. Was da fast vollständig eingeschneit den Zugang zu einer Messehalle versperrte, war ein toter Mensch...“

Mit dieser Überraschung hatte Kater Socke nicht gerechnet, als er sich trotz Schnee und Kälte auf den Weg zu Messe in Hannover gemacht hat. Er kehrt um und weckt sein Herrchen, Hauptkommissar Peter Flott. Der sieht nicht ein, dass er um 3 Uhr in der Früh aufstehen soll. Doch dann klingelt sein Handy.
Die Autorin hat einen spannenden und humorvollen Katzenkrimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den nötigen Spannungsbogen und , durch die Gespräche der Katzen im Viertel , für einen feinen Humor.
Eigentlich hatte sich Socke aus einem völlig anderen Grund auf den Weg gemacht. Er hofft, von den Rassekatzen in der Messehalle Antwort auf eine wichtige Frage zu bekommen.

„...Wie viele Menschen, war es auch ein Bedürfnis des Katers, seine Wurzeln zu kennen….“

Doch nun muss er sich um den Kriminalfall kümmern. Für die Kommissare gibt es allerdings zwei weitere Fälle. Die prämierte Rassekater ist verschwunden, genau wie zwei Kois. Hängt der Diebstahl mit dem Mord zusammen?
Mir gefällt die gute Zusammenarbeit im Team des Kommissariats genauso wie die Absprachen und Unternehmungen der Katzen im Revier. Socke hat jedoch das schwierige Problem, seine Erkenntnisse Peter verständlich zu machen.
Die Befragung des Wachpersonals, zu denen der Tote gehörte, bringt keine neuen Erkenntnisse. Auch in seinem Privatleben sind die Motive rar. Allerdings hat er sich in der Vergangenheit einen Feind gemacht, der auf Rache sinnt.
Der Ermittlungen werden gut beschrieben, so dass ich immer auf den aktuellen Stand bin. Außerdem habe ich noch die Informationen von Sockes Spürnase.
Socke hat es gerade nicht einfach. Ihn plagt ein Schnupfen und dummerweise kann er Peters Freundin, einer Tierärztin, nicht aus dem Weg gehen. Die verordnet Hausarrest. Und das, wo es besonders spannend wird!
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Natürlich wird der Fall am Ende logisch aufgeklärt.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Empfehlenswertes Sachbuch

Sind wir allein im Universum?
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„...Das Weltall birgt viele Geheimnisse, die wir gerade erst zu entschlüsseln beginnen. Eines der spannendsten ist die Frage, ob wir allein im Universum sind...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein empfehlenswertes ...

„...Das Weltall birgt viele Geheimnisse, die wir gerade erst zu entschlüsseln beginnen. Eines der spannendsten ist die Frage, ob wir allein im Universum sind...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein empfehlenswertes Sachbuch. Die Autorin weiß, worüber sie schreibt, denn sie war an der Entdeckung mehrerer Planten beteiligt. Das ist dem kurzen Lebenslauf zu entnehmen, der sich am Ende des Buches befindet.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Autorin versteht es, komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich herunterzubrechen, ohne dabei Abstriche an den wissenschaftlichen Fakten zu machen.

„...Ein kleiner, blauer Punkt. Er schwebt im riesigen Dunkel des Weltalls. Fast verloren sieht er aus. Sein Stern ist ein ganz normaler Stern, einer von Milliarden in der Umgebung...“

Fast liebevoll klingt diese Beschreibung der Erde. Danach folgen im ersten Kapitel kurze Blicke auf die Entdeckungen der letzten Jahre.
Das zweite Kapitel widmet sich unserem Platz im Universum, bevor im darauf folgenden Kapitel die Planeten und Monde unserer Sonnensystems unter die Frage gestellt werden, ob darauf Leben möglich ist und wenn nicht, warum nicht.
Im vierten Kapitel werden die Werkzeuge beschrieben, die für die Suche nach Exoplaneten in Frage kommen.

„...Indem sie die Bewegungen eines Sternes genau analysieren, können Astronomen versteckte Planeten aufspüren. Sterne wackeln, weil Planeten an ihnen ziehen. Das kann man sich vorstellen, wie bei einem Spaziergänger mit einem Hund. Zieht dieser wieder einmal an der Leine, bewegt sich Herrchen oder Frauchen nämlich anders als ohne Hund...“

Solche Vergleiche aus den Alltagsleben wie im Zitat gibt es im Buch an verschiedenen Stellen. Dadurch werden die wissenschaftlichen Fakten vorstellbar und fassbar.
Das fünfte Kapitel widmet sich den Exoplaneten in der Habitablen Zone. Das ist eine, aber nicht die einzige Bedingung für mögliches Leben. Interessant fand ich in dem Kapitel besonders die Informationen dazu, welche Rolle das Alter des Planeten dabei spielt.
Im sechsten Kapitel gehen wir als Leser mit der Autorin auf Spurensuche nach Leben. Hier kommt vor allem die Spektralanalyse zum Tragen. Ihre Ergebnisse können erste Informationen liefern.
Kernpunkt im siebten Kapitel ist die Aussage, dass vieles möglich ist und nichts von vorn herein auszuschließen ist.
Im letzten Kapitel stellt uns die Autorin zehn besondere Planeten vor.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat. Das von der Wissenschaftlerin Jil Tarter lautet:

„...Wir sind das Resultat einer ursprünglichen Mischung aus Wasserstoff und Helium, die sich so lange entwickelt hat, bis sie fragt, woher sie kommt...“

Das Buch besticht aber nicht nur durch seinen wissenschaftlichen Inhalt. Auch die Gestaltung der Zeichnungen ist etwas Besonderes. Zum einen sind es fröhliche Comics, die die Sachverhalte veranschaulichen, zum anderen werden Fotos und grafische Darstellungen mit Comicelementen gekoppelt.
Auf der vorderen Umschlagseite befindet sich ein Bild des Sternenhimmels mit bisher bekannten Planeten, auf der hinteren dessen Fortsetzung. Auch die Seiten 198f. enthalten mögliche Planeten mit ihren Sonnen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gehörte eigentlich in jede Schulbibliothek.

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