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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2025

Schönes Kinderbuch

Leserabe – Mein Freund, der Superheld
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„...Lenny klammerte sich am Baumstamm fest.Wäre er doch niemals heraufgeklettert! Aber er wollte so gern mutig sein...“

Mit diesen Teilen beginnt ein abwechslungsreiches Kinderbuch, dass ab der zweiten ...

„...Lenny klammerte sich am Baumstamm fest.Wäre er doch niemals heraufgeklettert! Aber er wollte so gern mutig sein...“

Mit diesen Teilen beginnt ein abwechslungsreiches Kinderbuch, dass ab der zweiten Klasse empfohlen wird. Es zeichnet sich durch große Schrift, kurze Sätze und klar gegliederte Absätze aus. Außerdem wird die Silbenmethode verwendet. Das heißt, dass in mehrsilbigen Worten abwechselnd die Silben in Rot und Blau geschrieben werden.
Lenny weiß nicht, wie er von den Baum wieder runter kommt. Da sitzt plötzlich ein Junge neben ihm, der ihm beim Abspringen hilft. Er heißt Falk und ist angeblich ein Superheld.
Auch in den nächsten Tagen trifft Lenny wiederholt auf Falk. Wer ist er wirklich?
Viele farbige und humorvolle Bilder veranschaulichen das Geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Elisabeths Weg in dei Selbstbestimmung

Blumen im Schuh
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„...Ich konnte es kaum glauben. Alles war perfekt. Alles, was ich mir je erträumt hatte, wurde wahr. Wolf liebte mich nicht nur, er wollte mich heiraten!...“

Am letzten gemeinsamen Abend der Studiengruppe ...

„...Ich konnte es kaum glauben. Alles war perfekt. Alles, was ich mir je erträumt hatte, wurde wahr. Wolf liebte mich nicht nur, er wollte mich heiraten!...“

Am letzten gemeinsamen Abend der Studiengruppe macht Wolf Elisabeth einen Heiratsantrag. Sie nimmt an.
Die Autorin hat einen bewegenden und humorvollen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Elisabeth erzählt das Geschehen aus ihrer Sicht. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Mittlerweile sind 24 Jahre vergangen. Eines Abends steht ihre Schwägerin Anja vor der Tür. Die setzt normalerweise sonst keinen Fuß in die Wohnung. Warum, wird später klar. Wolf hatte kurze Zeit vorher angerufen, dass er mit einem Geschäftspartner unterwegs sei. Das Abendessen wurde also umsonst gekocht. Kurzerhand bietet Elisabeth Anja an, mit ihr zu essen. Wenig später redet Anja Klartext:

„...Wolfgang betrügt und belügt sich, Elisabeth. Er behandelt dich wie den letzten Dreck, auch wenn es mir keinen Spaß macht, diejenige zu sein, die dir das steckt, kann ich das nicht länger verschweigen...“

Elisabeth bittet Anja zu gehen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Bevor Anja das Haus verlässt, bietet sie Elisabeth an, dass sie bei ihr immer Willkommen ist. Als Wolf das nächste Mal ankündigt, dass es später wird, springt Elisabeth über ihren Schatten und ergreift die Initiative. Sie erwischt ihn in der in flagranti.
Elisabeth packt eine Tasche, verlässt die gemeinsame Wohnung und fährt zu Anja. Sonst hat sie niemand, an den sie sich in ihrer Not wenden kann. Anja gibt ihr eine Zimmre auf ihren Hof.

„...Wir waren so verschieden, hatten immer einen Bogen umeinander gemacht und trotzdem war sie bereit, mir ihr Haus zu öffnen und Hilfe anzubieten, vollkommen selbstlos...“

Elisabeth ist eine Ordnungsfanatikerin. Außerdem ist sie es nicht gewohnt, mal die Hände in den Schoß zu legen und alle Fünfe grade sein zu lassen. Bis zur Geburt ihres Sohnes, der mittlerweile studiert, hat sie mit ihrem Mann eine Firma aufgebaut und als Buchhalterin gearbeitet. Dann war sie auf seinen Wunsch hin Hausfrau und Mutter.
In Anjas Haus geht es chaotisch zu. Ordnung kann sein, muss nicht. Dafür ist jeder willkommen, der Hilfe braucht. Als Sozialarbeiterin hat sie für die Jugendlichen ein offenes Ohr und Haus. Dort wartet ein riesiger Fernseher mit Spielkonsole. Spülmaschine und Kaffeemaschine gibt es allerdings nicht.
Elisabeth hat nun Zeit, ihre Ehe genauer zu betrachten und zu hinterfragen. Dabei wird ihr klar, wie sie in den letzten Jahren manipuliert wurde. Ihr Wille zählte nichts. Nun muss sie ihr Selbstbewusstsein wieder aufbauen. Anja ist ihr dabei eine Hilfe, ohne aufdringlich zu wirken. Gleichzeitig liest es sich amüsant, wie die beiden so unterschiedlichen Frauen miteinander zurecht kommen. Erstaunlich schnell wird Elisabeth in Anjas Freundeskreis integriert.
Und ihr eigener? Jetzt trennt sich Spreu von Weizen. Bitter ist, dass sich kaum jemand aus der Kirchgemeinde nach ihr erkundigt, obwohl sie sich dort bei jeder Gelegenheit eingebracht hat.
Und da wäre noch Wolf. Der kann gar nicht damit umgehen, dass sich Elisabeth von ihm trennen will. Er legt ihr gekonnt Steine in den Weg. Nicht nur in der Gemeinde erzählt er Lügen. Sein Vorgehen ähnelt einer psychischen Kriegsführung.
Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten. Hier liegen Weinen und Lachen eng beieinander. Deutlich wird, wie narzisstisches Verhalten wirkt und wie schwer es ist, sich aus diesem Bann zu lösen. Elisabeth hat es geschafft. Sie darf neu beginnen und hat echte Freunde gewonnen.

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Veröffentlicht am 15.01.2025

Bewegender Roman

Die Schwestern von Krakau
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„...Sie wusste um die Kraft der verschwiegenen Erinnerungen des familiären Gedächtnisses, welches Unheil unbewusste Botschaften, verschüttete Glaubenssätze und Verbote ausrichten konnten. Am nachhaltigsten ...

„...Sie wusste um die Kraft der verschwiegenen Erinnerungen des familiären Gedächtnisses, welches Unheil unbewusste Botschaften, verschüttete Glaubenssätze und Verbote ausrichten konnten. Am nachhaltigsten wirkten die unausgesprochenen...“

Tatjana ist Psychologin. Noch ahnt sie nicht, dass sie sich wenige Zeit später mit ihrer eigenen Familiengeschichte auseinandersetzen muss.
Die Autorin hat eine bewegende Familiengeschichte geschrieben. Gleichzeitig arbeitet sie ein Stück Geschichte der Stadt Krakau auf. Das Buch zeugt von umfangreicher und exakter Recherche. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er bringt die Geschehnisse auf den Punkt und lässt Raum für tiefgehende Gespräche und Emotionen.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der eine spielt 2017, der andere beginnt 1942.
Als Edith aus dem Musikzimmer ihres Vaters Simon Mercier in Paris nach dessen Tod seine Geige holt, findet sie eine Wand voller Zeitungsausschnitte und Bilder. War Simon ein angenommenes Kind? Bei den Ausschnitten ist eine Adresse und eine Telefonnummer in Deutschland. Edith ruft an und trifft auf ihre Großcousine Tatjana. Deren Großmutter Lilo, die nicht mehr lebt, war die Schwester von Helene, die vermutlich Simons Mutter ist. Doch in Lilos Familie hieß es, dass Helene und ihr Sohn 1942 gestorben wären.
Tatjana macht sich auf nach Krakau. Dort lebte die Familie während des Krieges. Nur Helene war 1936 nach Frankreich ausgewandert. Warum?
Das Geschehen der Vergangenheit spielt in Krakau. Dort macht Lilo in einer Apotheke im Ghetto ihre Ausbildung. Der Vater ist Arzt. Die Eltern sind Deutsche. Die mutter ist ziemlich konservativ.

„...Eine Frau sollte überhaupt nicht arbeiten müssen und schon gar nicht in einer solchen Umgebung, wenn Sie meine Meinung dazu hören möchten, lieber Walter...“

Walter ist ein junger Arzt, der bei der Familie ein und aus geht und eine völlig andere Meinung hat. Die Apotheke gehörte dem Polen Tadeusz Pankiewicz. Er ist einer der historischen Persönlichkeiten, die im Buch eine Rolle spielen. Seine Apotheke war nicht nur für viele Juden ein Segen, sondern auch ein Anlaufpunkt für den jüdischen Widerstand.
Als sich Edith und Tatjana auf die Spuren der Vergangenheit begeben, ahnen sie, dass sie in ein Wespennest stechen.

„...Sonderbarerweise hatten die Wagners eine lupenreine Weste, so klang das aus Lilos Mund. Sie waren völlig unpolitisch. Dabei halte ich das für ausgeschlossen, nicht, nachdem die Nazis dort das Regiment übernahmen...“

Die Vorgänge in Polen ab 1942 werden sehr genau wiedergegeben. So erfahre ich eine Menge über die Veränderung in der Stadt und die Widerstandsbewegungen. Ja, es gab zwei. Zwischen jüdischen und polnischen Widerstand scheint es nur marginal, wenn überhaupt, Berührungspunkte gegeben zu haben.
Lilo geht 1944 nach Stuttgart. Ihr Eltern sind zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr am Leben. Es war Tadeusz, der ihr das ans Herz gelegt hat. Er ahnte sicher, was sie als Volksdeutsche sonst zu erwarten hatte. Eine seiner Antworten auf die Frage, warum er sich trotz aller Gefahren um die jüdischen Einwohner kümmert, hat mich tief bewegt:

„...Ich tue das, was sich gehört. Das ist alles. Ich zeige Haltung...“

Es gäbe noch eine Menge zu dem Buch zu sagen. Das aber würde den Rahmen einer Rezension sprengen. Gerade in dem Strang der Gegenwart werden in Gesprächen von Tatjana mit dem polnischen Historiker Adam Fragen aufgeworfen, die jeden treffen können. Was wissen wir über das Leben unsere Eltern und Großeltern in den Jahren des Nationalsozialismus? Wie haben ihre Erlebnisse und das Verdrängen und Verschweigen die nachfolgenden Generationen geprägt?
Das Buch verfügt über zwei Personenverzeichnisse. Am Anfang stehen die fiktiven Personen, am Ende die historisch belegten. Zu letzteren gibt es weitergehende Informationen.
Auch die wichtigsten Ereignisse zwischen 1939 und 1046 werden übersichtlich dargestellt.Ein kurzes Nachwort schließt die Geschichte ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.01.2025

Eine starke Frau im historishcen Köln

Die Wächterin von Köln
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„...Sie selbst war mit knapp fünfzehn Jahren in dieses Metier geraten und wusste, dass es eigentlich zu früh war für ein so junges Mädchen, ihren Leib täglich gegen bare Münze feilzubieten...“

Wir schreiben ...

„...Sie selbst war mit knapp fünfzehn Jahren in dieses Metier geraten und wusste, dass es eigentlich zu früh war für ein so junges Mädchen, ihren Leib täglich gegen bare Münze feilzubieten...“

Wir schreiben das Jahr 1423. Elsbeth ist die Leiterin eines Hurenhauses. Obige Gedanken kommen ihr, als eine vielleicht nur Dreizehnjährige vorspricht.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet und verwendet auch Begriffe der Zeit.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der eine spielt 1423, der andere beginnt 1396.
Im Mittelpunkt steht Elsbeth. Ihre Mutter war, wie wir heute sagen würden, eine Edelhure. Doch nach ihrem Tod verliert Elsbeth ihr Heim und kommt in einem Hurenhaus unter. Später wird sie das Geschäft übernehmen und dabei eine Menge an Verbesserungen für ihre Frauen einführen. Sie legt nicht nur Wert auf deren Sauberkeit, sondern auch auf die der Freier. Das hat seinen Preis.

„...Als Kunde wäre er hier nicht reingekommen. Arme Schlucker machen nur Schulden, die sie nicht zurückzuzahlen in der Lage sind...“

Elsbeth fällt insbesondere durch ihre Empathie auf. Sie guckt sich die Frauen genau an, die bei ihr arbeiten wollen. Wenn sie nicht für das Hautgeschäft geschaffen sind, findet sie andere Möglichkeiten für sie.
Als ihr Halbbruder Nicolai ermordet wird, streckt Elsbeth ihre Fühler aus, um den Mörder zu finden. Nicolai hatte einst Elsbeth geholfen, als einer ihrer Freier unverhofft verstarb. Seitdem hat ihn Elsbeth mit Informationen versorgt. Dazu hat sie sich ein umfangreiches Netzwerk aufgebaut. Ihr entgeht kaum etwas in Köln.
Sehr anschaulich wird das Leben im Hurenhaus beschrieben. Das betrifft vor allem die Zeit, wo Elsbeth noch unter der Knute von Berta arbeiten musste. Der ging es damals in erster Linie um Geld, nicht um das Wohl der Frauen.
Spannend fand ich außerdem, wie und wo Elsbeth zu ihren Informationen kommt. Der Austausch mit den Boten ist manchmal auch stilistisch vom Feinsten.
Etwas Besonderes ist das Verhältnis zum Scharfrichter Johannes. Der charakterisiert Elsbeth nach ihren ersten Begegnungen wie folgt:

„...Du warst kratzbürstig wie ein Dutzend Wildkatzen, die man in einen Sack steckt...“

Es dauert seine Zeit, bis alle Todesfälle aufgeklärt sind und wieder Ruhe in Köln einzieht. Dafür ist Elsbeth manch ungewöhnlichen Weg gegangen. Ihr hilft dabei unter anderem ihre Menschenkenntnis.
Eine historische Karte und das Personenverzeichnis befinden sich zu Beginn des Buches. Ein inhaltsreiches Nachwort vertieft einige der Inhalte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich erhalte Einblick in ein Milieu, das sonst selten im Mittelpunkt steht. Außerdem lerne ich mit Elsbeth eine starke und selbstbewusste Frau kennen.

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Veröffentlicht am 10.01.2025

Klasse Sachbuch für Kinder

Kekskrümel im All. Wie groß ist die Unendlichkeit?
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„...In diesem Buch wollen wir Sie einladen, gemeinsam mit kleinen Menschen eine Reise in den Himmel zu machen und sie zum Staunen, Nachdenken und Fragen anzuregen...“

Am Anfang wendet sich das Autorenpaar ...

„...In diesem Buch wollen wir Sie einladen, gemeinsam mit kleinen Menschen eine Reise in den Himmel zu machen und sie zum Staunen, Nachdenken und Fragen anzuregen...“

Am Anfang wendet sich das Autorenpaar an uns Erwachsene. Daraus stammt das Zitat. Wir wissen also, worauf wir uns einlassen.
Dann beginnt eine siebentägige Reise in das Weltall. Die Reisenden sind Jana und ihr Vater. Am Montag geht es um den Mond, am Dienstag um die Sonne, um nur die ersten beiden Themen zu nennen.
Die Geschichte wird spannend und informativ erzählt. Die Fakten werden kindgerecht vermittelt. Das zeigt sich insbesondere bei der Veranschaulichung von Entfernungen.Es bleibt Raum, dass Jana bei den abendlichen Treffen ihrer Phantasie freien Lauf lassen kann. Der Vater scheut sich auch nicht, Fragen offen zu lassen, die er nicht beantworten kann.

„...Ist der Himmel unendlich – oder ist irgendwo ein Ende? Und was kommt dann dahinter?...“

Das Buch weist sehr schöne Illustrationen auf. Das ist aber nur die eine Seite. Es sind ebenfalls Fotos von Objekten des Himmels enthalten, die u. a. von Raumsonden aufgenommen wurden.
Als keine Aufgabe ist ab und an Janas graue Maus zu finden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier werden schwierige Sachverhalte anschaulich erklärt.

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